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- Erscheinungsdatum
- 1923-01-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1761426109-192301232
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1761426109-19230123
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1761426109-19230123
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Weißeritz-Zeitung
-
Jahr
1923
-
Monat
1923-01
- Tag 1923-01-23
-
Monat
1923-01
-
Jahr
1923
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Wie zu erwarten war, brachte die gute Schneelage und das Sportfest in Schellerhau auf unserer Linie «inen ganz außerordentlichen Sonntagsverkehr. Bereits am Sonnabend nachmittag waren die Züge trotz höchster Achsenzahl übervoll. Nicht nur daß alle Plätze beseht waren, auch Gänge und Plattformen waren gedrängt voll, ein Durchgehen des Zug personals zum Prüfen der Fahrkarten war unmöglich. Für den Sonntag hatte sich die Bahnverwaltung gut vorgesehen und Wagen und Lokomotiven von anderen Linien «ausgeborgt", sodatz früh gleich ein 1ü-Minuten-Verkehr eingerichtet werden konnte. 3m ganzen verkehrten an fahrplanmäßigen, Bor-, Nach- und Sonder- zügen 13 Stück in jeder Richtung, der erste Zug aufwärts bereits 7.00 Uhr hier durchfahrend, dann weitere um 7.10, 7.20 und 7.28. Nachmitags und abends fuhren die Züge abwärts in dichter Folge. Trotz des riesigen Berkehrs, die Züge waren noch stärker beseht als Sonnabend, wickelte sich alles glatt ab und im allgemeinen verkehrten alle Züge fahrplanmäßig. In Hainsberg herrschte natürlich jedesmal ein gewaltiger Sturnp auf den Anschlußzug. Ein wahrer Wald von Skiern bewegte sich Über die Bahnsteige. Rodel sah man nur verschwindend wenig. In Kipsdorf, wie auch weiter aufwärts im Gebirge herrschte ein ganz außerordentlicher Ber kehr, war es doch auch ein herrlicher Genuß, durch den dicht ver schneiten Wald zu fahren oder zu wandern oder auf dem Schnee schuh über die jegliches Hindernis bedeckende Schneebahn talab zu sausen. Eine schlimme Zeit ist die des hohen Schnees aber für die Autos. Gar manches, das in stolzer Fahrt nach den Höhen des Gebirges eilen wollte, blieb plötzlich stecken und mußte erst durch hilfsbereite Hände ausgeschaufeit werden. Selbst in unserer tieferen Lage passierte dies mehreren Wagen. So war ein Auto in Paulshain im Schnee festgefahren und auch bei der Pauls- dorfer Schule, auf der Talsperrenstraße, konnte ein solches weder vor- noch rückwärts, bis die nötige Bahn gemacht worden war. — Schon ost hat Gewerbeoberstudienrat Ingenieur Meller im Berein .Glück zu!" hochwlssenschaftliche Borträge gehalten und sie mit Lichtbildern und Filmen erläutert. Nicht nur die Vereins- mitglieder, auch weitere Kreise hören gern den Ausführungen des hervorragenden Redners zu und folgen seinen Borführungen. So hatte sich denn auch am vorigen Sonnabend abend zu einem Film vortrag eine große Zahl von Damen und Zerren aus der Bürger schaft neben den Mitgliedern des .Glück zu!" in dessen Bereinslokal eingesunden. Gewerbeoberstudienrat Direktor Meller gründete den Bortrag aus den Schluß seiner Rede vom vorigen Sonntag, den wir (er war durch einen Druckfehler seinerzeit sinnentstellt) hier nochmals bringen wollen: Deutschland, Deutschland über alles, über alles auch in Not! Arbeit führe uns gemeinsam zu dem neuen Morgenrot, da gebrochen Feindes Willkür durch des deutschen Geistes Macht, uns in Einigkeit und Freiheit wahren Friedens Segen lacht." Er führte dann aus, daß nur gemeinsame Arbeit zum neuen Aufstieg führen könne. Die Not verlange ge bieterisch, daß sich alles zu einer Nothilfe zusammenschliehe, daß einer für den anderen eintrete, wie und wo er könne. Die Tech nische Nothilfe insbesondere habe bereits hervorragendes geleistet, das habe der letzte Eisenbahnerstreik bewiesen, das sei auch bei anderen Streiks bewiesen worden, wo fle für Gas, Master und Nahrung sorgte. Für das Gemeinwohl zu sorgen, sei ihre Auf gabe. In einer größeren Zahl von Filmen wurde^dann das Ein greifen der Teno in den verschiedensten lebenswichtigen Betrieben in Gas- und Wasserwerken, an der Eisenbahn, in der Landwirt schaft gezeigt, weiter aber auch, wie fle bei Wassersnot und bei Moorbränden ihre Kräfte zur Beifügung stellte. Sobald die Arbeiterschaft dazu erzogen und bereit sei, die Nolstandsarbeiten bei Streiks durchzufahren, werde die Teno ihre Aufgabe als gelöst betrachten. Bis dahin aber werde fle alles darein sehen, das Vaterland vor Not zu bewahren. — Im Anschluß an diesen Bor trag wurden dann unter entsprechenden Ausführungen Filme aus oer Braunkohlengewinnung und Drikettfabrikatlon gezeigt, einem Zweige unserer Industrie, der unter dem Bersailler Diktat eine ganz besonders große Aufgabe zu erfüllen hat, da viele Industrien infolge der schweren Erlangung von Steinkohle, die wir teils ver- lo en haben, teils in Reparationen abgeben müssen, ihre Kessel auf Rohkohle- oder Brikettfeuerung umgestellt haben. Die Förderung der Rohkohle und die Fabrikation von Briketts habe sich in den letzten Jahren nahezu verdoppelt. Im Film sah man den Tagebau, die Ardeit der Bagger, die Handgewinnung der Kohle, das Sor tieren, Presten usw. bis hin zum Verladen der fertigen Briketts. — Ein weiterer Film führte dann in die Zigarrenindustrie und wollte beweisen, wie wichtig der Film zu Leyrzwecken ist, wie er Gewinnung und Herstellung von Artikeln genau vor Augen führt aus Betrieben, die zu besuchen nicht möglich ist, sei es, weil fle zu weit entfernt sind, sei es daß schon der Betrieb jeglichen Raum braucht, als daß er durch Zuschauer noch mehr beschränkt werde, sei es, weil die einzelnen Stufen der Fabrikation räumlich weit auseinanderliegen. Bon der Tabakpflanzung, der Tabakblüte an sah man das Trocknen, Wickeln, Presten der Tabakblätter, das Sortieren und Verpacken, sah auch die Fabrikation der Kistchen »sw., bis zum Schluß die schöne Zigarre in Rauch verwandelt wurde. — Ein dritter Teil des Bortrag galt der Zeitlupe, die Zelt unter die Lupe zu nehmen. Wie es möglich ist, eine größere Zahl in bestimmten Zwischenzeiten erfolgter Aufnahmen durch An einanderreihen derselben, das Aufblühen von Pflanzen, selbst das Wachsen des Grafes bildlich dürzustellen, ist es durch deutschen Geist auch gelungen, durch eine Großzahl von Aufnahmen in kürzester Zeit und deren langsame Abwicklung die einzelnen Phasen des Geschehens vorzuführen, so z. B. die einzelnen Be wegungen beim Sprung usw. Außerordentlich lehrreich und inter essant waren hierbei die Aufnahmen von einem Pferderennen, ^>on Schwimmern usw. Der Dank, der durch Beifall und in Worten aus des Präsiden Sasse Mund Gewerbeoberstudienrak Meller wurde, wurde aber auch übertragen auf Oberingenleur Buban, den Führer der Technischen Nothilfe in der Kreishaupk- Mannschaft Dresden, der in großer Liebenswürdigkeit den Apparat berbeigebrackt hatte und bediente, und endlich auch auf die Krupp- Ernemann-Werke, die einen Teil der Filme freundlichst geliehen hatten. — Im Berein selbst aber entwickelte sich nach diesem wissenschaftlichen Teile noch ein außerordentlich netter Teil In Gestalt der üblichen Sonnabend-Kneipe, der die Vereinsmitglieder und einen großen Teil der Gäste noch lange beisammen hielt. — In der Jahresversammlung der 1. Begräbnisgesellschast am Sonnabend in der .Sonne" berichtete zunächst der Kassenvor- ! steher, Stadtkassierer Hugo Schubert, über die Bewegungen inker- ' halb der. Gesellschaft im vergangenen Jahre. 21 Mitglieder sind gestorben, 20 eingetreten, 12 Nummern (insgesamt 215) haben sich freigesteuert. Das älteste Mitglied ist 08 Jahre alt. Mit dem 1. Januar d. I. trat die Gesellschaft in das 138. Jahr ihres ! Bestehens ein. Nach dem Bericht des Rechnungsfahrers Alfred ! Kothe, der nach dem Tode seines Baters das Amt auftragsweise ! provisorisch verwaltet hat, beträgt die Iahreseinnahme 11111,04, die Ausgabe 10757,— M., das Gesamlvermögen 12 278,17 M. Dem Gutachten der Rechnungsprüfer Max Heine und Ferdinand Florian entsprechend, wurde dem Rechnungsführer Entlastung er teilt. Aus der Neu- bzw. Ergänzungswahl gingen hervor Ober lehrer i. R. Buckel als stellv. Vorsteher, Walter Heine als Schrift führer, Max Heine als Rechnungsprüfer, Alfred Kothe als Rech- i nungssührer. Als wichtigster Verhandlungspunkt fand vielseitige Beleuchtung die vom Vorstand vorgeschlagene Erhöhung des Be gräbnisgeldes, das aus der Mitte der Mitglieder noch eine wesent- j Uche Steigerung erfuhr. Nach Beschluß der Versammlung wird ' vom 20. Januar d. I. an ein Begräbnisgeld von 15 500 M. gezahlt , werden. Dementsprechend muhte der Betrag der Steuerzettel auf ! 70 M. erhöht werden, wie auch Eintrittsgelder und Entschädi gungen für die Gesellschaftsbeamten eine zeitgemäße Regelung sanden. Ilm die finanziellen Anforderungen an die Gesellschaft j sofort befriedigen zu können, wurden erfreulicherweise von An- wesenden Handdarlehne zu mäßigem Zinsfuß angeboten. Dem ' Vorstand wurde noch die Ermächtigung erteilt, weitere. Steige rungen vorzunehmen, wenn es der Stand des Geldwertes er- i fordern sollte, doch glaubt man, für längere Zelt mit den be- > schlossenen Sätzen auszukommen. Bon den in der Hauptversamm- ! iung nicht anwesenden Mitgliedern glaubt man eines verständnls- j vollen Einvernehmens mit den gefaßten Beschlüssen sicher zu sein. : Bon den Anwesenden wurde dem Kassenvorsteher Hugo Schubert für umsichtige Geschäftsführung die stets das Interesse der Ge- ! sellschaft im Auge behält, Dank ausgesprochen. — D'e Versammlung des hiesigen LandwirtschaftlichenMereins war wohl infolge des herrschenden Sturmes und Schneetreiben» leider nicht so zahlreich besucht, wie man wohl hätte erwarten können. Nach der Begrüßung in der ersten Versammlung im neuen Jahre richtete der Vorsitzende, Oetonomierat Welde, den Blick in die Zu kunft und konnte da unmöglich günstige Aussichten wecken. Als Vortragsthema stand auf der Tagesordnung: „Was hat ein sorg samer Betriebsleiter heute zu bedenken?" und gab dabei vr. Pinder die theoretische, der Vorsitzende die praktische Seite. Der erstere gliederte seine Ausführungen in drei Teile: Nicht nur wie erzeuge ich meine Werte, auch, wie sichere ich sie, wie verwette ich sie. Die Sicherung derselben geschieht zunächst durch die Versicherung, die, wenn sie zur Zeit auch hoch erscheinen mag, weshalb mancher nicht versichert und dadurch das Risiko des Verlustes übernimmt, doch das vorteilhafteste uud empfehlenswerteste, sowohl für Grund und Boden und Gebäude, wie auch für den Viehbestand sich darstellt. Beispiele ließen da« wichtige erkennen, Richtlinien könne man da nicht geben, es müsse von Fall zu Fall entschieden werden,' jeder habe da die Verantwortung gegen sich und seine Familie. Ohne Versicherung habe man aber auch erhöhte Steuerbeträge zu zahlen. Aber auch nur richtige, nicht zu niedrige, vielmehr den Zeitverhältnissen ange messene Versicherungen seien zu empfehlen. Die Frage: „Wie ver wette ich?" wurde durch die Antwort erläutert: Jeder Landwirt müsse in gewißem Sinne spekulieren, d. h. zur rechten Zeit sowohl zu verkaufen, als auch einzukaufen. Er solle so spekulieren, um einen eventuellen Verlust zu vermeiden; von Dollarwetten solle man aber die Hände lassen. DI« beste Spekulation sei schließlich immer noch die Verbesserung de« Besitzes durch notwendige Bauten und Aus führung von Reparaturen. Dann solle man ober auch nicht zu viel Geld im Hause halten, e» vielmehr in Banken, von denen viele allerdings sehr hohe Spesen zu berechnen pflegen, anlegen. Ob man es in solche, oder auf Postscheck- oder Girokonto tue, müsse man sich reiflich überlegen. Beifall wurde dem Vortragenden für seine Aus führungen zu teil. Nachdem der Vorsitzende dafür gedankt, be handelte er selbst auf Grund von Zeitungsartikeln über di« land wirtschaftliche Versammlung im Oktober 1022 in Hildesheim die tech nische Seite des Thema« und empfahl dabei z. B. da» Ackern Im Frühjahr, Breiten des Dünger» vor Schneefall, LIrgenlalsen des selben, nicht den Ücker walzen, nur schleppen usw. — Noch Bekannt gabe einer Anmeldung zum Verein erstattete Mühlenbefltzer Helse den Kassenbericht, der mit einer Einnahme von 7061 BO M., einer Ausgabe von 5000.70 M., also mit einem Kassenbestand von 2001.10 M. abschloß. Das Dereinsvermögen ist von ZZ20.51 M. im vorigen Jahre (do in demselben kein Ve einsvergnügen abgehalten wurde) auf 6175.41 M., also um 2845.00 M. gestiegen. Der Verein, der Heuer sein 80 jähriges Bestehen feiern kann, umfaßte Heuer 60 Mll- glieoer gegen 70 im Vorjahre. Die Rechnung wurde von den Mit gliedern Pinder und Standfuß geprüft, für richtig befunden und der Kassierer von derselben entlastet. Die Wahl der Themas für die ; Februarsitzung wurde dem Vorstande überlassen. Nach der Sitzung i hielt Obermgenieur Buban, der Führer der Technischen Nothilfe In ! der Kreishauptmannschaft Dresden einen Vortrag über „die Tech- , Nische Nothilfe im Allgemeinen und besonders in der Landwirtschaft" und zeigte dabei Filme die später wieder im Vortrage von Ge werbeoberstudienrat Meller im „Glück zu!" abliefen. - Am Sonnabend schloß sich an die Uebüng der Frei willigen Feuerwehr eine gut besuchte außerordentliche Hauptversammlung an, der auch Branddirektor Kettner bei wohnte. Kommandant Reiche! gedachte eingangs mit Weh und Erbitterung der jüngsten uns von französischem Ueber- nationalismus angetanen Schmach, der völkerrechtswidrigen Besetzung des Rnhrreviers. In die Tagesordnung eintretend j erhöhte man die Monatsstener mit Wirkung ab 1.4.22 auf ' 20 M. und setzte als vorlänfigen Termin für das Stiftungs- fest den 18.3. fest, Endgiltiges dem Ausschuß überlassend. Daß die alte Feuerwehrtreue noch nicht ausgestorben ist, — in Dippoldiswalde wenigstens —, beweist der Umstand, da^ wieder eine Urkunde für 20jährige Dienstzeit überreicht werden konnte und zwar an Kamerad Hugo Müller, während die Urkunde und den von der Wehr gestifteten Anhänger für 15jährige Dienstzeit erhielten Führer Richard Köhler und die Kameraden Bruno Donner, Karl Fleischer, Rudolf Höhne und Oskar Otto. Eine Sammlung für bedürftige Angehörige der Wehr erbrachte den recht ansehnlichen Betrag von 6035 M., ein schönes Zeichen tätiger Kameradschaftlichkeit. Ermutigt durch einen der Wehr gewordenen „Valutasegen" sand der Gedanke der Schaffung eines Erinnerungsmales an die dem Weltkriege zum Opfer gefallenen Kameraden zustimmende Aufnahme und wurde die Angelegenheit dem Ausschuß über wiesen, womit die Tagesordnung erledigt war. — Am Sonnabend hielt der neugegründete Sportverein „V. f. B." Dippoldiswalde im Schützenhaus seine erste Ver sammlung ab, die sehr gut besucht war. Der erste Vorsitzende, Stellmachermeister Leißner, wies nach Begrüßung, ehe er zur Tagesordnung überging, nochmals kurz auf die Ziele des Vereins hin. Fern von der Politik wolle man vor allem das Fußballspiel pflegen und so der Jugend einen schönen Spott bieten, der durch die Bewegung im Freien sie zu kräftigen und gesunden Menschen heranbilden solle. Aber auch Gesellig keit wolle man pflegen. Die Tagesordnung, die wichtige Punkte umfaßte, konnte rasch erledigt werden. Der 1. Vor sitzende dankte nochmals für den guten Besuch und gab der Hoffnung Ausdruck, daß dem Verein recht viele beitreten und daß er blühen und gedeihen möge. Mit dem Vereinsliede „Brüder, laßt die Bundesfahnen" schloß die offizielle Ver sammlung. In fröhlicher Stimmung blieb man noch einige Stunden beisammen. — Beim Rodeln aus Böhms Wiese erlitt am Freitag nachmittag ein Kind einen Armbruch — Beim Skifahren in Schellerhau brach ein in Dresden wohnhafter Maurerlehrling ein Bein und wurde nach dem Krankenhause Friedrichstadt befördert. — Zum Steuerabzug. Das Gesetz zur Aenderung de» Einkommensteuergesetzes vom 23. Dezember 1922 bringt bezüglich der Berücksichtigung von Fällen, in denen die Zahl -er Familien mitglieder sich vermehrt gegenüber dem seitherigen Zustand ein» - beachtenswerte Verbesserung. Bekanntlich war der Familienstand am Stichtag für die Personenstandsaufnahme bisher maßgebend beim Steuerabzug für däs folgende Kalenderjahr. Tine Aenderung konnte nur beantragt werden, wenn sich die Zahl der Familien mitglieder vor Ablauf des ersten KalendervierteliahrS um min destens 2 vermehrt hat. Diese Vorschrift hat in zahlreichen Fälle» außerordentlich hart gewirkt. Gegen ihre Beseitigung hat sich aber dle Regierung bislang immer gewandt, weil fle eine za grob* Belastung der Gemeindebehörden befürchtete. Angesichts d« wirtschaftlichen Notlage, in der sich dle Arbeiterschaft überhaupt und besonders der Teil, der hier in Frage kommt, befindet, mußte» aber Bedenken dieser Art zorückgestellt werden. And so hat ma» sich zu einer Aenderung der Vorschrift entschloßen. Vom 1. Jan. 1923 ab braucht der Arbeitnehmer nur nachzuwetsen, daß diu Zahl der Personen, für dle der Abzug vom Arbeitslohn sich ermäßigt (Ehefrau, Kinder, mittellose Angehörige), größer ist al» im Steuerbuch angegeben, so muh -les auf dem Steuerbuch »er- merkt werden. Soweit dle Ehefrau oder Kinder in Frage komme«, hat auf Antrag des Arbeitnehmers die Gemeindebehörde die not wendige Ergänzung vorzunehmen; bei mittellosen Angehörigen da» zuständige Finanzamt. Die Ermäßigung für neu hlnzugekommen« Personen tritt dann bei -er ersten aus die Ergänzung deS Steuer buchs folgenden Lohnzahlung in Kraft. — Für Sozial-, Klein- und Miktelrenkner dürste der 8 10 de» Relchsgesetzes über -le Mohnungsbauabgabe vom 28. Juni 192t von Interesse sein. Dort ist gesagt, -ah die Abgabe auf Antös» erstattet wird, wenn bei einem Abgabeschuldner die Voraus setzungen des 8 44 Absatz 1 des Einkommensteuergesetzes vo» 29. März 1920 vorllegen. Diese Voraussetzungen sind: 1. Der Steuerpflichtige muß über 60 Jahre alt oder erwerbsunfähig od«r nicht bloß vorübergehend behindert sein, seinen Lebensunterhalt durch eigenen Erwerb zu bestreiten. 2. DaS steuerbare Elnkomme» muß sich hauptsächlich aus Kapitaleinkommen oder Warkegeldern, Ruhegeldern oder Pensionen zusammensehen. 3. Das steuerbare Jahreseinkommen darf im Steuerjahre 1920 10000 M., im Jahre 1921 20 000 M. nicht erreicht haben. Bei höheren Einkomme» kann Erstattung der Wohnungsbauabgabe ausnahmsweise dann erfolgen, wenn die Erhebung der Abgabe wegen Krankheit oder Erwerbslosigkeit deS Abgabeschuldners eine besondere Härte be deuten würde. Diejenigen Sozial-, Klein- und Mittelreniner, bet denen obige Voraussetzungen vorllegen und die einen Antrag auf Erstattung zu stellen beabsichtigen, können den Antrag schon jmt vor Erteilung des Abgabebescheides für die Wohnungsbauabgab« 1921/22 bei dem Stadtrate einreichen, damit eine Behandlung und Erörterung nach 8 HO Absatz 2 der sächsischen Ausführungsver ordnung vom 4. August 1922 schon jetzt erfolgen kann und bi« Zustellung des Abgabebescheides vermieden wird. — In Dresden verstarb der auch weit über das Stadtgebiet, hinaus bekannte Augenarzt Dr. Schanz. . , — — l)r. Förster in Raoeberg wuroe in Bautzen unter 60 Be werbern zum bejoldeten Stadtrat gewählt. Auerbach. Als Nokopfer, unsere Helmatkirche auS ihrer Be drängnis zu retten, sind Im Laufe einer Woche rund 2'/» Million«» Mark zur Superintendentur gebracht oder in sichere Aussicht ge stellt worden, In kleineren wie größeren Einzetbeträgen biS z». mehreren Hunderttausend Mark.
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