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Weitzeritz-Jeidmg r. Tageszeitung unü Anzeiger D DWoMswatte- Schmie-eberß ».L AlMaeNs-iH' Merteljährlich LZMK.ohueZ«- — Einzeln« Nummer» H Pf.— Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. L. st Leweiudeverbands-Girokonto Nr. 3. — Posischech- ' st Konto: Dresden 12548. «OVGV-SO»-»»««— Aelkeste get«u«« BEK Serie*« Dieses Blatt enlhSK die amtlichen DekanntmachmW« -er Amtshauplmaunfchast, -es Amtsgericht» «n- -es Sta-lrals zu Dippoldiswalde Deranboorklicher Redakteur: Vanl gedne» — Dnnd und Lerlag. Earl Se-«e in KippoMswald«, Nr 298 Sonnabend den 23. Dezember 1922 88. Jahrgang imi- ist» W-s- --V- 's— l "'7 : - --'7—-7 -7 Maul- und Klauenseuche ist erloschen in Hennersbach. Die für Sperr- und Beobachtungsgebiet angeordneten Seuchensperrmahnahmen sowie die verhängte Tanzsperre werden aufgehoben. 6 35 dä. Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, den 19.12.22. Die Liste, aus der das Ergebnis der Abstimmung über die LrrlodMox oir.gr 2«Lvg»louuv8 1ür 6»« Ittklor- mck Lsoiliororbavävsrk 1M -vrirst» ä»r Lmi»d»upt- wALlwokatt vippolchrvala« ersichtlich ist, liegt in der Zeit vow rs M 22 «8 7 1 1928 bei dem Unterzeichneten im Dienstgebäude der Amtshaupt mannschaft Dippoldiswalde öffentlich aus. Etwaige Einsprüche sind innerhalb dieser Frist ebenda anzubringen. Später ein gehende Einsprüche können nicht berücksichtigt werden. Dippoldiswalde, am 20. >2. 1922. Vor Kommissar Paul, Regierungsrat. Nutzholzversteigerung auf Schmiedeberyer Staatsforstrevier. Gasthaus zur Post in Schmiedeberg, Freitag den 29. Dezember 1922 vormittags 8 Uhr: 22 w. Stämme 10/15 cm, 5590 w. Klötze 7/36 cm, 1976 w. Derbstangen und 7077 w. Reihstangen. Aufhieb und Durch forstung: Abt. 1, 2, 9, 10, 19, 34, 35, 39, 41, 42, 59, 77, 81, 123: Kahlschlag: Abt. 17. Forstrevierverwalkung Schmiedeberg und Forstrenkamt Tharandt. Sitzung detz StpÄwermdneteu-Kolleffiums zu Divvvls:c'Wu?ür am 21. Dezember 1922. Das Kollegium ist vollzählig. Weiter sind erschienen -er Bürgermeister und die Stadträte Gietzolt und Schwind, sowie vier Zuhörer. Bor Eintritt in die Tagesordnung macht Borsteher Schumann die erfreuliche Mitteilung, daß abermals eine freiwillige Spende von 50 000 M., und zwar für unsere Alten, gegeben wurde. Der Betrag wurde an Stadtrat Boigt überwiesen und ist nach einem Plane, den der Schenkgeber, der nicht genannt sein will, billigte, verkeilt worden. Borsteher Schumann nimmt Gelegenheit, auch diesem Wohltäter im Namen der städtischen Kollegien und unter Zustimmung der anwesenden Stadtverlreter herzlich zu danken, und knüpft daran die Hoffnung, daß solch edles Tun weitere Nach ahmung finden möge. In die Tagesordnung eintretend, nimmt man Kenntnis von einem Schreiben des Gaswerkes Heidenau, das die übliche' Gas preiserhöhung anzeigt. Errechnet sind 56,53 M. Der Prüfungs ausschuß hat 55 M. und damit einen Preis von 125 M. ab Dezember-Ablesung zugebilligt. Gaswerksdirektor Taubmann von der Meißner Gasanstalt hat die Berechnungen des Heidenauer Werkes nachgeprüft und für richtig befunden. Er sagt, die ange- schlossenen Gemeinden hätten durchaus keinen Grund zu Befürch tungen wegen Uebervorteilung. Auch hier zeige sich, daß ein Pri vatwerk billiger arbeite, als eine Gasanstalt im Kommunalbesih. Der Borsteher hält dem entgegen, daß andererseits beim Kommu nalwerk der Ueberschuh der Allgemeinheit zusließe. Weiter nimmt man Kenntnis von einer Uebersicht über Be- nuhung unserer Bürgerschulräume zu nicht direkt schulischen Zwecken. Genehmigt wird mit Stimmenmehrheit die Erhöhung der Miete für Elektrizitätszähler auf 50 M. monatlich (bisher 3 M.). Die Erhöhung wird begründet mit dem fetzigen hohen Preise der Zähler und mit den hohen Kosten der Revision und Instandhaltung derselben. Das Werk mache damit durchaus noch kein Geschäft. Andererseits hoffe man, Infolge des etwas hoch erscheinenden Sprunges nicht sobald wieder mit einer Erhöhung kommen zu müssen. In der Aussprache wird der Sprung als zu groß bezeichnet und darauf hingewlesen, daß der noch niedrigere Preis der alten Zähler ihn nicht rechtfertige. Dem wird entgegengehalten, daß hier die Reparaturen eine Rolle spielen, die immer gleich Tausende kosteten. (Anfragen in anderen Orten waren voraufgegangen.) Einstimnüa tritt das Kollegium einem RakSbeschlusse bei. be treffend den Beitritt der Stadtgemeinde zum Elekkroverband (Ber- band der im Gemeindebesitz befindlichen Gas- und Elektrizitäts werke). Der Jahresbeitrag stellt sich gegenwärtig auf etwa 1000 j Mark. Dem Verband gehören hervorragende Fachleute an, deren ! Rat und Gutachten man in absehbarer Zeit in Anspruch nehmen , möchte, da wichtige Fragen dieser Art auch hier t-e Lösung harren j tz. B. etwaige Berwertung der Kellcl-^und Mafchinenaniage, die Störungen in der Stromzufükrung und >>S eventuelle Suchen - einer anderen Stromquelle, die Umwandlung des Gaswerkes Heidenau in einen gemischtwirtschaftlichen Betrieb unter Be- f teiligung von Staat und Gemeinden usw.) Weiter beschließt man die Erhöhung des Sparkassen-Hypo- theken-Zinssußes ab 1. 4. 23 auf 1O?L. Neue Ausleihungen sollen > nur noch gegen monatliche Kündigung erfolgen. Der Rat wird er- : sucht, die Erhöhung des Cinlagenzinsfußes im Auge zu behalten ! und zu gegebener Zelt entsprechende Borlage zu macken. Zustimmung findet die vorgeschlagene Erhöhung der Gebühren- I säße bei der Spar- und bei der Gironasse. Dahei wird bemängelt, daß Ileberweisungen ost recht langer Zeit bedürfen. Der Rat möchte in dieser Beziehung bei der Zentrale in Dresden energisch i vorstellig werden (was bereits geschehen ist). Während man einer- - aus 10 M. pro Kubikmeter Zusammenstellung der bis erhöht. Kenntnis nimmt man von einer schäftet gewesen. Die halbe F eine Nachzahlung seits den Grund darin sieht, daß der Empfänger kein Girokonto yat und erst eine Bank in Anspruch genommen werden muß, wird andererseits ein bestimmter Fall erläutert, wo nur Giroverkehr in Frage kam. Dieser soll untersucht werden. Ausdrücklich wird festgestellt, daß die Borwürfe die hiesige Girokasie nicht treffen. Die Aufwandsentschädigung aus das laufende Jahr erhöht man für die Ratsmitglieder und den Stadtverordneken-Borsteher auf 5000 M., für die Stadtverordneten auf 3000 M. (bisher Ratsmtt- alieder 500, Stadtverordnete 300 M.). Für mehr als achtmaliges Fehlen kommen je 50 M. in Abzug (bis achtmaliges Fehlen gilt Obersrohna. Auf ein überaus günstiges und wohl in der Jetzt zeit selten dastehendes Abrechnungsergebnis kann unsere Gemeinde beim Bau eines Sechsfamilienhauses zurllckblicken. Dieses archi tektonisch recht würdig in Erscheinung tretende Gebäude, das in nur viermonakiger Bauzeit diesen Herbst entstand, schloß im Bau aufwand um die zu jener Zeit noch sehr beträchtliche Summe von 1 Million Mark niedriger ab als der vom Landeswvhnungsnmt Im Borbescheid in Aussicht genommene Baukvstenbetrag. Die Bierzimmerwohnung mit 56 Quadratmeter Wohnfläche stellte sich auf nur 208 000 M. DaS Haus wurde in eigener Regie gebaut. Das schon während der Bauzeit der Gemeinde in Aussicht gestellte günstige Ergebnis veranlaßte diese, mit eigenen Mitteln nach dem gleichen System ein weiteres gleichgroßes Haus zu erstellen, daS ebenfalls demnächst bezogen wird. Limbach. Die hiesigen Mitglieder der Flcischerinnung haben zur Steuerung der wirtschaftlichen Not in unserer Stadt, besonders sllr die Altershilse, insgesamt 500 Fleischmarken im Werte von etwa 120 000 M. und Fettmarken im Gesamtwerte von 140 000 M. gespendet. Die hiesigen Bäckermeister haben beschlossen, eine größere Brotspende in Gestalt von Marken, die einen Wert von etwa 400 000 M. haben, für Unkerstützungszwecke Zur Berfügung zu stellen. " " ' .. -- - am 1. Januar in Löbaa zum 12. 12. erfolgten Haushaltplan-Ueberschreitungen. Biel läßt sich damit nicht anfangen, da den Mehrausgaben die Mehrein nahmen nicht gegenübergestellt sind. Angeregt wird, der Finanz ausschuß möge sich die Sache genauer ansehen wegen der Deckung und eventuellen Erlangung von Staakszuschuß und Beihilfe aus dem Ausgleichsstock. Bei dieser Gelegenheit wird angefragt, wie weit die Bauarbeiten in der Müllerschule gediehen seien. Diese Anfrage findet Beantwortung dahin, daß die Arbeiten in den nächsten Tagen beendet seien. Das Gebäude sei so heruntergewirt- ' aß sich immer neue Schäden gezeigt hätten. nstelle der Landesschule erfordert für Dezember ... „ von 1583 M.; ab 1. 1. 23 sind die Kosten auf 8350 M. festgesetzt. Das Geld wird bewilligt. Gegen das Ortsaeseh zur Durchführung des Relchsmietenge- setzes hat man Bedenken nicht zu erheben. Schließlich stellt man noch als Sondergabe für die Erwerbs losen (zurzeit 26, darunter 18, die für Angehörige zu sorgen haben) 18 000 M. bereit. Man ist sich bewußt, daß das nicht viel ist, hat aber augenblicklich nicht mehr und möchte gern vor Weihnachten noch etwas verkeilen. Dem betreffenden Ausschuß wird empfohlen, längere Zeit Erwerbslose der Minderbemikkelten-Fürsorge zuzu- führen. Preisträger werden ihre Prämien nack Schluß der Weihnachts feier von ihrem Lehrer ausgehändigt bekommen. — Mit Ende dieses Jahres tritt Oberlehrer Krüger, der Aelteste des Lehrerkollegium», in den Ruhestand. Aus diesem Grunde findet diesen Sonnabend vormittag '/-10 Uhr in der Turnhalle eine ein fache Abschiedsfeier statt. — Wegen versuchter verbotener Ausfuhr und dergleichen De likten erhielten der Gutsbesitzer Rudolf Knoblauch und besten Ehe frau, beide au» Saaz, vom Schöffengericht Dresden je eine Million Mark Geldstrafe zuerkannt, auch wurde der Ehemann überdies noch wegen unbefugten Waffenbesitzes zu 1000 Mark Geldstrafe verur teilt. Die Ehefrau Knoblauch befand sich zur Kur auf Weißer Hirsch, in welcher Zeit sich beide Ehegatten die verschiedenartigsten Sachen zur Ausfuhr beschafften. Die beschlagnahmten wertvollen Gegen stände wurden eingezogen. — Unter Borsitz des Landgerichtsdirektors Seyfert beschäftigte sich die siebente Strafkammer an vier Verhandlungstagen mit der Gründung und dem Zusammenbruche des „Reickkonzerns HallerLCo", des grüßten Dresdner Unternehmens dieser Art- Die Anklage richtete sich gegen die Kaufleute Georg Franz Schumann und Otto Gustav Wolfermann sowie gegen weitere acht Mitangeklagte, darunter drei Brüder und der Vater Schumanns sowie der 24 Jahre alte Gärtner gehilfe Herbert Hermann Karl Haller. Von Haller, dem bescheidenen, einfachen Gärtnergehilfen, war die Fabel verbreitet, er fei der wirk liche Geldmann, der Millionär, der mit Riefensummen hinter dem Konzern stecke. Tatsächlich besaß er nur einen ganz beschränkten Wir kungskreis im Eewächshause einer Dilla in Dorstadt Strehlen. Das Eer'cht verurteilte Schumann und Wolfermann al» die beiden Haupt- angeklagten, wegen gemeinschaftlichen Betrugs, gewerbsmäßigen Glücksspiels und Konkursvergehens und zwar ersteren zu einem Jahr acht Monaten, letzteren zu zwei Jahren Gefängnis, beide auch zu je 600000 M. Geldstrafe, Hilfsweise zu je weiteren zwei Jahren Ge fängnis. Die Untersuchungshaft kommt in Anrechnung. Von den acht übrigen Angeklagten wurden zwei zu vier resp. drei Monaten Ge fängnis, die übrigen zu kleineren Geldstrafen verurteilt. Der Gärtner gehilfe Haller, der seinen Namen zu diesem größten Dresdner Konzern unternehmen hergegeben hatte, erhielt die niedrigste Strafe von 10000 M. WendischcarSdors. Eine Weihnachtsfreude wurde allen, be dürftigen Einwohnern bereitet, indem durch freiwillige Spenden hiesiger Landwirte 3 Zentner Mehl sowie 10 Zentner Kartoffeln verteilt werden konnten. Dönschten. Der Gasthof „Waldesruh" zu Dönschten ist seit einiger Zeit in den Besitz der Stadt Chemnitz überqegangen, die dort ein Heim für erholungsbedürftige Kinder errichtet hat. Am 19. Dezember wurde er in Gegenwatt der Stifterin, Frau Baronin von Kohorn in Chemnitz, durch eine eindrucksvolle Feier eröffnet, bei der die Kinder, die bereit» dort zur Erholung weilen, durch ver schiedene gelungene Vorträge eine weihnachtliche Stimmung schufen. Altenberg. Am Sonntast gelang es einem Zollbeamten, im Rehefelder Staatsforstrevier eine vielköpfige Schmugglerbande fest zunehmen, die auf dem Landwege von Possendorf Waren der ver schiedensten Art Im Wette von über 1 Million Matt nach Böhmen schieben wollten. Diese wurden natürlich beschlagnahmt. Der Führer Ist ein bekannter gewerbsmäßiger Pascher aus Eichwald, der sich zum Tragen mehrere Dresdner mitgenommen hatte. Gefftng. Der „Verband der Geschäftsleute von Geising und Umgegend" hat dem hiesigen Wohlfahrtsausschuß den Bettag von 144900 Matt zur Verteilung an Bedürftige der Stadt Geising überwiesen. Bretzschendott Mittwoch hielt im Konfirmandenzimmer der hiesige Frauenverein, welcher über 30 Mitglieder zählt, seine Weih- nachtsfeier. Es waren 22 Personen dazu geladen, die mit Butter, Quark, Fett, Speck, Schinken, Kaffee, Kuchen sowie Stollen und Aepfeln nebst Brot unter dem brennenden Lhristbaum reich be schenkt wurden; dazu erhielt jeder einzelne eine Weihnachtsgabe von 300 M. Die Freude war groß- Möge es dem Frauenverein ver gönnt sein, auch fernerhin segnend und liebend weiter zu wirken! Leipzig. In Zukunft werden hier sämtliche Wohnungsumzüge polizeilich überwacht werden. Bei jedem Umzug müssen der Ber- mieter sowohl wie der Mieter die vom Wohnungsnachweis aus gestellte Genehmigung zum Beziehen der Wohnung bei sich führen und auf Berlangen vorlegen können. Falls diese Ausweise den Beamten nicht vorgelegt werden können, haben die Beteiligten oforkige Sperrung bzw. Bersiegelung der betreffenden Wohnung zu gewärtigen. Leipzig. Der Sächsische Gastwirkeverband will den wirtschaft lichen Schwierigkeiten derjenigen, die gezwungen sind, ihre Mahl zeiten in Wirtschaften einzuneymen, dadurch Rechnung tragen, daß, einer Anregung des Berkehrsoereins entsprechend, in allen Gast wirtschaften der Stadt künftig Speisen auch ohne Getränke abge geben werden. Das Gesuch der Ortsgruppe der Bereinigten Sozialdemokra tischen Partei um lleberlassung eines Schulzimmers an den Mitt woch-Abenden zur Beranstaltung von Diskussionsabenden zur Weiterbildung der Mitglieder wird unter den üblichen Be dingungen einstimmig genehmigt. Der Wasserzins wird ab 1. 1. 23 Hierauf nichtöffentliche Sitzung. Ocrtliches u;d Sächsisches Dipvoldttwalde. Wie die Zeiten sich ändern. Gestern abend haben die Stadtverordneten den Wasserzins auf 10 M. erhöht. Wir haben damit gegenüber vielen anderen Gemeinden immer noch billiges Wasser. Als aber vor einigen Jahren die Schaffung eines zweiten Wasserwerkes (Langengrund-Leitung) festere Gestalt annahm und bei der Gelegenheit ein Stadtverordneter anregte, den Wasserzins von 12 auf 15 Pf. zu erhöhen, um einmal aus den 3 Pf. einen kleinen Fonds zum Neubau anzusammeln und zum anderen einen kleinen Ilebergang zu dem zu erwartenden höheren Preise zu schaffen, begegnete das innerhalb der städtischen Kollegien statten Bedenken. Wasser sollte so billig wie möglich sein, das brauche jeder und solle sich des Preises wegen niemand einschränken. Das war die Meinung. Sogar ein Gutachten des Bezirksarztes wurde herbeigezogen. Es sprach sich an sich ebenfalls gegen die Erhöhung aus. Sie fei aber schließlich hinzunehmen, wenn die 3 Pf. für den Bau einer neuen Leitung aufgespatt würden. So geschah es dann. Ms noch früher Stadttat Rottmann zum ersten Male den Antrag auf. Einbau von Wasseruhren stellte, wurde dieser — so erzählte man — von den Stadtverordneten mit Entrüstung zurückgewiesen. Den Wasser verbrauch nachzumessen, hielt man für untunlich, ja schädlich. Und heute wird das Wasser Steucrqnelle, der Not gehorchend. So ändern sich die Zelten! — Am 1. Weihnachtsfeiertag wird im Schützenhoussaale der Turnverein „Frisch auf" einen öffentlichen Unterhaitungsabend ver anstalten. Neben einer großen Zahl turnerischer Vorführungen, dar unter auch ein Reigen und Gruppenstellungen, sieht das Programm auch musikalische-, Gesangs- und humoristische Vorträge vor. Es verspricht also einen sehr unterhaltenden Abend, auf den hinge wiesen sei. — Die Kunst des Schenkens. In den Weihnachtsgeschenken soll ein tieferer Sinn liegen. Sie sind mit besonderem Bedacht auszusuchen und mit Berständnis und Takt für die Lebens verhältnisse des Empfängers zu wählen. Werden die Geschenke mit Liebe und Berständnis vorbereitet, so machen sie beide Teile froh. Das Weihnachtsgeschenk, mit dem man nur eine lästige Pflicht erfüllt, und das man nur kauft, um überhaupt etwas zu geben, kann nie die Freude bereiten, die ein Weihnachts- : geschenk auslösen soll. Was Wärme erwecken soll, muß selbst ' Wärme ausslrahlen. Zweierlei Gesichtspunkte sind für die Aus- i wohl der Geschenke maßgebend: wollen wir reine Freude am ' Schönen durch unsere Gabe auslösen, oder soll sie durch ihre Not wendigkeit willkommen sein. Praktische Gaben lassen sich oft mit wenig Mitteln erzielen. Wir brauchen nur einmal in unserer Truhe zu kramen, da finden wir noch allerlei: ein Slreifchen Leder, das einen kostbaren Buchrücken abgibt, ein Stück Brokat für einen Bucheinband, ein wenig Seide, die, mit einer leuchten den Blume bestickt und mit einer Bandrüsche verziert, daS lieb lichste Nadelkissen abgibt. Die bunte Künstlerseide, die seit langem nutzlos daliegt, wird zu einer dekorativen Kaffemütze usw. So kann man mit etwas Geschicktheit kleine Niedlichkeiten schaffen, die frohe Aufnahme finden, weil nian ihnen den guten Willen, zu erfreuen, anmerkt. Auf den letzteren kommt es aber in jedem Falle an. Wer von diesem Moment sich leiten läßt, der Hal die Kunst des Schenkens sich zu eigen gemacht und wird wahre Freude am Geben finden. — Auch in diesem Jahre beteiligten sich 20 Knaben und Mädchen der 1. Klasse unserer Bürgerschule an einem steno graphischen Preisschreiben. Obgleich der zu übersetzende Stoff hohe Anforderungen an die Schüler stellte, so ist doch das Ergebnis als ein gutes z» bezeichnen. Es erhalten je ein Diplom nebst Buch- zu stellen. Prämie: Irmgard Legler (1. Preis), Martha Felix (2. Preis) und Löbau. Der Stadtgemeinderat beschloß, am 1. Januar in Löbau Mally Göhler (3. Preis). Ferner erhalten Lotte Kettner und Dora > die kostenlose Tolenbeskatung einzusühren. Die Deckungsfrage Beutel je ein Buch als Belobigung für gute Leistungen. Die ' für die nicht unbeträchtlichen Kosten bleibt allerdings noch offen.