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IM» Anzeiger siir DippoldiswE SchmieSeberg »» ULÜE^E AEllAUA ^EG NkKlvRL ————v————nn«M«iiWWWW »»ML'ALMä.V.WL'?'' Mittwoch den 6. Dezember 1922 Nr.283 »WWM>M»WWW»>»nd / 88. Jahrgang Verkehr mit Zucker im Betriebsjahr 1922/23. I. Dom I. Dezember 1922 ab darf Mundzucker nur noch «am Lueterllurl« abgegeben werden. Versorgungs berechtigt ist olvllt, wer selbst oder als Haushaltangehöriger auf Grund eines Rübenlieferungs- oder sonstigen Vertrags mit Zucker versorgt wird. Die Zuckerkarte besteht aus der Stammkarte, 4 Bezugs- ausweisen l—4 und 25 Abschnitten X—X Stammkarte und Bezugsausweise sind auf der Rückseite mit Namen und Woh nung des Haushaltungsvorstandes oder des Einzelverbrauchers zu versehen. Für welche Dersorgungsperioden die Bezugsauswerse gelten und welche Mengen Zucker in den einzelnen Monaten aurgegeben werden und auf welche Abschnitte, wird vom Kommunalverband jeweilig bekanntgegeben. Die Zuckerkarte ist vor Beginn jeder Versorgungsperiode dem Kleinhändler vorzulegen, von dem der Zucker bezogen werden soll. Der Kleinhändler trennt den für die Versorgungs periode geltenden Bezugsausweis ab, versieht ihn auf der Rückseite mit seinem Namen oder Firmenstempel und kägt ihn in eine Kundenliste ein. Die Entnahme und Abgabe de« Zuckers erfolgt gegen Abtrennung der für die Belieferung freigegebenen Abschnitte, die ebenfalls nur vom Kleinhändler selbst vorgenommen werden darf; schon abgetrennte Abschnitte sind ungültig. Die Verbraucher sind in der Wahl des Kleinhändlers, von dem sie den Zucker während einer Versorgungsperiode beziehen wollen, frei; etwa schon erfolgte Eintragungen in Kundenlisten oder sonstige Zusicherungen bestimmten Klein händlern gegenüber sind ungültig. 2^7 Die Kleinhändler übersenden die Bezugsausweise ge sammelt an die Grohhändler oder Zwischengrobhändler, von denen sie beliefert sein wollen. Die Lvlsssd» der Laekvrtulso an die Verbraucher erfolgt Io cksa otodstso durch die Ortsbehörden. Die Zuckerkarte ist nicht übertragbar; v«Ior»o» Lortoo werden ol«ht ««trt Die Abgabe von Zucker darf von der Abnahme anderer Waren nicht abhängig gemacht werden. Zur Versorgung des Wirtschaftsbetriebes von Lailoltoo, und zur Deckung des dringendsten Bedarfs von Esoldökso, krswckslldslwoo oock »oo»Ut»o kovotkn»» kommen L» «Vt»k»r1»o über je 5 Pfund zur Ausgabe, die zum Bezüge beim Kleinhandel, Zwischengrobhandel oder Grobhandel be rechtigen. Die Ausgabe der Bezugskarlen durch die Ortsbe hörden kann erst im Laufe dieses Monats nach Eingang näherer Bestimmungen des Wirtschaftsministeriums erfolgen. Die Versorgung der Lpotdvtso wird besonders geregelt. Im übrigen wird auf die Bekanntmachung des Wirt schaftsministeriums in Nr. 275 der Sächs. Staatszeitung vom 2S. l i. lS22 verwiesen. >»Rlä«pd»vck1vvt«» gegen die vorstehenden Vorschriften sowie gegen den Inhalt der Verpflichtungsscheine — vgl. 8 8 letzter Absatz der vorstehend erwähnten Bekanntmachung — unterliegen, soweit nicht Bestrafung nach den allgemeinen Strafgesetzen eintritt, den Strafvorschristen des § 19 der Reichsverordnung. Außerdem haben die Händler Ausschluß vom Zuckerhandel zu gewärtigen. ll. I der Zuckerkarte gilt für die Ver sorgungsperlode und ^»vusr Im vsrswd« werden auf die Abschnitte 8, oock H j« 1 ktuock looh« ausgegeben. vor Lowwavolvsrdsock VIppoIöi»»Ick«, k4r. 711 b 54. >1. am 2. 12. 1922. OertlickeS u ?d Sächsisches Mppolditwalde. Wieder muhte eine Einrichtung den Zeik- «rhaltnissen weichen, und zwar die seit einer Reihe von Jahren «m Armenausschuß veranlagte Kollektiv-Gratulation, deren R-in- «trag zur Beschaffung von Heizmaterial für Arme benutzt wurde S"!. und S-r muhte der Ausschuß sich überzeugen, M selbst, wenn durch bedeutende höhere Spenden als früher ein ^«tnertrag auch Heuer erzielt würde, was noch gar nicht sicher ist, A - Henystkömng. Aach 8 3 des Hengstkörgesehes vom 20. Juli 1916 (G. V. M. L 89) haben die Besitzer ihre Hengste, die im Jahre 1923 Z»m Decken von Stuten verwendet werden sollen, bis zum 1S. Dezember 1922 bei der Amtshauptmannschaft zur Körung auzumelden. " . Bei der Anmeldung sind Geburtsjahr, Alter, Farbe, Ab zeichen, Schlag der Hengste anzugeben. 0.10211 Amlshauptmannfchaft Dippoldiswalde, am 1.12.22. dieser doch bei der geringen Kaufkraft des Geldes in keinem Ver hältnis zur aufgewandten Mühe stehen würde. Schließlich gibt sich der Armenausschuh der Hoffnung hin, daß hierfür in Aussicht genommene Spenden der eingeleiteten allgemeinen llnterstühungs- aktlon mit zufließen. — Die nächste Tuberkulosesprechstunde findet Mittwoch den 6 d. M- vormittags von 8 Uhr an, die nächste Mutterberatungs- swnde Donnerstag den 7. d. M. nachmittags von 2—3 Uhr im Diakonat statt. — Der Turnverein Dippoldiswalde (D.T.) konnte 4319 M. als Reinertrag der Wiederholung seines össentlichen Unterhaltungs abends am 17. November an den Stadtrat für Zwecke der .Altershilfe' abführen. — Stern-Lichtspiele. Am Mittwoch wird der 2. Teil des mit großem Beifall aufgenommenen Ufa-MeisterfilmS .Seine Erellenz von Madagaskar' unter dem Titel .Stubbs, der Detektiv auf- geführt. Die Handlung spielt diesmal unter den Schwarzen in Madagaskar. Die Hauptdarstellerin des 2. Teils ist wiederum die beliebte Künstlerin Eva May. — Die Verdoppelung der Postgebühren hat der Reichsrat genehmigt. Bei den Fernsprechgebühren wurde der Teuerungs zuschlag auf 2900 Prozent erhöht. ' - — Die Kletngeldmünzen ein Opfer der Geldentwertung. Die Ausprägung der kleinen Münzen bis zu 30 Pfg. wird voraus sichtlich allmählich eingestellt werden, da ihre Herstellung bedeutend teurer als ihr nomineller Wert ist. Für die kleine Münze besteht zurzeit auch nur noch wenig Nachfrage, da das AufrundungS- system immer mehr Eingang findet. Auch die 3- und 5-Mark- Geldstücke werden kaum weiter ausgeprägt werden. Ihr Metall wert ist größer als ihr Kurswert. — Die letzten Tariferhöhungen bei der Eisenbahn haben für die sogenannten Kurzfahrer neben der am 1. Dezember einge- kretenen allgemeinen Verdoppelung aller Fahrpreise noch eine anderweit recht fühlbare Verschlechterung gebracht. So beträgt jetzt der Mindestbettag einer Fahrkarte 4. Klaffe 20 M. und 30 M. in 3. Klaffe. Bei der Lösung von Wochen- und Monatskarten Müllen gleichzeitig die Gebührensätze für eine mindestens 11 Kilo meter lange Strecke bezahlt werden. Wer beispielsweise bisher die kurze Strecke zwischen Dippoldiswalde und Ulberndorf oder Obercarsdorf benutzte, muß seht bei Lösung einer Fahrkarte, bei Benutzung einer Arbeiter-Wochenkarte oder Monatskarte den vollen Tarif einer mindestens 11 Kilometer langen Strecke be zahlen, als wenn er sonst zwischen Dippoldiswalde und Busch- mühle fahren würde. Weiter wird es für die Bahnreisenben als eine Benachteiligung empfunden, daß es letzt noch immer soge nannte Militärfahrkarten für die auf Urlaub usw. fahrenden Militärpersonen gibt, obgleich diese seit der Revolution nicht mehr Löhnungsempfänger sind, sondern als regelrechte Gehaltsempfänger gelten wie jeder andere Beamte. Gerade durch die riesige Ver teuerung der ganzen Lebenshaltung stehen die Mitttärpersonen vielfach weit bester da, als irgend ein Gewerbetreibender oder Arbeiter. Durch die erfolgte Umstellung oder Ausbesserung der Bezüge sind die Voraussetzungen, die früher die Abgabe einer Militärfahkkarte rechtfertigten, längst überholt und Ausnahmen daher nicht mehr begründet und angebracht. Umgekehrt ist den Krankenkassen, die jetzt große Not leiden, die Vergünstigung, Kassenkranke zum halben Fahrpreise zu auswärtigen Spezialärzten oder in Heilanstalten zu schicken, entzogen worden, ebenso die Ver- günstigung, daß im Gewerbebetrieb oder bei der Arbeit erkrankte oder verletzte Arbeiter in einem besonderen Abteil gegen Lösung nur einer Fahrkarte für sich und den Begleiter befördert wurden. — Infolge der Geldentwertung ergeben sich bei der Preis berechnung für die verschiedensten Industrieartikel Summen, die bereits für einen einzigen Artikel in den meisten Stellen viel stelliger sind als es die Abschlußsummen großer Firmen für das ganze Jahr in der Vorkriegszeit waren. Hierdurch ist selbst verständlich die Fertigstellung -es Rechnungswerkes in den Buch haltungen der einzelnen Betriebe viel umfangreicher geworben, und da andererseits jede in -er Buchhaltung beschäftigte Kraft bei den jetzigen Tarijtumulten für den einzelnen Bekleb finanziell In die Waaschale fällt, so ist es notwendig, darauf bedacht zu fein, unnötige Arbeitsleistung zu vermeiden, und die Arbeiskrafk des Einzelnen möglichst rationell zu gepalten. Eine wesentliche Er leichterung und Ersparnis würde das Weglassen der-sPfennig- Kolonnen bedeuten, indem man Beträge unter 50 Pfg. nach unten und Beträge über 50 Pfg. nach oben abrundet. Der Gesamtvor stand des Verbandes Sächsischer Industrieller hält es daher für zweckmäßig, soweit dies nicht bereits geschieht, in Zukunft bet allen Buchungen und Preisberechnungen auf der vorher erwähnten Basis der Abrundung nach oben oder unten sämtliche Pfennig beträge in Wegfall kommen zu lassen. — In der Nacht vom 5. zum 6. Dezember 1882, also vor 60 Jahren, wurde unsere Nachbarstodt Altenberg von einem großen Brandunglück betrosfen. Die Schilderung der entsetz lichen Katastrophe bringen wir nachstehend im Auszuge: Altenberg, das arme Altenberg, hat ein großes Unglück betrosfen! In der Nacht vom Freitag zum Sonnabend, 5. bis 6. Dezember, gegen 1 Uhr brach in dem Saalgebäude des Flem- mlngschen Gasthofes .zur Stadt Teplih', in welchem daS Thiemersche Theatrum mundi aufgestellt war, und eben erst noch der Seesturm', einige Tage vorher aber ber .Brand (!) von Moskau' ausgesührt worden war, ein Feuer aus, ergriff sofort daS Hauptgebäude, in welchem sich die Königliche Post-Ezpedition befand, sowie das dahinter liegende Rathaus und beide Gebäude standen im Nu in Flammen. Mit reißender Schnelligkeit ver breitete sich das entfesselte Element, gelangte leider nach -er Neustadt — und legte im ganzen 29 Häuser und mehrere Scheunen in Asche! Gegen 80 Familien (252 Personen mit 123 Kindern) trauern um den Verlust ihrer Habe, denn nur wenige haben etwas mehr als ihr Leben gerettet! Die Not ist entsetzlich. Ohne Betten, viele ohne Kleidung suchen sie ein Unterkommen mit ihren Kindern, d. t. mit allem, was sie gerettet. Die Erntevorräle, die bei den Eingesessenen wohl bedeutend waren, Holz — alles ist verbrannt. Und keiner der Armen hat versichert, da keine Ge sellschaft sie annimmt, la früher bereits Versicherte wieder abge worfen worden sind. Der vor zwei Tagen erst In Altenberg ein- gewiesene Postverwalter Franz (früher in Hohenstein) hat mit ge nauer Not sein und seiner Familie Leben gerettet; ihm ist alles Vierteljährlich MMK.ohm3»> OkMöVplktS. Hagen. — Einzelne Dummen« — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Ar. 3« E Postscheck konto: Dresden 12548. , „ ii , " * verbrannt. Mit Aufopserung hat er die Postsachen gerettet und ist dabei der Anstrengungen der beiden Briefträger Schwenke und Kirsten rühmend zu gedenken. Der Gasthofsbefltzer Flemming rettete nichts, selbst die Kleider verbrannten ihm. Die Schule hat in großer Gefahr geschwebt; der angestrengtesten Tätigkeit der Herren Lehrer Trommler, Bencke und Müller ist ihre Erhaltung zu danken. DaS Rathaus ist gänzlich abgebrannt und alle Akten mit: einer von denen, die zur Rettung dieser herbeieilten, hat ein Paket, glücklicherweise die Flurbücher und Croquis enthaltend, gerettet; als er das zweite Mal hingebt, erfährt er, daß sein eigenes, am mitternächtlichen Ende der Stadt gelegene- Hau« schon brenne. Herr Bürgermeister Fischer und Wachtmeister Grieß bach haben all ihre Habe verloren. Ma- die Entstehung be« Feuers anlangt, so ist man wohl darüber einig, daß e- im Saale des Flemmingschen Gasthofes, in welchem daS Theatrum mundt s (das vollständig verbrannte) ausgestellt war, ausgebrochen ist, ob > infolge einer Unvorsichtigkeit oder Fahrlässigkeit, kann man mit Bestimmtheit nicht behaupten. Jedenfalls werden die anoestelllen Erörterungen daS Dunkel aufhellen. — Dippoldiswalde. Das Un glück der armen Abgebrannten in Altenberg findet bei an- ums» regere Anteilnahme, als es nun überall besannt wird, wie hart säst ausnahmslos alle betroffen worden sind. Eine tiefe Trauer lag noch auf allen, als wir am Dienstag die unglückliche Stadt besuchten. Die Schilderungen, mit welcher rasenden Schnelligkeit das Element um sich gegriffen, sind schauerlich. In der Neustadt, wo zwei Häuserreihen fast wie im No gleichzeitig brannten; hat wohl keiner mehr als sein und seiner Kinder Leben gereitet. ES ist ein unnennbares Glück für Altenberg, daß der Wind die Flammen nicht nach der inneren Stadt zu getrieben, die sonst unrettbar verloren war, zum Teil aber auch durch die Tätigkeit der stocksgewerkschaftlichen Spritze bet Erhaltung deS Hvhneschen (sonst Bauermeisterschen) Hauses neben der .Stadt Teplih' ge rettet wurde. Der Sturm kteb große Feuerbrände gleich z« Anfang von dem Flemmingschen Gasthofs nach der Neustadt zu, also über viele Häuser weg, schlug sie durch die trockenen Schindel dächer und die Flammen schlugen empor, gleichzeitig an andern Stellen der Gassen, und keine Spritze konnte ihnen wehren. Da- Haus des Buchbinders Gäbler, dessen Dach und Giebel mit starke» Zink beschlagen, hat dem Feuer übrigens bedeutenden Einhalt ge tan. Es sind 65 Familien, und zwar 259 Personen, incl. 125 Kindern, obdasloS geworden und es ist ein schönes Zeichen der Liebe, daß diese alle von den verschont Gebliebenen in ihren Häusern ausgenommen wurden, ohne daß von selten der Behörden eine Anordnung nötig gewesen. Die Betroffenen sind: 1 Gastwirt, 3 Beamte, 37 Bergleute, 9 Professionisten, 6 Witwen, 3 Hand arbeiter, 1 Chauffeewärler, 1 Fuhrmann, 2 Handelsleute, 1 Wald arbeiter.' Schmiedeberg. Bei der hiesigen Gemeindeverbands-Sparkaffe wurden im Monat November eingezahlt 298 314 M. in 111 Posten und zurü^gszahtt^166 432 M. in 54 Posten. Der Gesamtumsatz — Tagesordnung zur öffentlichen Sitzung des Gemetnderates zu Schmiedeberg Freitag den 8. Dezember 1922 abends '/, 8 Ahr in der alten Schule, Zimmer Nr. 9: 1. Mitteilungen, 2. Beschluß fassung über Beitritt zu einem Kaffenprüsungsverbande, 3. Kon- zefsionSgesuch sür die Etsenwerkskantine, 4. Beamtenanwärter stelle betr., 5. Gesuch um Einstellung als Lehrling, 6. Anschaffung einer Rechenmaschine, 7. Wahl eines Preisüberwachungsaus- schuffeS, 8. etwa noch Eingehendes. Altenberg. Als Pachtpreis für den Scheffel städtische Felder und Wiesen gilt der Bettag, der jeweils am 1. Oktober für zwei Zentner Heu hier handelsüblich gezahlt wird. — Die beschlossen« Erhöhung des Sparkassenzinsfußes aus 4'/,A hat die Oberbehörde abgelehnt. Man will nunmehr 4^ sestfehen. — Zur Linderung der Brennmittelnot stellte man für die Ortsarmen 250 Zentner Briketts bereit. 70 Teilnehmer an der Armenspeisung erhielten je ein Pfund Rindfleisch. Dresden. Die Zahl der aus Anlaß der Dresdner Plünde rungen festgenommenen und zum größten Teil der Staatsanwalt schaft zur weiteren Entschließung zugeführten Personen ist auß rund 100 angewachsen. Auch unter den zuletzt festgenommenen 20 Personen bilden die Jugendlichen im Alter bis zu 22 Jahren die große Mehrheit. Während nun in kommunistischen Blättern und Versammlungen fast durchweg schärfste Kritik an dem Verhalten der Polizei geübt wird, müssen die Einsichtigen unter den Kommu nisten zugeben, daß diese Kritik völlig unberechtigt Ist. Wie wir einer Zuschrift aus der Lausitz entnehmen, hak der bisherige Land tagsabgeordnete Ebert—Dresden in einer öffentlichen Versamm lung zu Cunewalde erklärt, daß die Polizei sich bewundernswert gezeigt habe. Sie sei äußerst vernünftig gewesen und alle hätten sich über das Korrekte Verhalten der Polizei bewundert. Er set erfreut, daß ein solcher Geist in der Dresdner Polizei herrsche. — Landtagsabgeordneter Castan hat die Personalangelegen heiten der Landespolizeiverwallung übertragen erhallen und ist zum Reaierungsrat ernannt worden. — Die Stadt Dresden wird als einzige sächsische Großstadt sür die Beamten des Reiches mit einer Sonderzulage, der söge- nannten .Grenzzulaae' vom 1. November an rückwirkend be dacht werden, die sieben Prozent Zuschlag aus Grundgehalt, plu- Ortszuschlag und plus Kinderzuschlag, vorsieht. Wie wir weiter hören, werben außerdem die sächsischen Grenzorte Sebnitz und Hertigswalde in -er Amtshauplmannschast Pirna, sowie die Grenzorte Brambach und Schönberg in der Amtshauptmannschaft OelSnitz mit einer Grenzzulage von 5 Prozent bedacht werden. Dieser Regelung hat der Reichsrat bereits zugestimmk. Es ist noch ungewiß, ob sich die sächsische Regierung uno die fünf Ge meinden dem Vorgehen deS Reiches anschließen werden. Berggießhübel. Hier ist die erste Bauernyochschule in Sachsen errichtet worden. Chemnitz. Zur Leistungssteigerung des Elektrizitätswerke« wollen die staatlichen Elektrizitätswerke eine große Dampfturbin« aus längere Zeit für Aufstellung im Nordplatzwerk zur Verfügung der Stadt halten. Dem Rat wurde Ermächtigung erteilt, mit de« laatlichen Werken wegen eines Parallelbetriebes der beider- eitigen Werke In Verbindung zu treten und unter Voraussetzung lünstiger Bedingungen einen Skomlieferongsvertrag abz»- chließen. Zur Dprchsührung «Ines Parallelbetriebes wurde rin Berechnungsgelü von 225 Millionen Mark bewilligt.