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Aettepe Zettsng -e» Bezkrk» Dienstag den 28. November 1922 v«r- Behörde«) die Jetts ato»ch»M«ch lsteblammÄ-PI^ > Holzversteigerung auf Altenberger Staatssorstrevier. Hotel zum «Alken Amtshans' in Altenberg Montag den 4. Dezember 1922 vormittags 10 Ahr: 3001 w. Klötze 7/38 cm, 995 w. Pfähle 5 cm, 150 w. Derb stangen 8/11 cm, 3780 w. Reisstangen 3/7 cm. Aushiebe in Abt. 61—63, 72—76, 92 u. 94. Durchforstungen in Abt. 52, 96, 97, 101 u. 102. Forstreoierverwaltung Altenberg «. Forstrenlamt Tharandt. Dieses Blatt eulhSN -le amtlichen DekanntmachmiGe« -er Amlshauplmanaschasl, -es Amtsgericht» im- -es Sla-lrats zu Dtppol-tswal-e DerantworKcherAebaUmr: V<ml8Ä«e. — Druck und Derlaa' Earl 8«d«« in Divpol-ismat-e. 88. Jahrgang SO Mertellährlich LJMK.obn«3«» «rsu-syrr». kagen. — Stuzeln« Dummer» s ^Pf. —Fernsprecher: Auck Dippoldiswalde M.L. I Uemeindeveckands^Iwkonto M.3.--Postscheck konto: Dresden 12S4S. »veseeeeeeeaeiee—eeeeeeeeee-eeeeeeee« eeeee»«»»«»«e-e»-4-e-s» Weitzeritz-Jeilung Tageszeitung unü Anzeiger für Dippol-iswatte, Schmieöeberg mV Cossebaude. Die staatliche Verwaltung der Straßenbahnlinie Cotta—Cossebaude hat von der hiesigen Gemeinde einen 3ahreS- zuschuß von drei Millionen Mark gesordert. Da die Gemeinde eine solche Summe nicht tragen kann, mußte der Gemeinderat die Forderung ablehnen. Die Folge hiervon wird wahrscheinlich die Einstellung deS Straßenbahnbetriebes von Cotta bis Cossebaude sein. Die Eisenbahndlrektion soll deshalb um eine Verbesserung des Zugsverkehrs ersucht werden. Mittweida. 3n der Nachbargemetnde Frankenau spielte sich eine große Kartosfeldemonstratlon durch etwa 200 Mittweidaer Arbeiter ab, die ihre Vertragskartoffeln von mehreren Landwirten noch nicht oder in erfrorenem oder verfaultem Zustande erhalten batten. Die Leute drangen zunächst gewaltsam beim Gutsbesitzer Kluge ein und zwangen diesen nach Untersuchung sämtlicher Räume zur Herausgabe von 88 Zentner Kartosfeln und zur sofortigen Ab fuhr nach Mittweida. Dann ging es nach den Gehöften der Guts besitzer Fichtner, Raumann und Künzel, die gleichfalls sofort meh rere Zentner Kartoffeln liefern mußten. Bei letzterem wurde wieder gewaltsam eingedrungen. Die von Waldheim requiriert« Gendarmerie traf in zwei Automobilen ein und sorgte für Ruh«. Leipzig. 3n den letzten Tagen sind drei Werkmeister aus der Bekriebswerkstätte der städtischen Straßenbahn verhaftet worden. Den Grund dazu bildeten Unterschleife. Die Verhaftung gab neuen Gerüchten Raum, die in den letzten Wochen in der Stadt umliefen. Auch in der Stadtoerordnetenflhong war «ine ent sprechende Andeutung durch einen Rechner erfolgt, daß bet der Materialverwaltung manches nicht stimme. Nach den Gerächten sollte es sich um Millionenbeträge handeln. Ganz so schlimm ist es nach den Mitteilungen der amtlichen Stellen allerdings nicht, wenn es sich auch um Beträge handelt, die wett tn die Hundert tausend« gehen. Die verhafteten Werkmeister hatten kupferne Anberspulen, dte aus den reparaturbedürftigen Wagen herauSge- nommen worden waren, entwendet und an einig» Altwaren händler verkauft. Die Verhafteten haben ein umfassendes Ge ständnis abgelegt und sind daraufhin aus der Hast entlasten worden. Aus den städtischen Diensten worden sie entlasten. Di« Ermittlungen ergaben, daß insgesamt 154 Kilo Küpser verkauft worden sind. Plauen i.D. 3n der Nähe deS Schlachthofs ist ein frecher Raubüberfall verübt worden. Der in Krlebitsch bei Altenburg wohnende 3ngerieur H. wurde gegen '/-2 Uhr von zwei unbe kannten Männern gestellt und unter Vorhalten zweier Revolver zum Hochheben der Hände gezwungen. Die Räuber nahmen dem Ueberfallenen dann Sachen im Gesamtwerte von etwa SIS 000 M. ab. Nach erfolgter Ausraubung verschwanden die Täter schleunigst. Ja Frau MafoS Nähstube. 3m ersten Stockwerk deS alten Schulgebäudes, in demselben Zimmer, wo die Schülerinnen der Stadtschule stricken, flicken und nähen lernen, hat auch Frau Mäfo von der Schulverwaltung ihre Nähstube eingeräumt bekommen. Hier erhalten die Fortbildungs schülerinnen deS ersten Jahrganges wöchentlich 2 Stunden Unter richt im Weitznähen. Die Abteilung Sa wird von 34 Mädchen aus Dippoldiswalde besucht, Abteilung 3b aus Oberhäslich, Rein berg, Ulberndorf, Paulsdorf und Berreuth von 32 und Abteilung Sc aus Reichstädt von 28 Mädchen. Gesetzlich sind für jede Klass« nur 20 Schülerinnen als Aöchstzahl festgestellt, aber auch bei der neuen Schulgattung lst eben aller Anfang schwer. Das Ganze ist ein« Verbandsschule, die auch für die nötigen Lehrmittel aus kommt. düngemlllelverwendung' soll Herr Carl Echöppach—Dresden zu halten gebeten werden. — Es scheint immer noch nicht genügend bekannt zu sein, daß Vollmilch und Sahne in Konditoreien, Bäckereien, Gast-, Schank- und Spetsewlrtschaften sowie in Erfrischungsräumen zu verabfolgen verboten ist. 3m Zuwlderbandlungsfalle machen sich die 3nhaber derartiger Betriebe strafbar; ebenso machen sich Händler, die solche Beklebe beliefern, strafbar. — Tagesordnung zur Sitzung des Ausschusses für die Volks schule Donnerstag den 30. November 1922 abends '/> 8 Uhr. Oeffentliche Sitzung: Mitteilung, Schulversäumntsse betr. — Mit teilung, Schrelbhilfe der Volksschule bek. — Verordnung, Schul- frelheit am Kirchweibmonkag betr. — Gesuch der Ktrchgemeinde- vertretung um Ueberlassung eines Schulzimmers für Choralgesang- Uebungen. Hierauf nichtöffentliche Sitzung. — Die Urwahien zur Handelskammer Dresden finden für Dip poldiswalde am Dlenstag den 28. November von 10 bis 12 Uhr vor mittags im Fremdenhof „Stadt Dresden" statt. — In der Nacht zum Sonnabend wurden von der Kriminal polizei in drei hiesigen Gaststätten Spielnester ausgehoben. Die Namen der Beteiligten wurden festgestellt, die Spielgelder, nur kleinere BetrAe, beschlagnahmt. — Die Meisterprüfung nach § 133 der Gewerbeordnung haben im Bezirke der Eewerbekammer Dresden in letzter Zeit im Ver waltungsbezirk Dippoldiswalde bestanden vor den Prüfungs kommissionen: für Holzbildhauer: Albert Döring in Großölsa; für Müller: Fritz Voigt in Dippoldiswalde, Paul Bräuer in Schüller- mühle; für Schmiede: Alfred Jungnickel in Theisewitz; für Uhr macher: Alfred Helwig in Glashütte. — Vor 25 Jahren, im November 1897, führte di« Post die Kartenbriefe ein, di« allerdings nie volkstümlich wurden und wieder verschwunden sind. — 188b bekug das durchschnittliche Jahreseinkommen sder sächsischen Steuerzahler 975 M., 1896 1133 M. — Die Steigerung der Holzpreise in Sachsen. Dl» Holz- preise haben eine außerordentliche Steigerung erfahren. Zum Beispiel betrugen die Preise für Fichtenklöher von 10—22 Zenti meter Oberstarke je Festmeter in Mark: im Mat 1964, im 3uni 2143, im 3ul> 4038, im August 5882, Im September 13921 und hatten im Oktober stellenweise schon 20 OM M. überschritten. Es liegt in diesen hohen Holzpreisen ein starker Anreiz zum Schlagen von Waldb-eständen in Privatwaldungen, da tn Sachsen eine ge setzliche Beschränkung noch nicht besteht. — Umsatzsteuer bezahlen! Wer mit der Umsah- steue«ahlung für daS dritte Quartal noch im Rückstände ist, fei darauf hingewiesen, daß tn kürzester Frist gegen säumige Zahler mit Zwangsmaßnahmen vorgegangen werden soll. Wer das also abwenden will, möge sich mit der Zahlung beeilen. — Die Äewegunaaegen die Verordnungen des Kultusmini steriums. Die beiden Verordnungen gegen das Schulgebet und die christlichen Feiertage haben bekanntlich eine starke Protestbe wegung unter der Elternschaft Sachsens hervorgerufen. Diese Bewegung hat sich aber nicht nur auf dte vielen schriftlichen und mündlichen Proteste beschränkt, dte seit dem Erlaß der Verord nungen laut geworden sind, sondern man ist an vielen Orten zur Tat übergegangen. So haben in Dresden, aber auch in anderen Städten Sachsens, christliche Eltern durchgesetzt, daß In den Kirchen Montags Morgenandachten für Schulkinder abgehalten werden; diese Andachten erfreuen sich eines sehr regen Zuspruchs. Eine Klasse einer höheren Mädchenschule Dresdens zog selbst vor das Pfarrhaus und erbat sich Morgenandachten, was auch erfüllt wurde. An anderen Orten blasen kirchliche Posaunenchöre in der Nähe der Echulhäuser Choräle kurz vor Schulbeginn. Auch haben christliche Elternvereine Kinderchöre gebildet zur Einübung von Chorälen und geistlichen Volksliedern. " ' Schmiedeberg. Tagesordnung zur Sitzung der Schulausschusser Dienrtag den 28. November abends >/-8 Uhr im Zimmer Nr. 9 der alten Schule: Mitteilungen — Schulbedarfsgesetz — Abänderung der Orkschulordnung — Urlaubsgesuch — Gesuche um Ueberlassung von Echulräumen — etwa noch Eingehende«. - "^-^7 " Glashütte. Wie alljährlich, so wird auch in diesem Jahre ein Festabend al» Gedenkfeier der Gründung der Glarhütter Uhren - inoustrie von dem gewählten Ausschuß der Freien Vereinigung Glarhütter Uhrmacher und Mechaniker und zwar wieder im Verein mit der „Uhrmacher-Verbindung Urania" vorbereitet. Altendeeg. In den letzten Tagen sind hier an mehreren Stellen Einbrüche ausgeführt worden. Au» dem Wohnhaus von Herm. Reh- schuh wurde «ine wertvolle Taschenuhr gestohlen. Bei einem zweiten Sketszuge fiel dem Dieb ein größerer Geldbekag in die Hände. Ein anderer Einbruchsversuch mißlang, da der Eindringling nach dem Eindrücken «ine« Fenster» ertappt wurde. Al» Täter kommt für die erstrenannte Einbruchstat ein junger Bursche von hier in Bekacht, der sich schon in früheren Jahren hat allerhand Unredlichkeiten zu- schulben kommen lassen. Die beiden anderen Vergehen leugnet der junge Mensch ab. 'M 7 ." ^7 Dr«»de». Die 52 jährig« Tochter eine» Kirchenrate» geht, um mit ihrer arbeitsunfähigen, leidenden Schwester nicht zu verhungern, al» einfache Arbeiterin aus da» Lager einer Fabrik und ist glücklich, einen Stundenlohn von etwa 100 Mark zu haben. 18>ährige Ar beiter aber beteiligen sich mit einem Wochrnlohne von über lOOOO Mark In der Tasche an den „Teuerungskrawallen", schlagen den Ge schäftsleuten die Schaufenster ein und stehlen die ausgelegten Waren. Dresden. Die Prei,prüfung«stelle für Dresden und Umgebung setzte al» Milch-Stallprei» bei Abgabe an den Verbraucher In der Stadt Dresden 72 M., tn der Amtshauptmannschaft 7" M. fest. — Das Ortsmietenamt macht bekannt, daß ab 1.1.23 eine be deutende Mietjteigerung «intreten muß, daß aber auch für da» laufende Vierteljahr eine große Nachzahlung zu den Betriebskosten (die hier al, Berechnungsgeld gezahlt werden) notwendig sei. Eie werde durchschnittlich höher sein al» die ganze Miete vom l. 10.22. >> Bnraitad» Das hiesige „Tageblatt" schreibt, es habe an städtischer Stelle erfahren, daß festgestellt worden sei, ein Händler habe 180 M. Verdienst an eiem Stück Butter genommen. Lhemn tz Pfarrer Schlosser hat sein Amt nlederaelegt und will sich ganz der sozialen Tätigkeit widmen. — Pfarrer Perthel trat aus der Landeskirche an» und will eine freie Gemeinde gründen. Mit dem Glockenschlag beginnt der Unterricht. Heute foL ein neues Stück Leibwäsche in Angriff genommen werden. Zu nächst entsteht von der Hand der Handarbeitslehrerin, Fräulein Riedel, an der Wandtafel ein Normalschnttt in .Lebensgröße' mit Angabe der Mahverhältniffe. Nun beginnt ein lebhaftes Frage- und Antwortspiel, biS alle Mädchen über die Einzelheiten der Zeichnung und der Maße genaue Auskunft geben können. Darauf zeichnen die Mädchen den Schnitt in verjüngtem Maßstab« in ihre Bücher ein und schreiben dazu nach Diktat Bemerkungen über das Ganze, seine Bestandteile (Koller, Patten, Zwickel) und die Ausführung der einzelnen Arbeiten. Dann holt jede Schülerin einen Bogen Pack- oder Zeitungspapier hervor und nun geht eS emsig ans Messen und Zeichnen und endlich kennt dte Scher« den Schnitt heraus. Ob er bei jeder gelungen ist? Non, wozu ist denn die Lehrerin dal Diese Prüfung macht ihr natürlich viel Mühe; außerdem mich jeder Schülerin das Muster auf den Leib angepaßt werden. Hier bei einem kleinen Figürchen muß der Schnitt gekürzt, dort bei der .Riesendame' vergrößert werden. Wer damit abgefertigk ist, überträgt nun daS Muster auf den mit- gebrachten Stoff. Hier freilich kitt der Weiterarbeit ein großes Aber entgegen. Bei den ländlichen Abteilungen konnten sich all« Schülerinnen mit Stoff (Leinwand, Nestel oder Barchent) sehen, doch in der städki chen Abteilung war eS einer zie Ocrtltcki's nur» Sächsisches Dippoldiswalde. Wie feiern wir unsern Totensonntag? Diese Frage stellte Pfarrer Mosen am Totenfest in der Predigt an die andächtige Kirchgemeinde, -le sich diesmal zahlreich zum Gotteshause eingefunden hatte. Die Antwort lautete: Wir wollen daS Gedenken unserer Toten ehren, des Todes ernste Mahnung hören und vertrauen aus den Trost. Ernst und feierlich klang vom Chore herab: .Ecce quomoüo moritur justuS' von 3akobus Handl, genannt Gallus (1550—1591) — Der Nachmittag führte viele auf den Friedhof, besten Gräber mit Blumen und Kränzen geschmückt waren. Doch die Natur hatte, ebenfalls in echter Toten- feftstimmung, ein leichtes Leichentuch von Schneeflocken darüher gebreitet, sodaß von dem Gräberschmuck nur wenig zu sehen war. um 4 Uhr riefen die Glocken in die Nicolaikirche zu einer recht sinnig ausgestalteten, eindrucksvollen Gedächtnisfeier. Nach dem Eingangsliede bestieg Superintendent Michael die Kanzel und ge dachte zunächst der 82 im vergangenen Kirchenjahr Verstorbenen überhaupt. Dann der 9 Kinder, der 5 im Alter von 16—25 3ahren, der 19 biS zum 60. 3ahr und der 49 über die Sechziger (9 über 80 3ahre) im besonderen mit Verlesung paffMer Bioeistellen und herzlichem Zuspruch für die Hinterbliebenen. Herzinnige, mit fühlende Anteilnahme der Gemeinde löste sich nach der Tröstung über jede einzelne Gruppe aus in dem Gesang eines entsprechen den Liederverses. Durch diese Beteiligung der Gemeinde an -er Ausgestaltung der Predigt, in der auch die im Kriege Gefallenen ehrende Erwähnung sanden, ward die Andachtsstunde zu einem echt evangelischen Gottesdienste und aufs höchste gottergeben ge stimmt verließen die Kirchenhesucher das liebe, alte Gotteshaus. — Nach alter, schöner Sitte besuchte am Totenfeste der Verein .Glück zu!' geschlossen den Haupkgottesdienst und zog darauf mit Fahne und in Begleitung einiger AH. und Ehrenmit glieder nach dem Müllerschulgarten zu einer Gedächtnisfeier für die im Kriege gefallenen Vereinsbrüder. Pfarrer Mosen nahm als Text für die Gedächtnisrede den Spruch: .Sei getreu bis tn den Tod', hob die Treue der Gefallenen hervor, mahnte die Lebenden zur Treue im Berufe und gegen Gott, und als er die Verheißung: .Dann will ich dir die Krone des Lebens geben' (Im Urtext steht statt Krone Ehrenkranz) gedeutet hatte, legte Präside Sasse einen Eichenkranz mit Schleife am Denkmal nieder. Per Gesang des Liedes ,3ch hatt' einen Kameraden' schloß die K»rze aber würdige Feier. Dippoldiswalde. Die Versammlung des hiesigen Landwirt schaftlichen Vereins am vergangenen Sonnabend, der ersten im bevorstehenden Winterhalbjahr, war erfreulicherweise trotz deS herrschenden heftigen Windes, recht zahlreich besucht. Der Vor- sitzende, Oekonomierat Welde, eröffnet« dieselbe mit einem kurzen Rückblick auf die wahrhaft traurigen Verhältnisse deS vergan genen Sommers, der durch fortgesetztes Regenwetter und früh zeitigen Einbruch einer Kältewelle, die beide die Erntearbeiten außerordentlich verzögerten und viele empfindliche Pflanzen, zum vorzeitigen Erfrieren brachten, und schloß mit der Mahnung, daß nor treue Arbeit und wahres Gottvertrauen das deutsche Volk wieder hochzubringen vermögen. Nach Mitteilung mehrerer Ein gänge gab er sofort das Wort zum Vorträge über: .Die Lage der deutschen Landwirtschaft' an Dr. König—Dresden. Derselbe gab einleitend einen kurzen Rückblick auf den unheilvollen Frieden von Versailles und auf die Maßnahmen der gegenwärtigen Regie rung, wodurch das Vertrauen des Auslandes sehr herabgedrückt worden fei. Unser Vaterland erzeuge nicht genügend Lebensmittel, weshalb aus dem Auslande namentlich Brotgetreide, Fett und Oele eingeführt werden müßten. So lange die Regierung die aufrührerischen Bewegungen nicht verhindern könne, werde keine Produkttonsvermehrung erfolgen, auch einer Revision der Steuer- «sehgebung sprach er das Wort. Die Regierung habe keinem Wunsche der Landwirtschaft Rechnung getragen, wodurch ein Haß weiter Kreise gegen die Landwirtschaft entstanden sei. Er gab so dann eine große Menge von Maßnahmen an, wie die Not ge mildert werden könne, wie z. B. einer Vermehrung von Zugochsen «gen kostspielige Pferde, Vermehrung des Futterbaues, nament- sich des Wiesenbaues durch deren Düngung, Eggen und Walzen; auch eine veränderte Fruchtfolge, Abweide der Kleeschläge im Herbste, Anbau von Lein, Anlage von kleinen, undurchlässigen , Fottergruben, Auswahl von Saatgut und des Viehes. Unter Hin- s «eiS auf die Rede des neuen Reichskanzlers Cuno im Reichstage schloß er seinen mit großem Beifall aufgenommenen Vortrag, an den sich eine längere, eingehende Aussprache anschloß. — So dann erledigte man mehrere innere Vereinsangelegenheilen, ver- . willigte für die Andrä-Stiftung aus der Vereinskasse 1000 M. ' und regelte die neuen 3ahresbelträge. Darnach sollen Ntchtland- wirte und Landwirte mit unter 50 Acker Besitztum 50 M., Land wirte mit über 50 Acker Besitzsläche ober für den Acker je 1 M. entrichten. Den nächsten Vortrag in der Versammlung am 19. Dezember über: .Die Fehler in der neuen deutschen Kunst- . — - -, - - --- - ------ — ... ... , „ ziemlich großen Anzahl nicht mög ich, daS teure Zeug zu Kausen. Herr schaften, die elnsehen, daß ihnen dte Geschicklichkeit ihrer Auf wartung von Nutzen ist, sind schnell Helsen- eingesprungen, milcht« diese Wohltätigkeit recht viel Nachahmung finden. Endlich kann es anS Nähan gehen. Von den Ordnern werden die 6 von dem Schulverband angeschafsten Nähmaschinen ge brauchsfertig herangerückt und 6 Näherinnen surren fleißig dar auf loS. Die anderen nähen mit der Hand oder haben noch an ihrem Schnitt zu tun, biS für sie eine Maschine frei wird. Frl. Riedel möchte dabei 10 Hände und ebensoviel Ohren und Sprech» Werkzeuge haben, denn stets ist sie von 3 oder 4 Fragenden um ringt. Aber unverdrossen und? sorgsam prüft sie die vorgelegtea Arbeiten, macht freundlich auf Fehler aufmerksam und erteilt fest und bestimmt Winke für die Weiterarbeit. Langsam, aber von Stunde zu Stunde immer mehr nimmt das begonnene Wäschestück die ihm vorgezeichnete Form an und endlich kann es als fix un fertig zu Hause der Mutter vorgelegt werden. Wenn dann I» der Ausführung manches etwa auszusehen wäre, so mag Mütter chen ein Auge zudrücken, denn es Ist ja noch nie ein Meister vom Himmel gefallen. 3m 3. 3ahrgang werden die Mädchen im Schneidern einfacher Kleidungsstücke unterrichtet werden. Sicher ist, daß aus der Nähstube der Frau Mäfo, wie auch aus ihr«» Küche und ihrem Gesamtunterricht für unseren weiblichen Nach wuchs und unsere künftigen Familien ein Segen von unschätz barem Werke ausströmen wird. Buckel, Oberlehrer t. R. Nr. 27k «Mwiln »n Oeffentliche Sitzung des Schulausschnffes z« Dippoldiswalde Donnerstag den 30. November 1922 abends V» 8 Ahr im Rathaussaale. Tagesordnung hängt im Rathause aus.