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Nl1 Aellesle Jetkung -es Bezirks VerantwortlicherRedaklmr: Vasl Sebne. — Druck und Verlag- Lark Jehne in DiVvoldiswalöe- Nr. 122 Sonnabend den 27. Mai 1922 88. Jahrgang M. 0,50LM> M. 5.90 f. d. Liter 2. M. 5,60 f. d. Liter 4. M. 6,84 f. d. Liter Regelung der Kleinhandelspreise für Städte und Die M. 5,70 f. d. Liter M. 5,90 f. d. Liter er ,ei n> :v zr- ltl ab Stall an Händler frei Verlade- bez. Abgangsstation, Molkerei oder Sammelstelle bei einer Entfernung bis 5 Icm Uv »ach bei Lieferung von Vollmilch, die erst in der Sammelstelle ge- tühlt wird bei von einer Landmolkerei er folgten Lieferung molkerei- mäßig behandelter, in ein wandfreier Beschaffenheit ein treffender Vollmilch frei Ab gangsstation 1923 ab läuft, auf weitere 6 Jahre übertragen zum Preise von 6090 M. pro Jahr, welcher sich bei etwaigem Steigen des Getreidepreises ebenfalls entsprechend erhöht. Glashütte. Mit den Bauarbeiken zur wesentlichen Er weiterung der Deutschen Uhrmacherschule ist soeben begonnen worden. Die 1878 gegründete Schule bezog 1881 ihr eigenes Heim, das aber nur halb so viel nutzbare Flüche hakte, als ihr Gründer Moritz Großmann geplant hatte. Die Ein richtung neuer Abteilungen, die Anhäufung von Sammlungen, Modellen, Apparaten, die Bücherei, die Materialverwaltung, zweckmäßigere Raumverteilung und stetig wachsende Schüler zahl machten die Vergrößerung der Fachschule unbedingt not wendig. 1919 wurde von der Firma Rose L Rühle der erste Plan entworfen. Heute entsteht ein reiner Zweckbau, der noch für 28 Schüler Wohnung bergen soll. Finanziert wird der Erweiterungsbau nach langwierigen Verhandlungen durch den Staat unter Beteiligung der Gemeinde, des Zentralver bandes deutscher Uhrmacher, der Industrie und einer Ver einigung der Freunde der Deutschen Uhrmacherschule. Dresden. Weitere Erhöhung der Milchpreise im Juni. Die Preiskommission des Milchwirtschaft!. Landesverbandes hat in ihrer am 22. Mai in Dresden abgehaltenen Sitzung auf Grund der heutigen hohen Verwertungsmöglichkeit der Milch bei deren Verarbeitung zwecks Sicherstellung der Ver sorgung der Bevölkerung mit Frischmilch beschlossen, die Voll milcherzeugerpreise für die Zeit vom 1. bis mit 15. Juni 1922 wie folgt festzusetzen: bei Lieferung sauber gewonnener, gut gereinigter und ge kühlter Vollmilch (unverändert, wie sie von der Kuh kommt> MM;- " niei Na rrn' wde lter ntei agS r tr mn« mal :rri dei erb' ltei krs y« olei sh uni ird ltaz ng- ra« >eu> a« Tat Do- uv ha, dei Av ms! ir di« DU dU ter tar ApMM-K* Vierteljährlich >JMK.obne3«. «rgUgopirio, tragen. — Einzelne Nummern 80 Pf. — Fernsprecher: Amt Dippoldiswalde Nr. S. Vemeindeverbands-Girvlwnlo Nr. 3. — Postscheck« Konto: Dresden 12548. I. 2. ländliche Gemeinden erfolgt in gleicher Weise wie bisher. Im Freistaate Sachsen haben anders lautende Preise oder Preisregelungen nur dann Gültigkeit, wenn sie vom M. L. V. genehmigt und in dessen Namen bekannt gegeben worden sind. Döbeln. Zu dem auch von der «Meißerih-Zelkung' ge meldeten Mord wird jetzt amtlich gemeldet: Eine grausige Mordtat hat sich in Döbeln zugetragen. Der Reichswehr soldat Fritz Benne hakte mit der 20 Jahre alten Fabrik arbeiterin Charlotte Heide aus Döbeln ein Verhältnis, das nicht ohne Folgen geblieben war. Er hatte das Mädchen für den 16. Mal abends in die Stadt bestellt, um sich mit ihr auszusprechen. Das Mädchen ist auch zu dem Stelldichein gegangen, aber nicht wieder zurückgekehrt. Benne bestritt erst, mit dem Mädchen zusammengewesen zu sein, als ihm dies aber widerlegt werden sollte, gab er zu, mit ihr einen Spaziergang nach der Mulde unternommen zu haben. Dort sei es plötzlich von ihm fortgelaufen und in die Mulde ge sprungen. Am 23. Mai früh 7 1lhr wurde die Leiche der Heide aus der Mulde gezogen. Am gleichen Tage traf der Oberstaatsanwalt vr. Asmus aus Freiberg mit dem Kriminal kommissar der Landeskriminalpolizei Pirwih in Döbeln ein, die sofort mit dem Kriminaloberwachkmeisler Kunath in Döbeln Erörterungen vornahmen. Benne leugnete hart näckig, die Heide in die Mulde gestoßen zu haben und be teuere auch, als er an die Leiche der Heide geführt wurde, seine Unschuld. Hierauf wurde er an den Tatort geführt und legte nach langem hartnäckigen Leugnen, da ihm verschiedene Widersprüche nachgewiesen werden konnten, ein Geständnis ab. Hiernach hat er, um sich den Unkerhaltsansprüchen zu entziehen, den Entschluß gefaßt, die Heide aus der Welt zu schaffen. Bereits am 13. Mai d. I. war er mit ihr nach der Mulde gegangen, konnte aber seinen Mordplan nicht durch führen, da er von dem ihm bekannten Wächter erkannt worden war. Am 16. Mai abends gegen 10 Uhr ging er wieder mit der Heide nach der Mulde. An einer steil ab fallenden und besonders tiefen Stelle stellte er sich der Heide gegenüber, küßte sie und gab ihr dabei einen derarltg scharfen Stoß vor die Brust, daß sie rücklings ins Master fiel. Eie stieß einen lauten Schrei aus und verschwand im Master« dem Verein befürwortet, an die Amtshauptmannschaft weiter gegeben werden. (Unsere Stadtverwaltung hat schon in den letzten Jahren im Sinne dieser Anregung gehandelt und sich dadurch um die Ernährung der Stadteinwohner sehr verdient gemacht.) Im Anschluß an den geschäftlichen Teil hielt Wanderlehrer Pfeiffer—Dresden, einen Vortrag über „Pflanzung, Pflege und Verwertung des Beerenobstes". Redner, der wegen seiner angenehm, fließenden Vortragsweise stets gern gehört wird, und auf Grund seiner theoretischen Klarheit und praktischen Erfahrung immer recht beachtenswerte Finger zeige zu geben vermag, empfahl als besonders rentabel den ! Anbau von Stachelbeersträuchern. Von Johannis- und s Himbeeren sei ein höherer Preis zu erzielen, wenn der daraus gewonnene Wein und Saft verkauft würde. Sorgfälltige Vorbereitung und starke Düngung des Bodens, nicht zu enge Pflanzung, verständnisvolles Beschneiden, Bekämpfung der Schädlinge sei bei allen Beerensträuchern zu fordern. Der mit großem Beifall aufgenommene Vortrag regte eine lebhafte Aussprache an, die aus Erfahrung entsprungene Bestätigungen und Ergänzungen brachte. An die Versammlung schloß sich eine Besichtigung des Mustergartens. ' — Die heißen Tage haben auch die Schlangen aus ihren Schlupfwinkeln hervorgelockt, und sie sonnen sich auf Wegen oder am Wegesrande. Kreuzottern scheint es dies Jahr recht viel zu geben, wenigstens wurde uns von verschiedenen Seiten von häufigem Vorkommen berichtet. Da die Not der Zeit Kinder und Erwachsene vielfach zum Barfußgehen zwingt, ist im Walde doppelte Vorsicht geboten. Und nicht nur dort, sogar auf der Straße in der Stadt ist eine Otter beobachtet worden. — Die von Herrn vr. Riebold—Höckendorf abgehaltenen Beratungsstunden der beiden Lungenfürsorgestellen der Wohl- fahrtspslegebezirke Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde und Stadt Dippoldiswalde und Umg. werden künftig nicht mehr jeden l. und 3. Dienstag, sondern jeden 1. und 3. Mittwoch im Monat -stattfinden und zwar für den Wohlfahrtspflege bezirk der Stadt Dippoldiswalde und Umgegend vormittags von 8—V-10 Uhr und für den Wohlfahrtspflegebezirk der Amtshauptmannschaft im Anschluß daran von »/-IO-12 Uhr. Alle Bewohner der beiden Wohlfahrtspflegebezirke, welche die Beratungsstunden aufsuchen wollen, werden darauf hin gewiesen, entsprechend ihrer Zugehörigkeit zu dem betreffenden Pflegebezirk sich rechtzeitig zur angegebenen Zeit dort einzu finden. — Nächsten Sonntag findet im Gasthof Possendorf die Frühjahrs-Bezirksversammlung der Militärvereine des Bezirks Dippoldiswalde statt. 7. ^,7 . ... 7 — Eine gute Kirschenernte ist in diesem Jahre zu er warten. Gleichwohl ist nicht mit niedrigen Preisen zu rechnen, da die Pachtgebühren wie auch die Pflückerlöhne gegenüber dem Vorjahre erheblich gestiegen sind. Obercarsdorf. Es sei nochmals auf die am nächsten Sonntage stattfindende Hallen- und Platzweihe des hiesigen Turnvereins (D. T.) hingewiesen. Sonnabend findet im hiesigen Gasthofe Vegrüßungsabend statt, an dem verschiedene Bezirks vereine mitwirken werden. Sonntag früh wird der Verein durch eine kurze Gedächtnisfeier am Kriegerdenkmale seine Gefallenen ehren. Von 8 bis 12 Uhr findet dann auf dem neuen Platze ein vielseitiges Wetturnen der Turner und Tur nerinnen des Bezirks statt. Um 2 Uhr beginnt der Festzug, dem sich die Weihe des Platzes und der Halle durch Gau vertreter Flohr anschließt. Allgemeine Freiübungen der Turner und Turnerinnen, Sondervorführungen, Spiele und Sicger- verkündigung folgen. Ein Ball in der Frankenmühle Ulbern dorf und im Gasthofe Obercarsdorf beschließen den Tag. Das Fest ist durch verschiedene Ausschüsse schon seit langer Zeit vorbereitet; alle Festbesuchcr werden mit dem Gebotenen zufrieden sein. Schmiedeberg. Mütterberatungsstunde findet Mittwoch den 3l.Mai 1922 nachmittags 2—3 Uhr in der Schule statt. Falkenhain. Nächsten Sonntag findet die Weihe unseres Kriegerehrenmales statt. Das Ehrenmal ist entworfen von Architekt Löffler—Dresden. Die Bildhauerarbeiten waren Bildhauer Wahl-Glashütte übertragen. Die Aussührnng erfolgte in Rochlitzer Porphyr in Form einer 2,60 Meter hohen dreieckigen Säule. Der Entwurf hat den, Verein Heimatschutz vorgelegen und ist von diesem in hervorragender Weise begutachtet worden. In den Stein sind die Namen von 15 Gefallenen in hellgrün ausgelegter Antiquaschrift eingearbeitet. Iohnsbach. In einer am 20. d. M. abgehalkenen Ver- ämmlung derJagdgenossenschafk Johnsbach, östliche Seite, wurde die Jagd dem bisherigen Pächter Rittmeister v. Lüttichau auf Bärenstein, dessen Pachkzeit am 1. September / Amtliche WmtmAUn Dieses Blatt enlhSN -le amtlichen Bekanutmachmi>e« -er Amtshauplmannfchafl, -es Amtsgericht» und -es Sta-trats zu Dippot-iswal-e Lertliches und Sächsisches W Dippoldiswalde. Der Hinimelfahrtstag ist so recht zum Wandertag geworden. In vielen Vereinen und Vereinchen rüstet man für diesen Tag zur allgemeinen Wanderung schon lange Zeit vorher. Seit langer, langer Zeit unternimmt unser Männergesangverein zur Himmelfahrt seine Herrenpartie. Oft führte sie die Mitglieder nach Vöhmerland. Diesmal war Königstein das Reiseziel. Bei der Deutschen Turnerschaft ist dieser Festtag ebenfalls allgemeiner Wandertag. Auch die beiden hiesigen Vereine zogen hinaus. Und umgekehrt hatten viele als Wanderziel unsere Stadt gewählt, teils auch nur zur Rast für weiteren Weg. Die Eisenbahnzüge waren gut besetzt. Auch waren die üblichen Vor- bez. Nachzüge einge legt. Das Wetter war günstig, vielleicht zum Wandern etwas zu warm. Ein kurzes Gewitter am Nachmittag gegen 3 Uhr brachte nur wenig Regen, kaum für wenige Minuten den Staub zu löschen, und auch nur geringe Abkühlung. — Heute Freitag war an unserer Bürgerschule allgemeiner Wandertag; Um 7 Uhr, die kleinsten erst um 8 Uhr, zogen die einzelnen Klassen bei günstigem Wetter hinaus, teils nach der Heide, der Tallperre usw. Gegen mittag kehrten die meisten wieder zurück. ^'7 — Am Himmelfahrtstage fand in „Stadt Dresden" die Hauptversammlung des Vczirksobstbauverein statt, die an Stelle des durch Unwohlsein am Erscheinen verhinderten 1. Vorsitzenden, Amts Hauptmann v. d. Planitz und im Auf trage des 2. Vorsitzenden Baumeister Schmidt von Medizinal rat vr. Endler niit Erstattung des Jahresberichts über 1921 eröffnet wurde. Nach demselben zählte der Verein am Jahres schlüsse 278 Mitglieder. Die Jahresrcchnung ergab einen günstigen Abschluß, besonders erfreulich war es, daß der finanzielle Ertrag des Mustergartcns ein höherer war, als man im Voranschlag eingestellt hatte. Die von den Rechnungs prüfern, Erbgerichtsbesitzer Lehmann und Gutsbesitzer Erhardt in Neinholdr Hain sür richtig befundene Rechnung auf 1920 wurde gutgeheißen, und die von 1921 diesen beiden Herren wiederum zur Prüfung übergeben. In den Vorstand wieder gewählt wurden Lehrer Günther, Oberlehrer Fleischer, Stadtrat Eietzold, neugewählt an Stelle des wegen Alters eine Wieder annahme verweigernden Privatus Oskar Näser, Amtsstraßen meister Hertel und Kaufmann Gottschalk für den verstorbenen Prokurist Hick, dessen Verdiensten als Kassierer ehrend gedacht wurde. Als Abgeordneter in den Landesausschuß beauftragte man Amtshauptmann v. d. Planitz, Oekonomierat Welde und Medizinalrat Or. Endler. Einen für die Oefsentlichkeit wichtigen Antrag brachte Sanitätsrat vr. Künzel—Reinhardtsgrimma ein, nämlich Mittel und Wege zu finden, den Obstertrag des Staates und der Gemeinde den Bewohnern des Bezirks zu angemessenen Preisen zuzusühren. Dieser Antrag soll, von Bekanntmachung. Infolge der anhaltenden außerordentlichen Steigerung aller Unkosten werden vom l.Juni 1922 ab bei der hiesigen Giro kasse erhoben: s) ein Unkostenbeitrag je nach Eigenart des Kontos in Höhe von >/rv/oo bis hsho von der Lastschriften seite, jährlich aber mindestens 20 M. b) für Einzahlungen von Nichtkunden mittels Zahl scheines: - ' (Bez. Dresden) Die Girokassenverwaltung.'Z ! Holzversteigerung: Höckendorfer Staatsforstrevier. Im Gasthofe zu Ruppendorf, Montag den 29. Mai 1922 vorm. l/210 Uhr: 1928 w. Stämme b. 36 cm, 4 h. Klötze 18/48 cm u. 1901 w. Klötze 7/36 cm. Kahlschläge in Abt. 28 u 29 u. Einzelhölzer in Abt. 1, 2, 8, 10, 20, 25, 27, 28, 31, 34, 37, 41^ 42, 47, 49 u. 50. Forstreoierverwaltung Höckendorf und Forstrentamt Tharandt, am 23. Mai 1922. „ über 5 „ WeHeritzZeilung Tageszeitung und Anzeiger sür DWvl-iswal-e- Schmiedeberg «.U 1- . 3,- z, am 24. Mai 1922. bis M. 100 über 100 bis M. 500 »» 500 „ „ 1000 r» 1000 „ „ 2000 2000 „ „ 5000 5000, - '