Volltext Seite (XML)
Weitzeritz-Jeitung ler für Dippol-iswMe- Schmiedeberg V.N N«Ik«stE A«kkllUA -EG D-AivUM —«EWWWe^ ««les DlaN enkhSU -le amMchen BekanntmachiMOE« ^r Amtshauvlmannschafi, -es Amtsgerichts und -es Sta-trats z« Dippot-iswat-e : Pa«t Iebne. — Druck und Verlag- Lark Iehne kn Divvol-iswal-e. Lageszeilung ms - Diertegührlild ^Mk.obu<3» z MilMMS. tragm. - Einzelne Nummer« 8 Ay Pf. —Femsprecher: Amt Dippoldiswalde Dr.s. g Pemeindeverbands-Dirokonto Ar. 2. — PoUcheck« 8 Konto: Dresden 12548. l ooc„,„< i —— * ——- NueillMreist* l -auptmaunschl«, » tm amwchm-M H»» i; «aDedvrden)di«Jelle200Pfg.—«P-yjaM«M ti Reklamen 260 Ps». »« — Sonntag den 23 April 1922 Nr SS 88. Jahrgang Amtliche Bekaniltmschilngtkl. Der Privatmann Heinrich Frank in Schönfeld b. Großen hain hat das Aufgebot der angeblich verloren gegangenen beiden Hypothekenbriefe über die für ihn im Grundbuche für Schlottwitz auf Blatt 41 in der Hl. Abteilung unter Rr. 3, 7 bez. 10 eingetragenen zwei Briefhypotheken von zweimal je 500 Mark nebst Zinsen beantragt. Der etwaige Inhaber der Urkunden wird aufgeforderk, spätestens in dem auf den 8. Juli 1922, vorm. 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumken Aufgebotstermine seine Rechte anzu melden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraft loserklärung der Urkunden erfolgen wird. 8 k. 39/22. Amtsgericht Dippoldiswalde, am 19. April 1922. ZMkG' WMiDM. EknleyertzvthLk«>n 17000000 Mark. üvLvdüktsrvtt: »ootte» dl8 Wit r.et!«k« >/r9—l/-1 Uhr und 2—3 Uhr, Louvädsrä» vor >/r9— >/2 l Uhr. Tägliche Verzlnlvntz nach jährlich 3'/- o. H. Aufbewahrung und Verwaltung sowie Vermittlung des An- und Verkaufs von Wertpapieren. Ms Mitglied der öffentlichen Lebensversicherungsanslalt der Sparkassen im Freistaat Sachsen sind wir Vermittlungsstelle sür Lsdvv8 und Loll1§ovoi8!edorullx»v. Gemeindeverbandsgiro-Konto Nr. 20 — Postscheck-Konto Dresden Nr. 2890. Fernsprech-Anschluß Nr. 2, Abtg. Sparkasse. CmiMjWkH Wickbttg. GefchäftLz--tt wir v«i der Sparkasse. Verzinsung: Bei täglicher Verfügung 3 Prozent. Ausführung von Überweisungen nach allen Orten Deutschlands. Einziehung von Schecks. Vermittlung von An- und Verkäufen von Wertpapieren. Gemeindegirokonto Nr. 2. Postscheck-Konto Leipzig Nr. 27 040. Fernsprech-Anschluß Nr. 27 Amt Kipsdorf. OertlickeS und Sächsisches Dippoldiswalde. Der Frühjahrs-Jahrmarkt ist nun wieder herangekommen; morgen Sonntag und am Montag wird in -er Budenstodt auf dem Marktplätze wieder reges Leben herrschen. Das Wetter sieht ja freilich nicht besonders zum Besuche einladend aus. Es ist rauh und unfreundlich (Sonn abend früh stand das Thermometer unter Null), zeitweise schneit es auch, aber anderseits kann der Landmann auch nicht aufs Feld und wird da leichter als sonst in die Stadt und zum Jahrmarkt kommen, um eilige und weniger wich tige Besorgungen mit zu erledigen. Vielleicht hellt sich der Himmel auch noch etwas auf, damit die Jahrmarktsbesucher und die Händler nicht allzusehr frieren. Erstere können sich ja in den Gastwirtschaften immer noch .Erwärmung' holen, letztere freilich müssen draußen aushalten. Die einzelnen Ge schäfte unserer Stadt haben sich mit Waren ihrer Branchen gut eingedeckt, um allen Wünschen gerecht zu werden, ihnen wünschen wir ein besonders gutes Jahrmarktsgeschäst. — Fast täglich gehen d?n Zeitungen Gesuche um kosten freien Abdruck einer Mitteilung oder eines längeren Artikels von Vereinen, verschiedenen Einrichtungen, selbst von Ge schäftsleuten zu. Die Presse kennt ihre vaterländische Pflicht und wird gern und willig ihre Spalten zur Verfügung stellen, wenn es sich um wichtige, die Allgemeinheit interessierende Notizen handelt. Doch sollte entschieden auch hier Maß und Ziel gehalten werden. Es ist eine ganz eigentümliche und un begründete Auffassung,,, daß gerade die Zeitungen dazu da wären, im Interesse der Allgemeinheit umsonst zu arbeiten. Kein Mensch leistet aus seinem Gewerbe etwas umsonst, warum sollte es der Zeitungsverleger tun? Da ist es richtig, was die hessischen Zeitungsverleger bekannlgeben: .Die Zeitungsverleger sind durch den Ausfall von Anzeigen-Ein- nahmen einerseits und die gewaltig gestiegenen Papier- und Materlalprelse andererseits in eine solche Notlage verseht, baß sie unbedingt darauf sehen müssen, daß Bekannt machungen und Veröffentlichungen, die sich nach Inhalt und Form als Anzeigen charakterisieren, auch als bezahlte Inserate ond nicht im redaktionellen Teile erscheinen.' — Das Jahrmarkksprogramm der Stern-Lichtspiele, -le am Sonntag von 3 Ahr bis V»11 Uhr ununterbrochen, am Montag V-9 Uhr geöffnet sein werden, sieht ein Wildwest- Drama .Der Rauhreiter von Desert Paß' und ein Lokte- Neumann-Lustspiel .Der Klapperstorchverband' vor. Ersteres, ein Liebesdrama, bringt viele Szenen aus dem.Westen Ame rikas, Kampf zwischen Siedlern und Banditen usw., letzteres ist voll urwüchsigen Humors und reizt zu ununterbrochener Heiterkeit. — Herr G. Beutel hier hat in vergangener Woche die Meisterprüfung im Fahrradbau nach Z 33 der Gewerbe ordnung vor der Prüfungskommission der Gewerbekammer Dresden abgelegt und bestanden. — Man schreibt uns: Da außer der von hier nach Dresden bestehenden Kraftwagenvcrbindung demnächst auch die Wiederaufnahme des Kraftwagenverkehrs nach Glashütte und Bienenmühle zu erhoffen ist, dürfte es vielleicht ange bracht sein, darauf hinzuweisen, daß die im Volksmund üb liche Bezeichnung der in diesem Verkehr benutzten Kraftwagen als „Autos" nicht ganz richtig ist. Auf jedem im Prioat- besitz befindlichen und lediglich der privaten Benutzung dienenden Wagen trifft diese Bezeichnung zu, dem öffentlichen Verkehr dienende Wagen werden dagegen richtig Omnibusse, Kraft wagen dieser Art „Autobusse" benannt. So nennt der Lon doner die Wagen der zahlreichen Omnibuslinien kurzweg „Bus", der Berliner spricht von „Autobus", wenn er die Wagen der Kraftwagenverbindungen meint. Man sage also „der Autobus" nach Dresden, nicht „das Auto" dorthin, wenn man die nach dort verkehrenden öffentlichen Kraftwagen meint. — Die Anstellungsbedingungen der Bezirksschornstein feger sind durch eine Verordnung vom 27.2.22 neu geregelt worden. Wichtige Bestimmungen dieser Verordnung sind, daß als Bezirksschornsteinfeger nur derjenige angestellt werden kann, der den Meistertitel führt, über 26 Jahre alt ist, in die Bewerberliste der Kreishauptmannschaft eingetragen und der Anstellungsbehörde von der Kreishauptmannschafk zugleich mit zwei anderen Bewerbern zur Wahl vorge schlagen ist. , — Durch die beträchtlichen Schneemassen, die uns der April noch bescherte, war für den Plauenschen Grund eine nicht unbedenkliche Situation für eine Hochwasserkatastrophe geschaffen worden, die dank dem Bestehen der Weißerih-Tal- sperren und deren aufmerksamen Bedienung verhindert werden konnte. Diese beiden wichtigen Instrumente der Tal sperrengenossenschaft haben dadurch kurz hintereinander ihre doppelt wirkende und besondere volkswirtschaftliche Be deutung wieder einmal bewiesen, wenn dies auch für den ein zelnen nicht ohne weiteres erkennbar war. Immerhin dürfte die im Vorjahr überaus langanhaltende Trockenheit manchem noch in Erinnerung sein, in welcher Zeit die hiesigen Tal sperren den Erwartungen hinsichtlich ihrer Leistungsfähigkeit voll und ganz entsprochen haben, während andere, nicht be wirtschaftete Flußgebiete, ja sogar Talsperren, ihre Dienste einstellen. Es war der Genoffenschaft nicht nur möglich, das trockene Jahr hindurch die zahlreichen Massertriebwerke leistungsfähig zu erhalten und dadurch Kohlen zu ersparen, auch in hygienischer Hinsicht der ganzen Gegend durch die wasserführenden Flußbetten fördernd zu dienen. Die Be friedigung des großen Bedarfs an Trink- und Flußwaffer wäre für den Plauenschen Grund in dieser Zeit anders gar nicht möglich gewesen, als durch die dafür vorgesehenen Ein richtungen an der Klingenberger Talsperre. Nachdem die Gefahr für ein Hochwasser vorüber ist, werden jetzt die Schutz räume gefüllt, um die Talsperren für die Sommerzeit leistungsfähig zu machen. Zurzeit ist die Füllung der Malter sperre wie auch der Klingenberger Sperre beendet. Schmiedeberg. Die nächste Mukterberatungsstunde findet Mittwoch den 26. April nachmittags 2—3 Uhr in der Schule statt. Geising. Infolge der jetzt streng gehandhabten Grenz kontrolle kommt es fast täglich zu mehr oder minder tragikomischen Zwischenfällen. So versuchten am Mittwoch abend zwei über die Grenze gekommene Leute ohne Ausweis nach Dresden zu fahren. Sie schlichen sich bis zum hiesigen Bahnhof, versteckten sich bis zur Abfahrt und sprangen dann auf den abfahrenden Zug. Ein kleinerer Vmsche, der dann ebenfalls mitfuhr, hatte ihnen die Fahrkarten nach Dresden besorgt. Zwei Zollbeamte ? in Zivil hatten jedoch die beiden nicht sehr Virtrauen erweckend j aussehenden Burschen bemerkt, beobachtet und nahmen eine Zugkoutrolle vor, wobei diese 3 Fahrgäste festgehalten und in der ersten Station zum Aussteigen genötigt wurden. Die Fahrkarten und Brieftaschen wurden ihnen abgenommen, worauf es wieder nach Geising-Altenberg zurückging. Eine empfindliche Geldstrafe dürfte ihnen die Lust zu ähnlichen Erkursionen verleiden. Dresden. Die Stadtverordneten wählten zum Stadtbau rat für das Hochbauwesen den Senator und Stadtbaura Wolf—Hannover. — Am Freitag vormittag gegen 8 Uhr kam es an der Ecke der Hohenzollern- und Siebenlehner Straße zwischen einer Zyllonette und einem Lastkraftwagen der staatlichen Kraft- wagenverwattung zu einem heftigen Zusammenprall. Hier bei wurden der Inhaber eines Buchbindergeschäftes und Zeitungsverkaufs in der Kesselsdorfer Straße 22, der 55 Jahre alte Joseph Plachtczik, und sein l8jähriger Sohn, Handlungs gehilfe Willi, aus der Zyklonette geschleudert, wodurch sie schwere Schädelbrüche erlitten, die den Tod beider während ihrer Uebersührung nach dem Krankenhause herbeiführten. Die Schuld an dem Unglück trifft, wie von zuständiger Seite mitgeteilt wird, Plachtczik sen.» der durch zu schnelles und unvorsichtiges Fahren den Zusammenstoß verursachte. Niedersedlitz. Zu Differenzen ist es hier im Gemeinderal in der Frage der Anzahl der Gemeindeältesten gekommen. In der ersten Sitzung des neuen Gemeinderates war be schlossen worden, wie früher, wieder vier Gemeindeälkeste zu bestellen. Die Vertreter der Linksparteien wollen aus politischen Gründen aber nur drei Gemeindeälkeste. Sie stellten in -er Gemeinderatssitzung am Dienstag einen ent sprechenden Antrag. Die bürgerlichen Vertreter waren da mit jedoch nicht einverstanden. Sie erklärten das Vorgehen der Linken als Vergewaltigung und verlangten paritätische Besetzung der Gemeindeällestenstellen. Da der Antrag auf recht erhalten wurde, verließen die bürgerlichen Vertreter die Sitzung. Die im Saale verbliebenen Gemeindevertreter nahmen trotz ihrer Beschlußunfähigkeit den Antrag, nach welchem nur drei Gemeindeälkeste gewählt werden sollen, gegen die Stimme des Vorsitzenden an. Die Angelegenheit unterliegt nun der Entscheidung der Aufsichtsbehörden. Sebnitz. Ein Kaliexplosion ereignete sich in dem zwischen Rumburg und Niedereinsiedel verkehrenden Personenzuge bet der Station Rumburg. In einem dichtbesetzten Wagen ent zündete sich durch Unvorsichtigkeit eines jungen Menschen ein Rucksack, der große Mengen Kali, die für Feuerwerks zwecke bestimmt waren, enthielt. Im Nu war der ganz» Wagen in dichte Dämpfe gehüllt. Da die etwa 80 Insassen ins Freie drängten, entstand eine furchtbare Panik, die sich noch dadurch gefährlicher gestaltete, daß die Fenster schwer z« öffnen gingen. Eine ältere Frau stürzte aus dem Wagen und wurde im Gedränge schwer verletzt. Außerdem erlitten zahlreiche Personen leichtere Verletzungen. Als ein Glücks umstand muß es bezeichnet werden, daß die Explosion im Bahnhofe geschah. Auf freier Strecke im fahrenden Zuge wären die Folgen ungleich größer gewesen. Der unvorsich tige Bursche wurde verhaftet. Leipzig. Wie amtlich mitgeteilt wird, empfing die Leip ziger Kriminalpolizei am Donnerstag die Mitteilung, daß in einem Grundstück der Nonnenmühlgasse Waffen und Munition verborgen seien. Die sofort an den Tatort ge sandte Kriminalpolizei fand diese Angaben bestätigt und be schlagnahmte I schweres und ein leichtes Maschinengewehr, 40 Jnfanteriegewehre, eine Kiste mit Handgranaten und einen Kasten voll Munition. Durch die angeordnete Ueberwachung gelang es alsbald, zwei junge Kaufleute, die den Auftrag hatten, das Material zwecks anderweitiger Unterbringung auf einem Handwagen wegzuschaffen, zu verhaften. Die ange- stellten Ermittelungen ergaben, daß außer den beiden jungen Leuten ein hiesiger Zahnarzt, ein Kaufmann und voraus sichtlich noch andere Personen an der Sache beteiligt sind. Die ermittelten Personen sind festgenommen und werden der Staatsanwaltschaft zugesührt. Burgstädt. Die kommunistische Parket und die beiden ozialislischen Parteien in Burgstädt hallen für den 19. April eine Einwohnerversammlung einberufen, um erneut Propa ganda gegen Bürgermeister vr. Roth und für ihren in Aus- icht genommenenBürgermeisterkandidaken zu machen. Sie lezelchneten das freisprechende Urteil des Chemnitzer Land gerichts in der bekannten Paßangelegenhelt als Klassenurteil und brachten allerlei kleinliche Vorgänge zur Erörterung, aus denen hervorgehen sollte, daß die bürgerlichen Parteien und auch der Bürgermeister reaktionäre Politik betrieben. Die Versammlung, die von 8—'/«1 Uhr nachts dauerte, war sehr gut besucht. Nachdem eine Reihe von Rednern beider Rich tungen gesprochen hatten, wurde eine gegen Bürgermeister vr. Roth gerichtete Resolution eingebracht. Stadtrechksrak Roth sprach in sehr eindrucksvoller Weise gegen die brutale Irreführung der Einwohnerschaft Burgstädts durch Ober- sekrekär Franke und wandte sich gegen die Resolution. Die Resolution wurde gegen eine starke Minderheit angenommen. Als auch Skadkrat Lehrer Rose sich an den Angrisfen be teiligte, entgegnete ihm Bürgermeister vr. Roth, der bereit»