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Verantwortlicher Redakteur: Baut Jeüne. - Druck und Verlag: Carl Jelme in MvvoWiswaWe. Mittwoch den 26. November 1919 85. Jahrgang Nr. 272 Nr. 1930 a Mob lll. Dos Komwvnalvsebimd. zu IS- und »e in- und :s Tier- und der fangen« v«rrich- bühreu. Uhr bk. übende zusammen. Nachdem der erst, Vorsitzende A. Schmidt die Erschienenen, nahezu 100, begrüßt und der gefallenen Mitglieder in üblicher Weise gedacht hatte, schilderte Bernhard Stenzel in schlichter vrt die Zelt von seiner nach vorangegangenen schweren Kämpft» «rsolgt« Gefangennahme bk zu seiner Heimkehr. Während de» Traneporte» zum Samm,Hager Tour», welcher durch französische Posten er. folgte, hatte er nur roh« Behandlung und al» Kost Walser und «rot. Nach Urb,»nähme durch amerikanische Begleit. Mannschaften und im Sammellager selbst fand er gute Be- Handlung und reichlich «ost. Da» Wrihnachtsfest wurde bei brennendem Tannenbaum gefeiert. Jeder bekam einen Stollen und vom amerikanischen Offizier eine Tafel Schoko- lad«. Fußballspiel, Turnen, Theater und Musik füllte di, Zeit au« bl» zur glücklichen Rückkehr in di« Heimat. — Walter Hoch erzählt« in humorvolltr Weis« s«me zwei, leider mißlungenen Fluchtversuche. Seinen ersten nnternahm er in durch Abtrennen de» Erkennung,zeichrn unkenntlich gemachter Unisorm, den zweiten in Zivil. Der Drang nach Freiheit, nach der Heimat war stärker al» all« Gefahren, Entbehrungen und erhaltenen Strafen. — Otto Rüdiger schildert- in zum Miterlrben zwingender Weile die Zelt von seiner nach schwerer Verwundung erfolgten Gefangenschaft bi» zur Internierung in der Schweiz. Hilflos, mit vielen Leiden«, genvssen, den französischen Kugeln dem deutschen Artillerie- feuer au,gesetzt, wurden sie von rohen französischen Soldaten aller Wertsachen beraubt. Fast verschmachtet, ohne Dar reichung «ine» Schluck Wasser» wurde er endlich nach Tagen zum Verbandsplatz« und nach d«m Holpital trän,portiert. Hier erst fand «r durch freundliche Aerzte Hilf« und Linderung, um nach erfolgter Heilung in der Schweiz interniert zu werden. Zither- und Klavlervorträge, sowie Solo- und «Ilgemringesängi umrahmten in hübscher Weis- dtise drei Vorträge. Zu später Stund, trennt« man sich in dem Wunsch«, daß der Turnverein „Jahn" auch ferner neben strasfer Turnarbeit die Geselligkeit pslegen möge. Schmk-dedttg. Tagr,ordnung für die ösfenllsch« Sitzung de» Grmeinderair» zu Schmiedeberg Freitag den 28. November IVIS. ab«nd» >/r8 Uhr: Mitteilung««. — Begutachtung ,in«r Fluistück»abtr«nnung. — Kaufangebot für «in Grundstück. — l Gesuch um U«b«rwetsung amtlicher Bekanntmachungen. — N-ukeseyung k-r Schutzmann,st«llr. — ««schlutzsassung üb«r B«schasfung»brthlls«n für di« Grmrindebeamten. — Schreib«» MrosaontMsko* Sechsgespaltene Aorpuszeile 20 M»., außerhalb der Amls- bauptmannschaft 25 Mo., im amtlichen Teil (nur von Behörden) 70 bezw. 75 M». - Eingesandt und Reklame« 70 ML beliefernde Personen) aufzunehmen. Dippoldiswalde, am 24. November ISIS. Dor Kommnvalverbavd. Amtsblatt sür -Le Amlshauptmannschaft, das Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde Bekanntmachung. Gonvtag «ach Weihnacht««, den 28. vezemb«, findet GrgSnzmigswahl »es Kirchenvorftaudes statt. Es scheiden au» die Herren Benedix, vr. Grohmann, Lincke, Schiffner, Kantor Schmidt au» Dippoldiswalde, Krumpolt au» Berreuth, Welde für Reinbrrg, Weinhold au» Rein- haldshain. Die «»»scheidenden sind wieder wählbar- Stimmberechtigt sind alle konfirmterl-n männlichen und weiblichen Mitglieder der Kirchgemeinde, die da» 2l. Lebensjahr vollendet haben und in die Wählerliste der Kirch gemeinde ausgenommen sind. Diejenigen männlichen Gemeind,glieder, di« bereit» in di« Mählrrlistr 1910 und 1913 aufgenommin war«n, brauchen sich nicht wieder anzumeldm. Alle anderen aber, diesmal insbesondrr« auch die stimmberechtigten Frauen und Mädchen, wollen sich möglichst bald zur Wählerliste persönlich anmrlden und zwar die Dippoldirwalder auf dem Pfarramt«, di« Auswärtigen bet ihren Kirchenvorstehern. Die Wählerliste, die fortlaufend geführt wird, wird für die diesmalig« Wahl am lv. Dezember geschlossen und vym l4. Dezember an auf dem Pfarramt« «»»liegen. Dippoldiswalde, 24. November 19(9. kHvIsvkwn-AwnAwnIisäsn. I. Di« Anmeldung«« zu den Mischrs-Ksndenlift«» sind bla pm 28. Rov-mbsr ISIS unter Abgabe der Kundenausweise zu bewirken. ll Die von den Fleischern «ach Ortschaften getrennt ausgestellten Kundenlisten, di« Abschlußbogen, sowie die nach der laufenden Nummer zu ordnenden Aus weiss hierzu sind durch die Gemeindebehörden der Betriebsorte geprüft bla spätesten« be« 29. Novemb« 1919 hier «luzurelche«, WMW lll Kinder unter 6 Jahren sind in Abschnitt ll d der Kundenliste (zur Hälfte « Viertel»«» 3 Mark ohne 3u- MWMM. kagen. - Einzelne Nummern 10 M- - Fernsprecher: Am, Dippoldiswalde Nn3. <g«,edü>everbands-Girvkonto Nr. 3. Postscheck- Konto: Leipzig 12548. Notgeld. Mit Genehmigung des Wirtschaftsminisieriums wird die Geltungsdauer sür die durch Bekanntmachung vom 25 3.1019 ausgegrbenen neuen Kleingeld Gutscheine von SO und 10 Pfg. bla 30 Juni ISZO verlängert. Dippoldiswalde, am 16. November 1919. 854 ck X. Dl» «mtahauptmannfchast. Fleifchverforgnng. Auf dl« Woche 24. bis 30. November 1919 kommen zur Ausgabe: 125 Gramm sür Personen über und 62,5 Gramm sür Kinder bi» zu 6 Jahren verbilligte» Aualanbsflelfch auf die Einfuhrzusatzkart« V2 fax ausländisch«» Pökelschweinefleisch. Weitzeritz-Zeilung im» Anzeiger sür DWol-iswalte, Schmie-eberg U.A. Aelleste Zeltung Ses Bezirks 5 vertliche» miv SSchfifchrs. Llppoldkawalde. Da, Postamt bittet nm Aufnahme folgender Zeilen zur Erinnerung: „Um eine schnellere Ab- fertig»«, am Postschalter zu erreichen, sollen die Auflieferer von Postsendungen diese selbst frankieren. Leider wird diese Verfügung immer noch von Vielen zu wenig brachtet. Wieder andere »«langen erst bei der Einlteserung di« Frei- marken und verzögern so bei Andrang die Abwicklung der Verkehrs. Besonder» unter den heutigen Verhältnissen ist e» von nicht zu unterschätzendem Vorteil, ja gewissermaßen eine Pflicht der Allgemeinheit gegenüber, wenn sich jeder, ent- sprechend seinem Verkehr mit der Post, einen angemessenen Vorrat an Postwertzeichen zulegen würde. Ebenso wichtig »nd empfehlenswert ist da» seitens der Oberpostdtrettion ver fügte Borschreiben der Einlieknung»-Bescheinigungen durch de« Absender. Vordrucke hängen in jedem Postschalter «UL" — Mittlere Niederschlagsmengen (mm oder I anf drn V) «nd deren Abweichungen von den Normalwertrn in den benachbarten Flußgebieten 2. Dekad« November 1919: Vereinigte Weißeritz: normal 51, Abweichung -s- 36, Wilde Weißerltz: normal 51, Abweichung -s-3l, R»t« w-ißnitz: normal 50, Abweichung -^ 30, MSglttz: normal 53, Abweichung -j- 34. — Di, Unisorm entlassen« MIlitärperson-n. Zahlreiche Vorslöß- gegen die sür drn Anzug entlassen« Militärpersonen gegebenen Verfügungen, die Vorkommnisse unliebsamer Art herbei,«sührt haben, geben dir Kommandantur Veranlassung, auf folgende Bestimmungen de» Reichs»,hrmintster, Hinz», weisen: Die au, dem Heeresdienst entlassenen Militärpersonen, di« nicht mit d« Erlaubnis zum Tragen ihr« btshnigen Uniform mit den für verabschiedet, vorg,schrieben-« Abzeichen entlassen sind, dürfen ihre Uniform auf der Straß, nur dann Aufträgen, wenn die Schulterklapprn, Achselstück«, all« Dienst- grad- und sonstigen Abzeichen entf«rnt sind. Da» Trag«» «in,, Koppel« od« «in«, ähnlich«« Leibriemen» zur Unisorm ohn« Nbzrichen ist all«« Entlass««,» verboten. Da,selbe gilt für enilassrn« Morintmannschasl««, P-rsonen, di- «wies«««- «atzt« unberechtigt MUttär- oder Martneuniform trag««, w«drn strafrechtlich verfolgt. -» ?Ep>wIdik»wal-«. DK Angehörig«» de» Turnoerein „Jahn -Dippoldt,walde fanden sich am vergangen«» Sonn- tag« un Gasthof« zum „Roien Hirsch" zu «in«m Vortrag». Sup«int«ndent Michael. de« Scholoorstanbe«, Nachforderung von Schulanlage« brtr Eisenbahnangelegenhrtten. — Gesuch de, Kaninchenzüchter vereins um Bewilligung einer »elduntttstützung zu Ehren preisen. — veschluhfassung über Gründung rin« Einwohner wehr. — Anttag auf Erhöhung d« Zahl der Gemeinde- ällestrn. — Beschlußfassung über drn 3. Nachtrag zum Ork- grundgrsrtz. — Verzinsung drr Girokasirnrinlagen brtr. — Neuregelung der Kassenvnwaltung. — Etwa noch Eingehen de». — Hierauf nichtöftentltche Sitzung. Schmiedeberg. Am Totensonntage hatte sich auch hi« rin« zahlreiche Gemeinde im Gottrshause elngifunden. Frische Kranzspenden schmückten die Ehrentafeln d« gefallenen Krteger und recht» und link» hinter dem Altar« hatten dl« umflorten v«ein»fahnen Ausstellung gefunden. Ertner in- halkrrichen Predigt lrgtr Herr Pastor Müll« di« Schrift- stelle an» der Offenbarung Sankt Johann«»: „Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen" zu gründe «nd spendete au» dem Worte Gottes in «greifend« Weise den andachtsvoll gestimmt«« Zuhörer» drn rechten Trost. Der gemischt« „Echülkrchor" bracht« unter Leitung seine« Dirigenten, de» Herrn Kantor Groß-, einen weihevollen Chor- grsang zu Gehör. — Mi« durch «bkündigung du Gemeinde bekannt gegeben wurde, wird Herr Pfarrer Birkner am 1. Adv-nt ht« sein« Abschiedspredigt halt««. LttSdeu. Sächsische Boikischultthrer und -lehrerinne» können nach «iner Verfügung des sächsische» Kaltusmtniste- rium» künftig nach bestandener Wahlsühigbck«Prüfung, ohne Rücksicht auf die Rot« dr» Bestehen» dufttbem, an du Uni- vusttät Leipzig und du Technischen Hochschul« Dr«»d«n al» Studierende ausgenommen werde» und nach Abschluß ihrer Studien di« pädagogisch« Prüfung «nd dk philosophisch« Doktorprüfung ablegen. Zar Prüfung für da» höher« Schul» amt können sie nach Ablegung rinu Ergänzung,Prüfung in verschiedenen Fächern od«r ein« verkürzten Reifeprüfung p». gelassen w«,««. Letzttre «streckt sich für da» Gymnasium aus Latein und Griechisch, für da» Realgymnasium auf Latein und diejenige neuer« Fremdsprache, in der der Bewerber bei der Seminarenllassung nicht geprüft ist, für di« Ob«, realschul« auf eine n«uue Fremdsprach« (wie für da» Real- gymnasium) und auf Mathrmatik. Lehr«, di« die pädago- gische Prüfung abgelrgt haben, sind in ihren Prüsung-fäch-rn von d« Ergänzung,, und Reiseprüsung befreit, die sonst spätes!«», im 4. tzalbj hr de, Studium, abzulegen «st. Mit Der infolge erhöhter Einkaufs kosten hrraufgesrtzte Prel» beträgt: 1,28 M. für 125 Gramm, 0,64 „ „ 62,5 ., und 6,10 „ „ 1 Pfund. Dk»-»Mswald», den 24. November 1919. Verordnung über die Neugründung von gemeinnützigen Bauve^ ! -«iqur Vermeidung «Iner unnötig«« Zersplitterung dtt gkm«IimüM 2 non Oer°^attd^sstedel^ al« gemeinnützige Unternehmungen im Sinne de« ^rieger- liedlung^ 1916 nebst Ausführungsverordnung vom 9. November 1916 z EGnverstündnis mit dem Landerwohnungsamt begründet mord«, sind. «„„»»einiaunoen die ohne Einverständnis des Landeswohnungsamtes errichtet worden sind, haben »ein« Aussicht au? Gewährung von Baukostenzuschüssen oder auf Unterstützung selten» der öffentlich-recht lichen Geldgeber. Bestehende Bauversinignngen, welche den Voraussetzungen zu 1. oder 2. nicht ent- gaben nachträglich die Zustimmung des Landeswohnungsamtes herbeizuführen. ^«sir^ die Lrnchtung «iner Bauvereinigung geplant, so ist so frühzettig wie möglich der unteren Verwaltungsbehörde davon Mitteilung zu machen, bei der das Näher« über die weiter nötigen Schritte ^Da-2'deswohnungsamt behält sich vor, di- Zentralstelle für Wohnungsfürsorge für seine Ent- sch-eidung gutachtlich zu hören. Es empfiehlt sich, bei Neugründungen sich möglichst frühzeitig um Rat- Bezirkstag Dirvstaa de« 2. Dezember 1919 vorwlttag» 'E Ahr im amtahauptmannschastllchen Sitzungssaal«. Dippoldiswalde, am 16 November 1919. Nmishauptmann v. d. Planitz.