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für die Amtshauptmannschaft, das Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde f Nr. 293 Dienstag den 17. Dezember 1M8 abends 84 Jahrgang ) MU „Illustriertem Unterhaltungsblatt". Für Lie Aufnahme eines Inserats ä« bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Fehns. — Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. WHeritzMung TaMeitW M Anzeiger sür HMmüe, Schmiedeberg n.ll. Die «Deitzeritz. Zeitung" erscheint täglich mit Aus nahme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge- aeben. Preisvierteljähv- lich einschliehl. Zutrage» 2.85 M., zweinronatlich 1.90 M., einmonatlich 95 Pf. Einzel-Nummern lOPf.AllePostanstalten, Postboten sowie unsere Austräger nehmen Be stellungen an. Änforate werden mit 20 Pf., solche aus unser« Amtshmwtmannschaft mit15Pf.dieSpaltzeila oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zelle 65 bez. 60 Pf. - Tabellarisch« undkompliziert «Inserat« mit entsprechendem Auf schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, di« Spaltenzeile 50 Pf. LaMrWWe MMim mit Geräte. Der unterzeichneten Kriegswirtschaftsstelle tst im September v. I. auf schriftliche Umfrage aur verschiedenen Gemeinden der Bezirk« durch Vermittelung der Orirbehörden «in gröberer Bedarf an landwirtschaftlichen Maschinen und Geräte« für die Zelt nach Friedensschlutz gemeldet worden. Zufolge Verordnung des Arbeit«- und Wirt- fchastsministeriums steht zu erwarten, datz dieser Bedarf voraussichtlich demnächst aus dem Heeresgerät wird voll gedeckt werden können. Ls wird deshalb zur alsbaldigen Anzeigeerstattung aufgefordert, wenn die angemeldelen Bedarfsgegenstände wider Er- warten jetzt Nicht mehr benötigt werden sollten und demzufolge auf eine Belieferung au» dem Herresgerät verzichtet wird. Dippoldiswalde, am 12. Dezember 1918. Nr. 5874 Mob. II. Die Kriegswirtschaftostelle bei der Amtshauptmannschast. Kunsthonig, 1 Pfund auf den Kops der «ichtlandwirtschastlichen Bewohnerschaft, Verkaufspreis 80 Pfg., tst gegen Abschnitt v der Lebensmittelkarte in sämtlichen Verkauf,stellen erhält lich. Zuziehende Heeresentlasfene erhalten Kunsthonig, soweit sie denselben nicht in den übrigen Geschäften beziehen, bet Hofmann, Markt. Stadtrat Dippoldiswalde. Wmist W Mraz io lit FWer-Km-tiilW Ausweise W Mraz i» lie hat vorrätig die Buchdruckerri Carl Jehne. K-MMchW Md G8WWer>- Dippoldirwalde. Nachdem die Herren Heeger und RIekert aus dem Heeresdienste entlassen sind, ist das Stadt verordneten-Kollegium wieder vollzählig bis auf Herrn Bezirksarzt vr. Endler, dessen Stellvertreter Herr Gefängnis- Inspektor Braune ist. — Im Saale des Gasthof» „Stadt Dresden" veran stalten Mittwoch abend Fräulein Ilse Geidel-Born und Herr Sieber-Lichtenstein einen Konzertabend, in dem sie eine aurgewählte Reihe aus dem Liederschätze und Musiksätzen deutscher Dichter und Künstler vortragen werden. Ganz besonders Fräulein Geidel-Born geht «in ausge zeichneter Ruf voraus. So schreiben die „Lhemn. N. N": sang Kinderlieder von Reinecke. Da» Drollig-Schel mische, Neckische, Erfrischende und Natürliche der Terte brachte die Sängerin ln künstlerisch vollendeter Weise zum Ausdruck. Ihre Stimme voll flitzen Wohlklangs, tiefer Innigkeit..." Und die „Chemnitzer Allgem. Ztg." sagt: „...ersang sich Fräulein Geidel-Born einen schönen Er folg, auf den sie stolz sein kann." Wir glauben daher, einen Besuch dieser Veranstaltung nur empfehlen zu können und bedauern, datz gleichzeitig auch eine Wahlversammlung stattsindet. — * — Zu der während der Weihnachtsfetrrtage in der Turnhalle stottsindenden Kaninchenausjtellung sind rund 300 Tiere zu erwarten, also eine recht stattliche Anzahl. — Die Postanstalten lösen die fälligen Zinrscheine der Kriegsanleihen bereit» vom 21. des dem Fälligkeitstage vorhergehenden Monats ein. — Line eigenartig« Illustration zur Papiernot und den höheren Papierpreisen stellt der Geschäftsbericht der Ammendorfer Papierfabrik zu Radeweil bei Halle dar. Die Firma ist in der Lage, nach 307000 st. v. 250000) Mark Abschreibungen Len Reingewinn von 1300 000 M. aufzuweisen. Hierzu kommen noch 534 139 M. Bortrag. Die Gesellschaft wird 36v/o Dividende und 50 vH. Bonus verteilen, insgesamt also 86v/o. — Schulreform in Sachsen. DerBolksbeauftragteKultur- Minister Luck teilt« am Sonnabend abend in einer Bersamm- lung der Lehrerschaft im Schulaufsichlsbezirke Bautzen mit, Latz nächste Woche «ine Verordnung erscheinen werde, die einschneidende Reformen für da« sächsische Bolksschulwesen bringt. Darnach fällt von Ostern I9t9 ab in dm Volks- und Fortbildungsschulen das Schulgeld weg. Bon dem gleichen Zeitpunkte ab sind alle Volksschulen zur allge meinen Bolkslchule (Einheitsschule) umzugestalten. Damit werden die Stmultanschulen allgemein «ingeführt. Der Religionsunterricht soll so erteilt werden, dcig er keine Konfession verletzen wird. Di« Genehmigung von Privat- schulen kann in Zukunft nicht mehr erteilt werden. Vom 1. Januar 1919 ab gehört der Ortspfarrrr al» solcher dem Schulvorstande nicht mehr an. In Schulen ohne Direktor wird die geistliche Ortsschulauflicht aufgehoben. Dies« Schulen unlerstehen unmittelbar der Bezirks schul- inspektton. Die Schulvorstände sind neu zu wählen, und zwar auf Grund de» demokratischen Wahlsystems. Die Vermögen-gegenstände der Schulgemeinden gehen mit all ihren Verpflichtungen auf die politischen Gemeinden über. Sollten sich in einzelnen Gemeinden Schwierigkeiten er geben, so wird wahrscheinlich auch vom Entrignungsrecht Gebrauch gemacht werden können. Die Verordnung ent hält weiter eine Anzahl Punkte über Obliegenheiten der lettenden Lehrer, über Stundenzahl, Nachhilfeunterricht durch dl« Gemeinden, Stautrbeihilsm und weitere innere Schulangelegenheiten — Dem Ministerium des Kultus und ösfentlichrn Unterricht, wird von Neujahr 1919 ab rin schnltechnischer Beirat zur Seite stehen, gewählt au» der Organisation der sächsischen Lehrerschaft. Der Sächsische Lehreroerein hat drei geeignete Männer vorgeschlagen, von denen sich da« Ministerium «inen auswählt. Line ähnliche Ein- rlchtung ist auch für die Bezirksschulinsprktionen de» Landes geplant. — Zur Rückgabe von Goldmünzen teilt die Reichs bank mit, Loh sie allen Personen, die ihre Reichsgold, münzen, ausländische Goldmünzen oder goldene Gedenk- mit der Verpflichtung der Rückgabe innerhalb 12 Monaten nach Friedensschlutz verkauft haben, diese jetzt schon zurückgtbt. ' — Kinder als Geschirrsührer möchten nun aufhören. Hat man jetzt aus Mangel an Arbeitskräften verschiedent lich darüber hinweggesehen, so ist nun, nach Heimkehr so vieler Arbeitskräfte aus dem Felde, kein Grund mehr, datz Kinder Pferdegeschirre führen, zumal solche jugend liche Personen ost da« Verständnis vermissen Netzen. — Aufhebung von Verordnungen. Es wird darauf hingewiesen, dotz «ine neue Bekanntmachung de« Ministe riums für Militärwefen Nr. 18531 VI O l vom 16. De- zeniber 1918, nach welcher verschiedene Bekanntmachungen der Kriegsrohstoff-Abteckung Berlin, betr. Vorratserhrbung und Bestandmeldung über Wolfram, Chrom, Molybdän, Vanadium und Mangan, Beschlagnahme von Wolfram und Chrom und Höchstpreise für Wolfram, Bestandser- Hebung und Beschlagnahme von Metallen aufgehoben wurden, im amtlichen Teil der Regierungsblätter und grötzten Amtsblätter der Kreishauptmannschasten in Wort laut abgedruckt ist. — Von heute Dienstag fallen auf der Linie Dresden- Poiiendorf die Abendzüge 8.02 von Possendorf und abends 9.27 ab Dresden-Hbf. aur. Reinholdshain, von Herrn Erblehngerichtsbeiitzer Leh mann geht uns folgende Berichtigung zu Lemin Nr. 291 gemeldeten Unglück,falle zu: Dem Soldaten wurde der Auftrag gegeben, das Gewehr, welches sich im Gewehr futteral befand, zu reinigen. Er fragte darauf, ob er auch den Drilling reinigen sollte. Ihm wurde die Ant- wort zuteil: „Nein, den Drilling nicht!" In demselben befand sich noch eine Patrone, die infolge des regnerischen Wetters gequollen war, zudem verrostet, und nicht av» dem Laus entfernt werden konnte; deshalb sollte bei näch ster Gelegenheit der Drilling zum Büchsenmacher Der Soldat hat aber nicht das verlangte im Gewehrsutieral befindliche Gewehr geholt, sondern eben den verbotenen Drilling, der sich in keinem Fulteral befand. Infolge nnvorschlistsmätziger und ungeschickter Behandlung dieses Gewehrs ist das Unglück geschehen. Dresden". Die Mutier des früheren österreichischen Kaisers Karl nahm ihren ständigen Wohnsitz auf Schloß Sybillenort bet ihrem Bruder, dem früheren König Friedrich August. - Der Metalldreher Schützler an» Marksuhl, der am 17. November in Dresden die ktratzenbahnbeamtene- witwe Döge ermordete, wurde in einer Leipziger Schank- Wirtschaft verhaftet. Waldheim. Die städtischen Kollegien von hier be- schlossen die Errichtung einer Entlausungsanstalt im Gas werke und bewilligt,« dazu 10000 M., da durch die Heimkehr der Frontlruppen die Gefahr einer Verlausung der Einwohnerschaft entstanden ist. Leipzig Die älter« Schülerschaft der Thomae sch ul« hat au« «tg«ner Entschlirtzung darauf verzichtet, Schüler- rät« zu bilden. In einer Entschlirtzung lagt sie: „Wir brauchen und wollen die Autorität unserer Lehrer, zu deren Mehrzahl wir da» Vertrauen Haden, datz sie den Neue rungen, die auch wir auf dem Gebiete der Schule herbei- wünschrn, und unseren Bestrebungen, die Schülerpersönlich keit zur Geltung zu bringen, verständnisvoll gegenüber stehen werden." Leipzig. Der Rat bewilligte 3750000 Mark für einmalige Teuerungszulagen an städtische Beamte, Ani- gestellte, Arbeiter und Ruhegeldempfänger. Pegau. Einen erschütternden Anblick bot auf dem pr«utzischen Bahnhöfe hier ein Güterzug, in dem 210 Rinder, von Fürth kommend, nach Leipzig befördert wur den. Die bedauernswerten Tiere brüllten vor Hunger in der entsetzlichsten Weise. Sie hatten seit 7 Tagen insge samt nur 5 Ballen Heu al» Futter bekommen können, waren infolgedessen völlig abgemagert und eine Anzahl war schon verendet. Sie wurden in aller Eile auf der Querbahn nach Leipzig befördert, um im dortigen Schlacht- Hose abgeliesert zu werden. Wittgensdorf. Ein Fall von roher Kindermitzhand- lung ist hier festgestellt worden. Da» arme Kind, da» von seiner in Chemnitz wohnenden Mutter bei einer hieskgen Kriegerssrau untergebracht war, wurde halb verhungert und mit einem Beinbruch behaftet aufgefunden, nachdem Hausbewohner wegen der fortgesetzten Mißhandlung An zeige erstattet hatten. Schneeberg. Die vom N- und E.-Rat ihre» Amte« enthobenen Stadträte vr. Gilbert, Geitner, Lb«t und Schmeil waren auf Anordnung Vr» Ministerium» wieder in ihr Amt einzusetzen, da Lem Arbeiter- und Eoldatenrat nur ein Kontrollrecht zusteht. Hiergegen ist von letzterem beim Ministerium Beschwerde «ingereicht worden. Dasselbe hat nun verfügt, datz die Stadträte in ibren Aemtern zu belassen sind. In der Begründung heitzt «»: Die Be schwerde wäre nur dann berechtigt gewesen, wenn die Behörde nicht arbeitsfähig gewesen wäre. Marienberg, 15. Dezember. Vom Starkstrom getötet wurde heute der 26 jährige Elektrizitätsarbeiter Alfred Kummich von hier. Er war bei der Llektr. Ueberland-' zentrale »«gestellt und mit Rrparaturarbeiten beschäftigt, wobei er der Hochspannungsleitung zu nahe gekommen ist. Plauen i. B. Wegen plötzlicher Erblindung mutzten mehrere Soldaten dem Garnisonlazarett zugesührt werden. Die Erblindung ist höchst wahrscheinlich auf den Genutz von Ameisensptritus zmückzuführen. Wie die Untersuchung ergab, enthielt der Ameismspiritus Methy'alkohol. Kirchen-NuchLtchteii. Dienstag, den 17. Dezember 1918. Dippoldiswalde. Abends Vr 8 Uhr NIrchgemeindeversammlung in der Neichskrone. Mittwoch, den 18. Dezember 1918. Dippoldiswalde. Abends 7 Uhr Bibelstunde in der Super» intendentur: Cup. Michael. Reinhardtsgrimma. Kein Abendgottesdienst. Sadisdorf. Nachmittags 5 Uhr Abendmahlsfeier in Nied«» pöbel. Abends 8 Uhr Zungfrauenvcrein. ,, Schellerhau. Abends 8 Uhr VibcibespreHstunde imhPfarv- f Hause. Donnerstag, den 19. Dezember 1918. "" Dippoldiswalde. Bormittags 9 Uhr^ Wochenkommunlorn Pastor Mrsen. A- - : Kreischa. Abends 8 Uhr 178. Betstunde. ^7": Possendorf. Abends 8 Uhr Betstunde mit sanschliehend« Nbendmahlsseicr: Pfarrer Stadler. Freitag, den 20. Dezember 1918. Sadisdorf. Abends V-8 Uhr Betstunde. Damach Frauen verein. Letz»r AoKnchLrü. Revolution in Bulgarien? Nach in Klausrnburg eingetroffenrn Nachricht«« ist i« Bulgarien di« Revolution ausgebrochen. Arbeit«« und