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Ak. 290 Freitag nm 13. Dezember abends 84. Jahrgang KLM Ser Kommunalverbaud. Nr. 375b 8r. Hansliste« zu GemeinSeratswaylen bei E. Jehne weiter erreicht, als daß die Wirtschaflsmaschine langsamer, als nötig ist, wieder in Gang kommt. Da« aber ist etwa das Verkehrteste, wa« gegenwärtig geschehen kann. Und die Arbeitslosigkeit wird dadurch sicher nicht gemindert. — Der Arbeiter» und Soldatenrat für den Bezirk Dippoldiswalde nahm in seiner Sitzung am I I. Dezember Z Stellung zur Einberufung der Nationalversammlung. Es wurde einstimmig folgender Beschluß gefaßt: „Der Arbeite» und Soldalenrat für den Bezirk Dippoldiswalde wünscht die baldige Einberufung der Nationalversammlung sowohl für das Reich wie auch sür den Staat." — Vorzeiiige Entlassung der Konfirmanden. Im Hin blick auf den späten Ostertermin 1919 hat da« Kultur- Ministerium verordnet, daß die Schüler und Schülerinnen der Volks» und Fortbildungsschulen, die Ostern ihr« Schulpflicht genügt haben, schon Enke März 1919 an» der Schule entlassen werden, um ihnen zu ermöglichen, bereits Anfang April in eine Lehre, einen Dienst oder ein Arbeitsverhältnir einzutreten. — Man schreibt uns: In Stadt und Land ruft der Erlaß des Kultusministerium« betreff« Beseitigung de« Katechismus-Unterrichts in der Schule vom Neujahr 1919 ab viel Beunruhigung und Erregung hervor. Gerade nachdem erst vor kurzem von selten der Regierung be ruhigende Aeußerungen in allen die Kirche und die Reli gion betresfenden Fragen gegeben worden waren, üb«, rascht dieser unerwartete Erlaß um so mehr. Man scheint gar Richt zu ahnen, was die ganze Neuerung bedeutet, wie tief sie mitten im Schuljahr in den Unterrichtrbetrieb eingreist und wie schwer davon evangelisch-lutherisch ge sinnte Familien betroffen werden. Die Kirchgemeinde- Versammlung «m nächsten Dienstag abend in der „Reich» kröne" wird Gelegenheit bieten, über all diese wichtigen Fragen Näheres zu erfahren. Die Gemeindegllrder der Kirchfahrt seien deshalb noch besonders aus die Versamm lung aufmerksam gemacht. — Lehrer Johannes Stein in Bärenstein erhielt da« Eiserne Kreuz 2. Kl. Leipzig. Innerhalb dreier Tage sind hier nicht wenige« al» fünf Personen an Gasvergiftung gestorben, und zwar in allen Füllen infolge unachtsamen Umgang« mit Gaskochern und Lampen. Alle diese Unfälle stehen offenbar in ursächlichem Zusammenhänge mit de» Gas sperre. Zwickau. Grauenhafte Zustände wurden bei rin« Untersuchung der Landesfürsorgeanstalt Nieder-Zschocke« bei Hartenstein vorgesunden. Di« meisten Zöglinge leiden an völliger Unterernährung, andere sind mit schweren Krankheiten behaftet und wurden mißhandelt. Der Direkt« und drei P leger wurden verhaftet. zeuge, Wagen, Segel- und Ruderboote, Teppiche und Pelz- werk veräußern. Abgesehen von der Anzeigepflicht sind diese Geschäftsleute zu besonders eingehender Buchführung (Lager- und Steuerbuch) gehalten. Diese Steuer von zehn Prozent ist monatlich auf Grund einer Steuererklärung festzusetzen und zu entrichten. Wer vorsätzlich die Umsatz steuer hinterzieht oder einen ihm nicht gebührenden Steuer vorteil erschleicht, wird mit Geldstrafe bis zum zwanzig- fachen Betrage der gefährdeten oder hinterzogenen Steuer bestraft. Kann der Betrag der Steuer nicht sestgestellt werden, so tritt Geldstrafe von 100 bis 100000 M. ein. Umsotzsteuerämter sind die Gemeindebehörden, für die selb ständigen Gutsbezirke die Hauptzollämtrr. Gegen den Steuerbescheid kann innerhalb Monatsfrist Beschwerde ! beim Umsatzsteueramt oder bei der Generalzolldilektion eingelegt werden. Für den weiteren Rechtsmittelwrg ift das Finanzministerium zuständig. — An den Bortrag, der, wie die große Aufmerksamkeit der Zuhörer (seit Jahren war keine Berfammlung so zahlreich besucht) bewies, reg» lies Interesse fand, schloß sich eine längere Aussprache, die Aufklärung «och über so manche einschlagende Frage brachte. Den Dankesworten de« Vorsitzenden, Herrn Jäckel, an den Vortragenden schloß sich die Versammlung gern an. Eingangs derselben konnte der Herr Vorsitzende zahl reiche au« dem Militärorrhältnis entlassene Vereinsmit glieder, darunter auch den 1. Vorsitzenden, Herrn Riekert, herzlich begrüßen. Die Bitte, die durch de»« Krieg Ge schädigten bei-n Wiederaufbau ihrer Eristenz zu unterstützen als Abtragung einer Dankesschuld, machen wir auch zu der unsrigen. — In einer anschließenden Borsmndssitzung legte Herr Jäckel das Vorsteheramt, das es seinerzeit nur bedingungsweise auf Zeit übernahm, weil es vollständig verwaist war, wieder in die Hände des Herrn Oberlehrer Riekert zurück.,! — Durch dle Zeitungen gkht eine" Aufforderung des Dresdner Arbeiter- und Soldotemates, von Einkäufen jetzt möglichst abzuskhcn, da di« Warrn (besonder« ge nannt sind Möbel, Schuhwaren und.Bekleidur gsgegen- stände) in kurzer Zeit im Preis« fallen würden. Auch wir haben die Notiz, rein referierend, gebracht. Von sachverständiger Seite werden wir darauf aulmerksam gemacht, daß die in der Aufforderung «nlhaltenen Be- Hauptungen den Tatsachen durchaus nicht entsprichen und auf falsche Voraussetzungen gestützt sein müssen. Unsre Geschäftsleute z. B., die doch die Verhältnisse am besten überschauen, würden sich wohl gehütet haben, obige Waren jetzt Hertinzunehmen (was sie tatsächlich getan haben), wenn sie mit einem Preissturz rechneten. Abgesehen von Phantasiepreisen, die ja manchmal bezahlt wurden, sei in absehbarer Zeit mit niedrigeren Preisen nicht zu rechnen schon mit Rücksicht auf di« jetzig«» hohen Herstellung«, kosten. Man denke nur an die Löhne, Kohlenpreise, Steuern «sw. und vergleiche sie mit denen vor dem Kriege, und man denke an den Rohstoffmangel. Wenn in manchen Artikeln große Preisstürze eingetrrten seien (z B. Zigarren), so dürfe man da» nicht verallgemeinern. Mit einem Zurück-alten von Einkäufen und Bestellungen auf Waren usw., da« ist allrrding» auch unsre wiederholt zum Ausdruck gebrachte eigne Meinung, werde zurzeit nicht». für die Amtshauptmannschast, das Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde. Mit „Illustriertem Unterhaltungsblatt". Fü« die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. LMMHW WZ MHMchss. Dippoldiswalde. Der gestrrn im Grwerbeverein gebotene Vortrag de« Herrn Stadtkassierer Schubert über „Warenumsatzstempel und Umsatzfteuergesetz" behandelte zunächst die Entstehung der Gesetzes und die gesetzlichen Vorschriften über den Warenumsatzstempel und sodann in ausführlicher Weise das Umsatzstruergesetz. Der Vortra gende führte darüber etwa folgendes aus: Lin Ausbau des Warenumsatzstempelgesetzrs von 1916 ist das Umfatz- steuergesetz vom 26. Juli 1918. In diesem ist der Kreis der Steuerpflichtigen wesentlich erweitert worden. Der Umsatzsteuer unterliegen die im Inlands gegen Entgelt ausgesührten Lieferungen und sonstigen Leistungen solcher Personen, die eine selbständige gewerbliche Tätigkeit mit Einschluß der Urerzeugung und der Handel« ausüben, so» z weit die Lieferungen und Leistungen innerhalb dieser ge werblichen Tätigkeit liegen. Die Steuerpsltcht wird nicht dadurch berührt, daß di« Leistung auf Grund gesetzlicher oder behördlicher Anordnung bewirkt wird oder kraft ge- srtzlicher Vorschrift al« bewirkt gilt. Reparaturarbelten, die von der Warenumlatzsteuer befreit bbiben, wenn die dazu verwendeten Zutaten nebensächlicher Art waren, sind ausnahmslos umsatzsteuerpslichtig, ebenso alle Einnahmen, die durch Ausübung einer gewerblichen Tätigkeit erzielt werden, Gewinn kommt nicht in Betracht. Zu den Handel- und Gewerbetreibenden gehören im Sinne des Gesetze« auch die Landwirte. Der Selbstoerbrauch, d. h. dasjenige wa« au» dem Betriebe genommen wird, auch da«, wa« zur Beköstigung der Angehörigen dient, ist steuer» pflichtig, ebenso Druschprämie, Saatgut zur Aussaat, Futter und tzagelentschädigung dagegen nicht. Von der Steuer befreit sind außer Reich und Bundesstaaten, außer Unter» nehmen, deren Zwecke au-schließlich gemeinnützige oder wohltätige sind, und außer Personen, deren Einnahmen im Kalenderjahr nicht mehr als 3000 M. betragen, nur freie Berus«, wte Aerzte, Beamte, Gelehrt«, Künstler und Rechtsanwält«. Ob ein Unt«rnrhm«n als gemein; ützig oder wohltätig anzuerkennen ist, bestimmt da« Finanz ministerium. Dort sind Steuerbefreiungen für Kranken häuser, Wasser- und Elektrizitäiswrrke, Kinderbewahr- und Bezirkranstalten, sür dieLebensmitirlabgobe der Gemeinden an Verbraucher zu beantragen. Die Warenumsatzsteuer wurde bi« 31. Juli 1918 nach i v T. «hoben, während die Umsatzsteuer vom 1. August d. I. ab 5 v. T. betrügt und zum ersten Male im Januar 1919 auf Grund ge nauer Auszeichnungen sämtlicher Einnahmen und einer darüber obzugebenden Steuererklärung, wozu Vordruck« den Beteilig»«« noch in diesem Monate werden zugehen, festgesetzt und gezahlt werden muß. — Bon besonderer Bedeutung sind die Bestimmungen für diejenigen Geschäft«. Irute, welche Larurgegenstände im Sinne von § 8 de» Umsatzsteuergrsitzr» vertreiben. Dazu gehören u. a. alle Geschäftsleute, die Juwelier- und Edelmrtallwaren, ein schließlich versilberter und vergoldeter Wa»rn, Taschenuhren, Kunstwerke, Antiquitäten, einschließlich alter Drucke, fon- stkge Sammelgegenstände, Erzeugnisse de« Buchdrucks auf besonderem Papier mit beschränkter Auflage, photographische Handapparate, Flügel, Klavier«, Harmonien und mecha nische Musikinstrumente, Billard», Handwaffen, Kraftfahr- Auf di« Zett bis 15. Dezember 1918 kommen unter Beobachtung der seitherigen Be stimmungen weiter zur Verteilung: Auf Grund von 8 3 des Gesetze», die Hauptlörung betr., vom 20. Juli 1916 (B. D. Bl. S. 89) werden die Besitzer von Hengsten aufgefordert, ihre Hengste bis zu« 20. ds. Mts bei der Amtshauptmannschaft onzumelden. Bel der Anmeldung sind Geburtsjahr oder Alter, Farbe, Abzeichen und Schlag der zu körenden Hengste anzugebrn. Dippoldiswalde, am 11. Dezember 1918. Die Amtshauptmannfchaft. *) Soweit Gersten mehl nicht ausreicht, wird Ersatz in Hafernährmittelu verabreicht werden. ") Selbstversorger erhalten den Kaffee-Ersatz wie seither auf besonderen Antrag durch Bescheinigung der Ortsbehörde. Die Ausgabetage werden von den Ortsbehördrn noch besonder» bekanntgegeben werden. Dippoldiswalde, am 10. Dezember 1918. WeWtz-Mtmig TMeitiW Ul» AUW sür WMlM, WiMerg ll. ll. < Die „Welßerltz»^ , erscheinttäglich mit Aus nahme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausgv- , geben. PreisvierteljShv- / licheinschließl. Zutragen / 2.85 M., zweimonatlich 1.90 M., einmonatlich 95 Pf. Einzel-Nummern IVPf.Alle Postanstalten, Postboten sowie unsere Austräger nehmen Be stellungen an. Hirchen-Nachrichten. Z. Advent — Sonntag, den 15. Dezember 1918. Tert: Luk. 3, 15—17. — Lied 28. Dippoldiswalde. Vormittags 8 Uhr Beichte und heilige« Abendmahl in der Sakristei: Cup. Michael. Vormittags 9 Uhr Predigtgottesdicnst: Pastor Mosen. Nachmittags 2 Uhr Kinder gottesdienst: Pastor Mosen. Nachmittag» 5 Uhr Predigtgott««- dtenit, im Anschluß daran Beichte und heilige» Abendmahl: Eup. Michael. Bärenfell. Nachmittags 9-3 Uhr Versammlung de« Frauen- werden mm . .solche aus unser« Amtshauptmannschast mitlöPf.dieSpaltzeU« oder deren Raun, berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von " " ' ' 60Pf. - Tabellarische undkomplizierteInserats mit entsprechenden, Auf schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, die Spaltenzeile 50 Pf. Nährmittel für Kinder im I.u.2j3.u.4. Lebensjahre f. über 4 Jahre alte Per- sonen 8 Aus Abschnitt... der rosaen grünen orange farbenen Nährmiiteikarten des Kommunai verbandes e k Gerstenmetz!') 150 400 120 * O o O Zwieback, Keks 500 250 50 DI Ol DI Stippenmehl 200 200 200 kl LI Ll Kassee Ersatz") 200 200 200 1-1 LI Ll Trigwaren — — 70 — — Ol