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Dienstag den 19. November 1918 abends 84. Jahrgang Nr. 270 l Reg. 64 s/l 8. sechi Amtsgericht Dippoldiswalde, am 14. November 1918. zügler ih^to» rieg» neu» Zur »eb-rl.««-- a« de« Krieg,- zu« Frieden,,«stand vnd ,um Rena«,. L>« Le, Wirtschaftsleben, bedarf es de» Bulgebois aller »rüste, vornehmlich haben die Organtlaiionen der «tbeittrklass« ihr Sub«sl» «inzusetzen, um der Schwierigkeiten Herr zu werden. Nur so kann da» Gespenst de, Hunger, gebannt und eine bessere Zukunft angebahnt werden. Schwer ist die Not der Zeit. Jeb« in« seine Pflicht. Ist die gefahrvolle g fand Mstin, Berlo« a der- Mein« werben vonn»r«tog Le« 21 Ls. Mts. vormittag« von 11—12 Ahr im Rathanfe aurg,geben. Anspruch habet» nur Haushaltungen, Lene« Gas »Ler «lettrijche» Ortsausschuß zur Sicherung der BolksernShrung Zufolge Verordnung des Arbeitsministerium» vom t 5. November d. I. sind sofort für alle Gemeinden Ortsausschüsse zur Sicherung der VolkrernShrung zu bilden, dene« folgende Aufgaben zufallen: l. Erfassung der obzuliefernden Lebensmittel, 2. Nachdrückliche Bekämpfung des Schleichhandels, 3. Sicherung der Fortsührung der landwirtschaftlichen Betriebe, 4. Schaffung von Arbeitsgklegenheiten, S. Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung, 6. Sicherung von Person und Eigentum. Die Ortsausschüsse werden von den Erzeugern und Verbrauchern in getrennter Wahlhandlung gewählt. Wahlberechtigt sind alle über 20 Jahre alte« «Kn ilchen und weiblichen Temeindeeinwohner. Die Ortsausschüsse, die paritätisch au» Erzeugern und Verbrauchern zusammenzusetzen lind, müssen mindesten« cku» 3 Erzeugern und 3 Verbrauchern bestehen. Sie wählen einen Vorsitzenden und einen stellv. Vor sitzenden. Beide dü fen nicht derselben Gruppe angebören. ein« V^Lnsunnerlsu»«« ßüi- cklio «ralel« sün rlia Mittwoch den 20. November d. I. nachmittag» 4 Ahr und für die nachmtttag» 3/« 5 Uhr in der „Reich»kröne". Dippoldiewülde. am 18 November 1918. De» Stadtrat. An das sächsische Voll! Da« imperialiftilch-mtlitarlstisch- System ist unter den Wirkungen de» Völkermorden- den und kulturvernichtenden Weltkriege» zufammengebrochen. Lin neues Zeitalter ist im Werden, in dem sich der Uebergang von der kapitalistischen in die sozialistische Ge sellschaftsordnung vollzieht. Dte Monarchie ist beleitiqt. die öffentliche Gewalt ist in die Hände der Arbeiter- Valle üb,»gegangen. Di, Aufgabe Ler neuen Regierung geht dahin, das Land über die großen Schwierigkeiten der gegenwärtigen Lage HInaurzusühren, die demokratischen Errungenschaften licherzustellen und wirtschastliche Umgestaltungen nach sozialistischen Grundsätzen zu verwirklichen. Die Arbeiterklasse braucht nicht nur politische Rechte, sondern ebenso die Befreiung aus ökonomischer Bedrückung, die in vollem Umfange nur der Sozialismus bringen kann. Die neue sächsische Regierung erstrebt die Beseitigung der veralteten bundesstaat- lichen Verfassung und die Einordnung Sachsens in di« einheitliche groß deutsche Volks republik, an die auch Deutsch »Oesterreich seinen Anschluß vollziehen möge. Den ein zelnen Teilgebieten de» neuen Groß-Deutschland soll weitgehende Selbstverwaltung und Schutz der Kulturinteressen gesichert werden. Die Regierung will in Uebneinstimmung mit der neuen Reich,lrilung wirken. Sofern Anordnungen der Reichslritung unseren Beifall nicht finden, werden wir unsere Auffassung dagegen geltend machen. Die von der Reichsleitung mit Gesetzeskraft er- lassen,n Verfügungen werden wir für Sachsen durch Vorschriften ergänzen, denen gleichfalls Gesetzeskraft zukommt. Die Arbeiter- und SolLatenrSte, die Träger der revolutionären Bewegung, hoben die Ausgabe, di« sozialistische Volksregierung zu stützen und zu kontrollieren. Ihre Zuständigkeit in den einzelnen Orten wird ein unverzüglich zusammentretender Landesrat der Arbeiter und Soldaten umgrenzen. Mit Beendigung der Demobil machung und mit Fried,nsschluß soll an Stelle des stehenden Heeres die Volkswehr treten. »1« ^Mekßerltz - Zeitung* «scheint täglich mit Aus nahme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausgo aeben. Preisvierteljähv- »ch etnschliehl. Zutragen L85 M., zweimonatlich 1.S0 M.» einmonatlich 95 Pf. Einzel-Nummern loPf.AllePostanstalten, Postboten sowie unsere Austräger nehmen Be stellungen an. de über nproben Sie An- er den l hatte. 1 Tuch- nieruvg «.Md- zus, in Mtglich 90 Pf., solche au» unsere, Amtshauptmannschaft mitlSPf.-ieSpaltzell, oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Sette (nur von Behörden) die zwet- aespalten« Zeile 85 bez. 80 Pf. - Tabellarisch« undkompliziert «Inserat« mit entsprechendem Auf schlag. — Eingesandt, mr redaktionellen Teile, dk» Spaltenzeile 50 Pf. Uebergangszeit übrrstandtn, dann wird da» drukschr Volk vermöge der unvergänglichen Kräfte, die in ihm leben, in demokratisch-sozialistischer Entwicklung sich zu neuer Blüte entfalten. , vorwSrlsl Aufwärts! Das Gesamtministerium. Vie volksbeauftragten Buck, Fleißner, Geyer, Gradnauer, Lipinski, Schwarz. Auf Blatt 246 des hiesigen Handelsregister, ist heule eingetragen worden: 1. in Abteilung l: Odowultrsr LauL-Vorolu Lwolzstollv vlppolälswslcks in Dippoldiswalde Zweigniederlassung der Aktiengesellschaft in Firma vilvwoltXM -Vsrvt» in Lhrmnitz. 2. in Abteilung ll: Der jetzt geltende Grsellfchaftsvertrag ist am 31. Mai 1911 sestgestellt und tn § 19 durch Beschluß der Generalversammlung vom 15. April 1918 geändert worden. Gegenstand des Unternehmens ist der Betrieb von Bank- und Handelsgeschäften. Die Gesellschaft ist berechtigt, sich an anderen Unternehmungen zu beteiligen. Da« Grundkapital beträgt sünszehn Millionen Mark und zerfällt in neuntausend Aktien zu je dreihundert Mark, zweitausendzweihundert Aktien zu je eintaufendsünst hundert Mark und neuntausend Aktien zu je eintausend Mark. 3. in Abteilung lll: Zu Mitgliedern de» Vorstände« sind bestellt: a) der Bankdirektor Kommerzienrat Generalkonsul Vito VslMvlldMM in Chemnitz, b) der Bankdirektor Varl varaudarckt in Chemnitz, c) der Bankdirektor Mikolin vLundok in Chemnitz. Prokura ist erteilt: 1. our für die Zweigstelle Dippoldiswalde dem Kaufmann Ssrwum MU? Lolttvd in Dippoldiswalde, 2. im allgemeinen, also amrd für diese Zweigstelle: a) dem Kassendirektor Kuckolk Vsttrsr in Chemnitz, b) dem Kaufmann Illax Lüddorckt in Chemnitz, c) dem Kaufmann und gilialdireltor ?aul Vüruiod in Dresden. Willenserklärungen und Zeichnungen sind sür die Gesellschaft verbindlich, wenn sie durch zwei Personen erfolgen, die entweder Vorstandsmitglieder, Prokuristen ob« Handlungsbevollmächtigte der Gesellschaft sind. Aus dem Gesellschafisvertrage wird noch bekannt gegeben: Der Vorstand besteht aus einem oder mehreren Mitgliedern, welche vom Auf- sicht-rat ernannt werden. Die Generalversammlung wird vom Vorstand oder vom Aussichttrat durch öffmt-^ liehe Bekanntmachung berufen. Die Einladungen sind zweimal, da» erste Mal min destens zwei Wochen vor dem Tage der Generalversammlung, den Lag der Berufung und den Tag der Gemralversammlung nicht mitgrrechnrt, zu erlassen und müssen die Tagesordnung enthalten. All« Bekanntmachungen der Gesellschaft erfolgen in der Regel durch den Deutsche« Reichranzeiger und das Amtsblatt des Amtsgericht» Chemnitz. Sofern in dem Gesell- schastsvertrage nicht etwas anderes bestimmt ist, gilt jede Bekanntmachung für gehörig erlassen, wenn sie einmal durch den Reichsonzriger veröffentlicht worden ist. Die Aktien lauten aus den Inhaber. ' Die öffentliche Ordnung und Sicherheit wird gewährleistet. Die Beschränkungen im Vereins- und Versammlungsrechte sind gesallen. Die Preßfreiheit ist im vollen Umfange gesichert. Die Gesindeordnung ist aufgehoben. An ihrer Stelle gelten die Bestimmungen der Bürgerlichen Ge'ktzbuchk» über den Dienstvertrag. Die Arbeiterschutzbestimmungen für gewerbliche Arbeiter und Arbeiterinnen, die bei Beginn des Krieges aufgehoben wurden, sind wieder in Kraft gesetzt. Der achtstündige Marimalarbeitstag soll am 1. Dezember d. I. in Kraft treten. Unternehmer, die dieser Vorschrift nicht folge leisten, haben, strenge Bestrafung zu gewärtigen. Um die Arbeitsgelegenheit zu steigern, läßt die Regierung in den einzelnen Ver waltungszweigen feststellen, welche Arbeiten unmittelbar in Angriff genommen werden können. Sie ist bemüht, Rohstoffe sür die Aufnahme der Arbeit sreizumachen. Die Sicherstellung der Volksernährung ist in unserem Lande besonders schwierig. Die Regierung wird die Interessen Sachsens an Reichsstelle mit größtem Nachdruck ver treten. Sie wird mit den schärfsten Mitteln gegen unberechtigte Zurückhaltung von Lebensmitteln, gegen Wucher und gewerbsmäßigen Schleichhandel eintreten. Die Wohnungsnot soll durch Bereitstellung von Wohnungen und durch schleunigen Bau neuer Wohnungen bekämpft werden. Die Trennung der Kirche vom Staat ist durchzuführen, den Religionsgemeinschaften wird volle Freiheit gewährt. Die Schule ist von politischer und kirchlicher Bevormundung zu befreien. Die Volksschule ist unter fachmännischer Aufsicht zur Einheitsschule aus zugeftalten. Vildungs- und Kunstinstitute sollen gefördert werden. Krongut ist für staatliche Zwecke, insbesondere für Volksbildungs- und Volksgesundheitswesen zur Verfügung zu Men. Dte Verkehrsmittel, insbesondere die Eisenbahnen, sollen mit möglichster Beschleu nigung aurgebessert und weiter ausgebaut werden. Di« landwirtschaftliche Produktion bedarf der sorgsamsten Pflege zur Ueberwindung der ihr zugesügten Kriegsschäden. Die Rechtspflege ist zu modernisieren und zu demokratisieren. Es wird alsbald «ine weitgehende Amnestie erfolgen, vornehmlich sür Personen, die aus Notlage sich gegen Gesetz« oder Kriegsverordnungen vergangen haben. Zur Deckung der Ausgaben sind die grrßen Vermögen und Einkommen, vor allem di« Kiiegsgewinne, heranzuziehen. Die Beseitigung jede» auf Ausbeutung beruhenden Einkommen« ist.zu eritreben, desgleichen die Vergesellschoflung der dazu geeigneten kapitalistischen Unternehmungen tn Landwirtschaft, Industrie, Handel und Verkehr. Verwaltungsreformen grundsätzlicher Art bleiben Vorbehalten. Für di« Gemeinden ist volle Selbstverwaltung durchzusühren. Die bestehenden Gemeindevertretungen können zunächst im Amt bleiben. Für die Erneuerung der Ge- meind»Vertretungen werden r ähere Anweisungen demnächst erfolgen. Für die bisher ungünstig besoldeten Beamten und Staattarbeittr soll sobald al« möglich zum Ausgleich der bistehenden T,u«rung»v«hältntsse eine gründliche Reform Ler Besoldung«- und Lohnverhältnisse erfolgen. Für dl- Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmte.» Tagen wird keine Garantie übernommen. - Verantwortlicher Redakteur: Paul Iehne. - Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. r zeige« alkmär»- Leipzig, tepubltt- noch ein Re- ien müs- weAalb MW. baugetn nen Zä< ine Er- , meHei andere etgem itsan- dienW :d deren zur G» mfi de. der sich Mässen Backe»". Ma, können, auSz». lte mar gekehrt Herr« mhl ei rd noch ite übei zen -i deutsch :kläpun können ederum Mässe Dinge, sagen !N» Wi! tralitä gegen ! wahr erklär« tin? au! MN in ie, di« Essen ltenem trteg«- rk er« : - >» lterten Mor- mmelt lfsäher 10c it von vo sie r sind ikt «mcr Rachlt starker bt'in Mam ,Net g n«. 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