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»>NIN o! ,gnAmtshaSPtm«1ick' scheint tägltK mit Au» nahm« der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge« geben. Preisvierteljähv- L85 Da, zweimonatlich 1.90 M., einmonatlich 95 Pf. Einzel-Nummern IVPf.AllePostanstalten, Postboten sowie unsere Austräger nehmen Be stellungen an. widkomplizierteMM mit eiufpvechinäDW schlagj^EiWskWd^ redaktionellen Teile. Spalt-E-W Aml9^Illü für die AmtshaupLmannschaft, das Amtsgericht UN- den Stadtrat zu DippokdiswÄk Mit „Illustriertem llnterhaltungsblatt". Sonnabend den 16. November 1918 abends Rr.268 84. Jahrgangs Für d!e Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantworllicher Nedakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Jehns in Dippoldiswalde. - .. > . . > — —— — — Amtliche Bekanntmachung. Um die gegenwärtige Zahlungsmittelnot nach Möglichkeit zu beheben, werden für den Bezirk der Ännshaupimannschast Dippoldiswalde mit Wirkung von heute ab bis auf wettere» folgende Anordnungen getrosten: Barobhrbungen sind bei. den Banken, Sparkaslen und Giro-Gemelnde-Verbands- Kaisen nur bi» zum Betrage von l 50 Mark zulässig, jedoch nicht mehr al» 300 Mark wöchentlich. Der Barkassenbestand der Geld-Jnsiitute ist möglichst niedrig zu halten, überlchstßende Beträge sind täglich der vorgesetzten Stelle zwecks Weiterleitung an die Reich» bank abzusühren. Gröbere Auszahlungen haben im allgemeinen nur stattzusinden, wenn e» sich um Zahlungen von Lohn, Gehältern, Renten, Unterstützungen oder um Anschaffung von Lrbenrmitteln handelt. Für ander« Barleistungen, welche zur Vermeidung Wirtschaft- kicher Störungen unbedingt notwendig sind, ist die Genehmigung des Arbeiter- und Soldatenrate» von Dippoldiswalde unter Beibringung der Beweisstücke vorher ein- ruholrn. Der Ueberweisungs- und Verrechnungsverkehr unterliegt in der Höhe der Summe keinerlei Beschränkung. Der Ankauf und die Einziehung von werthabenden Papieren ist zulässig, jedoch nur im Wege der Gutschrift. Die Jnkusintwttke, Handels- und Gewerbetreibenden haben ihr« Geldbedürfnisse sofort, für die späteren Auszahlung,termine 8 Tage vor Verwendung ihre» Bankver bindungen schrislttch anzumelden. Jede Geldbamsteret seitens der Bevölkerung ist als eine Benachteiligung der ge samten Dolkswiitichaft oufzufassen und daher unbedingt zu unterlassen. Die Tagrs- lösung der Geschäfte ist in gewohnter Weis« den Geldinstituten zuzuführen. Die am 2 Januar ISIS fällig werdenden Zinsscheine der 5 0/oigen Deutschen Reichranleihs (Kriegsanleihen) sind bis zu ihrem Einlösungsta»« !t- staatlicher Ver ordnung gesetzliche Zahlungsmittel und sind daher als solche von jedermann in Zahlung zu nehmen. Dippoldiswalde, den 15. November 1918. 8ei» thpbeivi-- unil 8vtiIoävn«aR. Herm. Voigt. Mar Ludwig. Beschluß. Am 9. April 1901 ist in Leipzig Gohlis, seinem Wohnsitze, der Privatmann Ernst Gostbels Ferdinand von Schindler ohne Hinterlassung von Nachkommen verstorben. Dieser war Anwärter de» zu der von Schlndlerschen Familienanwartschaft am ehe maligen Rittergute Zschoppelshain gehörigen Vermögens. Die Nachfolge in dieses Familiensideikommiß ist durch einen am 4.Dezember 1743 errichteten und am 20. Januar 1744 landesherrlich konfirmierten Familienoertrag ge- s ordnet und zwar tn der Weise, daß schließlich nach Erlöschen des ganzen Geschlecht« männlichen Namen« die Verteilung unter die lebenden Abkömmlinge der drei Brüder ; von Schindler, Major» Friedrich Gottfried von Schindler auf Rüdigsdorf und Naun hof, de» Amtshauptmann» Christian Wilhelm von Schindler auf Odisleben und de» J.hann Christian von Schindler aus Pomlitz nach Köpfen erblich erfolgen solle. Nach den Ermittelungen ist der am 9. April 1901 in Leipzig.Gohlis verstorben» Privatmann Ernst Gotthelf Ferdinand von Schindler der letzte männlich« Anwärter. Aber auch da« Vorhandensein weiblicher Abkömmlinge der drei Brüder von Schindl« N hat sich nicht nachweisen lassen, insbesonders auch nicht das von Schwestern de« letzten Anwartschaftrbejitzer« oder Abkömmling« solcher. Der letzte Anwartschaft»brsitzrr war^ der Kohn des MorH August Heinrich Ferdinand von Schindler, der am 12. Juli 187» in Liebau verstorben ist, und der Johanne Friederike Caroline von Eulitz. Er hat Z nachweisbar 7 Geschwister gehabt, von denen Ernestine Emilie Charlotte von Schindl« am 6 Juli 1819, Maria Thereiia von Schinhler am 17. Mai 1827, Gustav Ferdinand z von Schindler am 21. April 1832, sämtlich im jugendlichen Alter gestorben sind. Ueber Z das kinderlose Ableben der Schwestern Carolin« Amalia Auguste von Schindler, Therese Clementine von Schindler fehlen die urkundlichen Nachweise, doch ist diese» nach de» Ermittlungen als sicher anzunehmen. Die Schwestern Marie Erdmuthe verw. Web« ? geb. von Schindler und Pauline Henriette verw. Mertz geb. von Schindler sind Und«- « los gestorben. h Da ein Erbs oder Anwärter des Familienanwarlschaflsvrrmögrns bisher nicht ermittelt ist, werden diejenigen, denen Erbrechte zustehen, ausgefordert, diese Recht« bi» zum 31. Januar 1919 bei dem unterzeichneten Gericht zur Anmeldung zu bringen, ) widrigenfalls die Feststellung erfolgen wird, daß ein anderer Erbe als der sächsische ! Fiskus nicht vorhanden ist. Leipzig, den b. November 1918. vsck chentsgvs-ivkä ütdl. V S. 5 dl. Reg. Schi. 59/16. I I811 18. Johvnnisgasse 9. Z kvspvnnä * wird für den Fährverkehr vom 18. November ab wegen Massenschutt der obere Teil Ä der Dorsstroße und vom 19. ab ker T lsperlenweg unter Verweisung des Verkehr» Z auf die Strecken über Soechtritz bez. Neuölsa. Seifersdorf, den 16 November 19>8. Der Gemekndeeat. M eitere amtliche Bekanntmachungen stehen OMSrchW Md GüMjches« Dippoldiswalde. Der Vereinigt« revolutionäre Ar beiter- und Soldatenrat Groß D erben erläßt folgende Be kanntmachung: Gegen Geldhamsterei. „Es ist sinnlos, Papiergeld zu Haule anzusammeln. Das Geld ist bei Bankhäusern, Banken und Epa>lassen sicherer aufgehoben, e» ist dort vor Diebstahl und Beibrennen geschützt. Die gegenwärtige Not an Kleingeld ist vorübergehend, sie ist in der Hauptsache hervoigerufen, weil unnötig Verängstigte in sinnloter Weise Papiergeld zu Hause anhäufen und so dem Verkehr entziehen. Jeder, der den Unfug mstmacht, verschärft die Not. Alle» Geld, da» nicht zur Bestreitung de» täglichen Lebensbrdarfs unbedingt gebraucht wird, gehört in die Banken, Bankhäuser und Sparkassen. Der bargeldlose Zahlungsverkehr ist in keiner Weise gestört. Banken und Bankhäuser führen alle U^berwrisungen und Verfügungen in jedem Betrage aus. Auch kann jede grötzere Zahlung durch Verrechnungsscheck beglichen werden Wer grundlos die Annahme solcher Schecks ablehnt, ver schlimmert dl« Verhältnisse. Das Gerücht, der hiesige Ver einigte revolutionäre Arbeiter- und Loidatenrat Hobe die Abstcht, Bankguthaben oder von den Banken und Bank häusern aulbewahrte Wertpapi « zu be!chlcgnah:.ien oder Geld bei den Banken, Bankhäusern und Sparkassen zu «quirleren, entbehrt jeder Begründung." — Zur Sicherheit der Bankeinlagen sind in den letzten Tagen mehre« Erklärungen von Mitgliedern der neuen Regierung wiede-gegeben worden. Nu» mehr läßt diese duich W..T. B. nochmal» erklären: „Immer wieder ver lautet, dem Drange de» Publikums zu Abhebungen bet den Bankhäusern und Sparkassen liege zu einem großen Teil die Befürchtung zu Grunde, künstig da» Versügungr- «cht über die Einlagen zu verlieren. Die R-gierung legt Wert darauf, solchen gänzlich unbegründeten Mutmaßungen mit aller Entschiedenheit entgegrnzutreten In keiner Weise wird eine Pr Wegnahme von Bonk- und Sparkassengut- habrn oder sonstigen Depot» irgendwelcher Art beabsich tigt oder ouchnur erwogen." — Kochs Lichtspiele in der„Reichrkrone"bringen am nächsten Sonntag abend da» großartig« kühauspiel „Und e» kam, wie e» kommen mußte". In der Haupt rolle spielt Wanda Treumann, eine unsrer besten und beliebtesten Filmschauspielerinnen. Außerdem gelangt noch das Lustspiel „Donna Lucia" zur Ausführung, weiter Naturaufnahmen und einer der beliebten Zeichner-Trick filme. Ebenso reichhaltig wie da» Programm zur Abend- Vorstellung ist auch da» der Nachmittagsvorstellung. Unsre' Kleinen werden über „Krümelchen", „Knill und Knoll", an den Naturaufnahmen und den übrigen Vorführungen ihrs Helle Freude hoben. Ein Besuch lohnt und ist zur Erheiterung an solch trübem November-Sonntag nur zu empfehlen. — Die nächste fleischlose Woche ist, wie schon früher gemeldet, auf die Tage vom 18. bi» 24. November gelegt. Weitere fleischlose Wochen sind dann noch dis Wochen vom 16. bis 22 Dezember und 6. bis 12. Januar. In diesen Wochen dürfen Fleisch und Fleischwarrn, die dem Markenzwong unterliegen, sowie Speisen, die ganz oder teilweise aus markenpfltchtigrm Fleisch bestehen, nicht ge werbsmäßig an die Verbraucher verabsolgt werden. — Dieselbe Menge Lebenemittel. Von verschiedenen Seiten ist die Befürchtung laut geworden, daß jetzt unter dem Druck der Verhältnisse mehr Lebensmittel verteilt würden, als es nach dem für das gesamte Wirtschaftsjahr ausgestellten Ernährung!plan angängig sei, so daß die ausgegebenen Lebensmittel in einer späteren Zeit de» Wirtschaftsjahres fehlen würden. Demgegenüber ist zu bemerken, daß dl« Verteilung der Lebensmittel auch jetzt nach dem Plane erfolgt, der bereits vor der Umwälzung der Staatsform ausgestellt war. An diesem wird solange festgehalten werden müssen, bis sich übersehen läßt, welchen Einfluß der Friedensschluß auf unsere Ernährungswirtschaft aurübt. Jnsbrfonde« bedarf es erst näherer Prüfung, welche Erleichterung durch das Freiwerden der für dos Heer bereitgestellten Lebensmitteidestände für die Zivil bevölkerung herbeigeführt werden kann. — Soldatenlöhnung. Die dem „Pirnaer Anzeiger" entnommene und auch von uns verösfentlicht« Notiz über eine Erhöhung der Soldatenlöhne beruht auf einer irrlüm- lich gegebenen telephonischen Auskunst. Die Lohnsätze bleiben wie bisher. — Der 15 November 1858 ist in der Geschichte der sächsischen Stoatreisenbahnen von besonderer Bedeutung. Obenan steht die Jnbetriebnahipe der Chemnitz—Zwickauer! in der Beilage. "ME Linie, 48,61 Kilometer, genehmigt mittel» Gesetzes von» 14. Mai 1855. Damit wurde rin direkter Schienenweg von der wichtigen Jndusrieftadt Tyrmnitz bi» nach Hof hergrstellt Vier Jahre später, am >1. August 1862, war - die Fortsetzung der am 28. Juni 1855 eröffneten Linie Dresden Neustadt—Tharandt von Tharandt bi» Freiberg, 26,30 Kilometer, vollendet und von diesem Tage an auch der direkte Durchgangsverkehr von Görlitz erreicht. Die Linie Riesa—Chemnitz—Zwickau führte die Bezeichnung „Medererzgebirqische Linie", die später mit der Direktion der Westlichen Staatseisenbahnen vereinigt wurde. Diese hatte ihren Sitz in Leipzig. Am 15. November 1858 wurde auch die Flügelbahn Schönbörnchm—Gößnitz, 12,37 Kilo- - meter in Betrieb genommen, ebenso die Chemnitz—Würsch nitz« Zweigbahn, genehmigt 2. Dezember 1856, 11,24 Kilometer, Vie in Wüstenkrand von der Havpllinie ab« °' zweigt und ursprünglich nur dem Güterverkehr diente, bi» vom August 1862 an die Besörderung von Personen eingeleitet wurde. Am Schluß der Jahres 1858 hatten die Etaatseisenbahnrn eine Länge von 708,94 Kilo metern. Reinhardtsgrimma. Am gestrigen Tage feierte der ? hiesige Privatus August Fürchtegott Kaden mit sein« Gattin dos seltene Fest der diamantenen Hochzeit. Da», sich noch in reichem Maße körperlicher und geistiger Frisch« « erfreuende Jubelpaar wurde im Familienkreise, umgeben » vbn Kindern, Enkeln und Urenkeln vom Ortsgeistlichen i eingesegnet und von allen Seiten beglückwünscht und be schenkt. Möge ihm fernerhin noch ein stiller und fried licher Lebensabend beschieden sein. Dresden. Der Vorstand des Stenographischen Landes« amtes, Regierungrrat Prof. Or. Fuchs, ist vorübergehend zum Auswärtigen Amt in Berlin berufen worden, um die Direk orstelle des Bu«au« bei den Friedensvrrhand« langen zn übernehmen. Es handelt sich dabei um di« Anfertigung des stenographischen Protokolls in deutscher, französücher und englischer Sprache und um eine sachliche ' Ausarbeitung und Verwertung sür die Verhandlungen^ selbst und sür die spätere Verösfentlichung. Strehla. Ein Londsturmmann von hier, welcher jetzt in Ktetnrüreln eine Wirtschaft besitzt, mußte auch mit inr Feld, er wurde vor etwa 1>/2 Jahren leicht verwundel A