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stellungen an. SO 10 sowie unsere nehmen Be- iel-Nummern lostanstalten, P°I- . Austräger nehmen scheint täglich mit Nus. nahm« der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge- geben. Preis vierteljähr- lich einschliebl. Zutragen 2,40 M., zweimonatlich 1,00 M-, einmonatlich oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Sette (nur von Behörden) die zwei- gespaltene Zeile SS bez. mit entsprechendem Aus schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, die Spaltenzelle 50 Pf. TlMDitW m MM ftr WOWM, Zlhmtötbttg il.!i Amtsblatt M» dl« Königliche Amtshauptmannschast, das Königliche Amtsgericht »nd den Stadtrat zu DippoldiswaN» Mit achts-Maem „Illuftrie-t-« Nnterhaltmiosdlatl" und «,lt-rhaltu»gs»-»a»-. W, U. M-sti-hm- -in« Ins-rais an »-stimmt-- St-ll« NN» an »-stimmt« Tag«« wir» «-In- Saran«« üs-rnomm-n, Verantwortliche Nedaktenr: Paul J«hn«. — Druck und Verlag van Cari Jehn- in Dippoldiswalde Nr. 194 Mittwoch den 21. August 1918 abends 84. Jahrgang sang August eingegangenen 55 Gesuchen gegen 260 Jung- mannen angefordert worden. Dem großen Bedarf an Anslands-Marmelade MU- Weitere amtliche Bekanntmachungen stehen in der Beilage. 'MG Vertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Herr Or. meck. Giebler, Stabs arzt des Landsturms, erhielt das Eiserne Kreuz 2. Klasse. — Herr Leutnant Willy Schütze, Lehrer an unserer Bürgerschule, dem bei den letzten schweren Kämpfen der rechte Oberarm zerschmettert wurde und der sich zurzeit im Lazarett zu Trier befindet, wurde mit dem Ritterkreuz vom Albrechtborden 2. Klasse mit Schwertern ausgezeich. net. — Die gleiche freudige Ueberraschung während seines Urlaubes brachte der gestrige Tag Herrn Leutnant Kurt Heinrich, Sohn der Frau verw. Heinrich in Dippoldis walde. — Von Spaziergängern ist am Dienstag abend eine Schaffnerinnen-Mütze von der elektrischen Stratzenbahn tn Dresden am Rande der Hauptsperre gesunden worden. Aus vorgefundenen Briesen geht hervor, datz eine ledige Fanny Wols, die Verwandte in Ulberndorf besitz: in der Talsperre den Tod gesucht hat. — Dipl-Ing. Fritz Schnabel, ältester Sohn des hier verstorbenen Fabrikbesitzers und Stadtrat Theodor Schnabel, hat den Heldentod fürs Vaterland erlitten. — Ueber die beste Aufbewahrung von Früh kartoffeln wird mitgeteilt: Wie schon oftmals beobachtet, beeinflußt die feuchte Witterung die Güte der neugeerntsten Frühkartoffeln. Mehrere Tage gelagerte Frühkartoffeln werden mH jedem Tage schlechter und wässeriger. Um nun diesen Uebelständen abzuhelfen, lagert man die Früh kartoffeln, auch auf die wenigen Tage ihrer Ausbewahrung, vermengt mit trockener Erde. Man wird dis Beobachtung machen, datz die auf diese Art ausbewahrten Kartoffeln am Schlüsse besser sind, als die zuerst gedachten. Die Kartoffeln reifen sozusagen, mit Erde verdeckt nach. Lanenstein. Ein bei einer hiesigen Herrschaft be dienstetes Mädchen stürzte sich am Sonntag nachmittag hier vom Loreley-Felsen und wurde schwer verletzt am Abend nach dem Heidenauer Krankenhause übersühri. Der Grund zu der unseligen Tat dürfte in Furcht vor Strafe wegen begangener Unredlichkeiten zu suchen sein. — Kürzlich wurden hier Personen dabei ertappt, datz sie ernteten, wo sie nicht gesät hatten. Sie plünderten ein Haferfeld, um Futter für ihre Kaninchen zu bekommen. Da solche Diebereien als schwere Kriegevergehen angesehen werden, dürfte eine empfindliche Strafe Nachfolgen. Andern diene dies zur Warnung! Dresden. Ein sächsischer Fleischer-Obermeistertag wird am 26. August von mittags 12 Uhr ab hier in den „Drei Raben" abgehalten, wobei über auch die Allgemeinheit angehende Fragen, wie Höchstpreise, Zusammenlegung der Schlachtungen, Wurstherstellung, fleischlose Wochen u. a. verhandelt werden wird. Dresden. Wie man von hier erfährt, wird der Land tag voraussichtlich Ende September einberufen werden. Endgültige Beschlüsse liegen noch nicht vor. Er wird über die neuen Teurungszulagen, über die Resorm der Ersten Kammer, das Eparkassengesetz usw. zu beraten haben. Pillnitz. Am Sonntag sand auf dem Borrberg ein Wettkampf von Jugendturnern statt. Trotz ungünstigen Welter» hatten sich von 400 gemeldeten Jugendturnern rund 250 Mann eingefundrn. Thurn. Kürzlich fanden sich die Eem-indevcrtreter für Thum und der umliegenden Ortschaften zu einer Be- ratung zusammen, um «inen Grmrindevrrband zur Er richtung einer Realschule zu begründen, als deren Sitz Thum in Frage käme. Eibenstock. Die ausgiebigen Niederschläge, die den Humus der Wälder gründlich durchfeuchteten, haben im ganzen Erzgebirgsgebtet eine sehr reichliche Ptlzernte gezeitigt. Die in den letzten Jahren spärlich austretenden Steinpilze, ferner die diesen kaum an Güte nachstehenden Maronepröhrliyge und die gleichfalls sehr geschätzten Waldchampignon« werden täglich in grohen Mengen g«. sammelt und bieten der unter den Ernährungsschwterig- keilen besonders leidenden erzgebirgischen Bevölkerung ein geschätzte» Nahrungsmittel. Zwlckau. Zwei hiesige Fleischer wurden nachts da bei betroffen! al« sie au« einem Nachbarort 2 Kühe im Schleichhandel hierher bringen wollten. Sie wurden verhaftet. Reichenbach i. V. Die Stadtverordneten stellten dem „ Frauendanr 1914" das nahe der Stockmannstratze ge legene Grundstück Parzelle Nr. 1844 zur Verfügung, aus dem der Frauendank ein „Krieg erhsim" errichten will, in dem Kriegerfamilien mit gröberer Kinderzahl Wohnung finden sollen. Reichenbach i. V. Am Sonnabend gerieten 2 junge Ziegen aus der Weide an ein Wespennest und wurden von den aufgestörten Wespen derart überfallen und durch Stiche verletzt, datz eines der Tiere alsbald verendete, während das andere von der auf das Schreien der Tiere hinzugeeilten Besitzerin noch daoongetragen und gerettet werden konnte. Gutensürst. Einen guten Fang machte am Donners tag der in Reuth stationierte Gendarm Kleinhempel. Mit Geschirr von Wiedersberg nach hiesigem Bahnhofe gebrachtes Gepäck sollte mit dem um 1,54 Uhr hier abgehenden Zuge nach Plauen befördert werden. Bevor jedoch die Ausgabe bewerkstelligt war, veranlaßte der Gendarm den Eigen tümer des Gepäcks, eine als Schleichhändler bekannte Person, die Gepäckstücke zu öffnen. Es wurden hierbei nicht weniger als 10 Gänse, 7 Hühner, 7 Enten und 3 Tauben in geschlachtetem Zustande vorgefunden. Das Geflügel wurde beschlagnahmt und später zur Verfügung des Kümmunal- verbandrs nach Plauen gebracht. Oelsnitz i. V. Zwei Stiftungen sind neuerdings der Stadtgemeinds zugeflossen. Zum bleibenden Andenken an ihren verstorbenen Sohn, Oberveterinär d. R. Amts tierarzt Or. Gustav Wetzstein, spendete Frau Marie verw. Wetzstein 20000 M , deren Zinsen zugunsten der in dem hier zu errichtenden Bürgerheim unterzubringenden Per sonen verwendet werden sollen. Der hier verstorbene Privatmann Johann August Schneider hat sein Vermögen, rund 9500 M , das er als einfacher landwirtschastlicher Arbeiter durch Fleiß und Sparsamkeit angesammelt hat, zur Errichtung einer Stiftung bestimmt, deren Zinsen nach freiem Ermessen des Etadtrates für arme und würdige Leute verwendet werden sollen. Stolpen. Ein 14 Jahre alter Schulknabe^in Ditters- bach schotz mit geladenem Tesching auf ein 4jähriges Kind. Der Schutz ging in» Auge, das herausgenommen werden mutzte. Bet der Operation wurden nicht weniger als 14 Schrotkörner entfernt. Zittau. Neue» ktadtgeld beabsichtigt der Stadtrat für 1919 herauszugeben. Bautzen. Das Ergebnis der Ernteschätzung für Roggen, Weizen und Gerste zeigt Im hiesigen Kommunal- verbandsbezirk ein erfreuliches Bild. Der Gesamtertrag dieser Getreidearten wird voraussichtlich den des Vorjahres um 10 v. H. übersteigen. Bantzen. Sein Amt niedergelegt hat unerwartet der langjährige Etadwerordnetenvorfteher Rechtsanwalt Justizrat Or. Herrmann. Als Grund dafür gibt er in einem Schreiben an da« Etadtverordnetenkollegtum an, daß bei der Mahl des neuen Oberbürgermeisters gegen seinen Willen 2 Stimmen auf ihn gefallen sind. Löbau. Von nicht genannt sein wollender Seite wurden dem hiesigen Lehrerseminar 9800 M. gestiftet zur Errichtung einer Stiftung. Die Zinsen davon sollen all jährlich an einen bedürftigen Schüler der 1. Klasse ver teilt oder der ganzen Klasse ole Beihilfe zu Studienreisen gewährt werden. Kirchen-Nachrichten. Donnerstag den 22. August 1918. Kreischa. Abend» 8 Uhr 167. Kriegsbetstunde. Possendorf. Abend« 8 Uhr K Kriegsbetstunde: Pfarrer Nadler. Jungmannenhilfe in -enAmtshauptmannfchasten Pirna und Dippoldiswalde. Die Einrichtung der Jungmannenhitfe hat sich im Erntejahre 1918 in den beiden Amtshauptmannfchasten Pirna und Dippoldiswalde ak dringender Bedürfnis er- wiesen; sind doch in den van Februar bi« An Jungmannen stand zunächst eine verhältnismäßig kleine Zahl von Meldungen gegenüber (23 vom Realgymnasium mit Realschule zu Pirna, 13 von der Handelsschule zu Pirna »nd 2 von der Höheren Lehranstalt für künftige Verkehrsbeamte, Altenberg). Das erklärt sich zum Teil daraus, datz viele Schüler hier selbst aus landwirtschaft lichen Kreisen stammen und in ihrer schulfreien Zeit im elterlichen Betrieb tätig sind. Dennoch konnte allen Ge suchen entsprochen werden, weil die fehlenden Jungmannen bereitwilligst von den Dresdner höheren Schulen (Ver trauensmann Herr Oberstudienrat Or. Rosenhagen) zur Versügung gestellt wurden. Außerdem unterstützte die Kgl. Soldaten-Knabrn-Erziehungsanstalt Kleintruppen die Güler des Ortes, darunter zwei Rittergüter und ein größere« Lehngut, sowie das Rittergut Thürmsdorf durch zeitweise Zuteilung verfügbarer Arbeitskräfte. Bis jetzt sind zur Hilfeleistung in den beiden Amis- Hauptmannschaften über 100 Jungmannen ausgesandt worden, und zwar 19 in Einzelkommandos, die übrigen in Kommandos von 2 bis 12 Mann. Die ersten Jung mannen traten am I. Mai an. Führer konnten infolge des Lehrermangels nicht gestellt werden. Dafür wurden fast sämtliche Kommandos von Herrn Oberstudienrat Or. - Rosenhagen und vom Berichterstatter einmal oder wo es > nötig war wiederholt besichtigt. Die bisher gemachten Erfahrungen sind im ganzen recht befriedigend. Die Jungmannen sind je nach Be- dürfnis und Befähigung zu allen in der Landwirtschaft . oorkommenden Arbeiten herangezogen worden und sie haben nach Aussage mancher Betriebsleiter ost gelernte st Arbeitskräfte voll ersetzt. Die Landwirte haben sich mit ' ganz geringen Ausnahmen stets anerkennend über die i Arbeit der Jungmannen und die große Hilfe ausgesprochen. Andererseits erklärten auch die Jungmannen ihre Zufrieden heit über die Verhältnisse, wenn auch einzelne mit zu - großen Erwartungen in Bezug aus die Kost ausgezogen waren oder anfangs über die Unterbringung zu klagen hatten. Irisch und fröhlich verrichten alle ihre Arbeit, körperlich gestärkt und stolz auf ihre neuen Kenntnisse, i Gewiß war die Arbeit oft überaus anstrengend und oben drein die Witterung zeitweise sehr ungünstig und naßkalt. Um so erfreulicher ist es, daß trotzdem der Gesundheitr- zustand der Jungmannen bis jetzt recht gut ist, sicher eine Folge einmal der körperlichen Ausarbeitung und der ein fachen, kräftigen Kost, zum anderen aber auch der Matz- nähme, datz nur solche Jungmannen ausgesandt wurden, die bei vorheriger ärztlicher Untersuchung für tauglich be funden worden waren. Getreu dem Gelübde: alle Kräfte dem Vaterland«! leisten unsere Jungmannsn opferfreudig und begeistert ihre Kriegshilfe. Darum sei auch ihnen der Dank der v Heimat gezollt. Realgymnasialoberlehrrr Or. Nietzelt, Pirna. § letzte Nachrichtens Neuer Durchbruchsversuch der Franzosen. Berlin, 20. August, abend». (Amtlich.) Zwilchen Oise und Aisne hat heute der seit einigen ; Tagen erwartete, am 18. und 19. August durch starke An- f grlsse eingeleitete erneute Durchbruchsversuch der Franzosen begonnen. Nach erbittertem Kampf wurde der erste Ansturm de« Feinde« in unseren Schlachtstellungen gebrochen. Siege der Sowjettruppen über die Engländer. Stockholm, 20. August. Das bolschewistische Stock holmer Blatt „Follets Dagblad Politiken" erfährt durch die Internationale sozialistische Kommission aus Moskau,, datz di« Somjettruppen da» englische Jnvasionrkorps bei Archangelsk und Onega geschlagen und einen Sieg errungen haben. Auch am Don haben die Sowjet- ' truppen den Gegner besiegt «nd dringen siegreich vor wärts.