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84. Jahrgang kNr.85 Donnerstag den 7. März 1918 abends Die „Wriheritz-Zeitung" erscheint täglich mit Aus nahme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge geben. Preis vierteljähr lich einschließl. Zutragen 2,40 M., zweimonatlich 1,60 M., einmonatlich 80 Pf. Linzel-Nummern lOPf. Alle Postanstalten, Postboten sowie unsere Austräger nehmen Be stellungen an. Inserat« werd«, Wtt 20 Pf., solche aus «usäae Amtshauptmannschast mit 15 Pf. die Spaltzeile oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zeile 65 bez. 50 Pf. - Tabellarische und komplizierte Inserate mit entsprechendem Auf schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, die Spaltenzeile 50 Pf. Weißmtz-Mullg WHeitNM WM ßr AmlÄIllU Mr die Königliche Mntshauptmannschaft, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu ippo SW e. Mit achtseitigem „Illustrierten UnterhaltungsM-rtt" und Unterhaltungsbeilage. ».»rnommen. Kür die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie u Verantwortlicher Nedakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Iebne in Dippoldiswalde^ Mvnvnruvkvn. Die VvrtvNaoe von 7'/2 kg 2uekor kür jsüv8 üdvrwlvtvrts vlonoovold er folgt im Wirtschaftsjahr 19>8/>9 wiederum »v88vdllvüllvk durch die IwKvrvorvivS und zwar »ued lür ülojvoleon Iwkor, älo kvlnsm Vorslvo sogsdürvll. 8äw1- llvdo Imker haben, wenn jie ihres Anspruchs nicht verlustig gehen wollen, ihren Luoksrdeckärk bis rum 15. ALrr! 1918 bei dem örtlich zuständigen kwkorvvrvM sorumslckso. Ls sind dabei Vordrucke zu verwenden, die bei dem betretenden Verein erhältlich sind. In der Anmeldung ist außer der Anzahl der überwinterten Völler anzugrben, wieviel versteuerter und unver steuerter Zucker (letzterer nur bis zur Höchstmenge von 5 KZ für das Volk) gewünscht wird. Auf obige 7l/2 kA werden zunächst nur 2>/2 kg verteilt; die Verteilung der übrigen 5 KL erfolgt erst vom 3>. August 1918 an und nur insoweit, als bis dahin von den einzelnen Jmkervenlnen auf jedes Bienenvolk wenigstens 8 Pfund Honig für Kranken anstalten, Lazarette usw. abgeltefert worden sind. - Dippoldiswalde, am 5. März 1918. Nr. 1274 Mob il. Der Kommunalverband. Heu- «nd Stroh-Beschlagnahme. Ls wird hiermit noch besonders darauf hinpewiesen, daß die bei den Landwirten usw. mit Verfügung vom 25 Februar d. I. beschlagnahmten Heu und Strohmengen ausschließlich für die HceresveiwaNung bestimmt sind. Dte bisherigen Sperrkarlen haben ihr« Gültigkeit verloren und dürfen nicht mehr beliefert werden. Es sind fortan nur noch Sperrkarten giltig, die von der Amtshouptmannschaft mit dem Romen des Biehhalters sowie des Landwirts, der da» Heu oder Stroh aus seinen nicht beschlogvahmien Bestünden abgeten will, versehen sind. Im übrigen ist auch jede Ausfuhr von Heu und Stroh fortdauernd verboten. > - - ' " ---- Der Stadtrat. angenommen. Dippoldiswalde, an« 6. März 1918. Bekanntmachung. Bei der Sparkasse Dippoldiswalde werden schon von jetzt ab Einlagen, welche zur Zeichnung auf die in Aussicht stehende 8. Kriegsanleihe Verwendung sinden sollen, zu 41/2 0/0 Zinsen n-r Strafbestimmung der Verfügung vom Zuwiderhandlungen werden nach der ss-ra^i 25. Februar d. I. bestraft. Dippoldiswalde, am 5. März 1918. . Nr. I I13 Mob il. Der Kommunalverbanv. K-stoWersoWUNg- nach fremden Kommunalve-bänden erst ab 25. März ire.g-u d-" ° 1—71 . - „Nier dem 27. August 1917 ausgestellte, auf - Der vom unterzeichneten Liebscher lautende Jnlandspaß Nr. IS den Namen Anna Augu te Selma wrunerr gro. , g,... " 81 - ------ Metallsammelstelle Dippoldiswalde. Letzmaliger Annahmetag für beschlagnahmt- ^upftrgegenstände usw. Sonnabend den S. März d. I. vormittags S-12 Ahr. Dippoldiswalde, den 6. März 1918. Der sravrrar. Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Der Kreisamschuß der Kgl. Kreis- havpimonnschaft Dresden Hal in seiner Sitzung am 6. Mörz den 2. Nachtrag zur Eemeinvesteuttordnung sür Dippoldir- walde, die Lrdigenbesteueiung in Form eines Zuschlages zur Gemeindesteuer bifürwoitet. — Für dte Goldankaufestelle Dippoldiswalde als Hilfs stelle für Dresden nehmen jederzeit Gaben an Obe,justizrat Or. Grohmann, Schulrat Kuhne und die städtische Spar kasse zu Dippoldiswalde. — Gestern abend wurden in Kochs Lichtspielen das überaus spannende Deiekiiv Drama „Der Jubiläums preis" und das reizende Lustspiel „Hurra! Wir heiraten!" gezeigt. Leider war der Besuch ein spärlicher. — An dem ouch hier verbreiteten Gerücht, in Flandern seien infolge einer von den Engländern herbeigeführten Ueberschwemmung tausende von deut'chen Soldaten er- trunken, ist nach eingezogenen Erkundigungen kein wahres Wort. Paulsborf. Schütze Kurt Bormann von hier er hielt für stets bewiesene Tapferkeit da» Eherne Kreuz 2. Kla'se. Beetwalde. Die Sammlung für das Rote Kreuz ergab den für unseren kleinen Ort ansehnlichen Betrag von 112 M — Durch hiesige Kasse des Verein» zur Konfirmanden- Aussteuerung in Dresden wurden an 4 Kinder IlOOM. aurgezahlt. Reinhardtrgriwma. Unteroffizier Reinhard Beier ist zum Sergeanten befördert worden. Bannewitz. Der hiesige Echulvorstand hat beschlossen, der dortigen Schule »ine kelrlta onzugliedern, um der zunehmenden Abwanderung der Schüler nach Dresdner Schulen vorzubeugen. Geplant sind wöchentlich 8 Stunden: Deutsch, Rechnen, Stenographie und Französisch. Dar Schulgeld beträgt für jede Stunde jährlich 4 M, also, fall» ber Schüler an allen 8 Stur den teilnimmt, jährlich 32 M. Teilzunehmen berechtigt sindEchüler und Schülerinnen de» fünften bi» achten Schuljahres. Dieser Unterricht wird vollständig getrennt von drm Dockeichulunterricht gegeben. Voraussetzung ist, daß sich mindesten» 20 Schüler finden, was jedrnsall» nicht schwer halten dürste. Der Unterricht soll Ostern beginnen. Dresden. Au» Palästina kommt soeben die Kunde, trotz der Probst an der Erlüsrrkirche zu Jerusalem, Or. Jeremias, «in Dreedner (früher Pastor in Drerden-Pieschrn), nach der Einnahme Jerusalem» von den Engländern al» Geisel noch der türkisch-ägyptischen Grenze gebracht und dort interniert worden ist. Da» gleiche Schicksal widersuhr dem Vorsteher de« bekannten Syrischen Waisenhauses in Jerusalem, Pastor Schneller. Also auch in diesem von ihnen besetzten Gebiete setzen die Engländer ihre bereits gegen die deutschen Missionare angewandte Methode fort, die nicht nur eine rücksichtslose Härte gegen die Einzelnen bedeutet, sondern auch eine höchst bedauerliche Schädigung des religiösen Lebens und des Misstonrwerkes. — Eine Kirchenbesuchsltalistik hat die Kreuzkirche zu Dresden für dos Jahr 1917 vorgenommen. Man zählte die im Laufe des Jahres in die Sammelbecken eingelegten Geldstücke. Es waren 107 137. Erfahrungsgemätz dürfen auf ein Geldstück anderthalb Kirchgänger gerechnet weiden. Das gibt etwa 160 000 Besucher. Rechnet man dazu noch die Besucher der Pindergottesdienste und der kiichlichen Unterredungen, so ergibt sich für 1917 die Zahl von rund 180 000 Gottesdienstbesuchern in diesem einen Gotteshaus-. — König Friedrich August hat sich am Dienstag abend noch Stuttgart und Sigmaringen begeben und wird am 9. März zurückkehren. Leipzig. Unter Führung des Konsuls Or. v Borch vom Auswärtigen Amt in Berlin trafen Montag nachmittag 15 neutrale und verbündete Journalisten zum Besuch der Leipziger Meise hier ein. Sie besichtigten unter Führung von Leipziger Pressevertretern die M»ß- paläste. Geilbai». Hier trägt man sich mit dem Plane der Einführung der Revidierten Etädteordnung. Die weitere Beschlußfassung in dieser für die fernere Entwickelung der Stadl so wichtigen Angelegenheit soll in einer der nächsten Sitzungen des Stadtgemeinderats erfolgen. Stollberg i. E. Hier wurde beschlossen, von Ostern 1918 ab die Pslichtsorlbildungrschule für Mädchen einzu führen. Es werden zunächst die Ostern 19 >8 aus der Volke schule entlassenen, in Stollberg wohnhaften jungen Mädchen zum Besuche verpflichtet. Anuaberg. In unserer Stadt haben rund 3000 Familien eine» Mehrverbrauches von Gas sich schuldig gemocht. Crimmitschau. Lin 12jühriger Gymnasiast, einziges Kind einer Familie, befand sich mit seiner Mutter beider Wäscherolle. Lr geriet zwischen die elekirisch betriebenen Lastzüge, wodurch der Kops völlig zerquetscht wurde und der Tod auf der Stelle erfolgte. Oelrnitz i V. Dir Lebensmittelvirteilung in unserem Bezirke ist durch den Kommunalvrrband streng geregelt und auch im Jahre 1917 zufriedenstellend dmchgesührt worden. Mit welchen Werten hierbei zu rechnen ist, ergibt folgende Zusammenstellung. Er sind verteilt worden: Eier für 308323.55 M., Butter für 1 232 523,35 M (Wert der in den Bezirk etngrsührten Butter; dir sog. Landbutter blieb hier außer Betracht), Süßstoff 26935,45 M., son stige Lebenrmittrl sür 2 699095,96 M., Futtermittel für 147938.46 M. r Schönheide. Unsere Freiwillige Feuerwehr beging am Sonntag ihr 25jähriges Bestehen. Am Vormittag fand gemeinsamer Kirchgang der Wehr, Ehrung der im Weltkrieg gefallenen sowie der verstorbenen Kameraden auf dem Friedhöfe und abend» 7 Uhr Festkommrr» im „Schwan" statt. Branddirektor Karl Berger warf dabet einen Rückblick auf die Entwicklung und Tätigkeit der Wehr und gedachte in ehrenden Worten der 10 Gründer, die ihr zurzeit noch angehören. Gemeindevorstand Winzer überbrachte die Glückwünsche des Gemeinderates und teilte mit, daß dieser eine Judiläumsgabe von 300 M. gestiftet Hobe, die durch einige Freunde der Feuerwehr um weitere 175 M. erhöht wurde. Vermischtes. * Russische Mairosengreuel. In einem Vortrag, den der Theaterdirektor Adam Poulsen neulich in Kopenhagen über seine Erlebnisse in Finnland hielt, gab er verbürgte Schilderungen von den unmenschlichen Greuellaten, die dte russischen Matrosen an ihren Offizieren verübt haben, Schandtaten, bei denen einem die Haare, zu Berge stehen. Eines Tages, als Poulsen von einer Probe nach Hause kam, fand er im Hotelzimmer einen jungen russisch«» Marineoffizier vor, den er von früher her flüchtig kannte. Der Leutnant war vollständig außer sich und bat Poulsen flehentlich, die Nacht bei ihm zubringen zu dürfen. Es war ihm gelungen, von seinem Kriegsschiff zu entfliehen, und nur dadurch war er höchstwahrscheinlich einem grau samen Tode entgangen. Die vertierte Mannschaft hatte nämlich seine Kameraden in die Kajüten eigesperrt und sie dann gruppenweise heraufgeholt. Drei von diese» Unglücklichen beraubte man ihrer Kleider, führte sie in den Baderaum, dessen Wände, wie überall auf den Krieg»- schiffen, au» Panzerplatten bestanden, öffnete die Hähne und ließ kochende» Wasser und Dampf hinein, woraus man die Kabine verschloß. Line Viertelstunde lang hörte man von innen heraus ein herzzerreißende» Jammern, da« schwächer und schwächer wurde und schließlich ver stummte. Als die Horde schließlich die Tür wieder öffnete, lagen drinnen drei blutrote, gekochte Köiper. Man zo> die Leichen heraus und warf sie über Bord. Beim Feidgottesdienst tödlich verwundet wurde der Divisionspfarrer Han» Kawerau, Sohn de» bekannten Lutherforscher» und Probste» an St. Petri kr Berlin, O. Kawerau. Seit 1911 Divilionrpfarrer in Inster- bürg, zog Kawerau mit seiner Militürgemeinde in» Füd, war eine zestlang infolge Erkrankung felddienstunsShig,