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Meißmti-Mmig Mit achtseitigem „Illustrierten llnterhaltungsblatt' und Anterhaltungsbeilage. Kür die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Iekne in Dippoldiswalde. , Inserat« werden M 20 Ps., solche au» unser« Amtshauptmannschast mlt 15 Pf. die Spaltzelle oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite <nur von Behörden) die -wet- gespaltene Zeile 65 bez. SO Pf. - Tabellarisch« und komplizierte Inserat« mit entsprechendem Auf schlag. — Eingesandt, km redaktionellen Teile, die Spaltenzeile SO Pf. Die i .Welßeritz-Zeitung« ' «scheint täglich mit Aus nahme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge geben. Preis vierteljähr lich einlchliesjl. Zutragen 2,40 M-, zweimonatlich 1,60 M., einmonatlich »OM. Einzel-Nummern 10Pf. Alle Postanstalten, li TllMitiiW M AUM für HpMislvOe, Zlhmeiiebelß il. !l Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschast, das Königliche Amtsgericht »nd den Stadtrat zu Dippoldiswalde. Nr. 34 Sonnabend den 9. Februar 1918 abends b4. Jahrgang Wie-erveftellung von Gemeludeumiseu- räte« «nd von Ersatzmännern. Alle bisherigen Eemeindewaisenräte und Ersatzmänner des Amtsgerichtsbezirk«, die auf die Zeit vom l. Januar 1918 bi» mit dem 3l. Dezember 1920 wiedergewählt oder wiederbeftimmt worden sind, werden hiermit unter Hinweis auf das Gelöbnis treuer und gewissenhafter Pflichterfüllung bei ihrer früheren Beipflichtung erneut zu diesen Aemtern bestellt. Von der Wiederbestellung werden die Gemeindrwaisenräte, die Ersatzmänner und die Gemeindebehörden nur hierdurch benachrichtigt. Dippoldiswalde, den 8. Februar I9l8. V Reg. 4ci/l8. Da» Königliche Amtsgericht. Leerstehende Wohnungen. Um eine Uebersicht über die in der Stadt leerstehenden Wohnungen zu erhalten und auf diesbezügliche Anfragen Auskuft geben zu können, werden alle Besitzer und Verwalter von Hausgrundstücken hierdurch aufgefordert, die zurzeit leerstehenden Wohnungen bi» spätestens den 15. d. M., die später freiwerdenden Wohnungen fosort nach Kündigung des Mietvertrages bei der Polizeiwache anzumelden. Grütze und Mietmert der leerstehenden Wohnungen sind hierbei anzuzeigen. Auch über et waige verkäufliche Grundstücke werden Meldungen entgegengenommen. Dippoldiswalde, den 7. Februar 1918. Der Stadtrat. werden an diejenigen Einwohner, die ihre Kartoffeln nicht im ganzen bezogen haben, Montag den 11. Februar 1918 vormittags von 11 bi» 12 Ahr im Rathaussaale und zwar für die Zeit vom 10. Februar bis 9. März 1918 ausgepebcn. Preis 9 Pf. für 1 Pfund. Die Ausgabe ^>er Kartoffeln erfolgt am gleichen Tage vormittags von 11 bis 12 und nachmittags von 2 bis 4 Ahr im BrauereikeUer. Dippoldiswalde, am 8. Februar 1918. Der Stadlrat. iSnennspii-ikus-Wsnlrsn „!»»»,» wo»!.» »m II- d. M. I> Uhr im R-cho»!- °nwl°(lmd-ml»«>t« r«««»,». dl-SpI-Uu- -mb-di»-' M »«Immck« i««»«. nvck tUos vLvdramotaon tn üor livgo Linck, zur Ausgabe. Berücksichtigt werden nur Personen mit den Anfangsbuchstabe« L—2 und auch diese nur insoweit, als die zur Verfügung gestellten Marken ausreichen. Vroiwarkoll-Lllswoiskarto ist vo»alogoo. Stacktrat olvvolükmalcko, am 9. Februar 1918. Sparkasse zu Dippoldiswalde. Einlegerguthaben 835ÜV0V Mark. Geschäftszeit: Werttags '/29-I2 und 2-4 Uhr, Sonnabends ununterbrochen 1/29 bis 2 Uhr, sowie jeden letzten Sonntag im Monat 1/22—1/24 Uhr. , Tägliche Verzinsung nach jährlch Alle Einlagen werden vom Tage nach der Einzahlung bis zu« Tage vor de» RM* Zahlung verzinst. Aufbewahrung mündelsicherer Wertpapiere. Die Gemeinde-Verb.-Spattasse Schmiedeberg ist Montags bis Freitags vormittags 8—1 und nachmittags 3—5 Ahr, an Sonnabenden von 8 Uhr vormittags bis 2 Uhr nachmittags geöffnete Die Einlagen werden vom nsvtt kinürmlilrrng bi» »wv» vor* rlvn Küvttisttiung vsi*»iir»ü. MU- Verwalt««- mündelficherer Wertpapiere«. Feldseelsorge einst und jetzt. Von Divijionspfarrer Schroeter, Dresden. Die Seelsorge bei den Feldheeren kann auf eine jahr- tauskndalte Geschichte zurückblicken. Schon die Juden zogen mit Priestern in den Kampf; ebenso gab es bei den allen Griechen, Römern und Kellen Einrichtungen, welche den religiösen Bedürfnissen des Kriegsvolkes Rechnung trugen. Nach Anerkennung des Christentums durch das Römisch« Reich ordnete Kaiser Konstantin an, datz jede Legion mit einem Feldprediger und einem tragbaren Feldallar versehen sein müsse. Das ganze Mitielalrer hindurch weilten bei den Herren der deutschen Kaiser und Könige wie unter den Schoren der Kreuzzüge Bischöfe, Priester und Mönche als Seelsorger des Kriegsvolkes. Auch in den deutschen Söldnerheeren des 16. Jahr hunderis fehlte die Feldseelsorge nicht. Jede Truppenein heit hatte ihren „Feldcaplon". Al» dann im 17. Jahr- hundert die Fürsten ansingen, stehende Heere sür Friedens zeilen einzurichten, kam der Gedanke auf, diesen auch ständige geistliche Organe als Mililärseelsorger beizufügen. So bildeten sich besonders im brandenburgischen Heere unter dem Grotzen Kurfürsten und später unter Friedrich Wilhelm l vorbildliche Verhältnisse und MiMärgemeinden im heutigen Sinne heraus. Unter den späteren preutzi- schen Königen brachte Friedrich Wilhelm Ul. der Feld- seelsorge ganz besonder«- Interesse entgegen. Er führte nach den Befreiungskriegen ein« gründliche Verbesserung der Feldseelsorge durch, und die so geordnete Mtliiärseel- sorge bewährte sich dann auch in den Kriegen 1866 und 1871 ouss beste. 45 «tatmützige Division,Pfarrer und 30 sreiwilige Feldgeistliche zogen schon 1866 mit ins Feld. Im deutsch- französischen Kriege rückten 80 Militärseelsorger mit den Truppen au«. Die jetzige Gestalt der Feldseelsorge zeigt naturgemätz «in« wesentliche Vermehrung der Arbeitslräfie. Neben den evangeltschen und katholischen Ftldsrel,org«n sind auch die Israeliten und die christlichen Selten auf den Plan getreten. Ebenso hat auch die Marineseelforge seit der vom Kaiser erlassenen Marin,ltrchenordnung von 1903 einen gewaltigen Aufschwung genommen. Je «in «latmätziger Division,psarr«r und «in frei- willig« Feidgeistltchrr zogen 1914 mit jeder D'vision in» Feld, während sür die Lazarett« und Elappenstationrn besondere Seelsorger angestrllt sind. Vielfach hat sich ihre Zahl noch bedeutend vermehrt, wo e» galt, kleiner«, srlb- ständig gewordene Truppen««bände oueb mit besonderen Geistlichen zu versehen. Neben der Abhaltung der zahl reichen Feldgottesdienste und Abendmahlsfeiern, sowie der Seelsorge an den Verwundeten und Kranken der Lazarette bildete die Schristenverbreitung und die Uebermittlung der Briefe und letzten Aeutzerungen von Sterbenden an die Angehörigen die vornehmsten Aufgaben der Feldgeistlichen. Die fortgesetzte Erweiterung und Verbesserung des Militär- kirchenwesens daheim und drautzrn beweist, datz unsere maßgebenden Kreise gewillt sind, die religiös sittliche Pslege des Soldaten auch weiterhin als einen lebenskräftigen und fruchtbringenden Zweig an dem mächtigen Baume unseres Heerwejens zu entfalten. Der Segen solcher Arbeit wird nicht ausbleiben. Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Freudige Erregung durchflutete heute früh unsere Stadt, als wir um 8 Uhr die frohe Nachricht vom Frieden,schlutz zwischen dem Vierbunde (Deutschland, Oesterreich-Ungarn, Bulgarien, Türkei) und der ukrainischen Volksrepublik verösfentlichen konnten All gemein war die Hossnung laut, datz nunmehr auch die übrigen Feinde einem Friedensschlüsse geneigter sein möchten. Dippoldiswalde. Am morgenden Sonntag ist die jährliche Landeskollekte zum Besten Ler kirchlichen Jugendpflege zu sammeln. Die Pslege der Jugend, des gesamten Heranwachsenden Geschlechts, vom zartesten Kindesalter an bi» zu den in den Kampf des Lebens hineingestellten Jünglingen und jungen Mädchen, ist eine der wichtigsten Aufgaben, die wir haben, doppelt wichtig geworden durch den Krieg. Seit Jahrzehnten schon arbeitet die Kirche in unermüdlicher Treue an dieser großen heiligen Ausgabe, auf da» leibliche und seelische Wohl gleicherweise bedacht. Ihre Krippen, Klnderbewahr- anstallen, Kinderhorte, Jüngling», und Jungfrauenvereine u. a. haben reichen Segen gestiflei. Unterstützen wir diese» vielgestaltige Werk der kirchlichen Jugendpslege tot- krästig durch reiche Mittel! So sei denn die Kollekte am nächsten Sonntag allen Gemeinden auf» wärmste empfohlen. — Ein Vorbild grötzier Treue und strengster Gewissen- Hastigkeit ist mit Fräulein Mari« Münzel dahinge- gangen. *57 Jahre lang von ihrem 14. Lebensjahie an hat sie ihre ganze Krast so recht mit Leib und Seele der Firma H. H Reich«! unter drei Generationen gewidmet und gegen 40 Jahre lang al» Direkirice der Garnier- abteilung vorgestanden. An ihrem 50jährigen Jubiläum wurde ihr lönigl. AurzeiLnung verliehen. Am Freitag konnte darum Herr Superintendent Michael am Sarge dir Dahingeschiedenen keinen passenderen Spruch für seine Trostworte finden als: „Set getreu bi» in den Tod usw." Aus den gleichen Ton gestimmt war auch am Sarge d« herzliche Nachruf de» Herrn Fabrikbesitzer Rudolf Reichel, der mit den Reichelschen Familienmitgliedern und d«i^ gesamten Personal der Strohbutfabrik in tiefer Trauer d« Begräbnirfeier beiwohnte. — Am Mittwoch und Donnerstag wird uns im Kino ein Film von wahrhaft großartiger Ausführung und zugleich von echt vaterländischer Bedeutung geboten werden, wie von der Film.Jndustrie bisher wenige a«s- geführt worden sind. „Ostpreußen und sein Hindenburg" ist er genannt; ein vaterländische« Schauspiel aus der Geschichte der Ostmark. Von der Zeit des Götzendienst«» an bis zum Weltkrieg 1914 werden die Bilder am Ang« des Besuchers vorüberziehen. Die Berliner „Morgenpost" schreibt darüber: „In Anwesenheit der Prinzessin Ettel Friedrich als Vertreterin der Kaiserin fand gestern kn Deutschen Opernhaus die erste öffentliche Ausführung de» vaterländischen Filmschauspiels „Ostpreußen und sein Hinden burg" zugunsten des Reichsoerbandes „Ostpreutzenhilfe" statt. Das gewaltige Filmwerk mit seinen fesselnden Bildern aus Ostpreußen» Vergangenheit, seinen ergreift«- den, lebensvollen Scenen aus den Tagen des Russen- einfalls und der Befreiung de» gequälten Lande» aus Not und Brand war von packender, erschütternder Wirkung. Farbe und Charakter des landschaftlichen Rahmens sind geschickt gewahrt. Aus den zum Teil an Ort und Stelle gemachten Aufnahmen spricht echte Zeitstimmung. Zu dem Riesenstlm hat Professor Ferdinand Hummel eine ansprechende Begleitmusik geschrirben. Kipsdorf. Wir weisen hiermit nochmals auf den heiteren Abend hin, den morgen Sonntag abend 1/2 8 Ahr der Frauen dank in der „Teilkoppe" veranstaltet. Wie schon seine Ueberschrift sogt, soll er der heiteren Knust gewidmet sein. Neben der allbekannten KIndersymphoni« von Heydn und Zigeunertänzen, von Kindern aufgefühlt, stehen zwei Lustspiele auf der Vorlragrordnung, worüb« die hofsentlich recht zahlreichen Besucher herzlich lachen werden. Ruppendorf. Im Laufe dieser Woche vrranstalttte unser Herr Pfarrer Wächter in den Schulen zu BrerwoG« und Ruppendorf L-chtbiidoorsührungen, in denen „Unf« Hind«nbukg" zur Darstellung gelangt«. Der Vortrag m» faßt« 50 hochinteres'ante, außerordentlich deutliche Bild«, die in hervorraciender Weis« grrignrt sind, dir innige Lirbe und Belehn ng sür unsern großen Nationalheldin bei alt und jung zu vertiefen Der Herr »ortrag«»- verstand es, mir trefflichen Worten die vielen kleinen und