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84. Jahrgang Montag den 4. Februar 1918 abends Nr. 29 Dresden, den 2. Februar 1918. Ministerium de, Innern. Der StadttM. Schüler der hiesigen dadurch kundgegeben, Schied,amt die Ba der bisherigen Meise Langenberg. Ein 13 jähriger Schule Halle leine Vaterlandsliebe dachtwerden. Dippoldiswalde, den 2. Februar 1918. x Der durch Minijterialoerordnung vom 26.1. 1918 — Nr. 22 der Sächs. Staatszeitung vom. 26. 1. 1918 — unter 1 für Futterrüben festgesetzte Höchstpreis wird aufgehoben. Futterrüben unterliegen künftig den durch die genannte Verordnung für Runkelrüben fest gesetzten Höchstpreisen. Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Am Sonntag nach dem Gottesdienst im Wettinslist fand unten in der Frauenabieilung in Anwesenheit des Herrn und Frau Amtshauptmann Edler v. d. Planitz, des Herrn Sanltätsrat vr. Voigt und anderer Herrschaften eine seltene Geburtstagsfeier statt. Karoline Augustine Bretschneider, früher Händlerin in Frauenstein, geboren am 3. Februar 1828 in Reichenau, seit 25. Ja- nuar 1913 im Wettlnstist untergebracht, körperlich gesund und geistig noch ziemlich klar, beging ihren 90. Geburtstag, der von der Stistsverwallung durch eine glotze „gebackene" 90 auf dem Geschrnkliiche kenntlich gemacht worden war. In herzlicher Ansprache beglückwünschte Herr Pastor Mosen die von Gott mit so hohem Alter Begnadete. Außerdem erfreuten Gelänge der Chorknaben und von Fräulein G. Lhorning (Gebet von Hiller und „So nimm denn meine Hände", von Herrn Kontor Schmidt auf dem Harmonium begleitet) da» „Geburtstagskind" und die Gäste. Am Nachmittage bekamen all^Jnfasien zu ihrem Kasfee ein Stück Grburtrtogskuchen. Bon der Stadt Frauenstein war nebst einem Glückwunschschreiben eine Geldspende zur freien Verfügung der Stlftsvrrwaltung ring,troffen. — Dem Fabriliischler Ernst Albrecht Weigel ist das Bürgerrecht hiesiger Stadt erteilt worden. — In Kochs Lichtspiele wurden uns gestern im dichtbesetzten Reichskronensaale die Schwierigkeiten der 12. Jionzo-Schlacht inmitten der prächtigen Slpenwelt vorgesührt. Vervollständigt wurde da» Programm durch ein äußerst spannendes Detektiv-Schauspiel und rin reizen der Lustspiel. — Don ansteckenden Tierkrankbeiten trat am 31 Ja nuar im Königreich Sachsen der Rotz in einem Gehöfte in Dresden und die Brustseuche der Pferde in vier Ge höften «brnfovieler Amtshauptmannschaiten auf. — Meisterprüfung. Die im Bezirke der Kreis- Hauptmann schäft Dresden wohnenden Handwerker, welche fich der Meisteiprüsung im Sinne von 8 133 der Gewerbe ordnung im brvorstehenden Frühjahr unterziehen wollen, werden darauf hingewiesen, daß sie ihr Gesuch um Zu lassung zur Prüfung bis 15 Februar an die Geschästsstell« der Eewerbekammer Dresden, Grunarr Stu ße 50, einzu- senden Haden. Lucho«. Matrosen-Artilterist PanIGöhler von der 4. Kompanie der 1. Matrofer-Artillerie Abteilung in Fried- richsorl bei Kiel wurde zum Obermatrosen befördert. Großes Hauptquartier, 3. Februar 1918. Westlich« Kriegsschauplatz. Heeresgruppen Kronprinz Rupprecht. An der flandrischen Front kam es am Nachmittage zwischen dem Houthoulster Walde und der Lys zu leb haften Artillerlekämpfen. Auch in der Gegend von Lens, beiderseits der Scarpe und westlich von Cambrai lebte die Feuertätigkeit zeitweilig auf. Bei Monchy wurde ein starker Erkandungsvorstoß der Engländer abgewiesen. Heeresgruppen Deutscher Kronprinz und Herzog Albrecht. Am Oise—Aisne-Kanal ließen die Franzosen bei einem gescheiterten Unternehmen Gefangene tn unsrer Hand. Längs der Atilrtte, im Abschnitte von Reim», auf den Maashöhen und am Hartmannsweiler Kopse vielfach Artillerietätigkeit, Unsre Infanterie brachte von Erkun dungen auf dem Ostufer der Maa» und nördlich von ! »i, > iers einige Franzosen zurück. Italienische Front. Lebhafte Feuerkämpse aus der Hochfläche von Asiago. Von den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neues. Der Erste General-Quartiermeister. Ludendorff. Schmiedeberg. Bei der hiesigen Gemeinde-Verbands- Sparkasse wurden im Monat Januar 1918 677 Ein zahlungen Im Betrage von 56623 M. 54 Pf. geleistet, dagegen erfolgten 109 Rückzahlungen im Betrage von 7255 M. 01 Pf. — Dem Landbriefträger Otto Zeibig vom hiesigen Postamte wurde das Eiserne Kreuz 2. Klasse verliehen. Altenberg. Die im städtischen Eigentum befindlich« vor malige Zigarettenfabrik ist durch Kaus an den KausmannPaul Engemann-Dresden übergrgangen. Der neue Besitzer wird die Grundstücke vorläufig zu Lagrrzwrcken benutzen und bis zum Frieden die Fabrikation von Nahrung«- und Genußmitteln vorberriten. Es ist zu erwarten, daß die neue Industrie eine große Anzahl weiblicher Arbeitskräfte beschäftigen wird. Dresden. Nach Mitteilung au« parlamentarischen Kreisen hofft man die Arbeiten des Landtags im April zu beenden. Dann wird Vertagung etntreten. — Empfang des sozialdemokratischen Parteioorstandes beim Minister des Innern. Am 1. Februar empfing Staatsminister Graf Vitzthum v. Eckstödt die Mitglieder des Vorstandes der sozialdemokratischen Partei in Sachsen, die hm vortrugen, daß das Volk an dem festen Willen der Reichsregierung zum baldigen Friedensfehluß und an der Neigung der sächsischen Regierung, die Wünsche des Volke« In der Wahlrechissroge zu erfüllen, Zweifel hege. Sie versicherten, daß es der Leitung ihrer Partei gelingen werde, die bedrohte Ordnung aufrechtzuerhalten, wenn sie in diesen Beziehungen befriedigende Zusicherungen der sächsischen Regierung erhalten würden. Der Minister gab ihnen folgende« zur Antwort: Er sei ihnen dankbar, daß sie ihm Geiegrnheit gäben, sich ihnen gegenüber aur- zuiprechen. Der Vorstand der sozialdemokratischen Pariet habe die Regierung während des Krieges bisher in dankens- werter Weite unterstützt, indem er die Arbeiterschast dar- über aufgeklärt habe, daß die Regierung g.willt sei. der Bevölkerung zu helfen, die unvermeidlichen Leiden des Krieges zu tragen, und den Krieg nicht länger-zu führen, al« zur Verteidigung unseres Vaterlandes notwendig sei. Die Regierung sei sich über den Ernst der Situation voll- kommen im tlaren, aber gerade wegen der Ernstes der Situation könne sie sich in der gegenwärtigen Lage auf irgendw-.Iche ZvgeftändniHe nicht einlalstn. Dee Reichs- kanzler habe wiederholt klar und bestimmt zum Aurdruck gebracht, daß Deuttchland zu einem Berständigungsirieden bereit ist. Jede Bewegung, die trotzdem unserer Reich», leilung in den Rücken falle und unsere amwärtipen Ner- hrri >»s-n ei schwere, verlängere d-n Kra g und vrr. Lemeinüesml AsnsnEvls erhielt Ibn. IV2. Inserate ««den.M 20 Pf., solche aus uK» AmtshauptmannswW mit 15 Pf. die Spath«»« oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei- gespaltene Zeile 65 bq 50 Pf. - Tabellarische und komplizierte Inserate mit entsprechendem Auf schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, die Spaltenzeile 50 Pf. DI« .Weitzeritz-Zeitung* «scheint täglich mit Au-- nähme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge- geben. Preis Vierteljahr- Sch elnlchliehl. Zutragen 2,40 M., zweimonatlich 1,60 M., einmonatlich SOPf. Einzel-Nummern 10 Pf. Alle Postanstalten, Postboten sowie unsere Austräger nehmen Be, stellungen an. Amtsblatt Strümpfe. I»I8 «» «h- »»- dl- b-d-MWm d-. Ehrentafel Wake» «irM «US s« Verlustliste Nr. 483 der König!. Sächs. Armee. Andrea-, Robert, Reinholdshain, erneut l. v. Braun, Alfred, Bienenmühle-Rechenberg, I. o. Herklotz, Alfred, Holzhau, k. v., z. Ers.-Tr. zur. Schubert, Richard, Börlas, l v. Schwenker, Lothar, Leutn. d. Res., Geising, l. o., b. d. Tr. Wagner, William, Utsfz., Fürstenau, I. o. Sächsische Staatsangehörige in außersächsischen Truppenteilen. " Preußen. Börner, Ewald, Neudörfel, I. v. Patzig, Reinhardt, Großölsa, I. v. rungsamte« Zwickau ist eine vorläufige Einigung d« Aerzte mit der hleligen Ortskrankenkasse erzielt worden. Die Aerzte habin sich bereit erklärt, bi» zum endgültige» Aurpkiche der Sache durch das Handlung der Kasscnmitglieder in fortzuführen. Ueiktch-Mllng Tageszeitung unö Anzeiger für WMmlk, WickbMuL für dle Königliche Amt-hauptm-nnsch-ft, das Königliche Amtsgericht und, den S z Mit achtseitigem „Illustrierten Unterhattungsblatt un "er ^;rd ^ine Garantie übernommen. Kür die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimm Mrmoldiswawe. Verantwortlicher Redaktei-r: Paul Jehns. — Druck und Verlag von Carl Zehne m—pp mehre die blutigen Opfer, die unser Heer an der Fr«t zu bringen habe. Da- ganze Voll wisse sehr wohl, da» die gegenwärtige Bewegung in der Arbeiterschast —« unseren Feinden au-g-he, die durch bezahlte Agenten die in Rußland ausgebrochene Revolution mit alle« ihren Schrecken auf unser Vaterland tragen wollten, um die Widerstandskraft unseres Heeres^» schwächen. Wer diese Bewegung unterstütze, begehe Mrrat am Vaterland, »»d jedes Entgegenkommen der Regierung in politisch« Fragen, die mit dieser Bewegung zusammenhingen, «Md« selbst dann, wenn ein solches Entgegenkommen unter a» deren Umständen möglich wäre, nach außen nm Äs Schwäche wirken und von unseren Feinden al« der Be ginn des inneren Zusammenbruches ausgebeutet werd«, wie das von dem englischen Minister Lloyd George d« englischen Gewerkschaften gegenüber kürzlich angekündigt worden sei. Zu ein« solchen Politik der Nachgiebigkeit habe die Regierung keine Veranlassung. Sie wisse, was ihre Pflicht sek. Sie habe die Kraft und den Will«, die Ordnung aufrechtzurr halten, und erwarte von ihm« ebenso wie von der Einsicht aller anderen wahrhaft vaterländischen Staatsbürger, daß sie die Regierung in diesem Bestreben unterstützten. — Ein Schüler der Obrrrralschule zu Meerane richtete ein Terzerol, von dem er annahm, daß er nicht geladen sei, auf einen am Klavier sitzenden Schulkamerad«, dabei entlud sich ein Schuß und die Kugel drang in die Backe de« Kameraden. Sie konnte bis jetzt noch »icht aus der Wunde entfernt werden. Oetzeran. Lin friedliches Bild, das eine» gewift« Humors nicht entbehrte, bot sich an Kaiser» Geburtstag. Kam da vormittags ein hier beschäftigter russischer G» fangen« im Schmucke eines französischen Waffenrockes die. Chemnitzer Straße entlang und trug — behutsam umarmt — die Büste unsere» deutschen Kaisers. Leipzig. Die Ausftandsbewegung in Leipzig kann al» beendet angesehen wttden. In den Deutsch« Flugzeugwerken in Leipzig-Lindenthal, in denen am 3t. Januar ein großer Teil der Arbeiter in den Streik trat, ist bereit« am 1. Februar die Arbeit wieder aufgrnommm worden. — Ein Leipziger aller Akademiker hat in froher So- innerung an seine Studienzeit dem Landesverbände Sachsen des Akademischen tzilfrbundes den Betrog von 30000 M. gestiftet. Es ist dies die erste große Spende, die dem erst im Herbst 1917 gegründeten Landesverbände zuteil wird. I A Zwickau. Das hiesige städtische Realgymnasium rüstet sich zur Feier seines 50jährigen Bestehens am 16. »pr» dieses Jahres. AI« ehemalige Schüler genannter Lehr anstalt haben verlchiedene ältere Herren, die bereits be deutende Beträge für die künstlerische Ausschmückung ihr« einstigen Bildungsstätte spendeten, sich zu einem Stiftung»- aurlchuß vereinigt, der die Errichtung einer Jubiläum«- stiflung sür Stipendien plant. Siegmar. Am Freitag abend erschoß sich hi« d« 17jährige Kausmannrlehrling Han»Helbig. „Liebeskummer" soll die Ursache zur Tat sein. Plauen. Hier stehen gegenwärtig 10 Prozent al« Wohnungen leer. Eine Wohnungsknappheit wird »icht befürchtet. Die Errichtung eines Mieleinigungsamtes «udd« a»s unmöglich bezeichnet. Klingenthal. Unter Vermittelung des Oberversiche