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Wchmtz-Mllllg Mittwoch den 23. Januar 1918 abends 84. Jahrgang Nr. 19 Mr die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Inserate werd« Mt 20 Pf., solche aus nilsM« AmtshauptmannschaK mit 15 Pf. die Spalte»« oder deren Naum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite <m«r von Behörden) die zwei- gespaltene Zeile 65 bez. 50 Pf. - Tabellarische und komplizierte Inserate mit entsprechendem Auf schlag. — Eingesandt, Ün redaktionellen Telle, die Cpaltenzeile 50 Pf. Die „W«ib«ritz. Zeitung« «scheint tSglich mit Aus- nabme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge- geben. Preis vierteljähr- Üch einschliehl. Zutragen 2,40 M., zweinionatlich 1,60 M., einmonatlich 30Pf. Einzel-Nummern 10 Pf. Alle Postanstallen, Posrboten sowie uiisere Austräger nehnie» Be stellungen an. MjBBU M Azchtr st HpDiDOt, SlhMebm ll. !l Amlöüllltt für die Königliche AmLshauptmannschast, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde. Mit achtseitigem „Illustrierten Unterhaltungsblatt" und Unterhaltungsbeilage. Hausschlachtungen vetr. Mit Genehmigung des Königlichen Ministerium« des Innern wird hiermit für den Bezirk der Königlichen Amtshauptmannschaft bestimmt, daß die in der Zeit bis zu« 31. Januar 1918 genebmigten Hausschlachtungen bi» zum 14. April 1918 ftattgefunden haben müssen. Mit dem 15. Februar verlieren sämtliche bis zum 31. Januar Idi 8 ausgestellten Genehmigungsbescheide für Hausschlachtungen ihre Giltigkeit. Anträge auf Genehmigung von Hausschlachtungen sind bis spätestens zum 30. Jan. hier anzubringen, später eingehende Anträge können nicht mehr erledigt werden. Dresden-Altstadt, am 22. Januar 1918. Königliche AmLshauptmannschast. ^loisvkvi»- AunUsnIislon. Die Anmeldungen zu den Fleischer - Kundenlisten sind unter Abgabe der Kundenauswrtse bis zum 28. Januar 1918 zu bewirken. Tie Kundenlisten und die Ausweise hierzu sind spätestens bis zum 29. Januar hierher einzusenden. Die Haushaltungsvorstände sind verpflichtet, bei Aenderungen in Bezug auf die Fleiichversorgung sofort nach Eintritt dieser Veränderung (Teil- oder Bollversorguvg durch Hausschlachtung, Veränderungen in der Personenzahl des Haushaltes, Verzug usw ) die Ausweise der Gemeindebehörde zur Abänderung vorzulegen. Zuwider- Handlungen gegen diese Anordnung werden mit Gefängnis bi« zu einem Jahr »ud mit Geldstrafe bi« zu zehntausend Mark oder mit einer dieser Strafen bestraft. Bek Aenderungen in Bezug auf die Fleischversorgung während des jedesmal laufenden Fleischversorgungszeitraumes sind die abgeänderteu Ausweise dem Fleisch« von der Ortsbehörde unmittelbar zuzustellen, der die Arnderung sofort in der Kun denliste nachzutragen hat. Dippoldiswalde, den 21. Januar 1918. Nr. 382 Mob, ll. Der Kommunalverband. 7. Auf Blatt 67 des Handelsregisters, betreffend die Mühlenbauanstatt Maschinenfabrik vorm. Gebrüder Seck, Aktiengesellschaft Zweigniederlassung Eisen werk Schmiedeberg ist heute eingetragen worden: Der Gesellschaftsoertrag vom 13. November 1886 ist in den 88 12 und 13 durch Beschluß der Generalversammlung vom 30. November 1917 laut Notarialsprotokoll von diesem Tage geändert ward«. Aus dem abgeänderten Gesellschastsvertrage wird bekanntgegrben: Die Berufung zu den Generalversammlungen erfolgt durch einmalige öffentliche Bekanntmachung d«- gestalt, daß zwischen dem Tage der Bekanntmachung und dem Tage der General»«- sammlung eine Frist von mindestens achtzehn Tagen inneliegen muß. Dippoldiswalde, den 17. Januar 1918. 1 ä Reg. 16 e/17. Königliches Amtsgericht. Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde, 23. Januar. Gestern kamen durch die Herren Bezirksvoisteher die Zinsen des Treuhaupt- Legals und der Unger-Stiftung (85 M.) an 12 alte Bürger zur Verteilung. — Für die Goldankaufestelle Dippoldiswalde als Hilfs stelle für Dresden nehmen jederzeit Gaben an Oberjustizrat vr. Grohmann, Schulrat Kuhne und die städtische Spar kasse zu Dippoldiswalde. — Bon den Mitgliedern des A.-H.-Verbandes des Vereins „Glück zu" an der hiesigen Deutschen Müllerschule erhielten neuerdings das Eilerne Kreuz: die Alten Herren Hch. Amend, Mühlenbesitzerssohn, Runkel a. Lahn, Utsfz., gefallen am 21. September 1917; Eduard Brrdin, Mühlen- betitzerssohn, Takmak (Rußland), Eesr.; Karl Endell, Mühlenbesitzer, Hausdorf i. Schlesien, Landsturmmann; Otto Mühlstädt, Mühlentechniker, Lauenhain i. Sachsen, Gesr, und außerordentl. Mitgl. Edmund Weiß, Mühlen verwalter in Fürth i. Boyern, Utsfz, z. Z beim König!. Proviantamt Fürth; die österreichische Tapferkettsmedaille A. H. Karl Hein, Mühlenbesitzerssohn in Rehstall i. Ost- Preußen, Gesr., und die Friedrich August Medaille A. H. Friedrich Penzien, Mühlenbesitzerssohn, Büttelkowmühle in wieül.-Schw., Eefr. Weiter wurden befördert die A. H. Eugen Bloch, Mühlenbesitzer in Eaargemünd, zum Zahl meister-Stellvertreter, Hch. Bracker, Mühlenbesitzerssohn in Langelahn i. Holstein, Moritz Tattert, Mühlentechniker in Zindel i. Schlesien, Karl Heuer, Mühlenbesitzer in Kaierde in Braunschweig, zu Sergeanten, Karl Paustian, Kgl. Referendar in Bad Bramstedt in Holstein zum Leutnant, Fritz Schmidt, Mühlenbesitzerssohn in Bach b. Fürth i. B. zum Bizeseldwebel, und Nik. Schmidt, Mühlenbesitzer der Pattburger Mühle bei Flensburg in Holstein zum etat mäßigen Feldwebel. — Am Dienstag den 22. Januar abends zwischen 1/2 7 und 3/47 Uhr hat sich in der Nicolaistraße bei dem Fouragehändler Robert Göhler folgende» zugetragen: Als die 20 Jahre alte Tochter Margarete mit einem Gefäß mit Milch au» dem Stalle gekommen ist, um diese nach der Stube zu tragen, ist sie in der Hausflur von euer Person — nach den hinterlassenen Spuren zu urteilen — an die Stirn und auf den Kopf geschlagen worden. Durch diese Schläge hat sie die Besinnung ver loren und ist in der Hausflur liegen geblieben. Ferner hat der Täter noch die Milch über sie gegossen und dann die Flucht ergriffen. Die Untersuchung hat ergeben, daß der Täter ein Brot, eine Flasche Schnaps, eine Flasche Rum-Essenz und eine Flasche Lherri-Brandi entwendet hat. Dabei scheint er von dem Mädchen überrascht worden zu sein, woraus er die Tat ausgeführt hat. Bon dem Täter fehlt jede Spur. Er soll «in graue» Jackett und einen Sock gehabt haben. Zur Ermittelung de» Täters werden alle Personen, die zur genannten Zeit eine verdächtige Person in der Nähe d« Tatorte» gesehen haben, gebeten, umgehend Mitteilung an die Polizeiwache zu geben. — Am 23. Januar 1843, also vor 75 Jahren, lehnte die Zweite Kammer de» Landtage« nach 14 tägiger Be- ratung mit überwältigender Mehrheit den Kriminalprozeß- Gesetzentwurf ab und bat um einen auf Oessentlichkeit, Mündlichkeit und Anklageprozeß mit Staatsanwaltschaft gegründeten Entwurf. Hierzu schrieben die „Mitteilungen von und für Dippoldiswalde" (die heutige „Weißeritz- Zeitung"): „Eine solche Stimmenmehrheit für das öffent liche und mündliche Strafverfahren ist wohl nur von wenigen erwartet worden. Preis und Ehre unserer hohen Kammer! Bon allen Freunden des Fortschritt» wird diese Beschlußfassung mit Dank und Freude ausgenommen werden und der 23. Januar 1843 zu allen Zeiten als ein Glanzpunkt in der Geschichte unseres Vaterlandes da stehen." — Und so sei hiermit an dieses Ereignis er innert. — Die 3. Klasse der 172. Kgl. Eächs. Landeslotterie wird am 6. und 7. Februar gezogen. Die Lose sind noch vor dem 28. Januar zu erneuern. — Der Vorverkauf der Eintrittskarten zum Vortrag des Herrn Leutnant Lippe am nächsten Freitag ist ein äußerst lebhafter und kann nur geraten werden, sich bei Zeiten einen Platz zu sichern. — Mittel- und Kleinstädte aufgepaßt! Eine neue Millionen-Gründung (angeblich 40 Millionen) zur Verbesserung der Fleischversorgung war in Gemeinschaft mit den großen Wurst- und Fleischkonseroenfabriken dieser Tage angekündigt worden. Ihr Sitz sollte Berlin sein. Es wird wohl seine Zeit dauern, bi» aus den Vorberei tungen ein Vollbringen wird, aber wo Rauch ist, ist auch Feuer, und man erkennt aus diesen Mitteilungen, in welcher R chtung sich die neuen Gründungsprojekte bewegen. An großen Kapitalien fehlt es nicht, die sind für solche Ge danken keinerlei Hindernis. In der Natur der Dinge liegt es indessen, daß solche Unternehmen mit Massen- obnehmern arbeiten, und da» sind in erster Reihe die Riesenstädte. Mittel- und Kleinstädter haben also allen Anlaß, aufzumerken, damit ihnen die Möglichkeiten, auf die sie ein Recht haben, nicht aus der Hand genommen werden. Wendischcarsborf. Die am vergangenen Sonntag im Saale des hiesigen Gasthofes stattgesundene Wohl- tätigkeitsausführung hatte sich, wie alle früheren, wieder eines sehr zahlreichen Besuche» von hier und auswärts zu erfreuen. Sämtliche Darbietungen — Gesänge, Dekla mationen und ganz besonder» da» herzerquickende Märchen spiel „Hänsel und Gretel" — sanden unter der bewährten Leitung unseres Herrn Lehrer Wild großen Beifall. Wie wurden von den Kindern und den jungen Damen des Ortes alle Bortäge doch so frisch, eraN und sicher zur Geltung gebracht! Börnchen. Am vergangenen Freitag wurde Frau verw. Göpfert hier beim Mittagessen ganz plötzlich vom Tode ereilt. Ein Herzschlag hotte ihrem Leben ein Ende bereitet. Pirna. Bei der Reichsgründungsseier der Deutschen Vaterlandspartri zu Pirna wurde einstimmig eine Entschließung gefaßt, welche verlangt, daß Hindenburg und Ludendorff beim Friedensschlüsse entscheidend gehört werden sollen. Zwickau. Da» hiesige städtische Elektrizitätswerk wird sür da» Johr 1917 einen Reingewinn von 262 300 M. ergeben. Für diese» Jahr wird die Einnahme an» der Stromabgabe auf 500000 M. und an Straßenbahnsah» geldern auf 915000 M. veranschlagt. Gersdorf bei Hohenstein-E. In der Amtshauptmarm- schäft Glauchau sind bekanntlich vier Zentralschlächtereie«, und zwar in Glauchau, Meerane, Hohenstein-E. and Lichtenstein-C., errichtet worden. Die Gemeinde Gersdorf die an die Stadtschlächtereianlage in Hohenstein-E. ange- gltedert wird, sieht darin ein Beschwernis. DerGemelnderat hat deshalb eine Beschwerde an die Kgl. Kreishauptmann- schaft zu Chemnitz gerichtet. Gersoorf verlangt «in« Schlächterstelle für sich. — Um dem Bodenwucher entgegenzutreten und die Bautätigkeit nach dem Kriege zu fördern, beschloß d« hiesige Gemeinderat, Grundstücke schon jetzt anzukanfe« und sie zu Selbstkostenpreisen an Baulustige abzugebrn. Im hiesigen Orte herrscht infolge starken Zuzugs oou Familien Wohnungsnot, die wegen des Bauverbolr jetzt nicht behoben werden kann. — Da die Quellen der hiesigen Wasserleitung nur ungenügend Wasser liefern, muß baldige Ab hilfe erfolgen. In der letzten Gemeinderatssitzung lagen Angebote zur weiteren Erschließung des Quillge bietes vor. Brand-Erbisdorf. Mittwoch findet die feierlich« Einholung und Weihe der neuen Kirchenglocken statt. Um 9 Uhr vormittags Versammlung auf dem Güterbahn- hof Brand; um 10 Uhr Weihe am Kirchenportal. Kirchen-Nachrichten. Donnerstag den 24. Januar 1917. Johnsbach. Abends 1/28 Uhr Kriegsbetstunde. Kreischa. Abends 8 Uhr 148. Kriegsbetstunde. Poffendorf. Abends 8 Uhr Kriegsbetstuud«: Pastor Schneider. Reichstädt. Abend, 1/28 Uhr Kriegsbetstunde. Freitag den 25. Januar 1918. Sadisdorf. Abends 1/28 Uhr Kriegsbetstunde. Mchnchterr., Neue v-Boots-Erfolge. Berlin, 22. Januar. (Amtlich.) Unsere V-Bote i« Mittelmeer waren kürzlich mit besonders gutem Erfolge gegen den Transportverkehr nach Italien und dem Orient tätig. 7 Dampfer und 2 Segler mit rund 27000 Brutto- registertonnen sind ihren Angrisfen zum Opfer gefalle». Den Hauptteil an diesem Erfolge hat Kapitänleutnaut Becker (Franz). — Alle Dampfer bis auf einen waren bewaffnet und fuhren meist in stark gesicherten Geleitzügen. Unter ihnen konnten namentlich festgestellt werden die englischen Dampfer „Egyptian Transport", „Strelville", „Allantan" und „Arab", deren Vernichtung sür die Krieg» wirtschaft unserer Feinde von besonderer Bedeutung ist, weil mit ihnen 24 000 Tonnen Kohlen verloren gingen. Von den übrigen Dampfern hatte einer — der starkes» Detonation nach zu urteilen — Munition geladen; ei« anderer anscheinend mit Rei» tiesbeladrner Dampfer w»rd« im Artillerikgesccht zäh verfolgt, auf die Klippen vor d« Küste der Lyreneika gejagt und dort trotz Eingreifen» einer Landbatterie vernichtet. Die beiden Segler mit den Name«