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von undkomplizierteJnserat« 83. Jahrgang Freitag den 16. März 1917 abends Nr. 62 In Wetro (Amtshauptmannlchaft Bautzen) ist die Maul» und Klauenseuche Ministerium des Innern. s.°- d« »«!!- 9 4 6 ausgrbrochen. Dresden, am 14. März 1917. so weit fortgeschritten ist, daß von Prossen bis Nieder» g'vnd freies Fahrwasser ist. Auf baldigen allgemeinen Aufbruch des Eise« ist zu rechnen. Roßwein. Die städtischen Kollegien beschlossen, -ine Anleihe von 200 000 M. zur Erbauung eines neuen Gar- behälters sowie für den weiteren Ausbau de» Gaswerkes Jünglingen und Jungfrauen aller dazu verpflichteten Jahrgänge. Nachmittags 3 Uhr Tausgottesdienst. Possendorf. Bormittags V29 Uhr Beichte und Abend» mahisfeier: Pastor Schneider. Bormittags 9 Uhr Predigt» gottesdienst: Pfarrer Nadler. Bormittags 3/411 Uhr Kindergottesdienst: Pastor Schneider. Mittag« 1 Uhr Prüfung der männlichen Konfirmanden: Pfarrer Nadler. Nachmittags 5 Uhr Abendmahls-Gottesdienst: Pastor Schneider. Reichstädt. Bormittags 9 Uhr Predigt »Lesegott«. dienst. Reinhardtsgrimma. Bormittag- 9 Uhr Predkgt- gottesdienst und Gedächtnisfeier für S gefallene Krieger der Parochie: Eberth, Zipfer, Völker aus Reinhardtsgrimma, Liebscher aus Oberfrauendorf, Engelmann au» Cunners dorf. Nachmittags 1/22 Uhr Fastenbeten mit der männ lichen und weiblichen Jugend der Parochie. Schellerha«. Bormittags 9 Uhr Predigtgottesdienst. Schmiedeberg. Bormittags 9 Uhr Predigtgottesdienst: Pfarrer Birkner. Bormittags 11 Uhr Kindergottesdienst: derselbe. Schönfeld. Nachmittags 1/2 2 Uhr Predigtgottesdienst. Montag den 19. März 1917. Reichstädt. Abends von 8 Uhr an Frauenvereln im oberen Gasthofe. entfallen auf den Ortetet! Bären Hecke 47 Mark. — Nächsten Sonntag abends 1/28 Uhr findet im Gasthof zum Lrbgericht ein Kirchgemeindeabend statt, auf dem neben Gesang-, Gedicht- und musikalichen Borträgen Erläuterungenüber Deutschland» wirtschaftiicheundfinanzielle Kräfte geboten wt>d. Hirschsprung. „Rasch tritt der Tod den Menschen an!' Die Wahrheit dieses alten Sprüchworte» mutzten wir am Dienstag in schmerzlichster Weise erfahren. Der Verwalter des Staateforstrevier» Altenberg, Kgl Ober förster Horst von Doering, hatte sich gegen 4 Uhr nachmittags in die oberhalb des Forsthauses nahegelegene Waldung begeben, um für seine Singvögel einige Tann- zapsen zu holen. Da er um 6 Uhr noch nicht zurück- gekehrt war, suchte Förster Kretschmar in dem Gehölz und fand seinen Ches entseelt vor; dieser war einem plötzlichen Herzschläge, vermutlich durch das anstrengende Etrtgen im tiefen Schnee veru» sacht, erlegen. Der so schnell au» dem Leben Abgerufene war unverheiratet und stand im Anfang der Fünfziger Jahre. Er hatte da» Altenberger Siaatsforstreoier erst am 1. Dezember 1915 übernommen und sich durch sein entgegenkommendes Wesen sehr beliebt gemacht. Dresden. Line allgemeine Kirchenkollekte für die Zweck« de» Roten Kreuze» soll mit Genehmigung der in Lvangelicis beauftragten Herren Staatsmintster am Sonn tag Jubilate (29. April) gesammelt werden. Das Loan- grltch-lutherische Landeskonsistorium erwartet, daß die Getstttchkeit durch warme Empfehlung von der Kanzel nicht nur di« Kollekte, sondern auch di« am 11. und 12. Mai slattsindendr Hauesammlung den G«m«indegltednn ein dringlich ans Herz legen und auch sonst die Sammlung für da» hohe vaterländische Liebrswerk in jeder geeigneten Weise krästtg unterstützen werde. Freiberg. Wie der hiesige Stadtrat bekannt gibt, wird der Vrotprei» für die Smdt Freiberg vom 16. d. M. ab von 16 auf 15 Pf. für ein Pfund Brot er mäßigt. Düse Herabsetzung tst in einer Zeit, wo alle Lebentmittel hoch tm Preise strhen, mit besonderer Ge nugtuung zu begrüben. -oh«nst«in-Ernstthal. Verschiedene hiesige Web fabriken sowie die Handwebe geNossenschast haben für die nächsten Monate größere Heeresaufträg« auszuführen. 1 Ueberhaupt tritt hier bereit» ein Mangel an «ingrrtchteten Fabrikwebern ein. I aufzunehmen. Chemnitz. Treibriemen im Werte von 2000 M. ent- wendeie ein hiesiger 20 Jahre alter, stellungsloser Hand- lungsgrhilfe. Er wurde verhaftet. Elsterberg. Der bei Ausbruch de» Krieges von den Franzosen gefangen genommene Bizelonsul Carl Junker von hier, der in Marokko ansässig und von den Fran zosen interniert worden war, wurde nun nach langen energischen Bemühungen der deutschen Regierung frei gelassen und konnte am 7. März seine Heimreise an- treten. Reichenbach. Ralsassessor Berger scheidet in den nächsten Tagen au» den städtischen Diensten aus, um einer Berufung in die Reichsbetleidungrslelle Folge zu leisten. Wernsdorf bei Glauchau. Der Dienstjunge H. hatte sich «inen Revolver zu verschaffen gewußt und damit Schießübungen veranstaltet. Dabei wurde der !2 Jahre alte Sohn des Bppreturarbeiters Clauß von einem Schuß in den Unterleib getroffen und so schwer verl-tzt, daß er noch dem Krankenhause in Glauchau gebracht werden mußte. meindrn einschließlich Gutsbezirke umgelegt worden. Bel unbegründeter Weigerung ^E?wi?d"stch hknnach'für die Bi-Hb-,itzer -mpsehlen, bei etwa in Aussicht ge- nommenen Berkäufen von Schlachtrindern vorsichtig zu sei» und vorher bei der Amtshauptmannschaft anzusragen. Dippoldiswalde, am 15. März 1917. . » Nr. 1607 Mob. II. Der Kommunal-Berband. Kirchen-Nachrichten. Sonnabend den 17. März 1917. Possendorf. Bormilttogs 10 Uhr Wochenkommunion: Pastor Schneider. Sonntag den 18. März 1917 (Lätare). Dippoldiswalde. Tert: Joh. 15, 17—25. Lied 199. Bormiltag» 8 Uhr Belchie und heiliger Abendmahl in der Sakristei: Pastor Mosen. Bormittag» 9 Uhr Predigt, gottesdienst: Pastor Mosen. Bormittag« 11 Uhr Gotte«, dienst im Wettinstift: Pastor Mosen. Nachmittag« 6 Uhr Kiiegsbetstunde, im Anschluß daran Feier des heiligen Abendmahl«: Pastor Mosen. »Srenburg. Vormittags 1/212 Uhr Predigtgottes. dienst. Senner,darf. Bormittag» 9 Uhr Predigtgottesdienst. Johnsbach. Bormtttag, 9 Uhr Predigtgottesdienst. Nachmittags 1 Uhr Kind«rgotk»dirnst. Abend, 1/2 g Uhr Kirchg-weindeabrnd im Gasthof zum Lrbgericht. Kipsdorf. Bormittag, 9 Ahr Predigtgottesdienst im Schulhause. Kreischa. Bormittag, 8 Uhr Beicht« und Feier de« heiligen Abendmahl«. Vormittag«, 9 Uhr Predigtgott«- Oertliches und Sächsisches. Dippoldiswalde. Veranlaßt durch den Krieg und auch infolge des durch die Kohlennot bedingten unter- brochenen Schulbetrieber werden diese Ostern bei der hiesigen Bürgerschule die Prüfungen in Wegfall kommen, doch sollen die üblichen Zensuren erteilt werden. — Fähnrich Gerhard Pester, jüngster Sohn des hier verstorbenen Herrn Kaufmann Pester, wurde zum Leutnant befördert. — Die hiesige Stadikirche soll laut Testament des ver storbenen Bäckermeister G. Grundig 2000 M. erhallen, denn Zinsen beliebig zu verwenden sind. — Die Landes.Straßen- und Hausiammlung für den Helmatdank hat im Bezirke der Amlshauptmannschaft und der Stadt Dippoldiewalde inrgesomt 20024 M. ergeben. In Anbetracht der nievrigen Bevölkerungszisfer und der geringen Kapitalkrast der meisten Gemeinden ist dies ein gewiß selten schönes Zeugnis der Gebesreudigkeit der hie sigen Bevölkerung. — Mittlere Niederschlagsmengen (mm oder l auf den qm) und deren Abweichungen von den Normalwerten in Vermischtes. ' Zeitgemäßes „Honorar" einer Künstlerin. In einer größeren Stadt Mährens war bei einer Dilettantenvor stellung eine beliebte Künstlerin aus Brünn als Gast aus getreten. Al» „Honorar" erhielt sie: 11/2 Kilo Butter, 1 Kilo Mohn, 60 Slück Lier, 4 Kilo weißes Mehl, 6 Lungenwürste, 6 andere Würste, 1 Kilo Rauchsleisch, 5 Kilo Erbsen, einen halben Hirschschlegel, 20 Kilo Kar- tosfeln, 1 Kilo Linsen und 1 weißes Brot. — Daß die Künstlerin mit dem Honorar zufrieden war, braucht wohl nicht erst gesagt zu werden. " Bra en mit Kompott. Die „Liller Kriegszeitung" erzählt: Ein Bürgermeister einer kleinen Stadt will in Anbetracht der teueren Zelten seine Bürger zum Einlauf von Pferdefleisch ermuntern und veranstaltet daher ein großes Pferdefleischessen. Nachdem sich alle an Suppe, Braten und Kompott gelabt haben, singt der Bürgermeister ein Loblied auf das Pferdesleisch und sagt zum Schluß: „Alles, was Sie heute hier gegessen haben, meine Herren, stammt vom Pferd." Da ertönt eine Stimme vom Ende der Tafel: „Auch das Aepfelmus, Herr Bürgermeister? ' Aus Feldpostbriefen. Kl. C., am 27. 2. 1917. Nach der langen Bahnreise war «s ein erhebender Gefühl, als wir den Güterwagen, die wir zuletzt zu 40 bis 50 Mann teilten, entschlüpfen durften. Dobrudscha's Gefilde hatten wir unter den Füßen, Gefilde, die wir in ihrer Eigenart bei dem darausfolgenden 6 stündigen Marsche mit voller Bepackung bald näher kennen lern«» sollten. Ich fühlte mich wie Angehöriger einer Kara wane, die straßenlö» eine Gegend, wie sie die Wüste öder nicht anfweisen kann, passiert. Kein Baum, kein Strauch, kein lebendes Wesen war zu bemerken und ein Dorf, an dem wir vorbeimarschierten» bot in seiner Verwüstung und Verlassenheit auch nur ein trostlose» Bild. War ei» Hügel mühsam erklommen, ging e» wieder talwärt», w» zeitweilig fließende Wässer tiefe Furchen in» Erdreich ge rissen und hier und da Fels blobgelegt hatten. Die weiten Flächen, mit Gräsern spärlich bewachsen, wiesen nur ab und zu landwirtschaftliche Bearbeitung auf und mögen wohl der hier blühenden Schaf- und Viehzucht, die jetzt aber erlahmt ist, eine gute Weidestätte gewesen sein. Wie war jedermann froh, nach 6 Stunden das Tagerreiseziel erreicht zu haben und dann in C. -in er sprießliches Obdach zu finden. Die noch zurüSgebliebrn-n Einwohner des Orte« waren zumeist deutschsprechende, freundliche Leute, vor Jahrzehnten al» Deutschrussen zuge wandert, und bereiteten uns ein trauliche« Willkommen. Zu denen kamen wir in» Quartier und fanden wohl mit wenig Am nahmen ein gute» Unterkommen. Die Leute schienen förmlich auf uns al« ihre Beschützer gewartet z» haben. Derartig bewohnte Dörfer findet man hier vielem ebenso aber auch viele, die nur von Leuien russischer oder bulgarischer Herkunft bewohnt sind. Indem man in ersteren stet« heimischer Gefühle erfüllt ist und Darbietungen erfährt, die höchst annehmlich sind, ist es in letzteren Ort schaften fast durchweg da» direkte Gegenteil. Da» erlebten wir schon, als wir am 17. l. das liebe C verlassen mußte« und aus, Endziel losmarschierten. Etwa 30 Kilometer galt es, zu tippeln, bis wir den uns zudiktierten Ott erieichten, ein rein bulgarische», große» Dorf nahe der Küste. Neugierigen Gesichtern und teil» auch gastfreund lichen kamen wir entgegen, doch war« recht unterschiedlich gegenüber dem Empfang« in C. von vornherein v«r. mißten wir bereitwillige Geber und fanden »her kräftig« Nehmer, denn alle Wünsche, sei e» um Gerätschaften, sei es um Lier, Käse oder gar Fleischernes, fanden mit drm SerkIsvkänUnttvn. Der Bezirk hat noch im Laufe di ses Monats eine größere Anzahl von Schlacht- rinde'n der Landesslelschltelle zur Beifügung zu stellen. Diese Tiere sind auf die Ge- Wilde Weißeritz: beob. 25, norm. 21, Abwchg. Rote Weißeritz: beob. 25, norm. 19, Abwchg. Müglitz: beob. 24, norm. 19, Abwchg. -s-5. Johnsbach. Die Hausiammlung für den Heimatdank hat hier den Erirag von 281,90 Mark ergeben. Davon Di« ^Weißeritz - erscheint täglich mi. Aus- Sabine der Sonn- und Feiertage und wird am den uns benachbarten Flußgebieten, 1. Dekade März 1917 Bereinigte Weißeritz: beob. 23, norm. 14, Abwchg. mit entsprechendem Auf schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, di« Spaltenzeile KV Pf. Inserat« werden mA 30 Pf., solche aus unsere» Amlshauptmannschaft . mit 15 Pf. die Spaltzeil« oder deren Naum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nm Spätnachmittag ausge geben. Preisviertelsähr- lich 1 M. 80 Pf., zwei, monatlich 1 M. 20 Pf^ nnmonatlich KOPf. Ein zelne Nummern 10 Pf. Alle Postanstalten, P ost- boten, sowie unsere Aus träger nehmen Vestel- WchmtzMung .... WW« B AM K HMM m Amtsblatt für die Königliche Amt-h-uptm-nnschast, da- Kimiglich- Am^ zu Dn>p°ld,-Walde. Mit achtseitigem „Illustrierten Unterhaltungsblatt und täglicher Unterhaltungsbeilag . Mr die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen w r e Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. - Druck und Verlag von Carl Jehne m Dippoldisw .