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Dienstag den 6. März 1917 abends 83. Jahrgang Nr. 54 's"'" Die LVeitzrritz-Jewm-E «scheint täglich mi. Aus» Nähme der Sonn» und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausae- geben. PreisvierteljShr- sich 1 M. 8« Pf., zwei. Monatlich 1 M. SV Pf., kinmonatlich 6V Pf. Ein» zelne Nummern 10 Pf. Alle Postanstalten, Post boten, sowie unsere Aus träger nehmen Bestel lungen an. Sitzest« werden mit 20 Pf., solche aus unser«! Amtshcnlptmannschaft mit 15 Pf. die Spaltzeile oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nu« von Behörden) die zwei- gespaltene Zeile 40 bez< 35 Pf. - Tabellarisch« undkomplizierteJnserat« mit entsprechendem Auf schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, di« Spaltenzeile 50 Pf. Wchmtz-Mmg TUsKN B Wm siir HMM, WWers u.U. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschast, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde. Mit achtseitigem „Illustrierten Unterhaltungsblatt" und täglicher Unterhaltungsbeilage. Mir die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. NchmsttriW der MOMMmn. In nächster Z-it findet eine erneute Musterung der Dienstunbrauchbaren statt. Es haben sich deshalb bis spätestens 10. März 1917 unter Einsendung bezw. Beibringung ihres Milttärpapkeres schriftlich oder mündlich beim Bezirkskommando Pirna zu melden: 1. All« Wehr- und Militärpflichtigen (Jahrgänge 1869 — gediente vom 16. August 1869, ungediente vom 5. Dezember 1869 — bis ein schließlich 1898), welche bei früheren Musterungen die Entscheidung: „zurück, zeitig untaug lich, kriegsunbrauchbar oder aurgemustert bezw. aurgemustrrt, nicht zu kon trollieren" erhalten haben. 2. Alle diejenigen Leute, welche im Besitze des (roten) Ausschließungsscheines sind (Jahrgänge 1869 bis 1897) Diejenigen Militärpflichtigen des Jahrganges 1897, die ihre Musterungsausweise bezw. Militärpässe bereits bei den Gemeindebehörden abgegeben haben, erstatten trotz dem die geforderte Meldung. Sollten außerdem Wehrpflichtige zurzeit nicht im Besitze ihrer Militärpapiere sein, so ist ebenfalls entsprechende Meldung einzureichen. Jeder Mann hat in der Meldung zum Ausdruck zu bringen! l. Geburtstag, -jahr und ort, 2. Genaue Wohnungsangabe, 3. bürgerlichen Beruf, 4. Angabe der gegenwärtigen Arbeitsstelle. Befreit von der geforderten Meldung ist das Post- und Eisenbahnpersonal «U Ausnahme der Rekruten (Militärpflichtige, Jahrgänge 1898, 1897, 1896, 1895). Die Ortsbehörden haben noch für besondere ortsübliche Bekanntgabe Sorge zu tragen. Dippoldiswalde, am 6. März l9l7. Der Zivilvorfitzende der Königlichen Erfatzkommission Nr. 820 a L. des Aushebnngsvezirks Dippoldiswalde. Rok- unek Vivkins^ül in Dippoldiswalde Donnerstag den 15. März 1917. Stadtrat Dippoldiswalde. Donnerstag den 8. März 1917 vorm. von 9—12 Uhr VonKsuß voo «oinelonrwooGigon unel Koklnüksn im Bauschuppen in der Schulgalse. Der städtische Lebensmittelausschuß. LsZMs Md Sächsisches, Dippoldiswalde. Am 2. März d. I. hielt der Vor stand des Vereins Heimatdank für die Stadt Dippoldis walde unter Vorsitz des Herrn Büraermeistr» John seine erste diesjährige Sitzung ab. Der Vorsitzende gedachte zu nächst de» am 1. Oktober 1916 erfolgten Weggangs des Herrn Superintendenten Oberkirchenrat Hempel infolge seiner Berufung al» Geheimer Konsistorialrat in dasevange- lisch-lutherische Landeskonsiftorium nach Dresden und wid mete ihm für seine dem Verein geleistete schätzenswerte Mitarbeit herzliche Worte des Dankes. In Erledigung der Tageso dnung wurde unter anderem Kenntnis ge nommen von dem Vertrag zwischen dem Kreisverband Dre.den und dem Bezirksverband Dresden-Altstadt über Unterbringung lungenkranker Kriegsbeschädigter in den Heil- und Pflrgeanstalten Saalhausen, dem Abkommen mit Lem ärztlichen Bezikksverein Dresden und einigen Mit gliedern d-r approbierten Zahnärzte Dresdens und Um gebung über die ärztliche und zahnärztliche Behandlung Kriegsbetchädigter und von einem Schreiben de» Kreis- verbände», betreffend den Ankauf von Nähmaschinen für Frauen und Hinterbliebene von Kriegsverletzten. Für die Berufsberatung der Kriegsbeschädigten wurde ein unter Leitung de» Herrn Schuldirektor Ebert stehender Ausschuß gebildet, welchem Vertreter der verschiedensten Berufszweige angehören sollen. Für die R chtsberatung einen gleichen Ausschuß zu bilden, hielt der Do stand nicht für erforder lich, well die Herren Bürgermeister Jahn und Oberjustiz- rat vr. Grohmann jederzeit bereit sind, in Rechts- und wirtschaftlichen Fragen Kriegsbeschädigten Auskunft zu er- teilen und sich ihrer anzunehmen. An Unterstützungen wurden einer hiesigen Kriegerwitwe zu den Unkosten, die ihr durch die Erkrankung und den Tod eines Kinde» er wachsen waren und einem in D ppoldiswald« wohnhaften, zur Zeit in Dresden arbeitenden Krieosbeschädigten zur Anschaffung einer verbelser'rn Hilssprolh-se Beihilfen be willigt. Die Mitglieder,ahl des Verein» ist von 197 Ende 1915 auf 250 Ende 1916, sein Vermögen von 1346,49 M. Ende 1915 auf 2916,93 M. Ende 1916 gestiegen. — Gestern Montag mittag 1/22 Uhr brachte ein Sonder zug dos Lantwehr-Rekrutendepot vom Infanterie-Regiment Nr 100 noch unserm Bahnhof, jubelnd begrüßt von der zahlreich anwesenden Bewohnerschaft. Mit Mulik zog dann die Kompanie, geleitet vom stellvertretenden Bürger meister und vom Stadtverordneten vorst'her, nach dem Markle, nahm vor dem Rathause Ausstellung und präsrn- tterte vor den im Eingang zum Ratskeller versammelten Stadtoertketern. Mit herzlichen Worten begrüßte Herr Bürgermeister Jahn da» Militär in s-iner neuen Garnison- ftadt, versprach namens der Bürgerschaft freundlichst herz liche Ausnahme, wünscht« «in lange» Verweilen der Truppe hierlelbst, im Gegensatz hierzu aber auch einen baldigen Frieden, und brachte auf Ihre Majestäten Kaiser Wilhelm und König Friedrich August ein dreifache» Hurra au», in da» Militär und Zivil kräftigst einfirlen, während die Kapell« di« Könkgshymne avstimmt«. Hierauf dankte Herr Hauptmann Klsen, Ehef de» Rek utrndepot», für den freundlichen Empfang, gab dem Besireben Ausdruck, zwischen den Bewohnern und den Soldaten immer ein gutes Einvernehmen zu erzielen, und forderte seine Kom panie zu einem dreimaligen Hurra auf die Stadt und ihre Vertreter und Bewohnerschaft auf. Donnernd schallten die Hurra» aus den Kehlen unserer Feldgrauen. Dis Mannschaften holten, während die Kapelle auf dem Markte noch «ine Zeitlang spielte, vom Bahnhofs ihr Gepäck ab und begaben sich in ihre Quartiere im „Stern", „Echüysnhaus" und „Steinbruch", wo ihrer am abend ein frischer Trunk Bier wartete. Um 7 Uhr versammelten sich im „Ratskeller" die Mitglieder der städtischen Kollegien und die städtischen Beamten, unter ihnen eine Anzahl in Königs Rock, mit den Herren Ossizierrn und Unteroffi zieren des Depots, um bei einem Glase Birr in ein fachster Weise nochmals das „Herzlich willkommen" zu dokumentieren und sich gegenseitig näher kennen zu lernen. Ansprachen, ernst und heiter, bekundeten einerseits die Freude an dem „Endlich erreicht" und die ja schon ost bewiesene Militärfreundlichkeit unsrer Stadt, andrerseits das Vertrauen des Rekrutendepots, dessen Führer ein Dippoldiswalder ist, zu seiner neuen Garnisonstadt und zu uns allen. Auch wir heißen die Landwehr-Kompanie herzlich willkommen in unsern Mauern, die die letzte Garnison vor einem halben Jahrhundert verließ. Ls wird den Feldgrauen in unsrer waldumrouschten Dippold- stadt schon gefallen — hassen wir, so sehr, daß Dippol diswalde auch nach dem Kriege eine kleine Garnison bleibt. — Heute Dienstag abend findet eine Sitzung d«, Kriegshilfsausschusses statt. — Mit den Feldgrauen ist ein stimmbegabter und vorzüglich ausgebildeter Künstler in unsere Stadt rin- gezogen, der zunächst im Hauptgottesdienste des Bußtags eine Arie aus dem „Elias" singen wird. — Nächsten Sonntag abend findet im Saale der „Reichskrone" ein vaterländischer Abend statt, bei welchen, Herr Bürgermeister Jahn einen Lichtbilderoortrag über „Deutschlands Wirtschaftskraft" halten wird. Auch gelangt da» Heimatspkel „Bürperlreue" durch den Schulchor zur Ausführung; dasselbe ist «ine Dichtung von Herrn Lehrer Unger und wurde von Herrn Kantor Schmidt in Musik gesetzt. — Wie uns milgeteilt wird, hat sich die gestrige Be kanntmachung de» Siadtrat», die Anmeldung zur Stamm rolle betr, durch die heutige des Zivilvorsitzenden der Kgl. Ersatzkomission vollständig erledigt. Es haben sich also alle Verpflichteten, auch die ihre Anmeldung schon beim hiesigen Stadtrate bewirkten, in Pirna neu anzumelden. — Tagesordnung zur 5. Sitzung des Bezirksaus schusses der Kgl. Amtshauptmannschast Dippoldiswalde Donner»tag den 8. Mär, 1917 vorm. I I Uhr im amts- hauvtmannschaftlichen Sitzung,saale. Oefsentliche Sitzung: Bisherige» Ergrbni» der Hindenburgspende im Bezirke; Milchvieh au» außersächsischrn Bundesstaaten; Ausleihung von Mtlltärpferden an die Gemeinden; Trocknung von Futtermitteln; Gründung einer Landessiedelungrgeselllchaft für Sachsen; Ausnahme von Gemeindedarlehrn im Aus lande; 2. Nachtrag zur Ortrbauordnung der Gemeinde värenburg; 7. Nachtrag zu den gemeinsamen Satzungen de» Gemetndeverband» Bannewitz u. Umg. für da» Gas werk Mockritz. Nichtöffentliche Sitzung: Gesuch de» Maschinen bauers Oskar Emil Lohse-Dittersbach um Erlaubnis zum Betriebe der Schankwirtschaft einschl. Branntweinschank in dem Grundstücke Nr. 658 der Ortrltste für Dittersbach (Uebertragung); Gesuche um Kriegsfamilienunterstützung aus Dippoldiswalde, Altenberg, Frauenstein, Glashütte, Dorf Bärenstein, Börnersdorf, Döbra, Friedersdorf, Gombsen, Großölsa, Hennersdorf, Johnsbach, Naundorf, Niederpöbrl, Obercunnersdorf, Paulsdors, Paulshain, Quohren, Rechenberg, Reinholdshain, Seyde, Ulberndorf. Oberhäslich. Am vergangenen Sonntag veranstal tete die Schule zu Reinholdshain im hiesigen Gasthofe einen vaterländischen Familienabend, der durch einen recht guten Besuch ausgezeichnet war. Die Schulkinder boten verschiedene Gedichte und zahlreiche Volkslieder, die reichen Beifall fanden. Ihre Gaben fanden durch mehrere in edler Tongebung vorgetragene Violinsoli» de« Herrn Lehrer Götze aus Dippoldiswalde eine sehr schätzens werte Ergänzung. Der 2. Teil der Bortragsfolge war durch einen Vortrag des Herrn Lehrer Günther über „Deutschlands volkswirtschaftliche Grundlagen" aus- gefüllt. An der Hand wirkungsvoller Bilder und unter Verwertung eines reichen statistischen Zahlen materials gab der Vortragende ein anschauliche« Bild von den geradezu unerschöpflichen Naturschätzen und dem außerordentlich reichen, noch start entwickelungssähigen - Wirtschaftsleben unseres großen Vaterlandes. Jnsbeson- ! dere wies er „ach, daß die bisherigen Kriegsanleihen > durchaus noch ke'ne unerträgliche Belastung de» deutschen Nationalvermögen» darstellen und mahnte deshalb am Schlüsse die Anwesenden unter Hinweis auf die eben in der Presse angekündigte 6. Kriegsanleihe eindringlich, durch allseitige Zeichnung dem Vaterlande an Kapital zu geben, was es zur Sicherung einer glücklichen Zukunft braucht und was wir ihm alle schuldig sind. Alberndorf. Bei der Sammlung für den Heimatdank ginpen hier 133 M. 40 Pf. ein. — Am Montag abend war bei dem Straßenübergang bei der hiesigen Weißeritzbrücke ein Geschirr mit dem Rade in den Geleisen der Staatsbahn festgefahren, so daß der Abendzug, ehe das Hindernis beseitigt wurde, einen viertel stündigen Aufenthalt halte. — Unteroffizier Georg Schwarze aus Ulberndorf vom Res.-Fuß-Art-Reg. 19 erhielt da» Eiserne Kreuz 2. Klasse. Obercarsdorf. Die Sammlung für den Heimatdank wurde am Sonnabend im hiesigen Orte durch die Schülerinnen Erna Walther, Hanne! Klemm, Elsa Rüth- » rich und Gertrud Göhler ausgeführt. Sie ergab den schönen Betrag von 113 M. 15 Pf. , Raundorf. Für den Helmatdank sind hier insgesamt 112 M. 79 Pf. gesammelt worden. — Der Brandmäler Rüssel au» Klotzsche, der tn drr j Fabrik von Köster L Lo. hier arbeitet, wurde gestern Montag früh tot vor seinem Bette liegend gefunden. Reichstädt. Unteroffizier Hermann Püschel von hier wurde zum Sergeant befördert. Beerwalde. Die Sammlung für den Helmatdank ergab 189 M. Es ist die» für unseren kleinen Ort ei» 1 höchst erfreulicher Betrag. / Großölsa. Eine Jubiläums-Ehrung seltener Art konnte j am verflossenen Freitag der Landwirtschaftliche Brrei» Ä