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Inserat« werden nrtt 20 Pf., solche aus unserer Amtsbaaptmannschast mit 12 Pf. die Spaltzetl« oder deren Naum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei- gespaltene Zette 40 bez, 35 Pf. — Tabellarisch« undkomplizierteJnserat« mit entsprechendem Auf schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, di« Spaltenzeile 50 Pf. AmlSÜIttü für die Königliche Amtshauptmannschaft, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde. Mit achtseitigem „Illustrierten Unterhattungsblatt" und täglicher Unterhaltungsbeilage. Mr Lie Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Nr. 15 " Freitag den 19. Januar 1917 abends 83. Jahrgang Die ^velberltz»Zeitung" «scheint täglich mü Aus nahme der Somr- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge geben. Preis vierteljähr lich 1 M. 80 Pf., zwei- monatlich 1 M. 20 Pf., rinmonallich bOPf. Ein zelne Nummern 10 Pf. Alle Postanstalten, Post boten, sowie Misere Aus träger nehmen Bestel lungen an. Meldungen zur Rekrutierungs- und Landsturmrolle. Bi« zum 31. d. M. haben sich im Rathause, Zimmer Nr. 8, zur Rekrutierungs- und Landsturmrolie anzumeldcn: I. alle Militärpflichtigen, die Musterungsauswelse besitzen, in den Jahren 1897 und früher geboren und wegen zeitiger Untauglichkeit vom Militär dienst zurückgestellt worden sind oder über die noch nicht endgültig ent- . schieden worden ist, 2. diejenigen Personen des Jahrganges 1897, die s. Z. auf Grund des Musterungsausweises ausgemustert worden sind oder bereits einen Aus- Musterungsschein — gelben Schein — erhalten haben. Befreit von der Anmeldung sind nur die Personen aus diesen Jahr gängen, die einen Landsturm- oder Ausmusterungsschein — die letzteren mit Ausnahme des Jahrgangs 1897 — besitzen. 3. alle Landsturmpflichtigen des Jahrganges 1899, soweit sie sich bisher noch nicht zur Landsturmrolie gemeldet haben. Musterungsausweise. Ausmusterungsscheine, Geburtsscheine oder sonstige Militarpapiers sind vorzulegen. Stadtrat Dippoldiswalde. 8pviss«k (10 8 pro Kopf) ist gegen Abschnitt IA der Lebensmittelkarte bei Kaufmann Kretzsch mar und Handelsmann Grahl, Freiberger Straße, erhältlich. Stadtrat Dippoldiswalde. Asntvttvlmsnksn werden an die Einwohner mit den Lvkavtzsdllvdstsdvll AK Mootse Soll 22. s. M. vormittLgs voll S U Mr und an die Einwohner mit den Lvksllgsdllvdstaboll l..—X M«ll»t»e Sos 23. S. Ll. vormittags vos S-U Mr im Rathaussaale verabfolgt. Viv Lusgsdo Sor LartoNols im Lrsusroikrkmüutüvko orkolgt Maniiss unü 0ivn»«sg vos vormittag S—12 Mr. Auf den Kopf der Bezugsberechtigten werden 20 Pfund ausgegrben (I Mark), die 4 Wochen lang ausreichen müssen. Dippoldiswalde, am 18. Januar 1917.Der Stadtrat. As^oF§«IsuGksuifsvkvünv kvkv . Die Kartoffel Auskauf-Scheine können, soweit deren Aushändigung nicht gleichzeitig gelegentlich der Ausgabe von Kartosfelmarken am 22. und 23. d. M. erfolgt, im Rat hause, Zimmer Nr. 8, abgeholt werden. Auf den Scheinen ist vermerkt, welche Aar toffelmenge den Bezugsberechtigten bis zum 15. April d. I. noch zusteht. 8o- ««iK suß Knunik SvwiisHungsn von nook Aankoßkoln aeugosioks^it o^kslkon Kodon, eksnß «kos suß «Hon Au§d«u§-8vkoinon voi-nroodlo So-ugor-ovk« llroinos^sUs üdooovkoitton «öl'klon Mo boi Sion k>»vng«on ekoriinnod «1«a ßnoioeooikonilon lAongon »ineil eks^ 8itaik^» gornoin^o on übo^vuoioon untt «ZLosoi- smLuovsgvn. Bei künftigen Aartoffelausgaben durch die Stadt sind die Aufkauf-Scheine jedesmal vorzulegen. Dippoldiswalde, am 18. Januar 1917. Der Stadtrat. Uun^o- unü Aadeonolouon. Die Steuerbeträge sind zur Vermeidung der zwangsweisen Einziehung spatesten« bi« zum 31. Januar an die Polizeiwache abzuführen. Stadtrat Dippoldiswalde. Großes Hauptquartier, 18. Januar 1917. Westlicher Kriegsschauplatz. Heeresgruppe des General-Feldmarichalls Kronprinz Rupprecht von Bayern An eine englische Sprengung bei Loos schlossen sich kurze Kämpfe an, bei denen vorgedrungener Feind in erbittertem Nahfampfe schnell wieder zurückgeworfen wurde. In der Nacht vom 12. zum 13. 1. wurden nach den Kämpfen bei Serre von uns gehaltene Teile der Vor stellungen planmäßig und unbehindert vom Feinde ge räumt. Seitdem lag täglich schweres Feuer auf den ver lassenen, leeren Gräben. Gestern erfolgte hiergegen der von uns erwartete englische Lufistoß, der dem Angreifer schwere Verluste brachte. Oestlicher Ariegsschauplatz. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern. An vielen Abichniiten der Front lebte die beiderseitige Artillerietätigkeit bei klarer Sicht merklich auf. Nördlich von Kraschin drangen russische Stoßtrupps mit zehnsacher Uebermacht in eine vorgeschobene Feldwache ein. Die Feldwachstellung ist wieder in unserem Besitz An anderen Stellen wurden Jagdkommandos und Pa trouillen abgewiescn. Front des General.Obersten Erzherzog Josef. Während südlich der Oitozstraße ein von starken russi schen Kräften unternommener Angriff in unserem Artillerie- und Maschinengewehrfeuer zusammenbrach, gelang es durch überraschenden Vorstoß zwischen Sustta- und Putnatal, einen Ossizier, 230 Gefangene und ein Maschinengewehr aus den seindlichen Stellungen zu hole». Heeresgruppe des General-Feldmarschalls v Mackensen. In der Dobrudscha wird seit einigen Tagen Dulcea und Jsaccea von russischer Artillerie beschossen. Mehrere Einwohner, vor all m Frauen und Kinder, sind ge tötet. Makedonische Front. Vereinzelt geringe Gesrchtstätigkeit. Der Erste General Ouartiermeister. Ludendorss. lieber den bargeldlosen Zahlungsverkehr. Wie unsere tapferen Kämpfer an oer Front, die unter den größten Opfern und Mühsalen den Ansturm der Feind« vom Boden der Heimat abwehren, so haben auch di« Daheimgeblb denen ihr« Pstlckten. deren vornehmste « ist, das Baterland vor wirtschaftlrchen Schwierig keiten zu bewahren. Dies« Pslicht verlangt, wenn sie nur richtig verstanden wird, nicht das geringste Opfer von denen, an die sie herantritt, sondern nur ein wenig Nachdenken. Es liegt doch klar auf der Hand, daß im Verlaufe des Krieges Bargelder aller Art in Deutschland wie auch in den andern am Kriege beteiligten Ländern nötiger als sonst gebraucht werden. Am Ende des Jahres 1916 befanden sich b>/2 Milliarden Zahlungsmittel mehr im Verkehr als kurz vor Kriegsausbruch. Trotzdem wird die Reichsbank immer mehr in Anspruch genommen, ohne daß ihr aber das Bargeld, wie es in Friedenszeiten der Fall ist, zu bestimmten Zeiten regelmäßig wieder zuslösse. Von der erwähnten Riesensumme ist ein sehr großer Teil durch unsere Heere auf die verschiedenen Kriegsschauplätze und in die besetzten feindlichen Gebiete gelangt oder er entfällt auf die gestiegenen Warenpreise und Löhne sowie auf die infolge des Krieges vermehrten Barzahlungen, sodaß er vorläufig nicht in dis Rsichsbank zurückkehrt. Mo aber ist der andere Teil des Milliardenbetrages ge- blieben? Er wird, wie keinem Zweifel unterliegen kann, zurückbehalten. Aber von wem? Die Bevölkerung ist es, die, mag sie nun auf wirtschaftlichem Gebiete grund- falsch unterrichtet oder überflüssigen Besorgnissen hingegeben sein, die Zahlungsmittel von den größten Geldnoten bis zu den kleinsten Münzen herunter ausgespeichert und so dem Verkehr, damit aber dem Baterlande entzieht. Solche Maßregeln mochten in früheren Zeiten, etwa im 30jährigen Kriege, als die Leute ihre Habseligkeiten vergruben, gerecht- fertigt sein, nicht aber in einem wirtschaftlich Io kräftig ausgebauten Staatswesen wie dem unsrigen. Hier muß Einhalt getan werden! Verschwindet das Kleingeld, fo leidet selbstverständlich der gesamte Geschäftsverkehr. Des halb istjedermannimvaterländischenJnIeresseverpslichtet,alles Geld, sowohl Hartgeld wie auch Scheine, dem Verkehr wieder zuzuführen und "nur soviel bei sich zu behalten, als er zur Bestreitung der täglichen Ausgaben unbedingt benötigt. Jeder Haushalter und Gewerbetreibende, er sei Arbeiter oder Angestellter, Landwirt, Handwerker, Kauf mann oder Fabrikant, der mehr Bargeld in Münzen und Noten ausbewahrt, als er für den kleinen Zahlungsverkehr maucht, entzieht dem Vaterlande ein notwendiges Kriegs- rüstzeug, macht sich zum M tschuldigeu der allgemeinen Teuerung, schädigt die deutsche Geldwahrung und hemmt die Wiederausrichtung der Friedenswirtschaft. Kein Deutscher aber darf sich einem solchen Vorwurfe aussetzen! Und dieser Mahnruf ist so leicht zu befolgen! Die Ge- werbetreibenden benützen di« Reichsbank und lassen sich dort «in Girokonto eröffnen oder halten sich bei einer Groß- oder Klei"bank ihres Vertrauens ein Depositenkonto mit Scheckoerrechnung oder suchen bei der Postscheckkasse um ihren Beitritt nach. Kleine Geschäftsleute, Arbeiter, An- gestellte, Dienstboten legen ihre Ersvarnisse bei einer Ge meindesparkasse ein oder schließen sich als Mitglieder einer der zahlreichen Kreditgenossenschaften an. Wer dies tut, nützt nicht nur dem Vaterlande, sondern auch sich selbst; denn einerseits erhält er von seiner Einlage eine angemesse Verzinsung (bei der Postscheckkasse den Vorteil der Zahlung durch Postscheck), andererseits schützt er sich vor Verlust, Diebstahl, Zerstörung durch Schadenfeuer usw. Durch die Einzahlung ist aber der bargeldlose Zahlungsverkehr be reits eingeleitet, denn alle diese Banken usw. stehen mit einander in Verbindung. Jeder, der irgend einer Bank als Mitglied ongehört, kann daher nicht nur mit sämt lichen Kunden derselben Bank bargeldlos verkehren, sondern auch mit allen Kunden einer anderen Bank. Das Nähere wird jedem bereltwilligst auf allen Banken und öffentlichen Zahlstellen mitgrteilt werden. Und letzten Endes fließen auch alle nennenswerten Barvorräte an die Reichsbank zurück. Diese hat alle von ihr ausgegebenen Noten zu einem Drittel durch Hartgeld zu decken. Wer daher je 360 M. Napier- oder Hartgeld bei seiner Bank oder bei der Sparkasse anlegt, der hat der Reichsbank und damit der Allgemeinheit den gleiche» Dienst erwiesen, als hätte er 160 Mark in Gold dahin abgesührt. Darum lege jedermann, der sich und dem Vaterland« dienen will, seine Bargelder, soweit er sie nicht für seine täglichen Ausgaben benötigt, bei einer Bank oder sonst einer Kreditanstalt an. Hierdurch werden die Zahlungsmittel dem Verkehr zu rückgegeben, wird die Nrichsbant entlastet, das Eigentum des Hinterlegers geschützt und vermehrt und damit nicht nur ihm, sondern, was in dieser Zeit alles bedeutet, dem Vaterlande ein unschätzbarer Dienst erwiesen. ÄMMs Wh SüchsifcheK. Dippoldiswalde. Auf die im heutigen amtlichen Teile abgedruckten Bekanntmachungen, die Meldungen zur Rekrutierungs- und Landsturmrolie, sowie die Kartosfel- auskaufscheine und Kartosfelmarken betreffend, sei hierdurch ganz ausdrücklich hingewiesen und ihre genaue Befolgung dringend empfohlen. Reichstadt. Die hiesigen Schulverhältnisse haben sich wesentlich gebessert, seitdem durch gütige Vermittlung des Herrn Schulrat Kuhne Herr Schulamtskandidat Naumann nach Kriegsausbruch kurze Zeit Vikar in Glashütte, dann gegen die Russen in Galizien kämpsend, jetzt Krtegsinvalid, als Lehrer der oberen Schule zugewiesen und am 12. Januar durch Herrn Schu rat r uhne feierlich eingewiesen wurde. In, N'ederdorfe wurden 3 Klassen gebildet. Zn Ostern wird hier die „Fabel-Fibel" al» Lesebuch für die Elemrn- tarschüler eingesührt. — In der vergangenen Mittwoch stattgefundenen Ver sammlung der Mitglieder der hiesigen Jagdgenossenschast