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82. Jahrgang Donnerstag den 13. Juli 191k abends Nr. 160 Inserat« werden mit 20 Pf., solche aus unserer ^lmtshauptinannschaft mit 15 Pf. die Spaltzeils oder deren Raum berech net. Vekanntmachnngen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zeile 40 bez. 35 Pf. — Tabellarische undkomplizierteInserate mit entsprechendem Auf schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, die Spaltenzeile 50 Pf. Die Mesberih - Zeitung" erscheint täglich mi.Äu»- namne der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag geben. Preisvierteljayr- lich 1 SR. 80 Pf-- Monatlich 1 M- 20 Pf., ««monatlich 60Ps-Em- zelne Nummern 10 Pf. Alle Postanstalten, Post boten, sowie unsere Aus träger nehmen Bestel lungen an. Wcheritz-MmlS TligcheitW M Ailzchtt fir TWMwllüe, SijMeberg v.!!. Amtsblatt M die Königliche Amtshauptmannschaft, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde« Mit achtseitigem „Illustrierten Unterhaltungsblatt" und täglicher Unterhaltungsbeilage. Für die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Nedakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Lokales «nv Sächsisches. Dippoldiswalde. Kriegsvortrag in der Bürgerschule. Ein paar nachhaltige Erhebungsstunden verschaffte am Mittwoch nachmittag unseren vier Oberklassen und den Handelsschülern und .schülerinnen Herr Pionierleutnant Brack, der zurzeit in einem Genesungsheim in Kipsdorf weilt. Er erzählte in der Turnhalle unserer Bürgerschule an der Hand einer reichen Auswahl eigener Lichtbildauf- nahmen, die mit feiner, künstlerischer Beobachtungsgabe und grotzer Liebe zur Natur ausgenommen waren, in knapper, herzfrijcher, begeisternder Art von seinen Erleb nissen mit seiner Pionierkompanie auf den östlichen und westlichen Kriegsschauplätzen. In fesselnder Weise schilderte er die bedeutungsvolle Arbeit, die der moderne Krieg in seinen einzelnen Phasen von den Pioniertruppen fordert. Zum Schlüsse berichtete er von dem schweren, zähen Rin gen unserer braven Truppen im Fcstungsgelände von Berdun. Mit spontanem Beifallsjubel zeigte sich die 400- köpfige Zuhörerschar für die fesselnden Berichte erkenntlich. Herr Direktor Ebert dankte Herrn Leutnant Brack für die erhebende Feierstunde, die dieser un'erer Schule geschenkt und brachte ein Hoch auf Kaiser und Heer aus. Mit dem Deutschen Lied schloß die eindrucksvolle Stunde, die auch von Herrn Oberkirchenrat Hempel besucht Ivar. — Herr Leutnant Brack wird am kommenden Sonntag abend 8 Uhr in der Reichrkrone seinen Bortrag in erweiterter Form für die Erwachsenen wiederholen. Die Einnahmen dieses Abends sollen zum Besten der Soldaien-Genefungr- heime im heimatlichen Bezirke Verwendung finden. Im Interesse der wertvollen Darbietungen, die einen tiefen Einblick in das Riesenringen um Verdun bieten, aber auch im Interesse des guten Zweckes, den Herr Leutnant Brack in selbstloser Weise mit dem Vortragsabend verfolgt, lei jedermann auf den Vortrag am kommenden Sonntag auf merksam gemacht. — Herrn privat. Kaufmann F. M. Schmidt, Kassierer des Zweigvereins vom Roten Kreuz, wurde von Sr. Maj dem König das Kiiegsoerdienstkreus verliehen, und wurde ihm dasselbe am gestrigen Mittwoch durch Herrn Amts hauptmann Edler v. d. Planitz und Herrn Bürgermeister Jahn überreicht. — Aufseher im Wettinstifl H. P. Irmscher erhielt die Friedrich-August Medaille in Bronze und seine Gattin die selbe Medaille in Silber verliehen. — Einen Truppenteil wählen kann sich von jetzt an in Sachsen jeder, der beim Eintritt in den Militärdienst eine Bescheinigung darüber oorlegt, daß er an den Uebun- gen zur militärischen Vorbildung teilgenommen hat. Den Leitern solcher Uebungen ist jüngst vom Kgl. Sächs. Kriegs- Ministerium die Befugnis zur Ausstellung derartiger Be< schesnigurzgen erteilt worden. Es wird diese Neuerung viele junge Leute anspornen, sich zu diesen Uebungen so fort zur Teilnahme zu melden. — Die stellvertretenden Generalkommandos der beiden sächsischen Armeekorps erlassen eine Verfügung über den Verkehr mit Tauben im Heimatgebiet. Glashütte. Von Herrn Amtshauptmann Edler von der Planitz wurde am Dienstag Buchdruckereibesitzer H. Noack da« vom König Friedrich August verliehene Ehren- kreuz für freiwillige Wohlfahktspfleg'e im Kriege über reicht. Pirna. Die Verteilung von Zucker zu Einmachzwecken hat auch hier schwer enttäuscht. In Dreeden erhielten Familien mit 5 und 6 Köpfen, die 20 Pfund verlangt hatten, den 4. Teil. Bei uns in Pirna kann nur der 9. Teil de» ongemeldeten Zucker- gewährt werden. Leider hat man die Verteilung ganz schablonenmätzig vorge- W Ehrentafel ^stk KMk MM M Ime. Aus der Verlustliste Nr. 303 der König!. Sachs. Armee. Landwehr-Infanterie-Regiment Nr. 102. 2. Kompanie. Kretschmar, Walter, aus Röthenbach, infolge Un fall s. Reserve-Infanterie-Regiment Nr, 241. 5 Kompanie. Kirste, Hugo, aus Bärenwalde (Beerwalde?), leicht verwundet, bei der Truppe. Minenwerfer-Kompanie Nr. 38. (Preutzen.) Berndt, Alwin, Unteroffizier aus Pretzschendorf, schwer verwundet. Aeberplanmatziges Landwehr-Infanterie-Bataillon Nr. 1 des 4. Armeekorps. Maschinengewehr-Zug. Köhler, Theodor, aus Sadisdorf, schwer ver-' wundet. Rrserve-Jnfanterie-Regiment Nr. 2V3. 5. Kompanie. Kunath, Kurt, Gefreiter aus Schell, r hau, ver- mißt. 2. Grenadier-Regiment Nr 101. 8. Kompanie. Hickmann, Heinrich Gustav, Soldat aus Kips dorf s. nommen, ohne Rücksicht auf die kinderreichen Familien zu nehmen. Vor allem haben die unter den Verhältnissen zu leiden, die ihren Verbrauch richtig angegeben haben; die Leute mit weitem Gewissen, die weit über den Verbrauch angegeben haben, sind wieder einmal im Vorteil. Schmilka. An der hiesigen Landesgrenze wurden in der Nacht zum Sonntag von dem Grenzposten 3 Russen angehalten und sestgenommen. Sie gehörten dem Gefan genenlager Döberitz an, waren aber schon einige Zeit dem Arbeitskommando „Grube Hansa" in der Niederlausitz zu geteilt. Vor els Tagm waren sie von dort flüchtig ge worden. In der Nacht setzten sie ihre Wanderung fort Jetzt mutzten sie unter militärischer Begleitung nach Dö- berltz zurück. Großenhain. In der hiesigen Gegend ist mit dem Getreideschnitt begonnen worden. Die erste Gerste ist schon eingefahren. Auch mit der Ernte der anderen Getreide- arten wird In diesen Tagen begonnen. Leipzig. Der Gedanke, in Leipzig eine Stadion, eine Kampfbahn zu errichten, hat, wie die „Leipz. Abend- zeitung" ersährt infosern eine Förderung erfahren, als gegen wärtig die betreffenden Pläne von Geheimrat Thieme, dem Schöpfer des Bölkerschlachtdenkmals, bearbeitet werden. Da« Stadion, dessen Kosten etwa eine Million Mark be- tragen dürften, soll eine Länge von ungefähr 280 Meter und eine Breiie von 80 Meter erhalten. An den Seilen anpflanzungen ausgestatlet sein sollen, ähnlich wie am Völkerschlachtdenkmal, umgeben werden. Dadurch, datz die jetzt unterhalb des Völkerschlachtdenkmal« befindlichen Baum und Gartenanlagen bei Schaffung des Stadions in Wegfall kommen, wird das Denkmal erst in seiner ganzen Wucht und Schönheit zum Ausdruck kommen. Denkmal und Kampf- bahn zusammen werden dann ein einheitliches Bild geben, wie es in solcher Wirkung keine andere Stadt der Welt aufzuweisen haben dürfte. Zwickau. Der Verband der Bergarbeiter Deutschlands und der Gewerkoerein christlicher Bergarbeiter Deutschlands haben durch ihre Bezirksleitung folgende neuen Lohn forderungen beim Bergbaulichen Verein des Zwickauer und Lugau-Oelsnltzer Revier« etngerercht: Wen Verheirateten eine Kinderzulage von 3 M. für den Monat, allen Arbeitern eine Schichtlohnzulage von 30 Pfg. zu gewähren und nicht unter 60 v. H Ausbeute für die Mark des Schicht lohnes zur Auszahlung zu bringen. Ferner bitten die Bergarbeiter, datz die Werke bei den zuständigen Reichs stellen dahin wirken, datz den Bergarbeitern genügend Lebensmittel zugewiesen werden. Plauen. Der Erweiterungsbau des hiesigen oberen Bahnhofes ist auf 6 135 000 M. vekschlagt worden. Zwei Raten zu je einer Million Mark sind bereits bewilligt worden. Der Grunderwerb wird zunächst völlig durch- geführt. Die Baulichkeiten haben begonnen. Gera. Vor Freude die Sprache wieder erlangt hat der Sohn eines hiesigen Zahnarztes. Der junge Mann war an der Front den Schrecknissen des Trommrlseuerr ausgesetzt gewesen, was schwere Nervenwirkung auf ihn ausgeübt hat. Er lag längere Zeit in einem Lazarett, und man glaubte, datz die Sprache verloren sei. Da wurde ihm eines Tages mitgeteilt, datz seine Mutter da sei und ihn zu sprechen wünsche. Diese unerwartete Freudennach richt hatte den jungen Mann so in Aufregung versetzt, datz mit der Freude über den Besuch der Mutter ihm auch die Sprache zurückkehrte. Kirchen-Nachrichten. Donnerstag den 13. Juli 1916. Schönfeld. Abends 1/28 Uhr Kriegsbetstunde. Letzte Nachrichten. Im Juni 1V10V0 Tonnen versenkt! Berlin, 12. Juli. (Amtlich.) Unterseeboolerfolge. Im Monat Juni sind 61 feindiiche Handelsschiffe mit rund 101000 Bruttoregistertonnen durch Unterseeboote der Mittel mächte versenkt oder durch Minen verloren gegangen. Der Chef des Admiralstabes der Marine. Weiterer Rückzug der Franzosen bei Berdun. Die Baseler Blätter melden: Die Pariser Zeitungen bereiten aus eine weitere Zurücknahme der französischen Linien in der Gegend von Fleury, „Kalte Erde" und des Fuminwäldchens vor, da infolge des seit mehreren Tagen ununterbrochen andauernden deutschen Trommelfeuer» die französischen Schützengräben fast vollständig zusammenge schossen wurden. Die Einberufung der amerikanischen Miliz. Die „Neue Zürcher Zeitung" meldet aus dem Haag: Die amerikanische Botschaft in London ruft diejenigen in England wellenden Amerikaner, die der Miliz angehören, auf und fordert sie auf, sich sofort in ihre Heimat zu be geben. Viele Hunderte von Amerikanern haben infolge dessen London verlassen. Verordnung über den Berkaus von Zucker. Zur Vermeidung einer vorübergehenden Zuckerknappheit auf dem Kleinverkaufs- markte ist es erforderlich, datz diejenigen Bestände an Zucker aller Art, die bei den Be standsaufnahmen in Sachsen vorhanden waren und von der Reichszuckerstelle aus das sächsische Kontingent angerechnet worden sind, dem Verbrauche zugeführt werden. Dabei ist es nicht immer möglich, die Wünsche der Kleinhändler und Verbraucher nach be stimmten Sorten von Zucker zu berücksichtigen. Es wird deshalb darauf hingewiesen, datz niemand Anspruch daraus, hat, aus seine Zuckerkarte eine bestimmte So?te Zucker (gemahlenen Zucker, Würfelzucker, Kandis usw) zu erhalten. Von den wirtschaftlich besser gestellten Verbrauchern wird erwartet, datz sie in erster Linie die teur ren Zuckersorten (auch Kandis), die ihnen von den Händlern angeboten werden, abnehmen. Dresden, den 10. Juli 1916 Ministerium des Innern. AaMftMW: AMforsirM WefM. Die diesjährige Gras- und Grumtnutzung von den Wiesen an der Weitzeritz einschlietzlich der Filzwiese an Thieles Sägewerk (frühere Oberforstmeisterwien) auf Rehe- felder Staatsforstrevier soll Donnerstag den 20. Juli 1916 an die Meistbietenden an Ort «. Steile gegen sofortige Barzahlungund unter den sonstigen vorher bekanntzugebenden Bedingungen verkauft werden. Zusammenkunft: Früh 9 Ahr bei Thieles Brettmühle und früh l/211 Uhr Nähe von Oskar Nitzsches Brettmühle. König!. Forstrevierverwaltung Rehefeld und König!. Forstrentamt Frauenstein, am 11. Juli 191^ Drucksachen für Gemeindebehörden fertigt Buchdruckerei Carl Jehne wird die Kampfbahn mit hohen Wällen, die mit Baum-