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Mittwoch den 16. Dezember 1914 Nr. 291 Inserate werden in 15 Pf., solche aus unserer Amtshauptmannschasrn mit 12Ps.die SpaltzeÜ,e oder deren Raunt bere« net. Vckanntrnachunge'b auf der ersten Seite (nrt>' von Behörden) die zwqg gespaltene Zeile 85 be». 30 Pf. — Tabellarisch undkomplizierteJnserat" mit entsprechendem Au«' schlag. — Eingesandt, im- redaktionellen Teile, dL, Spaltenzeile 30 Pf. Die Meifteritz. Zeitung" erscheint täglich mit Aus nahme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ansge geben. Preis vierteljähr lich 1 M. 50 Pf., zwei- monatlich 1 Mark, ein- monatltch 50 Pf. Ein zelne Nummern 10 Pf. Alle Postaitstalten,Post boten, sowie unsere Aus träger nehmen Bestel lungen an. MHentz-Mtlmg TUDitW »iili Anzeiger str HM»M, AMeberg u. V. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde Mit achtseittgem „Illustrierten Unterhaltungsblatt'* und täglicher Unterhaltungsbeilage. Für die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. ag" Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. E 80. Jahrgang f! Dippoldiswalde, am 15. Dezember 1914. Der Stadtrat. Kanonendonner aus Südwest. 1- Jaslo—Rajbot. Bei dieser Verfolgung und in den Diejenigen Personen, die infolge des Krieges im Auslande einen Bermögensschaden erlitten haben oder einen solchen besürchten, können über das von ihnen einzuschlagende Verfahren Auskunft im Rathause — Zimmer Nr. ll — erhalten. md >on icht re« Ehrentafel sk dMk WM m) Tmc. Aus der Verlustliste Nr 77 der König!. Sachs. Armee. 3. Infanterie-Regiment Nr. 102. 3. Kompanie. Friebel, Eugen, Soldat aus Altenberg, bisher ver wundet, befindet sich in französischer Gefangen- schäft. Reserve-Jnfanterie-Regiment Nr. 102. l I. Kompanie. Bobe, Mar, Wehrmann aus Dippoldiswalde, bis- her vermißt, befindet sich in französischer Ge fangenschaft in St. Jean Pied de Port. Neserve-Jnfanterie-Regiment Nr. 103. 5. Kompanie. Burckhardt, Herm., Soldat aus Paulsdorf, bisher verwundet, befindet sich in französischer Ge fangenschaft in Mont de Marsan. 26. Reseroe-Jäger-Bataillon, Radiahrer-Abteilung, 2. Kompanie. Fischer, Erich, Einjähr.. Kriegsfreiwilliger, Gefreiter aus Reheseld, Ritter des Eisernen Kreuzes, f am 27. Nov. bei Ppern. Reserve-Jnfanterie-Regiment Nr. 242. 4. Kompanie. Kaden, Alfred, Ersatz-Reservist aus Altenberg s infolge einer am 26. November bei Ppern er littenen schweren Verwundung. mungsgebiet einhertreibt. Sie wurden mithin von en^" lischen Posten nicht weiter beachtet. Nach stundenlanges Ausharren gelang es den Deutschen auf diese WeiK^ langsam mit der Strömung treibend, ganz nahe an ds,^ englischen Stellungen heranzukommen. Im geeigneter» Momente eröffneten die im Laubwerk verborgenen Soldateen aus die überraschten Engländer Schnellfeuer, das sie mM dröhnenden Hurrarufen begleiteten. Die Verwirrung, dl im englischen Lager entstand, wurde von den Deutsches- benutzt, und drei riesige Motorboote, gepanzert und ml" Schnellfeuergeschützen versehen, fuhren in rasender Fahr?' heran und eröffneten aus nächster Nähe ein furchtbares Feuer auf die Schotten. Diese mutzten sich „einstweilen^, zurückziehen, da ihre Artillerie aus Furcht, die Freund mitzutrefsen, nicht auf die Feinde zu schießen wagte. -M Die Deutschen arbeiten überhaupt sehr viel mit Flößet und ganz flach gebauten, fast kiellosen Motorboten. S^ gelang es ihnen mit diesen Hilfsmitteln, nach dreimaliges^ vergeblichen Versuchen, in der Nacht vom 7. bis 8. Des», zember bei Pervyse einen Uebergang über den Pserkana», gegen belgische Truppen zu erzwingen. er u» Erleichterte Waffenzufuhr für Serbien. A Konstantinopel. Zwischen Saloniki und Bukarests über Risch ist jetzt Eisenbahnverbindung hergestellt worden^ die den Serben die Zufuhr von Waffen und Munition sowie von Lebensmitteln autzerordentlich erleichtert. Dbn, Verbindung geht von Bukarest nach Turn-Seoerin, omer da mit Dampfer nach Trachowa und hierauf über Nisck"- nach Saloniki. Der Kampf um die Kanalküste. u- Rotterdam, 16. Dezember. Aus Costburg wird den " „NieuweRotterdamschen Courant" mitgeteilt: Die feindliches Heere scheinen gestern wieder in heftige Aktion gerate^ zu sein. Seit gestern früh hört man hier heftiger» letzten Schlachten wurden nach den bisherigen Meldungen 31 000 Russen gefangen genommen. Heute liegen Nachrichten über rückgängige Bewegungen des Gegners in der Front Rajbrot—Niepolomize-Wolbrom—Nowo- Radomsk und Pietrikow vor. Im Karpathen-Waldgebirg wurden gegen das Vordringen des Feindes in das Laborza- Tal entsprechende Maßnahmen getroffen. Der Stellvertreter des Chef» des Generalstabes. v. Höfer, Generalmajor. Die Räumung Belgrads. Wien. Vom südlichen Kriegsschauplätze wird amtlich gemeldet: 15. Dezember. Die durch die notwendig gewor dene Zurücknahme des eigenen rechten Flügel» geschaffene operative Lage ließ es ratsam erscheinen, auch Belgrad zunächst aufzugeben. Die Stadt wurde kampflos geräumt. Die Truppen haben durch die überstandenen Strapazen wohl gelitten, sind aber vom besten Geiste beseelt. Wie schon frühere Nachrichten erkennen ließen, haben die Serben offenbar bedeutende Verstärkungen erhalten, während die Oesterreicher alle verfügbaren Truppen gegen Rußland ins Feld stellten. Wie die amtliche Meldung sagt, wurde die Räumung durch die Zurücknahme des rechten Flügels bedingt. In der Stadt von Italien feind lichen Kräften eingeschlossene Truppen würden einen schweren Rückzug über die Save haben. Aber die Mel- düng sagt auch „zunächst aufgegeben". Es wird wohl nicht lange dauern und die Oesterreicher haben Belgrad wieder in ihrem Besitz Bei Russen und Engländern herrscht über die „Rückeroberung" natürlich eitel Freude, haben sie doch auf ihrem Konto endlich einmal einen Erfolg zu verzeichnen, wenn er auch noch so winzig ist. Ein tapferes Wort des toten Admirals. Graf v. Hoensbroech teilt der „Deutschen Tageszeitung" ein bezeichnendes Wort des bei den Falklands-Inseln ge- fallenen Vizeadmiral» Grafen v. Spee mit. AI» Graf v. Spee vor zwei Jahren die Heimat zur Auslandsreise verließ, wurde er von Verwandten gefragt, was er tun Großes Hauptquartier, 15. Dezember vorm. Die Franzosen gestern grissenan mehreren Stellenver geblich an. Ein Angriff gegen unsere Stellungen südöstlich Ipern brach unter starken Verlusten für den Gegner zusammen. Ein feindlicher Vorstoß aus der Gegend nordöstlich Suippes wurde ebenso wie ein feindlicher Angriff nordöstlich Ornes und nördlich Verdun unter schweren feindlichen Ver lusten abgewiesen. In der Gegend von Ailly—Apremont, südlich St. Mihiel, versuchten die Franzosen in viermali gem Ansturm unsere Stellungen zu nehmen. Der Angriff scheiterte. Ebenso mißlang ein neuer feind licher Vorstoß aus der Richtung Flirey, nördlich Toul. In den Vogesen sind die Kämpfe noch im Gange. Bei Rückeroberung des Dorfes Stein bach, westlich Sennheim, machten wir 200Gefangene. Aus Ostpreußen nichts neues. Die deutsche von Soldau über Mlawa in Richtung Ciechanow vorgedrungene Abteilung nimmt vor überlegenen feindlichen Kräften ihre alte Stellung wieder ein. In Russisch-Polen hat sich nichts wesentliches ereignet. Die ungünstige Witterung beeinflußt unsere Maßnahmen. Oberste Heeresleitung. Wien. Amtlich wird verlautbart: 15. Dezember Die Offensive unserer Armeen in Westgalizien Hot den Feind zum Rückzug gezwungen und auch die russische Front in Südpolen zum Wanken gebracht. Unsere, den Feind in Westgalizien von Süden her unermüdlich ver folgende», Truppen gelangten gestern bis in die Linie Die Entschädigung Luxemburgs. Luxemburg. Die vom Deutschsn Reich der großher zoglich luxemburgischen Regierung zur Verfügung gestellter Entschädigungsgelder haben bisher die Höhe von 1900000 Mark erreicht, wovon bereits 1450000 Mark zur Aus zahlung gelangt sind. Opfer des Freiburger Fliegerangriffs. Freiburg (Breisgau). Bei dem letzten Angriff feind licher Flieger auf Freiburg am vorigen Sonntag wurde auch der 22 Jahre alte Soldat Robert Maier verletzt. Ein Bombensplitter drang in den Leib ein, wodurch «ine Darmverletzung herbeigesührt wurde. Maier ist jetzt feinen Verletzungen erlegen. Glückwünsche des Großfürsten Nikolaus an die englische Flotte. London, 15. Dezember. Das offizielle englische Pressebureau meldet: Das Admiralitätssekretariat teilt mit, daß es aus Petersburg folgendes Telegramm erhalten hat: Nachdem ich durch die gute Nachricht über den glänzenden Sieg unterrichtet worden bin, welchen Admiral Frederic Sturdee gewonnen hat, beeile ich mich, meine eigenen, sowie de» Heeres und der Flotte herzlichsten Glückwünsche zu senden. Diese glänzende Tat der englischen Flotte trägt viel dazu bei, da» unerschütterliche Vertrauen zu einem entgültigen Siege für die Sache der Alliierten zu stärken, gezeichnet Grotzfürst von Nikolaus. (Besonder« glänzend scheint der Sieg nun freilich nicht gewesen zu I°tn- D.R.) Das deutsche Kabel Emden-Neuyork ß Z vollständig zerstört. Dem „Nieuwe Rotterdamsche Courant" wird geschri«. ben. Schon zu Beginn de» Kriege» wurde da« deutsche T^legraphenkabel nach den Vereinigten Staaten auf der Strecke zwischen Emden und den Azoren gestört. Ein Teil zwischen diesen Inseln und Newyork blieb unser- sehrt. Jetzt hat die portugiesisch« Regierung den Verkehr werde, wenn inzwischen Krieg ausbräche Er antwortete: „Dann hoffe ich, mich mit vielen Engländern auf dem Meeresgründe wiederzufinden." Das ist, so bemerkt das genannte Blatt hierzu, ein tapferes Seemannswort des gefallenen deutschen Admirals, das wir nicht der Ver- gessenheit anheimfallen lassen möchten. Graf Spee hat dieses Wort wahrgemacht: auch wenn die großbritannischen .Verluste bei den Falklands-Inseln infolge gewaltiger Ueber- macht wirtlich nur geringfügig sein sollten, so sind doch die untergegangenen Besatzungen der Kreuzer „Monmouth" und „Good Hope" dafür Zeugen: sie haben den Unter gang unserer Kreuzer bei den Falllandsinseln voraus bezahlt. Schwere Kämpfe im Aisnegebiet. Amsterdam. Ein Korrespondent der „Morningpost" meldet: In den letzten Wochen ist bei Berry-au-Bac heftig gekämpft worden. Der Druck der Deutschen sei dort krästig und es sei für die Franzosen schwierig, die Stellungen zu halten. Die Verteidigung hat viele Opfer gekostet, aber die Stellungen müßten behauptet werden, weil sie eine gute Basis für den Aufmarsch nach Norden seien. Russisches Geschenk an Serbien. Budapest. Nach einer Meldung aus Galatz hat Rußland zwei Handelsschiffe (St. Georg und Serbia) die mit Kanonen armiert waren und die auf Dampfern nach Serbien beförderte Munition begleiteten, Serbien jetzt zum Geschenk gemacht. Deutsche Kriegslist an der Ufer. Nach Meldungen des Londoner „Daily Lhronicle" kommt die Offensive der deutschen Truppen im Ueber- schwemmungsgebiet an keinem Tage zur Ruhe, und die englischen Truppen, die an den meist bedrohten Punkten stehen, haben sich andauernd vor neuen Kriegslisten zu schützen. So versuchten die Deutschen auf folgende Weise einen Ueberfall auf schottische Regimenter: Sie fabrizierten eine Anzahl kleiner, schmaler Flöße, die sie dicht mit Laub werk umgaben. Aus jedem der Flöße waren drei Mann verborgen. Diese Flöße glichen vollkommen entwurzelten Bäumen und Gesträuch, wie es zahllos im Ueberschwem-