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estemunüveu Tas Innere des Kopfes wird fein getoiegr, mit 90 Gramm Butter und einer fein geschnittenen Zwiebel weichgedünstet und mit einem Tassenkopf voll geriebener Semmel, die man in V« Liter Milch eingeweicht hat, vermischt. Dann gibt man noch drei Eier, Salz, etwas Pfeffer und Muskatnuß unter die Masse, legt auf jedes Krautblatt ein Häufchen davon und rollt die Blätter zusammen. Inzwischen hat man in einem Topf Butter zergehen lassen, legt die Röllchen hinein, deckt den Topf zu und dünstet sie langsam weich. Dann nimmt man sie sorgfältig heraus, verdünnt die Brühe mit etwas 'Wasser, und serviert dies als Sauce zu den Röllchen. — Statt des Weißkohles kann man auch Wirsing kohl verwenden. Das Grab des letzten Sickingen. Auf dem kleinen Friedhöfe des Torfes Sauerthal bei Lorch stand noch vor wenigen Jahren unbeachtet und vergessen ein Grabstein mit der Inschrift: „Hier ruht Franz von Sickingen, ReichS- graf, seines Stammes der Letzte." Und unten am Sockel laS man: „Von einem Freunde vaterländischer Geschichte." Auf der Rückseite aber stand mit schwarzen Buchstaben: „Er starb im Elend." Ties war die Grabstätte beS letzten männlichen Nachkommen jenes berühmten Ritters Franz von Sickingen, der mit seinen Waffen einem Deutschen Kaiser getrotzt und mit seiner Macht Frankreich in Furcht gesetzt hatte. Schon im Jahre 1803 mußten die unmittelbaren Güter der Grafen zu Sickingen in der Herrschaft Land stuhl ai'fgegeben werden. Der obenerwähnte letzte Sprosse des Stammes starb, nachdem er alle seine Besitzungen ver loren hatte, in der Nacht vom 24. -um 25. November 1834 in der Behausung eines Bauern namens Böttner, der den unverheirateten Edelmann in seiner letzten Krank heit pflegte und schließlich auch den Artzt und doS Be gräbnis für ihn bezahlte, da Graf Sickingen kein Geld oder Wertgegenstände hinterließ und die Versteigerung seiner Kleidungsstücke nicht mehr als L4 Kreuzer ergab. Ein mit Kühm bespannter Wagen fuhr die Leiche des Grafen nach dem Friedhof; der Bauer bildete mit seinen Kindern das einzige Trauergefolge. Der Grabstein ist ein Geschenk von unbekannter Hand, wie er denn auch bei Leb zeiten öfter, ohne zu wissen woher, mit Geldunterstützungen bedacht wurde. Ueorigens soll er selbst die Schuld an dem Verfall seines Vermögens und dem Verlust seiner Güter gehabt haben. Er soll in jungen Jahren sehr verschwende risch gewesen sein, und als ihm eine Hofstelle in Oester reich angeboten wurde, gab er ablehnend zur Antwort „Ein Sickingen dient nicht, sondern läßt sich nur beoienen.' von lruw Vincent. Makkaroni mit Sellerie und Tomaten. Ein halbes Pfund Makkaroni wird in kleine Stücke gebrochen und in Salzwasser abgekocht. Ein schöner Kopf Sellerie wird weichgekocht, geschält und in kleine Würf-l geschnitten, worauf man diese mit den Makkaroni mischt und mit einer dick gehaltenen Tomatensauce überzieht. Laubfrösche. Möglichst große Spinatblätter werden gewaschen, mit siedendem Wasser übergossm und auf ein Sieb gelegt. Unterdessen schält man 5—6 Semmeln ab, weicht sie in Milch ein, schneidet eine Zwiebel fein, und dünstet diese mit etwas Petersilie in Butter. Dann gibt man die gut ausgedrückte Semmel dazu, ebenso ein Rühret aus vier Eiern und noch vier rohe Eier. Dies alles ver mischt man zu einem lockeren Füllsel. Nun gibt man auf jedes Spinatblatt einen guten Löffel voll von der Füllung, rollt die Blätter zusammen, bestreicht eine Brat- Pfanne gut mit Butter und legt die Laubfrösche hinein, worauf man sie etwa 2V Minuten lang in einen heißen Ofen schiebt. Man gibt sie mit einer Buttersauce zu Tisch. Kartoffelschnee. Don einer Sorte recht mehliger und Weitzer Kartoffeln kocht man Salzkartoffeln, gieß: das Wasser ab, schüttelt die Kartoffeln und läßt sie gut ab- dämpfen. Dann gibt man sie durch die Kartoffelpresse in eine gut erwärmte Schüssel und serviert sie sofort. Krautröllchen. Von einem großen Kopf Weiß kohl werden die schlechten Blätter abgeschnitten, dann wird er eine halbe Stunde lang in siedendem Salzwasser gekocht, dann nimmt man ihn heraus, übergießt ihn mit kaltem Wasser, löst die einzelnen Blätter sorgfältig ab, so daß sie ganz bleiben, schneidet die dicken Blattrippen von innen etwas ab und legt die Blätter nebeneinander aus ein Brett. Dumor Schrecklich! „Ich glaube, die Kleine hat Ihr Haar, gnädige Frau," sagte das neue Kindermädchen mit freund lichem Lächeln. „Um Himmels willen," rief die Dame und blickte von ihrem Roman auf, „laufen Sie schnell ins Kinderzimmer und nehmen Sie es ihr ab. Schrecklich, was das Kind alles anstellt l" die für mich, und da du mir zu Neujahr schriebst, Ihr, und ich bin der meinigen sicher." Dabei griff er in die Tasche, zog das Federmesser heraus und begann bedächtig das Kuvert auszuschneiden. Die junge Frau hätte vor Ungeduld nur jo vergehen mögen. Endlich — der Oberlehrer entfaltete einen großen Bogen und las: ,INein lieber Neffe! Ich habe eine sehr schwere Influenza gehabt, der Doktor hatte wenig Hoffnung für mein Leben, aber jetzt habe ich die böse Krank heit glücklich überstanden. Ich soll nun eine Luftver änderung brauchen, der Arzt meint, Thüringen wäre gut für mich, und da Du mir zu Neujahr schriebst, Ihr hättet kein Geld zu einer Sommerreise, so weiß ich, daß ich Euch sicher bei den beginnenden Ferien zu Hause finde. Ich sende Euch einen Eilbrief; denn ich gedenke schon am Sonntagnachmittag bei Euch einzu- trefsen, und bitte mich von der Bahn abzuholen. Ich bin noch sehr angegriffen, und ist mir außer guter Luft noch reichliche, kräftige Kost verordnet. Letztere finde ich gewiß bei Euch; denn wozu hieltet Ihr sonst eine Köchin? Meine alte Rieke schreibt diese Zeilen, ich bringe sie aber nicht mit" — „Na, das fehlte auch noch!"- unterbrach hier Frau Werner — „aus Rück sicht für Euren Geldbeutel, ich denke, die kleinen Dienste beim An- und Ausziehen wird mir Deine Frau gern leisten." Frau Werner stöhnte laut aus. — „Und nun, aus jrohes Wiedersehen! Deine Tante Auguste." (Fortsetzung folgt.) j! unsepm Hs )<ock- buck.