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Tie Nfsensprache. Einer der Ersten, der sich mit der Frage, ob sich die Affen durch Laute untereinander verstän digen können, beschäftigte, war bekanntlich Professor Garner. Seine Studien haben vor einigen Jahren leidenschaftliche Diskussionen wachgerufen. Garner behauptete, ganze Nächte in den afrikanischen Wäldern zugebracht und unter dem Schutz einer versteckten Hütte die Sprache der großen Men schenaffen studiert zu haben. Wenn man ihm glauben darf, haben die Affen eine Sprache, die derjenigen des Menschen nicht unähnlich ist, oder die mindestens die Gebärdensprache des Taubstummen mit dem artikulierten Wort zu verbinden scheint. Nichtsdestoweniger dürfte das Vokabularium der Vierhänder ziemlich beschränkt sein, so daß der einzige Unterschied zwischen der Menschen- und der Affensprache ein quantitativer, nicht ein qualitativer wäre. Nunmehr bringt Professor Boutan in den Akten der Linns-Gesellschaft von Bordeaux einen neuen Beitrag zu dieser Frage, die heute noch um so weniger als geklärt zu betrachten ist, als Garner im Verdacht steht, stark übertrieben zu haben. Boutan hat fünf Jahre lang einen Gibbon, den „Uyiodatss llsooo- geous", studiert, der in frühester Jugend in Gefangenschaft geraten war. Nach Ansicht Boutans kann der Gibbon nur spontane und instinktive Laute ausstoßen, dis etwa einen Zustand der Befriedigung und des Wohlbefindens, oder auf der anderen Seite einem Zustand des Verdrusses oder des Schreckens, in jedem Falle großer Aufregung entsprechen. Es würde sich also, wenigstens bei dem Gibbon, um keine wirkliche Sprache handeln, die sich auch nur entfernt mit der menschlichen Sprache vergleichen ließe. Es käme daher nur eine Art Pseudosprache in Betracht, wie sie ja auch bei an- deren Lebewesen, so bei den Hunden, beobachtet wird. Wäh rend die üblichen Laute in der wirklichen Sprache durch Er- Ziehung erworben sind, sind diejenigen der Pseudosprache durchaus unwillkürlich. Allerdings scheint diese Beweisfüh rung nicht ganz stichhaltig, denn wenn die Assen ein Kind lehren könnten, so würde man mit ebensoviel Recht schließen können, daß dieses Kind seine Laute unwillkürlich von sich gibt; denn sicherlich würde dieses Kind nicht sprechen, da es ja keinerlei Sprache durch Erziehung erlernt hat. Im Grunde genommen also steht die Frage, ob Assen sprechen können oder nicht, auf dem alten Fleck. )<ock- buck. MakkaroniaufenglischeArt- Ein viertel Pfund feine, in kleine Stücke gebrochene Makkaroni kocht man 10 Minuten in Salzwasser. Inzwischen bereitet man eine Sauce aus 30 Gramm Butter, einem Löffel Mehl, V« Liter Milch, etwas Salz, Pfeffer und Muskatnuß. Nun vermischt man die Makkaroni mit 30 Gramm geriebenem Käse, gibt auch die Sauce darunter, die man mit einem Ei legiert hat. Diese Mischung kommt in eine gebutterte Pastetenschüssel, 30 Gramm geriebener Käse und einige Butterflöckchen oben auf, dann wird das Gericht im Ofen zu schöner Farbe ge backen. Man serviert es mit gerösteten Weißbrotscheiben. Welsche Bissen. Eine Tasse Milch wird in eine Kasserolle getan, dazu ein viertel Pfund Schweizerkäse ge rieben, etwas Salz, Pfeffer und eine Messerspitze voll eng lischen Senf. Dies wird so lange auf dem Feuer gerührt, bis der Käse ganz geschmolzen ist und sich mit der Milch zu einer dicken, cremeartigen Masse verbunden hat. Nun rührt man vorsichtig ein Ei darunter und streicht die Mischung aus Scheiben gerösteten Weißbrotes. Gemüse curry. Ein halbes Pfund Mohrrüben, ein halbes Pfund Kohlrüben oder Wasserrüben, ein halbes Pfund Kohlrabi werden weichgekocht und stiftähnlich geschnitten. Zwei Zwiebeln in feinen Scheiben, ein Eßlöffel Mehl und zwer Teelöffel Currypulver werden mit der nötigen Butter langsam gedünstet und dann mit Wasser zu einer dicklichen Sauce gekocht. Nun gibt man das Gemüse hinein und läßt alles zusammen noch eine Zeitlang dünsten. Man serviert da- Gericht mit in Salzwasser gekochtem Reis. rend Ludwig vorsichtig auf di« Steine trat, die einen Uebergang bildeten. Es lag wenig Ausdruck in dem nun folgenden Hersagen. Die Sonne schien so lind. ! Tas Bächlein plätscherte so frisch dahin. Durch die Lüfte stieg eine singende Lerche hiinnrelan, — immer höher schwebte sie wie ein feines schwarzes Pünktchen ! gerade über den zwei jugendlichen Wanderern. Als , sie nun die Schlucht verließen, standen sie vor einem prächtigen Baum, über und über mit blühenden Palm kätzchen bedeckt. Vor ihnen lag die Stadt mit ihren Mauern und 'Türmchen. Die roten Dächer blinkten freundlich im Sonnenlicht. Die Welt war so schön. Jeder Tag erschloß neue Schönheit. Vor den zwei i Knaben lag lauter Freude, das Osterfest, dann die Kon- - firmation. Da waren di« Worte Sorgenstein und Kreuzespein nur leere Begriffe für sie, und sie gaben sich auch gar nicht erst die Mühe, darüber nachzu denken. „Im vorigen Fahr hab ich von deiner Mutter zehn Eier bekommen," begann Kilian, „rote und blaue und grüne. Ter Biberkonrad hat mir zwei ab gewonnen, wie wir getüpfelt haben. Heuer gewinn ich sie ihm ab." In der Vorfreude steckte er sich einen Palmkätzchen zweig auf den Hut und lächelte. „Ich hab alle Fahr verkoren," gab Ludwig zu. „Du hast mir ja auch übgewonnen." ,Fa, da steckt man halt nit drin. Das ist Glücks sache," meinte weise der Zilian, und dann redeten sie von der Konfirmation. „Nachher bin ich bei euch der Kleinknecht. Dein Vater hat gesagt, da gibt er mir schon Lohn. Und alle Jahr wird's mehr. Ich will schon tüchtig sparen, und wenn ich dann genug hab, dann kauf ich mir Haus und Hof und halt selber Knechte und Mägde, juhe!" Kilian machte einen Luftsprung vom hohen Rain herab vor lauter Lust und Vergnügen. ,O>ho," entgegnete bedächtig Ludwig. „So schnell ! geht das nit. So viel erarbeitet man nit. Da muß man schon erben." ,Fch kann's. Ich bring's so weit," prahlte Mian. ,Por mir sollen auch mal alle Leute Respekt haben, wie vor deinem Vater." Ter Ludwig hatte keine so hohen Wünsche. Er wußte, er würde mit seiner Eltern Gut auch ihr An- sehen und ihre Würde mit ererben. Vorläufig machte er sich da noch keine Gedanken drum. Er dachte viel mehr an die Uhr, die ihm der Pate bringen würde. ,/Ob's wohl eine goldene ist?" sagte Kilian. „Sicher! Schäbig ist der nit." „Eine Uhr krieg ich kaum von meinem Paten. Er hat niir überhaupt noch nie was gegeben. Ich möchte ' «uch eine Uhr. Sobald ich Geld verdiene, kauf ich mir ein« und eine goldene Kette dazu." (Fortsetzung folgt.) ^UL