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Lokales und Sächsisches. Dipuoldiswalde, 2. September. In der gestrigen Sitzung des Krieg,.Hilfsausschusse, konnte der Kassierer den Eingang folgender weiterer Beihilfen bekannt geben: Fechtverein 100 M., Turnverein „Jahn" 15 M., „Harmonie" 100 M , Kgl. Sächs. Militäroereln 150 M., „Weißeritz-Zeitung" (von verkauften Eitrablättern) 30 M. (zweite Rate) und außerdem von Privaten verschiedene Beträge, darunter 100 M. für Brotmarken. An Bar geld find bis jetzt rund 2000 M. eingegangen. Der Aur- ichuh nahm Kenntnis davon, daß ihm die Begutachtung der Gesuche um die Relchsunterstützung sowie die Linderung der durch Arbeitslosigkeit oder sonst als Kriegs-Begleit erscheinung entstehenden Not von den städtischen Kollegien mit übertragen wurde. Begründete Gesuche dieser Art sind also bet ihm einzureichen. Nachdem der Herr Vor sitzende daraus hingewiejen hatte, daß die Retchsunter- stützung vorschriftsgemäß nur im Falle dringenden Bedürf. >r deutschen d ihre Um> rschaft. Es t, daß auch Ungewiß isi Sturm aus, cankreich zuA hält. InH Antwerpen- Schach ge-" Verbrämt ; da Arnin , wie do rt Masse: lebt. Wii leutschlaN 0: 13 00! nd 1913 geben un n). Mae nindcsten- -wert von I > eine ali ^ an sie ein« , daß dn« urch seini erst ein, n Forum- ne ganzt ! sicherlich Kabinen Behalte cngewich cht dafür ie Dimen . in denenÄ ßen. das - > Hattens ren dies^ ) wilden um staüI lortierenK oon Aus ; dem 1k der elnH nigen inL !fes Mil- r Russey l en mutz ach.dein: ' ist veo- sie dein >pser zu : idert ein-s er seiner- - .Jetzig rs Weg-ij Im all-1 >ii gross-s Fragen, j rine Bevj - „WaZ ! beides tieren M > erfahr is baye werde' tille bei egende! feierlich r schne den ist i Berch !pprechi i Todes n i ch ationei ringeni Vater Pflichi lungen an. 80. Jahrgang Mittwoch den 2. September 1914 abends Nr. 203 Japaner herüberzuwerfen. Andere Blätter schließen sich matums über die Grenze drücken wollten, einen Strich durch die Rechnung gemacht und unmittelbar nach Uebe» reichung des Ultimatums die Behörden an der holländischen Grenze von der Abreise benachrichtigt, die denn auch noch einen großen Teil an der Grenze abfassen konnten. Eroberte Geschütze in Köln. von Kriegsteilnehmern statt, deren Gesuch- als berechtigt vom Ausschuss- anerkannt worden sind. Die Empfangsberechtigten wollen sich rechtzeitig einfinden. Dippoldiswalde, den l. September Ist 14. Der Kriegs - HUfsausschutz. pp ' B. Gietzolt, Stadtrat, Vorsitzender. Zahltag des Kriegshilfsausschusses. Donnerstag den 3. September findet in der Zeit von nachmittags 4 bis 6 Ahr im Rathaussaale die Auszahlung der ersten Unterstützungsrate für diejenigen Angehörigen Die M-ißerltz ° Zeitung« erscheint täglich mit Aus- nähme der Sonn, und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge» «eben. Preis vierteljähr lich 1 M. 60 Pf., zwei, monatlich 1 Mark, ein» monatlich 50 Pf. Ein- Inserate werden mU 15 Pf., solche aus unserer Amtshauptmannschaft mit 12 Pf. die Spaltzeile oder deren Naum bcrech- net. Vekannlmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei- gespaltene Zeile 35 bez. 30 Pf. — Tabellarische undkomplizierteJnserate mit entsprechendem Auf- schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, die Spaltenzeile 30 Pf. WHeritz-Mmlg iWtWU M WM »r HME Amtsblatt für die Königliche Amt-h°uptm°E-,t, da- Königlich- Amt-gericht und den St-dtr-t zu D^ldiElde. Ml- di- Ausnahm- -lu-s Inserat» an bestimm.-- S.°ll- >md an b-stimmt-n rag« w ----'n- m V--°ntw°rMch°- R-d°«E Paul J-Hn-. - Druck und D-rla, -°n Cari J-Hn- m Dq>p°ldl-W°w-. zelne Nunnnern 10 Pf. Alle Postanstalten,Post- boten, sowie unsere Aus träger nehmen Vestel» Kaiser Wilhelm verzichtet auf den Titel eines britischen Admirals. Der Kölnischen Zeitung zufolge erklärte der Kaiser am Morgen nach der Kriegserklärung dem ehemaligen eng lischen Botschafter, es möge dem König Georg mitgeteilt werden, daß der Kaiser stolz auf den Titel eines britischen Feldmarschalls und britischen Admirals gewesen sei. Aber nach dem, was oorgekommen sei, wolle er jetzt diese Titel ablegen. Herzog Karl Eduard von Sachsen. Gotha, I. September. (Prio.-T) Herzog Kar! Eduard von Sachsen-Koburg-Gotha, der als Sohn des Herzogs Leopold von Albany bis zu seiner Thronbesteigung den Titel eines Herzogs von Albany trug, hat an den Gothaischen Staatsminister von Bassewitz folgendes Tele gramm gerichtet: „Ich ermächtige Sie, öffentlich bekannt zu geben, daß ich die Stelle als Chef des Regiments Seaforth Highlanders aufgebe, da ich es nicht als deutscher Truppenchef in Einklang bringen kann, Chef eines Regi ments zu lein, dessen Land uns in schändlichster Weise überfallen hat. Die Russen verloren etwa 516 Geschütze. Berlin, I. September. (Piiv.-Tel) Der Lokalanzeiger berechnet die rußischen Verluste an Geschützen folgender maßen: Die russiscben Armeekorps sind nicht ganz gleich mäßig in ihren Formationen, und aus diesem Grunde läßt sich die genaue Zahl der eroberten Geschütze nicht angeben. Wir berechnen di! Verluste aber nach dem normalen Armeekorps und werden damit den Gesamtbe stand an Geschützen ziemlich genau angeben können. Das russische Armeekorps besteht aus 2 Infanteriedivisionen zu 2 Jnfanteriebrigaden. Jeder Infanteriedivision ist eine Artilleriebrigade zügelest!. Die^e Brigade besteht aus 2 Abteilungen und entspricht etwa dem deutschen Artillerie- regiment Die Abteilung hat 3 Batterien, die Geschütz- stärke der Gesechtsbatterie beträgt 8 Geschütze, sodaß die russische Artilleriebrigade über 48, das Korps über 96 Geschütze verfügen würde. Da die bei Tannenberg mit vollständigem Verlust der Artillerie geschlagene russische Armee 5 Armeekorps zählte, würden die russischen Truppen demnach 480 Geschütze verloren haben. Jede Kavallerie- und Kosakendivision veisügt serner über eine reitende oder Kosalenartillerieabieilung zu 2 Batterien oder 12 Geschützen. Da der geschlagenen Armee 3 Kavalleriedivi- sionen beigegeben waren, beläuft sich der Gesamtverlust in der Schlacht bei Tannenberg auf 516 Geschütze. Die Deutschen im Vormarsch aus Paris. Deutsche Truppen sind am Sonntag in Compie^ne, 80 Kilometer von Paris, angekommcn. Die deutsche Verwaltung in Belgien. Der Erste Staatsanwalt beim Landgericht Franlsurt a. M, Or. Bluhme, der seit einem halben Jahr erst diesen Posten versieht, wurde zum Generalstoatsanwalt in Brüssel ernannt. Aus dem Eisenbahndirektionsbezirk Frankfurt a. M. sind 300 Eisenbahnarbeiter und Angestellte nach Belgien abgegangen, um dort den Elsenbahndtenst zu versehen. Auch die sächsttchen Eisenbahnen haben 400 Eisenbahn- beamte abgeordnet, die im Betriebe der unter deutscher Verwaltung stehenden belgischen Eisenbahnen Verwendung finden sollen. Da der Bürgermeister von Brüssel, Mar, erklärte, die Gemeindekassen seien nach Antwerpen gebracht und die Kriegsrate könne nicht bezahlt werden, wurden der be kannte Großindustrielle Solvay und Baron Lambert Roth schild als Gestein gefangen genommen. Frankreich verlangt von Japan Hilfe. Kopenhagen. 1. September. (Pnv. T). Der frühere französische Minister Pichon fragt im Pariser Petit Journal, warum das japanische Heer nicht ebenso am Kampfe test nehmen sollte wie die Flotte, und zwar nicht in China, sondern in Europa. Man brauche sich zwischen London und Peterrburg nur zu einigen, um einige hunterttausend diesem Gedanken an. Die preußische Verlustliste Nr. 14 enthält 1171 Namen. Tot sind 3 Offiziere, 20 Unter- ossiziere, 100 Mann; verwundet 31 Ossiziere, 82 Unter- ofsiziere, 777 Mann; vermißt werden 2 Ossiziere, 9 Unter offiziere, 143 Mann. An Krankheiten sind überdies ge» storben 1 Unteroffizier, 3 Mann. Vom österreichisch-russischen Kriegsschauplatz. Wien. I. September. Der Kriegsberichterstatter des Wiener „Fremdenblattes" meldet vom 31. August 9 Uhr vormittags: Heute ist der sechste Tag der großen Schlacht. Unsere Truppen kämpfen mit bewunderungswürdiger Aus dauer. Die Nachrichten aus der Eefechtslinie lauten für uns durchweg günstig Zurückkehrende Verwundete er zählen von dem Heldenmut unserer Soldaten. Die Stimmung im Hauptquartier ist gut. Der Kriegsberichterstatter der „Neuen Freien Presse" meldet oon Montag früh: Nachts sind günstige Nachrichten über die Gesamtlage eingelaufen. Die Schlacht dauert fort. Man sieht dem weiteren Verlaufe zuversichtlich ent gegen. Vollkommener finanzieller Zusammenbruch Frankreichs. Dem Tag zufolge läßt die Pariser Handelskammer Noten zu 50 Centimes, ein und zwei Frank drucken, weil alles Metallgeld völlig verschwunden ist. So rätselhaft es klingt, geht daraus jetzt doch zur Gewißheit hervor, daß das bis vor kurzem noch als reichstes Land geschilderte Frankreich einfach vor dem finanzwirtschaftlichen Zusammen bruch steht. Erbeutete französische Geschütze in Darmstadt. Am Sonnabend sind in Darmstadt die ersten französischen Kanonen, und zwar vier Feldgeschütze, ein schweres Feld geschütz, zwei Maschinengewehre, 15 Munltionswagen und zahlreiche erbeutete Gewehre und Munition eingetroffen. Die Großherzogin von Hessen hatte mit ihren beiden Söhnen auf dem Paradeplatz Ausstellung genommen und ließ die erbeuteten Gegenstände vorbeifahren. Ein Teil der Geschütze wird auf dem Paradeplatz Aufstellung finden. Petersburg wird umgetauft. Petersburg, 1. September. (W. T. B.) Auf kai'er- lichen Befehl wird Petersburg künftighin Petrograd ge- nannt werden. (Nun ist den Russen der Sieg ganz sicher!) Die Habgier Japans. Ueber Stockholm erführt das Aston-Bladet aus London, in England herrsche starke Beunruhigung wegen der Habgier Japans, das Absichten auf Deutsch-Guinea, sowie den übrigen deutschen Kolonialbesitz zu erkennen gebe. Eng lische und besonders australische Politiker forderten, daß England durch sofortige Besitzergreifung dieser deutschen Kolonien der japanischen Raubgier zuvorkomme. 10 Millionen Kriegssteuer. Malmö, 1. September. (Priv.-T.) Wie aus London gemeldet wird, haben die Deutschen der Stadt Charleroi eine Kriegssteuer von 10 Millionen Frank auferlegt. Russische Truppentransporte nach Serbien. Wien, 1. September. Nach hier aus dem Kriegs pressequartier vorliegenden Nachrichten finden nach dem südlichen Kriegsschauplatz auf der Donau fortgesetzt russische Munitionstransporte sür Serbien statt. Es sollen auch an der Donaumündung Vorbereitungen gestossen werden, für russische Truppentransporte nach Serbien. Die abgefatzten Japaner. Berlin, 1. September. (Prto-T.) Wie die Kreuz- zeltung erfährt, hat die deutsche Regierung den Japanern die sich noch vor Urberreichung des unverschämten Ulst-' Köln, 1. September. (W.TB) Auf dem Neumarkt sind acht in den Kämpfen in Nordfrankreich erbeutete französische Feldgeschütze aufgestellt worden. Sie stammen vom 30. französischen Feldartillerieregiment. 25000 Gefangene im Munsterlager. Im Munsterloger Truppenübungsplatz in der Provinz Hannover sind die ersten 1200 englischen Kriegsgefangenen eingetroffen, die im Norden Frankreichs gegen unsere Truppen kämpften. Aeußerlich machen die Engländer mit ihren grünen mit Blau besetzten Wollanzügen einen vor teilhaften Eindruck, sind aber sehr niedergedrückt. Mit den kürzlich gleichfalls eingetroffenen 500 Zuaven befinden sich jetzt 25000 Mann Kriegsgefangene im Munsterlager. Der Bedarf an Kriegsfreiwilligen gedeckt. Der Bedarf an Kriegsfreiwilligen ist zurzeit gedeckt. Das Kriegsministerium in Berlin kann daher bis auf weiteres Kriegsfreiwillige an die Ersatztruppen nicht überweisen. Meldungen, sei es schriftlich beim Kriegs ministerium oder mündlich bei dessen Auskunstsstelle haben daher keine Aussicht auf Berücksichtigung. Sobald die Einstel lung von Freiwilligen später wiedermöglich ist, wird dies in der Tagespresse bekanntgegeben werden. (Das mache uns mal jemand nach!) Der türkisch-russische Krieg in Sicht! Wien. Die „Südslawische Korrespondenz" meldet aus Sofia, Sasonow richtete an das bulgarische Kabinett die telegraphische Anfrage, ob Bulgarien im Falle eines russisch-türkischen Krieges wohlwollende Neutralität bewahren würde. Die Depesche hat die größte Sensation erregt. Die öffentliche Stimmung ist jedoch gegen Rußland gerichtet. Frankreich sucht Stiefel. Ein Schweizer schreibt der Kölnischen Zeitung: Die Franzosen wollen im Auslande Schuhe kaufen. Agenten des französischen Kriegsminisleriums erschienen in der Schweiz, um möglichst große Posten derber Herrenschuhe ainukaufen; der Preis, so erklärten sie, spiele gar keine Rolle. Die Abschlüsse konnten jedoch nicht vollzogen werden, da die Schweiz auf Herrenschuhe, wie auf alle anderen für den Krieg notwendigen Gegenstände, ein Ausfuhr verbot erlassen hat. Damenschuhe stehen der französischen Kriegsoerwallung in allen Arten und Mengen für die Ausfuhr zur Verfügung; Männerfchuhe braucht die mobili sierte Schweiz selbst. Die Franzosen mußten daher un verrichteter Dinge wieder abziehen. Sie werden in Amerika den Ber,uch wiederholen und dort vielleicht mehr Glück haben.