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Landung das zu diesem Zweck besonders ausgerüstete Ver deck de» Admiralfchifses haben. Pari». Wie der Korrespondent des Temps aus Rom meldet, ist Essad Pascha plötzlich verschwunden. Man fragt sich, ob er unter Verletzung der von ihm ein- gegangenen Verpflichtungen sich nicht etwa in Bari oder Brindisi eingeschifft hat, um nach Albanien zurückzulehren. Durazzo. Trotz des Waffenstillstandes unternahm der Feind am Montag abend I I Uhr Angriffsversuche und eröffnete ein lebhaftes Feuer gegen die in ihren Stellungen verschanzten Regierungsmannschaften, die das Feuer leb haft erwiderten. Bald griffen auch die Kanonen in den Kamps ein, der jedoch nach einer halben Stunde wieder verstummte. New Aorl, 23. Juni. Wie der New York Herold meldet, bestätigt es sich, daß die Regierung der Vereinigten Staaten die beiden alten Kriegsschiffe Jdaho^und Mississippi an Griechenland verkauft hat. Präsident Wilson hat selbst seinen ganzen Einfluß beim Kongreß zugunsten des Verkaufs der Schlachtschiffe geltend gemacht, da man in amerikanischen offiziellen Kreisen die Ueberzeugung hat, daß die Kriegsgefahr zwischen Athen und Konstantinopel geschwunden ist. Die beiden in Frage kommenden Kriegs schiffe befinden sich augenblicklich in Begleitung des ameri kanischen Geschwaders auf der üblichen Reise nach Europa. Quebec, 23. Juni. Die rastlosen Bergungsarbeiten in der von der furchtbaren Grubenkatastrophe heimgesuchten Hillerest Mine haben zu dem Erfolg geführt, daß fast alle Leichen ans Tageslicht geschafft werden konnten. Nach den noch fehlenden Opfern wird eifrig weitergesucht. Nach träglich wird bekannt, daß 9 weitere Arbeiter gerettet werden konnten. Während der Bergungsarbeiten fand man eine Gruppe von 9 Bergleuten vollständig bewußtlos am Boden liegen. Man hielt sie für tot und schaffte sie zutage. Oben aber gab einer plötzlich von ihnen noch Lebenszeichen von sich, worauf sofort eine ärztliche Unter suchung sämtlicher Leute angeordnet wurde. Diese führte denn auch zu dem glücklichen Ergebnis, daß alle Bergleute wieder ins Leben zurückgerusen werden konnten. Der Jubel ihrer Angehörigen war unbeschreiblich, die rührendsten Szenen spielten sich ab. Durch die wunderbare Rettung der neun Bergleute hat sich die Zahl der Todesopfer aus 189 ermäßigt. Kirchen-Nachrichten. Miirwock den 24. Juni 1914. Schmiedeberg. Abends 8 Uhr Feier auf dem Fried hose. Pfarrer Birkner. Oeisa. Abens 8 Uhr im Lehrerzimmer der Schule Jungmänner abend. — Mittwoch den I. Juli abends 8 Uhr daselbst Jungmädchenabend. Letzte Nachrichten. Berlin, 23. Juni. Die Nachricht von der Verhaftung eines Schreibers einer deulsa-en Festungsbehörde wegen Landesverrats wird dem Hirschschen Telegraphen-Bureau von kompetenter Stelle als zutreffend bezeichnet. Der Ver- haftete soll Pläne einer an der Ostgrenze gelegenen Festung einer auswärtigen Macht übermittelt haben. Die Behörden bewahren vorläufig das größte Stillschweigen in der Angelegenheit, da dir Untersuchung noch nicht ab geschlossen und man der Ansicht ist, daß eventuell noch weitere Personen als Mittäter in Frage kommen. Berlin. Zu der Spionage-Angelegenheit, die seit einigen Tagen spielt, wird weiter gemeldet, daß der verhaftete Schreiber der Feldwebel Pohl von der ersten Intendantur ist. Auf Grund der Untersuchung Ist eine zweite Verhaftung erfolgt. In Dresden ist eine Persön- lichkeit sestgenommen worden, die sich Or. Blumenthal nennt. Anscheinend ist dies aber ein angenommener Name. Die Spionage erfolgte zu wunsten Rußlands. Friedrichshafen, 23. Juni. Wie sich nachträglich herausstellt, hat der gestrige Orkan auf dem Bodensee ein wesentlich größeres Unglück verursacht, als zuerst an genommen worden war. Insgesamt werden 30 Fischer vermißt. Bisher sind 10 Leichen geborgen worden. Wien. An hiesiger offiziöser Stelle wird die Meldung der Agence Havas aus Cettinje, daß Durazzo gefallen und Fürst Wilhelm geflüchtet sei, dementiert. Wien, 23. Juni. Wie die Militärische Rundschau meldet, erwägt man in albanischen Regierungskreisen ernst lich den Gedanken, die Residenz des Fürsten von Durazzo nach Skutari zu verlegen. London. Der Daily Telegraph veröffentlicht weitere Einzelheiten über die schrecklichen Verfolgungen, denen die Griechen in Kleinasien ausgesetzt waren. Außer den 18 000 Griechen, die sich auf der Insel Chios befinden, dürften sich augenblicklich noch weitere 50000 in Mytilene befinden. Alle Griechen leiden große Not. Sie erklärten, daß die Türken in unmenschlicher Weise gegen sie vor gegangen seien. In der vergangenen Woche fanden in Karadome und Phoga regelrechte Menschenjagden auf Griechen statt, bei denen über 20 Griechen lebensgefähr lich verletzt wurden. Ein Greis zeigte seinen vollkommen mit Messerstichen bedeckten Körper. Der Bürgermeister gab selbst das Signal zum Angriff aus die Griechen. Madrid. Wie aus Melilla gemeldet wird, ist es zu äußerst lebhaften Kämpfen in der Nähe der Stadt zwischen den Rebellen und den Spaniern gekommen. Die Spanier mußten mehrfach einen Sturmangriff mit aufgepflanztem Bajonett vornehmen, bis es ihnen gelang, die Stellungen der Aufständischen zu erobern. Auf spanischer Seite sind 7 Tote zu beklagen. Die Anzahl der Verwundeten ist noch nicht genau sestgestellt. Die Nachricht von dem Zu sammenstoß zwischen den spanischen Truppen und den Rebellen hat in Madris groge Aufregung heroorgerusen, da man bisher nicht wußte, daß die Rebellen bereit» bi» Melilla vorgedrungen waren. Balona, 24. Juni Die Aufständischen haben Llbasan besetzt und einen Teil der Regierung»truppen gefangen genommen. Die Truppen Prenk Bibdodas dürften gegen wärtig die Straße Durazzo-Tirana erreicht haben. Durazzo, 23. Juni. Die Situation ist unverändert. Trotz des Waffenstillstandes sind die Verteidiger auf ihren Posten. Abgesehen von einem unvermutet erfolgten An griff der Aufständischen hat sich im Laufe des heutigen Tages wesentlich neues nicht ereignet. Konstantinopel. Die türkische Regierung betreibt mit großem Eifer ihre militärischen Vorbereitungen, die sie in folge der drohenden Haltung Griechenlands für notwendig erklärt. Alle Reservisten bis zum Alter von 45 Jahren befinden sich augenblicklich unter den Waffen. Die Dar danellen sind jedoch entgegen den umlaufenden Gerüchten für griechische Dampfer nicht gesperrt worden. Konstantinopel. In Athen finden gegenwärtig Ver- Handlungen statt, um die Machtvollkommenheiten der ge mischten Kommission festzustellen, die damit beauftragt ist, die Rückkehr der griechischen Flüchtlinge zu regein und die Höhe der von der Türkei zu zahlenden Entschädigung fest- zujetzen. 53 000 Mohammedaner, die ihrer Religion treu bleiben wollten, haben Griechisch-Mazedonien verlassen, es sind dagegen andererseits 200000 Griechen türkischer Nationalität nach Griechenland ausgewandert. New York. Die Lösung der mexikanischen Frage ist wieder ins ungewisse hinausgeschoben worden. Ls ver lautet, daß Carranza die Aufforderung der Vereinigten Staaten, Delegierte zu entsenden und mit den Vertretern Huertas zu unterhandeln, abgelehnt hat. Die offiziellen Vertreter Carranzas sind seit einigen Tagen ohne jede Nachricht. Man empfindet einigermaßen Unruhe über die verborgenen Absichten der Rebellen. Prognose. Südwestwinde, meist heiter, Temperatur wenig geändert, kein erheblicher Niederschlag. Vermischtes. * Harte Strafen. Im alten Kirchenstaat Herr chte um die Mitte der fünfziger Jahre eine außerordentliche Un sicherheit. Diebstahl, Raub und Mord waren an der Tagesordnung, und die geringe Polizeimacht war völlig machtlos gegen das Raubgesindel. Da sandte man schließ lich Truppen gegen die Verbrecher aus, und diese taten denn auch ihre Schuldigkeit. In kurzer Zeit war der Kirchenstaat wieder frei von diesem Unwesen Allerdings gingen die Truppen damals auch mit harten Strafen gegen dis Verbrech, rzunft vor. Taschendiebe wurden, weil sie am zahlreichsten auftraten, sofort gehängt. „Das Wort eines Ehrenmannes reicht zur Jnculpierung hin, wäre auch der Dieb nicht auf frischer Tat ertappt!" Taschendiebe, die ihre Diebstähle in Kirchen ausübten, erhielten außer- dem vorher noch die öffentliche Prügelstrafe von 15 bis 30 Hieben. Wer falsche Schlüssel nachmachte oder solche im Besitz hatte, erhielt sechs Monate bis drei Jahre Zucht haus, eine bet einem Diebe gefundene Waffe brachte zehn Jahre Gefängnis und der Gebrauch der Waffe die Todes strafe. Der einfache Raub wurde mit Ealeerenstrafe be straft, meist „lebenslänglich", nie aber unter 20 Jahren. Alle Personen über 18 Jahre standen unter diesem dra konischen Gesetz, das ohne Zweifel dazu angetan war, alle Gelüste üu Verbrechen im Keime zu ersticken. Berliner Kaufleute und Industrielle in London. Montag vormittag kielt die Londoner Handelskammer zu Ehren des zurzeit in London weilenden Vereins Berliner Kaufleute und Industrieller eine Sitzung ab. Der Vor sitzende Lord Southwark begrüßte die deutschen Gäste und betonte den Wert solcher gegenseitigen Besuche der Kauf mannswelt für die guten Beziehungen der beiden Länder. Dr. Ernst Schuster, der Vorsitzende der deutsch-englischen Abteilung der Handelskammer, berichtete über die Tätig keit der Abteilung, namentlich über ihre Bemühungen in Fragen des internationalen Prozeßverfahrens sowie einer direkten Telephonoerbindung mit Deutschland. Justizrat Waldschmidt antwortete namens der Gäste und dankte für die herzliche Begrüßung. Er sagte, der Besuch sei schon 1911 geplant gewesen. Er sei wegen der da maligen politischen Beziehungen verschoben worden. Er freue sich, sagen zu können, daß die damaligen Be fürchtungen nicht mehr beständen und hoffentlich nicht mehr wiederkehrten. An die Sitzung schloß sich ein Früh stück an, während dessen Sir Albert Rollit besonders Ex zellenz Dernburg begrüßte. Er bat ihn, die Botschaft heim- zunehmen, daß England Pfabe des Friedens wandle und offene herzliche Freundschaft mitDeutschland wünsche. Staats sekretär Dr.Dernburgerwiderte hierauf in längererAnsprache, die mit dem Wunsche schloß, daß beihe Länder fortfahren möchten, bei dem Prinzip des Austausches von Liebens würdigkeiten zu verharren. Beide Länder sollten ehrliche und unabhängige Konkurrenten und Freunde bleiben. Eine Klage gegen den „Ulk". In einer Retchstngsreve hatte der deuhchvötthche Abgeordnete Dc. Werner-Gießen Angriffe aus das Beiblatt des „Berliner Tageblattes", den „Ulk", gerichtet, woraus der „Ulk" ein auf diesen bezügliches Spottgedicht und ein ihn verspottendes Bild brachte. Insolgeüesser strengte Dr. Werner gegen den Redakteur des „Ulk", Fritz Engel, die Prinotklage an. Nach längerer Verhandlung erklärte das Schöffengericht den Ange klagten der Beleidigung schuldig und verurteilte ihn zu 500 Geldstrafe, indem es berücksichtigte, daß der Angeklagte an sich be rechtigt gewesen sei, Angriffe abzuwehren, and dost auch die Satire nicht unterbanden werden solle. Der Angeklagte habe al>ei den zulässigen Nahmen überschritten und nicht bloß die Absicht gehabt, seinen Gegner politisch zu bekämpjeu, sondern ihn auch an der Ehre zu verletzen. «Kin Raubmörder zum Tode verurteilt. Der 21jährige Klinaenhärter Max Schwarz aas Sulingen hatte um 2. April die 40jährlge Händlerin Kteinelck hinterrücks am Kosseetisch übersatten und ihr den Hals abgejchnitten, der Toten dann ein Sparkassen- buch über >200 geraubt und davon unter Fälschung der Daittuug iNO erhoben, die er ans einer Rbeinretse verjubelte. Er wurde dieser Tuge »um Elberfelder Schwurgericht zum Tvd^ einem Jahr Zuchthaus und Ehrverlust verurteilt. FranMieve. Erzählung von Maria Hellmuth. (Fortsetzung) Wie ich so rmbeaHtrt in meinem Winkel lehne, steht er auf einmal neben mir, „Warum ich mich isoliere?" ES geschah fo feiten, daß ! jemand aus eignem Antrieb« mich einer Anrede würdigt^ daß ich ihn einen Moment ganz verdutzt unschaute „Warum entziehen Sie sich dem fröhlichen Treibe^ , anädiges Fräulein?* wiederholte ec seine Frag? mit einem - so freundlichen Blick der blauen Augen dieser leuchtende» Äugen, die mir schon bei der Vorstellung alles Blut zrnu Herzen getrieben, genau wie jetzt bei den freundlichen Worten wieder. Da kam doch der alte Trotz. „Weil mich keiner vermißt! * war meine kurze Antwort, ihm halb Mn Rücken wendend. „Na," dachte ich, „nun wird er sich verbeugen mit dem überlegen spöttischen Lächeln, wie ich es schon an andern kannte, und dich stehen lassen." Denn so geschah es meistens. Loch er tat es nicht, er blieb neben mir. Und wie ich scheu zu ihm aufschaue, will es mich bedünken, als hätte mich noch nie ein Mensch so warm und voll Mit gefühl angeblickt. Und wie schön er war. In der knapp anliegenden Uniform präsentierte sich die schlanke und doch so kraftvvlle Iünglingsgestalt in vorteilhaftester Weise. „Wie ein junger Held!" schoß es durch meinen Sinn und ich fühlte» daß ich flammend rot wurde unter diesem Gedanken. Um meine Verwirrung zu verbergen, griff ich zu meinem , alten Mittel, „mich meiner Haut zu wehren," — ich wurde ungezogen. ^Denken Sie aber nur nicht, daß ich die „Gesellschaft" vermisse — o keineswegs! Ich fühle mich am wohlsten in meiner eigenen." Er sah mich ernst und forschend an. „Sie haben recht, Fräulein Norden! Gar häufig ist die eigene Gesellschaft mehr wert, wie das ganze hohle Treiben dort. Aber es müssen gute Gedanken sein, die unsern Geist beschäftigen, nicht trotzige Bitterkeit, da werden wir leicht ungerecht." Wie gut er mich durchschaute! Aber auch durch seine Worte klang es wie leicht verhaltene Bitterkeit. Ob auch er nicht glücklich war? Er — fo schön! Ich bildete mir ein, jeder von der Natur bevorzugte Mensch müsse sich stolz und gehoben Vorkommen. Ich glaube, ich sagte ähnliches und schämte mich hinterher, solch törichtes Zeug geschwatzt zu haben, zugleich mit heimlicher Angst er wartend, daß das geringschätzige Lächeln auf seinem Gesicht erscheinen werde. Doch es geschah nicht. Sein Benehmen blieb gleich ehrerbietig während des ganzen Abends. Ich hatte das Gefühl, als kennten wir uns schon wer weiß wie lange, und rückhaltloser, als ich je einem Menschen gegenüber ge tan, sprach ich von meinem Leben und der liebeleeren Gegenwart. Und dann hörte ich ihm zu mit einer Art Genugtuung: Auch er war nicht glücklich I Von seinem Vater, der als pensionierter Major, mit Leib und Seele ani Soldatenstande hing, in ihm die höchste Verkörperung aller weltlichen Ehre erblickte, war er ebenfalls zur mili tärischen Laufbahn bestimmt, trotzdem er gar keine Neigung für diesen Beruf hege. Sein Streben gast nur der Wissenschaft. Wenn er über seinen Büchern sitze, vergesse er leicht die ganze Umgebung. Und es sei schon vorge kommen, daß er die Stunde des Dienstes versäumt habe. Sein Vater wettere über dies „Vollpfropfen von ge lehrtem Krimskrams," er werde nie ein tüchtiger Offizier werden I Und das glaube er selbst auch, dennoch aber er laube ihm der Vater nicht, sich einem seinen Wünschen und seiner Veranlagung entsprechenden Studium zu widmen. Zu dem allen käme noch seine Mittellosigkeit, infolge dessen er sich die größten Einschränkungen auferlegen müsse, um doch, wo es nicht zu umgehen sei, mit den jungen, leichtlebigen Kameraden mitzuhalten. Unter dem Druck dieser Verhältnisse fühle er sich ebenfalls unverstanden und einsam in fröhlicher Gesellschaft, genau wie es mir erginge. Da war es wohl natürlich, daß unsere Seelen sich zueinander hingezogen fühlten. Und von diesem Abend an wurde ich eine andere. — Ich bemühte mich, meine Scheu, meinen Trotz abznlegen; ich lauschte dir, Ella, alle die kleinen Liebenswürdigkeiten ab, die dich zum Liebling aller machten, — alles um ihm zu gefallen. Nur mein Ge sicht vermochte ich nicht zu verschonen. Aber hatte ich nicht häufig gelesen, wie ein edles Gemüt, Geist und Herz den häßlichsten Menschen verschone? Und so arbeitete ich rast los an mir selbst. Niemand ahnte, was in mir vorging, auch du, Ella, nicht. Aengstlich hütete ich mein Geheimnis, Ich glaube, ich wäre gestorben, hätte man eine spöttische Bemerkung über mein Empfinden gemacht. So lebte diese Liebe still verschwiegen in meinem Herzen, sie wuchs wohl um so tiefer, je sorgfältiger ich sie vor den Augen anderer verbarg. Ich konnte dies um so leichter, als er ohnehin selten in eurer Haus kam. Nur bei größeren Festlichkeiten begleitete er deinen Vetter Oskar, von dem du mir anvertraut, daß er dich liebe und du ihn auch, daß aber deine Eltern gegen diese Verbindung seien, weil ihr beide kein Vermögen hättet. Früher hatte ich meinen Reichtum mißachtet, ihn dir oft zum Tausch gegen deine Schönheit angeboten, jetzt freute ich mich dessen, denn durch ihn würde es mir ver gönnt sein, dem Geliebten meines Herzens die Zukunft zu ebenen; er konnte, erst im Besitz desselben, vollständig seinen Neigungen leben. Vorläufig waren dies allerdings nur selige Träume mcineri eits. Armin zeigte wohl nach wie vor ritterliche Aufmerksamkeit, LiebeSwörte hatte ich jedoch noch nicht von ihm gehört. Ich verlangte sie aber auch gar nicht. Mir genügte der bloße Anblick seiner herrlichen Erscheinung und ein warmer Blick sein,« leuchtenden Blauaugen beglückte mich mehr, als Worte es vermocht hätten. Kommen würde ja die Wonne höchster Seligkeit, — ich ivartete demütia, doch iu felsenfester Zuversicht darauf. — . _ .... u,.,, /.k'k. //-f /res/» TrrfMk,