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8V. Jahrgang Donnerstag den 26. März 1814 abends Nr. 7» Stadtrats l Freitag und Sonnabend den 27. und 28. d. M. Die Meitzeritz - Zeitung- «scheint täglich mit Aus« nähme der Sonn- und geschlossen. Das Standesamt ist an diesen beiden Tagen vormittag» von 1 l -12 Uhr geöffnet. Stadtrat Dippoldiswalde. Fortbildungsschule Dippoldiswalde. Die ösfentlichen Prüfungen finden Freitag den 27. März nachmittags 2-4 Uhr im Prüfungssaale der Bürgerschule, 2. Stockwerk, Zimmer 22, statt. Die Ausstellung der Schüierarbeiten aus der Fortbildungsschule befindet sich im Erdgeschoß Zimmer 4. Im Anschluß an die Prüfungen wird Herr Lehrer Silbermann einen VonßnaM halten über Geschmack,bildung des Handwerkers". Das Osterturnen aller fortdildungsschulvslichtkgen Turnzöglinge wirl» Donnerstag den 26. Marz 1914 abends 7 Ahr in der Turnhalle abgehalten. Zu beiden Beranstallungen ladet die Behörden, Lehrmeister. Eltern und Erziehung»- pflichtigen und alle Freunde der Fortbildungsschule ergebenst ein Direktor Ldsrl Inserate werden mit 15 Pf., solche aus unserer Amtshauptmannschast mit 12 Pf. die Spaltzeil« oder deren Raum berech net. Bekannrmachungen auf der ersten Sette (nur von Behörden) die zwei- gespaltene Zeile SS bez. SO Pf. — Tabellarische undkomplizierteJnserate mit entsprechendem Auf schlag. — Eingesandt, im redaktionellen Teile, dis Spaltenzeile 30 Pf. M H mH-Mllllg TUszeitW M AUW siir HMmA, AMMg y y. Amtsblatt für Lie Königliche Amtshauptmannschast, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde. Mit achtseitigern „Illustrierten Unterhattungsblatt" und täglicher Uncerhaltungsbeilage. Mr die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. - Druck und Verlag von Carl Iehne in Dippoldiswalde. Feiertage und wird am Spätnachmittag ausge geben. Preis vierteljähr lich 1 M. 5vHf., zwei, monatlich 1 Mark, ein- monatlich 50 Pf. Än- zelne Nummern 10 Pf. Alle Postanstalten,Post- boten, sowie unsere Aus träger nehmen Bestel lungen an. An ansteckenden Krankheiten erkrankte Schulkinder dürfen, ebenso wie die gesund gebliebenen Schulkinder aus Häusern, in denen ansteckende Krankheiten herrschen, die Schule erst dann wieder besuchen, vollU ckurod ärAulvlld uostvllvtlllßuvß Üor kiovu» wola ordraodt vorckou ist, ckaü ckam Lodulbasuadv Lvck§pksu nlsdt outssoMU» ^^"üMiderhandlunken gcgen die Anzcigepflicht werden an den Anzeigepslichtigen mit Geldstrafe bis zu 150 M. oder mit Hast geahndet. Dippoldiswalde, am 25. März 1914. dor Ltacktrat Wegen^rzmieymende?^einigün^^le^ uniei zeichneten Die Kgl. Kreishauptmannschaft Dresden hat auf Grund von 8 2 des Gesetz-s über die Beurkundung des Personenstandes und die Eheschließung vom 6 Februar 1875 in Verbindung mit § I der sächsischen Ausführungsverordnung vom 12. Juli . 1899 be schlossen, aus Antrag des Gemeindevorltanbes zü Kipsdorf und mit Zustimmung der Beteiligten die sämtlichen forstfiskalischen Gebäude des selbständigen Gutsbezirks les Etaatsforstrevier» Bärenfels, soweit dieselben nicht — wie das Waldwärter» Wohnhaus in Abteilung 39 des Staatrforstreviers Bärenfels — bereits dem Stander- amtsbezirke Kipsdorf zugewiesen worden, mit Wirkung »om 1. April 1914 aus dem Etandesamtsbezirke Schellerhau auszuschciden und dem Standesamtsbezirke Kipsdorf zuzuweilen. dir. 5 ck K. König!. Amtshauptmannschast Dippoldiswalde, am 13. März 1914. Ansteckende Krankheiten vetr. Unter Hinweis auf die bereits früher erlassenen Bekanntmachungen wird hierdurch erneut in Erinnerung gebracht, daß jeder Erkrankung?- oder Todesfall an Croup, Diphtherie, Genickstarre, Scharlach, Typhus und Milzbrand unverzüglich und spätestens innerhalb 24 Stunden dem Stadlrate anzuzetgen ist. Anzeigepflichtig sind, dasern ein Arzt zur Behandlung der Kranken nicht zugezozen worden ist, 1. der Haushaltungevorstand. 2. jede sonst mit der Behandlung oder Pflege des Erkrankten beschäftigte Person, 3. derjenige, in dessen Wohnung oder Behausung der Erkrankung«, oder Todes fall sich ereignet hat, 4. die Leichenfrau. Die Verpflichtung der unter 2 bis 4 genannten Personen tritt indes nur dann ein, wenn ein früher genannter Verpflichteter nicht vorhanden ist. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Schulprüsungen. Handelsschule Abt.(kaufmännische) Mittwoch, 25 März, 1,30 Uhr bis 3,30 Uhr. Die Schüler dieser Abteilung, gegenwärtig 44, setzen sich zusammen aus Handelslehrlingen, Bureau- anfängern und konfirmierten Mädchen, die gegebenenfalls ihre Weiterbildung beruflich und erwerblich zu verwenden suchen. Die Prüfungrausgaben waren demgemäß auch auf das Handelsfach zugescbnitten So mußte die unterste Klasse von Herrn Oberlehrer Eidner gestellte, praktische Rechenaufgaben lösen, die das Geschäft von einem Lehr- ling im ersten Jahre verlang', und Fräulein C'aus ließ einen Geschäftsbrief in englischer Sprache bilden und knüpfte daran allerlei grammatische Uebungen. In der oberen Klasse wurde von Herrn Oberlehrer Krüger die Ausgabe gestellt und von den Schülern sicher gelöst, in französischer Sprache eine Annonce und ein Anerbieten zu verfassen. Unter Leitung des Herrn Schuldirektor Ebert entwickelte sich eine lebhafte Aussprache über Briefwechsel und Buchungen bezüglich einer Tratte, und zuletzt diktierte Herr Oberlehrer Buckel einen dieser Briefe den Schülern zu einem Stenogramm mit den Kürzungen der Redeschrift. Auch diese» Eramen hatte sich eine» zahlreichen Besuchs seitens der städtischen Kollegien, des Konsortiums und der Eltern zu erfreuen, wie auch Herr Amtrhouptmann Dr. Sala der Prüfung beiwohnte. In der Turnhalle hielt darauf Herr Schuldirektor Ebert unter Vorführung von klaren schönen Lichtbildern einen hochinteressanten Bortrog über „Der deutsche Kaufmann im fernen Osten", worin er zeigte, welch großartige Kulturaufgaben deutscher Kaufmannsfleiß innerhalb 16 Jahren zu lösen versteht. Sodann nahm Herr Rudolf Reichel als Vorsitzender des Handelsschulkonsortium» Gelegenheit, einen Rückblick auf das letzte Schuljahr zu werfen, die Z'ele der Handels schule ungebührlichen Anforderungen gegenüber festzustellen, allen Förderern der Schule zu danken und zur Besichti gung der Ausstellung: „Werbemittel des Kaufmann»' ein. zuladen. Zum Schlüsse händigte Herr Schuldirektor Ebert unter öffentlicher Belobung einiger Schüler und Schülerinnen di« Zensuren aus, übergab 17 Zöglingen die Entlassung», scheine und überreichte den Schülern Kurt Börner, Heilmut Eidner, Mar Glöckner und Mar Lehmann für Fleiß, Wohlverhaltrn und gute Leistungen Bücherprämien. Mit Herrn Vorsitzenden Reichel geben wir uns der Hoffnung hin, daß die völlig zufriedenstellenden Resultate der Handelsschule die beste Empfehlung zum Besuche der selben find. — Zu Ehren der infolge Auslösung de» Königlichen Talsperren-Bauamtr, Malter demnächst von Dippoldts. walde scheidenden Herren Bauamtmann Sorger und Reglerungrbaumelsirr Tropitzsch fand Mittwoch abend im Saale de« Hotel» Stadt Dresden ein Bierabend statt, zu dem sich «Ine größere Zahl von Herren zusammengefunden hatten, um mit den beiden Herren noch einige gemütliche Stunden zu verbringen. In den verschiedenen Reden ves Abend» kam zum Ausdruck, wie ungern man die Herren von Dippoldiswalde scheiden sieht, wie schwer es anderer seits auch ihnen wird, die Stadt zu verlassen. Ganz be sonders wurde hervorgehoben, wie jederzeit während des Baues der Anlagen aus» bereitwilligste Auskunft auf alle Fragen erteilt und Führungen zugesagt worden seien. Zu schnell nur waren die fröhlichen Stunden dieses letzten Beisammenseins vergangen. — Sachsen frei von Maul- und Klauenseuche. Seit Mitte März ist das Königreich Sachsen wieder frei von Maul- und Klauenseuche. Nachdem diele Seuche im 3. Vierteljahr 1913 in Sachsen überhaupt nicht ausgetreten war, brach sie am 21. November 1913 in einem Gehöst der Amishauptmannichaft Kamenz aus. Die Einschleppung war in diesem Falle, wie auch bei verschiedenen weiteren Ausbrüchen, vom Magerviehhofe In Friedrichsselde bei Berlin aus erfolgt. Im übrigen handelte es sich bei der Mehrzahl der Neuausbrüche der Seuche um Rinder, die aus verschiedenen preußischen Provinzen nach Sachsen ein geführt worden waren. Die diesmalige Verseuchung betras 13 Amtshauplmannschaften, 21 Gemeinden und 26 Ge- Höfte, außerdem wurden je einmal die Schlachthöfe in Dresden und Leipzig betroffen. Mit Rücksicht darauf, daß die Gegenden, aus denen erfahrungsgemäß viel Klauen- vich nach Sachsen eingesührt wird, noch nicht allenthalben frei von Maul- und Klauenseuche sind, empfiehlt es sich, die erwähnten verschärften Vorsichtsmaßregeln gegen die Einschleppung der Seuche zunächst noch aufrechtzuerhalten. Alberndorf. Durch die seit einigen Tagen auf Dip- poldtswalder Flur betriebene radikale Abholzung der Weißeritzufer wird unser schönes Tal um einen Schmuck gebracht, der nicht so bald wieder zu ersetzen sein dürfte. Im Interesse des Vogelschutzes ist diese Tatsache besonders zu bedauern. Schmiedeberg Nach erfolgter Lehrprobe wurde heute vormittag der bisherige Hilfslehrer Herr Albert Oppelt hier zum ständigen Lehrer an hiesige Schule gewählt. — Oberförster Wolf in Tharandt, der die Bogel- schutzkurse im Laufe der letzten zwei Jahre abgehalten hat, wird zur Oberförsterei Schmiedeberg vei setzt. Höckendorf. Zur Vorlegung der durchberatenen Satzungen und Wahl de» Gesamtvorstandes hält die Höckenbach-Unlerhaltungs-Genossenschaft Sonnabend abend 7 Uhr in Kohls Restaurant eine Generalversammlung ab Moren. Da» Erwachen des Frühling» macht sich auch in hiesiger, mit Naturschönheiten reich ausgestalteten Gegend geltend. In Wald und Flur beginnt Muter Natur ihre ersten Sendling« aus der Blumenwelt zu er- wecken. An sonnigen Waldhängen des Müglitztales, sowie an geschützt liegenden Hängen und W esen biühen bereits zahlreiche Leberblümchen, Kuckucksblumen und Anemonen. An vielen Orten blühen auch die Himmelschlüfselchen, aus dem Grün der Wiesen leuchtet ihr zarte. Gelb hervor. Ferner blühen schon häufig Gänseblümchen, deren rosig angehaucht« Schönhrit eigentlich nur im Vorfrühling zur Geltung kommt. Da nun auch der Chor der Waldvögel durch einige charakteristische Stimmen verstärkt worden ist und diese ihre Lockrufe ertönen lassen, so bietet jetzt dem wahren Naturfreunde ein Spaziergang durch Waid und Flur über unsere Berge einen hohen Genuß. Dresden, 25. März. Die ErsteKammer trat heute vormittag l l Uhr in ihre 27. öffentliche Sitzung em. Zunächst genehmigte die Kammer ohne Debatte einstimmig folgende Kapitel des ordentlichen Etats: Kapitel 32 und 33, Gesamtministerium und Staatsrat, sowie Kabinetts» kanzlei; Kap'tel 34, Ordenskanzlei (Berichterstatter zu diesen Kapiteln Präsident a. D. v. Kirchbach); Kapitel Id Titel 23, Erweiterung der Güleroerlehrsanlagen auf dein Bahnhose Chemnitz-Süd; Kapitel 16 Titel 25, zweite Rate sür den Umbau des Bahnhofes Schandau betreffend (800000 Mark); Kapitel 16 Titel 3l, bauliche Her» stellungen auf dem Bahnhofe Herlasgrün (Berichterstatter zu diesen Kapiteln Wirk!. Geh. Rat vr. vr. Mehnert). Ls folgte die Beratung über folgende Titel de» außer ordentlichen Etats: Titel 4, Beseitigung von Straßenübrr- gängen; Titel 5, Arcalerwerbungen; Titel 6, Vermehrung der Lokomotiven, Tender und Triebwagen; Titel 7, Ver mehrung der Personen-, Gepäck- und Güterwagen; Titel 8, Erbauung und Erweiterung von Heizhausständen für Lokomotiven; Titel 21, Verlegung der Schmalspurbahn Hainsbcrg—Kipsdorf zwischen Obercarsdorf und Busch mühle (Berichterstatter zu sämtlichen Titeln: Wirkl. Geh. Rat Or. Or. Mehnert). Diese Titel wurden sämtlich ge nehmigt und die dazu geforderten Beträge bewillig», nur bei Titel 5 wurde von den angesorderten 2 Mill. Mark in Uebereinstimmung mit der Zweiten Kammer die Summe von 100 000 Mark gestrichen. Eine Debatte ent spann sich nur zu Titel 6: Kommerzienrat Dr.-Jng. Reinecker wünschte, daß Triebwagen recht bald in größerer Anzahl eingesührt würden, und gab eine statistische Ueber- sicht über den Trirbwagenoerkehr in anderen Ländern. Staaisminister v. Seydewitz erklärte, daß die Königliche Staatsregierung seit längerer Zeit Versuche mit Trieb wagen angestellt hätte, diese hätten sich aber hauptsächlich wegen ihres geringen Aktionsradius nicht bewährt. Jetzt würden mehrere Triebwagen mit Diesel Oelmotoren aus» probiert; falls die Versuche günstig ausfielen, was zu er warten sei, würden im nächsten Etat größere Mittel für die Anschaffung solcher Wagen gefordert werden. Wirkl. Geh Rat vr. vr. Mehnert bat gleichfalls um r«cht baldige Einführung des Triebwagen-Verkehrs; er wünschte ferner, für die Einteilung der Bahnen nach Haupt- und» Nebenbahnen die preußischen Grundsatz« zum Vorbild zr» nehmen und bat um Verkehrsoerbesserungen auf der Linie Dresden Schwepnitz, die namentlich mit Rücklicht auf die Garnison und den Truppenübungsplatz Königsbrück geboten st en. Staatsminister v. Seydewitz erwiderte, daß inach Haupt- und Nebenbahnen naH wirtschaftlichen Grundsätzen richten müsse und daß der BeHehr»beschIeunigung auf Nebenbahnen durch diese Grundsätze gewisse Grenzen gezogen seien, insbesondere gelte dies auch für die Linie Dresden —Schwepnitz Schluß der Sitzung gcgm >/2l Uhr. Nächste Sitzung: Donner«-