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Schuhfabrik an der Großhartmannsdorfer Straße, und um 2 Uhr nacht» entstanden Brände in der großen, mit Erntevorräten und Maschinen gefällten Stadtgutsscheune, sowie in der Brauerei. Während die Scheune völlig ein- geäschert wurde, konnten die beiden anderen Brände ge löscht werden, ohne größeren Schaden angerichtet zu haben. Siebenlehn. Der 924 Mitglieder zählende hiesige Begräbnis-Unterstützungsverein, der am Sonntage seine Hauptversammlung abhielt, verfügt über ein Vereins- vermögen von 52 267 M. 24 Pfg., das im letzten Vereins- jahre um 894 M. 2l Pfg. gewachsen ist. Im Jahre 1913 wurden 3339 M. 82 Pfg. Begräbnis-Unterstützungen ausgezahlt. Haintchen. Durch die Stadtgärtnerei sind als Preise für den Fensterblumenschmuck hundert Hyazinthen verteilt worden. Leipzig, 27. Januar. Die alte Unsitte der Kinder, sich an fahrende Wagen anzuhängen, hat in Leipzig wieder einmal ein Opfer gefordert. Ein elfjähriger Schullnabe Halle sich am Montag abend an den Hinteren Brelteraufsatz eines vom Roßplatz nach dem Augustus- platze zu im Trabe fahrenden Fleischergeschirres angehängt. Plötzlich geriet er mit dem linken Bein in ein Hinterrad Le» Wagens, siel herab und wurde mehrere Meter weit mitgeschleist. Er wurde sofort ins Krankenhaus geschasst, wo festgestellt wurde, daß er schwere innere Verletzungen Lavongetragen Halle. Oppach. Auch die Firma F. W. Lange hier sieht sich veranlaßt, ihren Betrieb einzuschränken und zwar wird Sonnabends nur bis Mittag gearbeitet. Hoffentlich hält die Krise nicht zu lange an. Eppendorf. Durch einen llnglücksfall wurde die Familie des Fleischermeisters St. in große Trauer versetzt. Der 16jährige Sohn wollte bei einem Gutsbesitzer Pferde futter holen; aus dem Rückwege stürzte er so, daß er bald darauf am Gehirnschlag starb. Als der Vater von einem Geschäftsgänge zurückkam, fand er seinen Sohn als Leiche vor. Hohenstein- Ernstthal. Die Stadtverordneten nahmen in ihrer letzten Sitzung Kenntnis von der Stiftung in Höhe von 1000 Mark, die der in Dresden-Radebeul ver storbene Schriftsteller Karl May sür bedürftige Schrift steller, Redakteure, Journalisten gemacht hat. Diese Stiftung hat jedoch Härten. Das Stiftungsvermögen soll bis 1 Million Mark angesammelt werden. Die Hälfte der Zinsen darf erst verwendet werden, sobald der Zins ertrag 1000 Mark betrüg!. Es wurden Stimmen laut, unter diesen schweren Umständen die Stiftung nicht an zunehmen. May war geborener Ernstlhaler. Seine Eltern waren arme Webersleute. Line Anzahl hier wohnender armer Verwandter von May gingen leer aus. Falkenstein. Die Schlingender sind wieder an der Arbeit. Man sand im Gelände bei der Muldenthaler Mühle ein Reh verendet in einer. Schlinge auf; das Tier hatte einen elenden Tod gehabt. Man scheint den Schlingenlegern auf der Spur zu sein. Schneeberg. Im Mai d. I. findet hier der erste sächsische Keglerkongretz statt. Ferner wird am Himmel fahrtstage der Verband Chemnitzer Kegelklubs (ungefähr 400 Mann) mittel» Sonderzuges nach Schneeberg kommen. Plauen i. V, 28. Januar. Die Errichtung eines Wanderheims im Riltergutsgebäude in Werda hat der Vorstand des Bundes für Jugendpflege beim Rat der Stadt Plauen nachgesucht. Der Rat hat sich mit der Ver- mietung der Räume an den Bund einverstanden erklärt. Schöneck. Wie erst jetzt bekannt wird, konnte am vor letzten Sonntag ein jugendlicher Skifahrer aus Klingen thal leicht verunglücken. Er war mit seinen Skiern, die sich jedenfalls sehr hinderlich erwiesen, in eine sehr sumpfige Sielte geraten und konnte darin, da er den Kops nicht frei bekam, ersticken. Glücklicherweise bemerkte khn ein eben auf Skiern vorbeifahrender Herr aus Schöneck, der ungesäumt — trotz der Kälte — dem Bedrängten bei stand und ihn aus der schlimmen Lage befreite. Mylau, 27. Januar. Der in den 70er Jahren stehende Weber Moritz Merkel, der seit dem 6. d. M ver mißt wurde, ist gestern in dem sog. Wudel in der Nähe Les Friesenbaches erfroren aufgefunden worden. Die Leiche war völlig mit Schnee bedeckt. Zittau, 27. Januar. Beim Schlittenfahren den Tod «gesunden hat im benachbarten Rennersdorf das fünfjährige Töchterchen des Kutschers Domaschke. Die Kleine fuhr mit der gleichalterigen Tochter des Rittergutspächters Brettschneider eine Böschung hinab dem Mühlgraben zu und in diesen hinein. Mährend die auf dem vorderen Teile des Schlittens sitzende Tochter Brettschneiders noch aus da» Eis am Rande zu liegen kam, geriet die sünf- jährige Tochter Domaschkes mit dem Schlitten unter die Eisdecke. Trotzdem sosort Hilse zur Stelle war, konnte das Kind nur als Leiche geborgen werden. «sZittau. Der Bczirksverband Oberlausitz des Ver bandes sächsischer Redakteure und Berussschriststeller läßt nichts unversucht, um seinem Ziele, Errichtung eines Presseheims in Oybin, näherzukommen. Auf seine Ver anlassung hin veranstaltet das hiesige Stadttheater, dem Norbilde des Oybiner Waldtheaters folgend, morgen Freitag eine Wohltätigkeitsvorstellung zugunsten des Heims. Zittau. Für das Oberlausitzer Sänger fest, das voraussichtlich im Juni in Zittau stattsinden soll, haben die Vorarbeiten bereits begonnen. Das Fest soll zwei oder drei Tage dauern und wird von den Zittauer Bundesgesangvereinen, sowie dem Oberlausitzer Sänger bünde veranstaltet, dem über 100 Vereine mit rund 3700 Sängern angehören. Die Stadt hat bereits 15 000 M. zum Garantiefonds bewilligt, zu dem auch die Sänger- Lünde 3000 M. gezeichnet haben. Zur Unterbringung Kronprinz Rudolf und Schloß Mayerling. Am 30. Januar sind es 25 Jahre, daß der österreichische Kronprinz Erzherzog Rudolf im Jagdschloß Mayerling bei Baden auf tragische Weise starb Rudolf Franz Karl Joseph, Erzherzog und Kronprinz von Oesterreich, der einzige Sohn des Kaisers Franz Joseph I. und weiland der Kaiserin Elisabeth, wurde am 21. August 1858 in Wien geboren und war mit Erzherzogin Stephanie, Tochter des Königs der Belgier Leopold I., seit Mai 1881 vermählt. Wir zeigen das ehemalige Jagdschloß und heutige Kloster Mayerling, die Todesstätte des Erzherzogs, im Bilde (links das Portrait des Kronprinzen Rudolf). (Siebe auch heutige Beilage) der Sänger und für die Ausführungen macht sich der Bau einer großen Festhalte notwendig. Oberoderwitz. In der am Sonnabend abgehaltenen Kommandositzung der hiesigen Freiwilligen Feuerwehr wurde endgiltig beschlossen, das in diesem Sommer hier stattfindende Verbandssest Lausitzer Feuerwehren in der Amtshauptmannschast Löbau am Sonntag den 7. Juni abzuhalten. Tagesgefchichte. Hamburg, 29. Januar. Die Hamburger Bark „See adler" ist seit eiwa 15 Tagen überfällig. In Hamburger Schisfahrtskceiscn glaubt man jetzt, daß sie im Stillen Ozeane mit Mann und Maus untergegangen ist. Die Bark befand sich auf der Reise von Neufüdwales nach Chile. An Bord befanden sich 22 deutsche Matrosen. Schwerin in Mecklenburg, 29. Januar. Gestern abend wurde auf der Station Bützow in dem Eilzug Lübeck- Rostock in einem Abteil dritter Klasse ein Reisender mit einer Schußwunde in der Schläfe schwer verletzt aufge funden. Wie sich herausstellte, handelt es sich um ein Verbrechen. Der Täter ist noch nicht ermittelt. Straßburg, 28. Januar. Staatssekretär Freiherr Zorn v. Bulach hat heute nachmittag in der Budget- kommission der Zweiten Kammer erklärt, daß die Regie rung von ElsaßLothringen die Konsequenzen aus den Verhandlungen über den Fall Zabern im Reichstag ge zogen hat, das heißt, daß der Rücktritt der gesamten elsaß lothringischen Regierung zu erwarten ist. Wie in gut unterrichteten Kreisen verlautet, wird auch der Ober- schulrat Or. Albrecht zurücktreten. Als Nachfolger Albrechts wird ovm Bayrischen Kurier ein der Zentrumspresse nahestehender Herr bezeichnet, unter dem wohl Professor Martin Spahn zu verstehen ist. — Wie fühlten sich die Elsässer unter französischer Herrschaft? Im Jahre 1868 erhielt die Nordd. Allg. Ztg. von elsässiscker Seite einen Artikel, in dem folgende Sätze standen: „Niemals werden wir unsere teure deutsche Sprache uns unterdrücken lassen. Es ist die Sprache, in der die ersten Worte der Mutter zu uns drangen, in der wir die ersten Worte der Liebe sprachen, in der wir die sterbenden Eltern trösteten . . ." Das war unter franzö sischer Herrschaft!" Gmunden, 28. Januar. Im Nachbarorte Franken- bürg haben Diebe nachts die Gemeindekalse mit dem ge samten Gemeindevermögcn im Betrage von 110000 Kronen geraubt. Polizeihunde haben die Spur der Diebe gefunden. Mailand, 29. Januar. Gestern nachmittag explodierte ein Pulverturm des Forts Arreci bei Voltri an der ligu rischen Küste unweit von Genua. Bisher sind fünf Soldaten tot aufgefunden worden. Viele Soldaten sind zum Teil schwer verletzt. Man vermutet noch mehr Tote unter den Trümmern. Mailand, 29. Januar. Gestern früh ist auf der im Bau befindlichen Eisenbahnstrecke Nizza—Luneo bei Sprengungsarbeiten durch einen Felsen eine Mine zu frühzeitig explodiert. Dabei wurden drei Arbeiter getötet und zwei schwer verletzt. Montenegro. Die Ereignisse, die zum zweiten Balkankrieg führten, hatten eine starke Abkühlung der Beziehungen zwischen Rußland und Montenegro zur Folge gehabt. Man erblickte in Petersburg in der Haltung Montenegros ein hohes Maß von Undankbarkeit gegen über der weitgehenden materiellen Unterstützung, die Ruß land während des ersten Balkankrieges den bedrängten montenegrinischen Finanzen gewährt hatte. Jetzt wird es klar, daß Rußland vorläufig nicht geneigt ist, die finanzielle Protektorrolle über das Land der Schwarzen Berge wieder auszunehmen. Denn aus Petersburg ist mitgeteilt worden, daß die russische Regierung entschlossen ist, keinerlei Subventionen mehr an Montenegro zu be zahlen. Bisher kamen von dort alljährlich 21/2 Millionen Dinar» sür die montenegrinische Armee, womit aber die finanziellen Beihilfen keineswegs erschöpft waren. In Zukunft soll nun das stets geldbedürstige Montenegro auf alle diese Zuwendungen verzichten. Es ist selbst verständlich, daß hierdurch das ganze Finanzwesen des Landes in arge Bedrängnis kommt. Sofia, 28. Jan. Die Führer sämtlicher Oppositions parteien haben eine Deputation zum König Ferdinand entsandt, um den König aus die gesetzwidrigen Maß nahmen des Ministerpräsidenten Radoslawow aufmerksam zu machen, und vom König zu verlangen, das Kabinett Radoslawow zu entlassen. Der König hat die Deputation nicht empfangen. Darauf haben die Agrarier an den Chef der Kgl. Kabinettskanzlei ein Schreiben ge richtet, in dem sie ihre Forderungen darlegen. Asien. Unter dem neuen Gesetz über die Wilajets hat das französische Bankhaus Perier eine aus 40 Jahre lautende Konzession erhalten zum Bau einer Trambahn von Jerusalem nach Bethlehem, Einführung der elektri schen Beleuchtung in der Stadt und Anlage*einer Wasser leitung für Wadisorah. Die Entfernung von Jerusalem nach Bethlehem beträgt 8 Kilometer. Sitzung des Kirchenvorstandes zu Dippoldiswalde am 16. Januar 1914. Anwesend sämiliche Herren Kirchenvorsteher mit Aus nahme der entschuldigten Herren Kantor Schmidt, Dippol diswalde, und Baron von Perglas, Berreuth Nach Begrüßung der neueingetretenen Herren und nach herzlichen Segenswünschen für das neue Jahr wird mit Verteilung von Drucksachen in die Tagesordnung ein getreten. Ueber Aufstellung der Kreuzigungsgruppe in der Nikolaikirche ist das Gutachten des evangelisch-lutherischen Landeskonsistoriums eingegangen, das sich für Belassung an jetziger Stelle ausspricht. Die Leseordnung der Borträge über „Kunst und Kirche" wird sestgestellt. Der Kirchenoorstand beschließt, den Verkauf des Glöcknerlehns in der Gartenstraße gegen die Zahlung von vier Marr für den Quadratmeter befürworten zu wollen. Ein Dankschreiben gelangt zur Verlesung, ebenso die Zustimmungserklärung in einer Grabstellenangelegenheit. Ein Schuldner hat sein Kapital zurückgezahlt, das in mündelsicheren Papieren angelegt worden ist. Hierauf nimmt man die Wahl der Ausschüsse vor. Dieselben setzen sich hiernach aus folgenden Herren zu sammen. Finanzausschuß: Rechnungsrat Franke, Vor- werksbesttzer Welde, Stadikassierer Schubert, Lehrer Unger. — Bauausschuß: Baumeister Schmidt, Riemermeister Benedix, Brandversicherungsinspektor Pohlers, Gutsbesitzer Günzel — Betstübchenausschutz: Oberamtsrichter vr. Groh mann, Gutsbesitzer Weinhold, Sekretär Schiffner und dem jeweiligen Inhaber des Diakonats. Der Gottesackerausschuß besteht aus dem Vorsitzenden des Kirchenvorftandes, Kantor Schmidt, Lehrer Unger und Wirtschastsbesitzer Funke. Als Hrizungsdeputierte werden die Herren Gemeinde- Vorstand Dittrich, Schmiedemeister Krumpolt und Sckietär Schissner gewählt. Die Entschädigung des Heizers ist sür einen Heizungs tag von 3 auf 4 M. erhöht worden. Die bei einem etwaigen Stellenwechsel des Diakonats frei werdende Wohnung des Diakonats zu verpachten, ist einstimmig abgelehnt worden. Der Finanzausschuß wird sich bis zur nächsten Sitzung darüber einigen, wie die Auslosung der Papiere zu über wachen ist. Die gegen die Kirchenrechnung aus 1912 gezogenen Erinnerungen sind entsprechend beantwortet worden Künftig sollen die Sitzungen l/27 Uhr beginnen und an jedem ersten Montag des Monats gehalten werden. Zum stellvertretenden Vorsitzenden ist Herr Rechnung«, rat Franke wiedergewählt worden; er nimmt die Wahl an. Zum Schluß wurden noch einige interne Sachen be- sprachen. Kunze, oerpfl. Protokollant. SparSafss 5« NrtnharMigrtmma. Nachher Srpeklttonstag: Sonnabend den Z t. Januar nachmittag» von ?—s Uk» ' Gut gegeben. Der Professor: „Ein Narr stellt mehr Fragen al» ein weiser Mann beantworten kann." Der Student: „Kein Wunder, daß so viele von uns beim Eramen durchfallen . . ."