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Die „Welherltz. Zeitung" erscheint täglich mit Aus nahme der Sonn- und Feiertage und wird am Spätnachmittag ausae« geben. Preis vierteljähr lich 1 M. 50 Pf., zwei monatlich 1 Mark, ein- monatlich 80 Pf. Ein zelne Nummern 10 Pf. Alle Postanstalten,Post boten, sowie unsere Aus träger nehmen Bestel lungen an. MHeritz-Ieitlmg TUDitW Uh AUMl ßr ADMisNlllk, SjiiMerg ll. u. Inserate werden mit ' 15 Pf., solche aus unserer Amtshauptmannschaft mit 12 Pf. die Spaltzeue oder deren Naum berech net. Vekanmmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei gespaltene Zeile 85 bez. 30 Pf. — Tabellarische undkomplizierteJnserate mit entsprechendem Auf schlag.— Eingesandt, im redaktionellen Teile, die Spaltenzeile 30 Pf. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrat zu Dippoldiswalde. Mit achtseitigem „Illustrierten Unterhaltungsblatt" und täglicher Unterhaltungsbeilage. Mr die Aufnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und an bestimmten Tagen wird keine Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehne. — Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Nr. 2V , Montag den 26. Januar 1914 abends 80. Jahrgang lieber das Vemögen des Material- und Schnittwarenhändlers Karl Robert Martin in Epechtritz Nr. 2I wird heute am 24. Januar 1914 vormittags 3/4Y Uhr das Konkursverfahren eröffnet. Der Rechtsanwalt Lehnert in Tharandt wird zum Konkursverwalter ernannt. Konkurssorderungen sind bis zum 20. Februar 1014 bei dem Gericht anzumelden. Es wird zur Beschlußfassung über die Beibehaltung des ernannten oder die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusses und eintretenden Falles über die in § 132 der Konkursordnung bezeichneten Gegenstände auf den 13 Februar 1914 nachmittags 1/24 Uhr und zur Prüfung der angemeldeten Forderungen auf den 6. März 1914 nachmittags '/24 Ahr vor dem unterzeichneten Gerichte Termin anberaumt. Wer eine zur Konkursmasse gehörige Sache in Besitz hat oder zur Konkursmasse etwas schuldig ist, darf nichts an den Gemeinschuldner verabfolgen oder leisten, mutz auch den Besitz der Sache und die Forderungen, für die er aus der Sache abgesonderte Befriedigung beansprucht, dem Konkursverwalter bis zum 10. Februar 1914 anzeigcn K 1/14 Königliches Amtsgericht zu Dippoldiswalde. Drucksachen für Gemeindebehörden fertigt Buchdruckerei Cari Jehne. MDie Geschäftsräume des unterzeichneten Stadtrats (einschl. Stadt- und Sparkasse) sind am 27. dss. Mts, nur bis mittags 12 Ahr geöffnet. f-^Dippoldiswalde, am 26. Januar 1914. Var 8t»cktr»t. Holzversteigerung, Wendischcarsdorser Revier. Restaurant „zum Bad" in Rabenau, Mittwoch den 4. Februar 1914 vorm. 1/4 >1 Uhr: 35 h. u. 1305 w Stämme, 896 w. Klötze, 890 w. Derb- u. 1110 w. Reisslängen, 22,5 rm w Nutzknüppel, I rm h. u. 8,5 rm w. Brennscheite, 13,5 rm h. u. 83 rm w. Vrennknüppel, I rm h. u. 27,5 rm w. Aeste; Abt 73, 79, 81, 83, 93, 94, 96 bis 99. 104. Kgl. Forstrevierverwaltung Wendischcarsdorf u. Kgl- Forstrentamt Tharandt. Bekanntmachung. Dem Dienstknecht Georg Edmund Eichler aus Gersdorf ist das ihm unter dem 18. April 1911 unter Nr. 6 vom Bürgermeister zu Berggießhübel ausgestellte Gesinde- zeugnisbuch abhanden gekommen. Zur Verhütung von Mißbrauch mit diesem Buche wird dies andurch bekannt gemacht. » Breitenau, am 24. Januar 1914. Hanke, Gemeindevorstand. - " " Kaisers Geburtstag — 27. Januar. den Geburtstag des Kaisers überall, wo Liebe zu Kaiser festlichen Gedenktages. Und sich nahezu ganz verzagen, Mächten hat sich fester und das Verhältnis Deutschlands zu den verbündeten Groß- herzlicher als vordem gestaltet, die Beziehungen zu den Und dennoch stand noch nie sein Sinn Nach blut'gem Schlachtenlorbeer hin, Er schätzt des Friedens Reiser! Daß friedlich wachs des Volkes Kraft, Daß blühe Kunst und Wissenschaft, Drob' müht sich unser Kaiser! Vom Bodensee zum Eiderstrand Hört man erneut durchs deutsche Land Den Ruf heul' laut erklingen: Dem Kaiser Heil! Aus Herzensgrund Wir alle ihm zu dieser Stund' Froh solchen Wunsch darbringen! Entschlossen wahrt er deutsche Ehr' Noch stets mit scharf geschliffner Wehr Im Geiste seiner Ahnen; Drum ihm zum Preis am Kaisertag Geschützgrutz dröhnt weit über'n Hag, Weh'n stolz die deutschen Fahnen! Wieder läuten die Glocken in allen deutschen Gauen ein und Hunderttausende versammeln sich in diesen Tagen und Reich die Herzen höher schlagen läßt, zur Feier des Dreioerbandmächten sind freundlicher geworden. Mag immerhin die Kunst der offi ziellen Diplomatie an diesen erfreulichen Resultaten ihren Anteil haben, gerade in der auswärtigen Politik Deutschland ist, wie man weis, der Wille und die Persönlichkeit des Kaisers fast allein entscheidend. > Auch in der inneren Politik Deutschlands reicht sein Einfluß weiter, als Para graphen und Verträge ahnen lassen. Die Kunst, auf dem Schachbrett der inneren Ge setzgebung und Verwaltung des Reiches die verschiedenen Figuren jo zu ziehen, daß ein gutes Spiel herauskommt, mag oft noch schwieriger sein als die Führung der äußereir Politik Und gerade in den letzten Wochen haben sich diese Schwierigkeiten vor oller Augen enthüllt. Die Folgen der an sich so geringen Vorfälle in Zobern, die erregterr Erörterungen, die im Reichstag und im Lande, die Auseinandersetzungen des Reichs kanzlers mit den beiden Häusern des preußischen Landtags, und die letzten Jnterpella» tionsdebatten im Reichstag sind noch frisch in aller Gedächtnis. Wenn es in dieser dunklen Kette von Widrigkeiten einen Hellen Ring gibt, dann ist es die tzaltuNA unseres Kailers. Allen umlaufenden Gerüchten zum Trotz darf heute als sicher gelten, daß de: Kaiser von Anfang an eine Stellung über den Parteien genommen und bi» zum Augenblick innegehalten hat, Die Zurückhaltung in öffentlichen Bekundungen, die er sich sichtlich auferlegt hat, sein Schiedsspruch im Streit zwischen Militär- und Zivll- verwaltung In den Reichslanden, seine vornehme Sachlichkeit und überlegte Ruh« haberr im deutschen Borke dankbare Würdigung gefunden. So darf der Kaiser seinen 56. Geburtstag in der Ueberzeugung feiern, daß da» Band der Liebe und Verehrung, das ihn mit seinem Volk verbindet, durch die festlichen und die trüben Erlebnisse de» letzten Jähret hindurch nur enger und fester geworden ist. Unzählige Deutsche in der Helmut und über See werden das in diesen Tagen gern und sreudig bezeugen. Und unzählige Stille im Lande, die au» irgendwelchen Gründen den Feslseiern fern bleiben, werden doch im Herzen einstimmen in den Wunsch: möge auch das neue Lebensjahr ein gesegnete» für unser« Kaiser werden. gerade in diesem Jahre, gerade in den gegenwärtigen ernsten Zeitläusten wird so mancher, der sonst bescheiden bei Seite stand, Gelegenheit nehmen, durch äußerlichen Anteil an den festlichen Veranstaltungen zu beweisen, daß das Bekenntnis zum monarchischen Gedanken, die persönliche Verehrung für den Träger der Reichskrone jetzt deutlicher denn je nach Ausdruck verlangt. Lin Feierjahr war das letzte Lebensjahr des Kaiser». Da ist vor allem des hoch und froh begangenen 25jährigen Jubiläums seiner eigenen erfolg- und friedensgesegneten Regierung, bei dem ihm das Volk und alle Bundesfürsten mit aller Herzlichkeit huldigten, und des Vermählungsfeste» seiner einzigen geliebten Tochter zu gedenken, das die beiden mächtigsten Herrscher Europa», den Zaren und den König von England an den Berliner Hof jührte. Daß der Kaiser auch an den übrigen zahlreichen Jubiläumsfesten des letzten, an stolzen, geschichtlichen Erinnerungen so reichen Jahres in frischer Gesundheit teilnehmrn und die schweren ReprSsentationrpflichten ohne sichtbare Ueberanstrengung durchführen konnte, das ist für den 55 jährigen Herrscher und für das deutsche Volk der erste Anlaß zur Dankbarkeit. Auch die Tatsache, um bei dem rein Menschlichen zu bleiben, daß di« Kaiserliche Familie in dem verflossenen Jahr nicht nur vor Krankheil und Leid verschont geblieben, sondern durch den fürstlichen Schwiegersohn, den Herzog von Braunschweig, eine erwünschte Vergrößerung erfahren hat, wird das Oberhaupt dieser Familie an seinem Geburtstag dankbar bewegen. Dann ober schaut der Kaiser und die zahllosen Mitfeiernden im Inland und Aus land zurück auf seine Lebens- und Berufsarbeil de» verflossenen Jahre». Da» Ergebnis dieses Rückblicks ist kein andere» wie das eines jeden tätigen und tüchtigen Mannes; viel Mühe und Arbeit, manche schönen Erfolge, manche herben Enttäuschungen. In der auswärtigen Politik ist es dem Oberhaupt des deutschen Volks geglückt, den Frieden zu erhalten, der In den letzten Jahren häufiger und schwerer als seit langem bedroht war. Die Wolken in der europäischen Wettrrecke, am Balkan, haben Gesegnet sei sein Wirken drum, Ihm werde weitrer Friedensruhm Trotz aller ernsten Zeiten! Der Kaiser hoch! Zum heutigen Tag Braus' froh es durch den kahlen Hag — MögWott ihn stets geleiten! H. Werner. t