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Mcheritz-Mung Anzeiger fiir Dippoldiswalde und Umgegend. .-K 76. Jahrgang Donnerstag, den 31. März 1910 Nr. 37 und mutzte ge- k-^ - n. ver- pts- ttge- lede wie irrte erne chen von zehn I im und tistik ;irks- ftück- Lauf ende 908 auch recht auf topf, »rch- die Osierfeieitag morgens gegen 1/2 4 Uhr ereignete sich der zwölfte Absturz von der 20 Meter hohen, vor einigen Jahren geweihten Brücke. Der aus Zeulenroda gebürtige 20 jährige Chauffeur Zarol schwang sich über die Brüstung, , schlug mit furchtbarer Gewalt auf und wurde entsetzlich verstümmelt als Leiche aufgehoben. Dem Unglücklichen, der die Tat aus Krankheit begangen haben soll, waren alle Glieder mehrmals zerschmettert. Bisher haben sich 7 Personen weiblichen und 5 Personen männlichen Ge schlechts von der Brücke abgestürzt. 'M nsb. rant pens ein trift: mter errn digt, whl! udig tritt ran: ünf- auf »rige dem ver- akier und den die» 1 ist. lohn inen cans arde twa hat, und- »Der eben atur- rsten ihrte die ung, egen sund und will, fahr tigen an! cktig. Pier, )M. Vielleicht kommen auch alle drei zu ein und derselben Kompagnie. ScheUerhau. Vor einigen Tagen wurde der etwa 25jährige Einwohner R. wegen Sittlichkeitsverbrechen, be gangen an seiner eigenen Mutter, sestgenommen und nach dem König!. Amtsgerichte Altenberg gebracht. Er leistete am heutigen ausgenommen. „Ersurt", der bei feiner Festnahme heftigen Widerstand 1 Kunden werden. Dresden. Die Zweite Kammer hat Mittwoch vormittag ihre Arbeiten wieder Dresden, 29. März. Der Luftballon eitete schm gelegt eines Der «an- rden. tvel- von e. zu- l auf lacht- nter- W Formulare und andere Drucksachen sür Gemeinde- und andere Behörden liefert in zweckentsprechender Aussührung die Buchdruckerei von Earl Sehne, Dippoldiswalde. Inserate werden mit kl Pfg, solche aus uns«« Amtrhauptinm mschast hier am ersten Feiertag ausstieg, landete heute früh 5 >/2 Uhr bei einem Dorse in Rumänien. Die beiden in der Gondel befindlichen Insassen waren wohlbehalten. — Ein eigenartiger Eisenbahnunfall ereignete sich am letzten Freitag abend aus dem Bahnhofe in Mügeln. Mit der Müglitztalbahn waren eine Anzahl Milchkannen gekommen, die über 500 Liter Milch enthielten und in Mügeln umgeladen werden sollten. Als man mit dem Handwagen, der zur Umladung diente, die Gleise passierte, wurde ein Rad durch eine Schiene festgeklemmt, so datz alle Bemühungen, den Wagen freizumachcn, vergeblich waren. Im gleichen Augenblick brauste der Schnellzug heran, satzte den Wagen mit den Kannen und zermalmte sie. Die weitze Flut der Milch rann die Treppe herunter. Glücklicherweise ist die Geschichte ohne jeden ernsteren Schaden abgegangen, da die Männer, die mit dem Wagen hantierten, sich in letzter Minute retten konnten. — Ueber die Besetzung der erledigten Pfarrstelle in Eibenstock ist noch keine Entscheidung getroffen, da der Kirchenoorstand hierfür dem Evang.-Iutherischen Landcs- konsistorium Herrn Pastor Rudolph in Vorschlag gebracht und die drei von dieser Behörde präsentierten Bewerber abgclehnt hat. Das Landeskonsistorium hat bisher dem Wunsche des Kirchenvorstandes nicht entsprochen, auf ein viertes Gesuch des letzteren ist noch keine Antwort erfolgt Bleibt das Vereintgungsverfahren erfolglos, so geht das Recht der Besetzung aus die in evan^eliais beauftragten Minister über. Die Eibenstocker Pfarrstellc hat sehr hohe Einkünfte. — Eine dankenswerte Einrichtung hat der Schwimm- oerein in Schneeberg getroffen Er beschloss, 20 Schul- knaben unentgeltlich Schwimmunterricht zu erteilen. Wurzen, 29 März. Heute früh brannte das Gast haus zu Kornhain nieder. Bereits am Sonnabend abend wurde ein ausgebrochener Brand durch zwei Arbeiter noch rechtzeitig gelöscht. Der Besitzer des Gasthauses wurde wegen Verdachts der Brandstiftung vorläufig fest genommen. Leipzig. Demnächst wird Leipzig um eine Sehens würdigkeit bereichert werden. Im Zoologischen Garten wird nämlich zurzeit ein Aquarium sür See- und Sütz- wassertiere erbaut, das der jetzige fachwissenschaftliche Leiter des Gartens, Herr Or. Gebbing, ehemaliger Hilfsarbeiter bei der deutschen Südpolarerpedilion, technisch einrichtet. Es sind 30 eingemauerte Wasserbehälter vorgesehen, deren Grötze recht verschieden ist, um den Existenzbedingungen der Tiere gerecht zu werden. Die grötzten Bassins besitzen eine Länge von 3 m und fassen ungefähr 6 cbm Wasser. Sie dienen im wesentlichen zur Aufnahme grötzerer frei schwimmender Seefische, wie Flunder, Kabeljau, Rochen, Hai rc. Daneben werden zahlreiche Standaquarien für kleine einheimische Fische und Ziersische Ausstellung finden. Nur wenige Zoologische Gärten besitzen ein Schauaquarium, in dieser Grütze überhaupt kein deutscher Garten. Die Er öffnung des Aquariums Ist Ende April zu erwarten. Plauen. Die Abstürze von der König-Friedrich- August-Brücke mehren sich in schrecklicher Weise. Am ersten Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Die Osterfeiertage haben dies mal wohl alle Hoffnungen erfüllt, die man von dem Auferstehungsfeste in so früher Jahreszeit überhaupt hegen konnte. Der erste Feiertag war ein rechter Lenzlag, der die Parole ausgegeben hatte: „Sonnenschein — Sonnen schein — Frühlingssonncnschein!" und der die Stadtbe völkerung frisch zu sich zu G sie lud. Einer uralten Sage zufolge tanzt die Sonne am Ostermorgen in die Welt und macht bei ihrem Aufgange drei Freudensprünge. Nun, gesehen haben wir diese impulsiven Freudenäutzerungen unserer Allbeglückenn zwar nicht, aber geschehen werden sie wohl sein; denn das lachende Glück, das sie während des ganzen Tages über die Erde ergötz, lieh auf sehr frohe Stimmung bei unserer Tagesbeherrscherin schlichen. Jubelnd ob der Pracht des Festtages zogen die Städter in Massen „aus der Strotzen quetschender Enge, aus niedriger Häuser dumpscn Gemächern" hinaus, um Ostern zu feiern und die Auferstehung der Natur zu belauschen. Wo immer man hinkam, wimmelte es von Spazier gängern und die Ausflugsorte empfingen zahlreiche Gäste. Der zweite Feiertag war zwar etwas kühler, gab aber sonst dem ersten nicht viel nach. So konnten wir trotz aller Zeitigkeit ein Ostern feiern, wie es uns selten be- schieden ist, ein Ostern, das — um mit Geibel zu reden — „ein inniges Erneuern im Bilde des Frühlings offen barte". Und der dritte Feiertag? Der holte nach, was die beiden ersten versäumt: es regnete und war unfreund, lich, der vierte aber, der brachte regelrechtes Schnee gestöber, fast wie wir es den ganzen Winter über nicht gehabt und m>t recht gemischten Gesühlen treten wir in den wetterwendischen April. — Das unter der Leitung des Herrn Kantor Schmidt angeführte Karsreitagskonzert war in allen seinen Teilen wohl gelungen; geschickt war das Programm zusammen gestellt und vortresslich wurde es ausgesührt. Die geist liche Musikaufsührung veranschaulichte das Leiden, den Tod und die Auferstehung Christi. Die Bemühungen des Herrn Kantor Schmidt, der sich selbst als geschickter Orgel- virtuos erwies, wurden aber auch reichlich belohnt durch sicheres Auftreten seines Kirchenchores, durch seelenvolles Spiel der Violinisten und durch angenehmen, künstlerischen Gesang der beiden Solisten, deren volle, abgerundete Tonfülle in weitgespanntem Tonumfang, sowie muster gültiger Aussprache und Vortragsweise allgemein Wohl gefallen erregte. Der Besuch des Konzerts war ein zahl- reicher, ob ganz zufriedenstellend, wollen wir nicht be haupten. — Die Zeit der Prüfungen stellt auch an die Musik schüler der hiesigen Stadtkapelle die Forderung, den Be fähigungsnachweis zu erbringen, und so boten die beiden Osterkonzerte im Schützenhaus und Sternsaale den Musikschülern Gelegenheit, in ziemlich schwierigen Solo- sätzen auf ihren Hauptinstrumenten, schöne Erfolge ihrer Lehrzeit zu Gehör zu bringen. Neu und besonders amüsant war das Solo auf dem an sich schwerfälligen Kontrabaß. Im übrigen brachten die Konzerte feine Wiedergaben von Werken der besten Tonkünstler. — Vom I. April an werden die Postschalter zum Verkehr mit dem Publikum bereits um 7 Uhr geöffnet; auch der Telephon verkehr beginnt am selben Tage zu gleicher Zeit. Maren bei Kreischa. Bon dem hier wohnhaften Jn- validenrentner Jakob gingen dieser Tage Drillinge zur Musterung. Dabei hat sich der wohl außerordentlich seltene Fall ereignet, daß alle drei Brüder für tauglich befunden und zu den Schützen ausgehoben wurden. Tagesgeschlchte. Berlin. Die Reichskasse vereinnahmte von April 1909 bis Februar 1910 bei 133 Millionen Mark Ausfuhroer gütungen u. a. für Zölle 656 Millionen oder 119 Mill. Mark mehr. — Durch den Marineetat 1910 ist der Bau von drei Linienschiffen, eines Panzerkreuzers und zweier kleiner Kreuzer beschlossen worden. Bei den Linienschiffen handelt es sich um Ersatzbauten für die drei Küstenpanzer „Hagen", „Aegir" und „Odin". Der Panzerkreuzer trägt die Be zeichnung „I" und die beiden kleinen Kreuzer sind Ersatz- schiffe für die Stationsfahrzeuge „Kormoran" und „Kondor". Zu diesen vier großen und zwei kleinen Schissen kommen noch der Bau einer aus zwölf Fahr zeugen bestehenden Torpedodootslottille und der Bau einer Anzahl von Unterseebooten. Ueber die Zahl der im Bau befindlichen und der neu zu bauenden Unterseeboote werden keine Mitteilungen gemacht. Mit einzelnen Aus nahmen dürften die diesjährigen Bauaufträge den Privat wersten zufallen. — Die bayerische Sozialdemokratie hat der Bier preiserhöhung gegenüber beschlossen, bei einem Preis aufschlage von 2 Pf. pro Liter die äußerste Einschränkung im Bierkonsum zu üben, bei mehr als 2 Pf. Preisauf schlag pro Liter jedoch mit den schärfsten Mitteln in der Regel den Boykott den Bieraufschlag zu bekämpfen und die Brauereiarbeiter und Wirte im Kampfe gegen da» Brauereikapital kräftig zu unterstützen. Es wurde ein be sonderer Arbeitsausschuß von fünf Mitgliedern eingesetzt. — Die Einbürgerung der Bachforelle in Deutsch- Südwestasrika kann als geglückt angesehen werden. Ver suche, die der Kasseler Fischerverein gemacht hat, ergaben dies Resultat, nur muß bei dem Überseetransport der Brut noch größere Vorsicht angewandt werden. Frankreich. Es ist spaßhaft, die Streitereien innerhalb der französischen Königspartei zu verfolgen. Die „legitimen" Erben des Thrones, nämlich die Prinzen von Bourbon, Nachkommen des Spandauer Uhrmachers Naundorf, der sich für den Sohn Ludwigs XVI. ausgab, haben der Regierung in einem Gesuch um Anerkennung als französische Bürger mitgeteilt, daß sie an dem gegenwärtigen Zustand Frankreichs nichts auszusetzen hätten, d. h. also, daß sie endgültig auf die Thronfolge verzichten! Erkennt man nun die Herren als französische Bürger an, dann wird sich der Herzog v Orleans, auch ein Kron-Prätendent, ungemütlich fühlen, denn dadurch werden seine „Ansprüche" verneint. Frankreich. Die Kosten der französischen Marokko- Expedition. Der Bericht des Deputierten Doumer über die Extraausgaben für Marokko ist in der französischen Kammer jetzt verteilt worden. Doumer beantragt bei den Kriegskosten einen Ergänzungskredit von 1 128063 Frank zu bewilligen. Bis zum 3l. Dezember 1909 betrugen die Gesamtkosten für die französische Expedition in Marokko 73668 000 Frank Die Menschenverluste bezissern sich auf 177 Tote und 605 Verwundete. Am 15. März betrug der Lsfektiobestand der französischen Truppen in Marokto M - 'N : Bestellungen an. Amtsblatt str die Königliche AmtshaWtmannschast, das Königliche Amtsgericht und dm Madtrat M MxpMswalde. DA ,»rlß«cktz.Z«wwt^ -rscheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend und wird anden vorhergehen- tzenWenden ausgegeben. Preis vierteljährlich 1M. Z5 Pfg., zweimonatlich oder deren Raum berech net. Bekanntmachungen auf der ersten Seite (nur von Behörden) die zwei- gespaltene Zeile 35 bez. 30 Pfg. - Tabellarische und komplizierte Inserat« mit entsprechendem Auf schlag. - Eingesandt, im redaktionellen Teile, dir Spaltenzeile 30 Pfg N Pfg., einmonatlich 48 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. - Alle Postan- Kalten, Postboten, sowie unfereAusträger nehmen Mit achtfettigem „Illustrierten Unterhaltungsblatt". Mit land- und hauswirtschastlicher Monats-Beilage. Für die Aufnahme eines Inserats au bestimmter Stelle uud au bestimmte« Tagen wird keilte Garantie übernommen. Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehnr. - Drink und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Die Herren Gemeindeoorstände haben die Brandoersicherungsbeiträge sür den 1. Termin 1910 auf Grund der bereits zugegangenen Heberegister von jeder Beitrags einheit mit 1 Pfg. bei der Gebäude-, und 1>/2 Pfg. bei der freiwilligen Versicherung längstens bis zum 10. April ds. Js. einzuheben und zu den besonders angeordneten Zeiten pünktlich abzuliefern. Königliche Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, am 26. März 1910. Die Schulvorstande werden hiermit aufgefordert, die unter Nr. 36 der Sammlung amtshauptmannschaftlicher Bekanntmachungen pp. näher bezeichnete Anzeigeerstattung über die Erziehung der in ihren Schulbezirken aufhältlichen nicht vollsinnigen und insbesondere blinden Kinder spätestens bis zum 1. Mai dieses Jahres zu bewirken. 437 X. Königliche Bezirksfchulinspektion Dippoldiswalde, am 24. März 1910. Freitag, den 1. April dieses Jahres, mittags 12 Ahr, sollen in Ruppendorf nachstehende Gegenstände, als: 1 oiatürieor »lolckorsodrsuk, 1 -vottürigor Molckorsodrrmk, 1 vioroektgor Rsok, 1 LloläorstLaSvr uno 1 Sols mit drsunom Loras öffentlich gegen Barzahlung versteigert werden. Sammelort der Bieter: Gasthof Ruppendorf. Dippoldiswalde, am 30. März 1910. (). 187 / Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts. „ 197/10 Vorstodoacko Vorstvigoraog «Lbromi ckos Drucks» salgododva.