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Wchmtz-Mung Anzeiger für Dippoldiswalde «nd Umgegend. Inserate, welche bei der bedeutenden Auflage de» Blattes eine sehr wirk same Verbreitung finden, werden mit 12 Psg., solche aus unserer Amtshaupt mannschaft mit 10 Psg. die Spaltzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirte Inserate mit entsprechen dem Aufschlag. - Einge sandt, im redattionellen Theile, die Spaltenzelle 20 Pfg. Die „Seißrritz»Zeitung" erscheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend und wird an den vorhergehen- denAbenden ausgegeben. Preis vierteljährlich l M. 25 Pfg-, zweimonatlich 84 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. - Alle Posta» statten, Postboten, sowie unsere Agenten nehmen Bestellungen an. „ Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft, das Königliche Amtsgericht und den SLadtrath zu Dippoldiswalde. Sonnabend, den 8. Dezember 1906. Nr. 141. Verantwortlicher Aedscteur: Paul Jehne. - Druck und Verlag von Carl Jehnr in Diwoldlswal-r^ Mit «chlMgom «« Mr »le Aufnahme «I»« Inserate an bcstlknnrler Stelle NN» destimmten Tahen wir» leine lkarauue ' 72. Jahrgang. Im 2mrulg8V8r8t8i8vruvg8V«rlLkr»L des Grundstückes Blatt 18 des Grund buchs für kklmnlrkainnbn wird der auf den 11. Januar 1907 anberaumte Versteige rungstermin »Ll8«Il0d0ll. Dippoldiswalde, den 4. Dezember 1006. 2s 16/06. Königliches Amtsgericht. Das im Grundbuche für Gomsen Blatt 26 auf den Namen Adolf Theodor Feld mann eingetragene Grundstück soll am 22. 1207, voniniUsg» IO UI»-, an der Gerichtsstelle im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden: Das Grundstück ist nach dem Flurbuche 3 Hektar 91,5 Ar groß und auf 33715 M. geschätzt. Es besteht aus Gebäuden mit Schneidemühleneinrichtung und Wasserkraft, so wie Garten, Feld, Wiese, Erlen- und Weidenniederwald und Teich. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts, sowie der übrigen das Grund stück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zeit der Ein tragung des am 24. Oktbr. 1906 verlautbarten Versteigerungsoermerkes aus dem Grund ¬ buche nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Auffordnun« zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebo^ nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche de» Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Diejenigen, die ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht haben, werden aus- gefordert vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Ein stellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerung-- erlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes treten würde. Dippoldiswalde, den 6. Dezember 1906. 7-, 18/06. Königliche« Amtsgericht. Der Plan über die Errichtung einer oberirdischen Telegraphenlinie am Kirchweg in Possendorf liegt bei dem Telegraphenamt in Dresden-A. vom 8. ds. ab 4 Wochen aur. Dresden-«., 5. Dezember 1906. Aaiwvnlivkv OdenposteliidsKtion. I V.: Gantzer. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. In der Nacht zum heutigen Mitt woch hat für dieses Jahr der Winter endlich seine Visiten karte abgegeben, indem eine leichte Schneedecke auf den Fluren lag. — Wir machen besonders darauf aufmerksam, daß morgen Sonntag, den 9. Dezember, nachmittags in unsrer Stadtkirche nicht Predigtgottesdienst, sondern Feier des hl. Abendmahls stattfindet. Schmiedeberg. Am vergangenen Sonntage hielt Herr Rezitator Paul Mürbe aus Dresden einen Vortrag, dem nicht nur sämtliche Schulklassen, sondern auch viele Eltern und Auswärtige beiwohnten. Der Zweck dieser Veranstaltung war, den Kindern zur Förderung der Aus sprache und Betonung eine Musterrezitation mehrerer Ge dichte und Prosastücke zu bieten. Herr Mürbe erledigte sich seiner Aufgabe aufs beste. Sein Organ zeigte große Modulationsfähigkeit und seine Aussprache war edel, sein Vortrag lebendig und packend. Die Kinder folgten mit gespanntester Aufmerksamkeit bis zum Schlüsse. — Der Männergesangverein Schmiedeberg vereinigte am Mittwoch abend im Gasthofe seine aktiven und passiven Mitglieder zu einer außerordentlichen Versammlung. Der Verein, der erst kürzlich sein 37. Stiftungsfest feierte, wurde am 18. Oktober 1869 von neun Mitgliedern ge gründet, von denen jetzt zwei hier noch am Leben sind. Diesen, Herrn Schmiedemeister K. Hahmann und Herrn Stellmachermeister Wolf, war für ihre treue, langjährige Ausdauer im Vereine eine besondere Anerkennung zu gedacht. Es hatte der Sächs. Elbgausängerbund am 38. Sängertage 1905 Ehrenzeichen in Gold und Silber für -alte treue Sangesbrüder gestiftet. Durch Nachsuchen des Vorsitzenden unseres Männergesangvereins ist nun das erste Mal solche Auszeichnung für den hiesigen Verband Dippoldiswalde bewilligt worden. Leider war es den Mitgliedern des Verbandsausschusses nicht möglich, persön lich hier zu erscheinen, und so war der Vorsitzende des -hiesigen Vereins, Herr Lehrer Forkhardt, beauftragt, oben genannten Herren je ein am grün-weißen Bande tragbares Ehrenzeichen in Silber, nebst zugehöriger Urkunde vor versammelter Mitgliederschaft zu überreichen, was unter entsprechender Ansprache und Beglückwünschung geschah. Der festliche Abend verlief in äußerst angenehmer Unter haltung durch abwechselnde Gesänge und außerdem trug die Kasse durch Stiftung einiger Faß Bier zur fröhlichen Stimmung wesentlich bei, sodaß man noch lange in ge mütlichem Zusammensein bei einander verweilte. Für 6. -Januar 1907 ist vom Verein aus hier ein größeres Konzert in Aussicht genommen. Dresden, 6. Dezember. Gegen >/27 Uhr abends traf der Großherzog von Oldenburg zum Gegenbesuche am Königlichen Hofe auf dem hiesigen Hauptbahnhofe «in. Hier hatten sich zum Empfang eingefunden der König, Prinz Johann Georg und die Generalität. Nach überaus herzlicher Begrüßung begaben sich der König und sein hoher Gast durch den Königspavillon nach dem Wiener Platz. Nach Abschreiten der dort aufgestellten Ehrenkom pagnie des 2. Grenadierregiments Nr. 101 und Abnahme des Parademarsches fuhren die Allerhöchsten Herrschaften in einem Galawagen nach dem Residenzschlosse, wo der Großherzog im Vestibül von dem Königlichen Großen Dienst empfangen wurde. Abends 1/28 Uhr fand im Schlosse Galatafel statt. Zum Ehrendienst bei dem Groß herzog sind befohlen Generalmajor von Gersdorff und Major von der Decken. Riesa. Der von dem König angekündigte Besuch der Stadt Riesa wird Montag, den 10. Dezember, er folgen. Limbach. Wie das „Limb. Tagebl." erfährt, hat das Justizministerium Bürgermeister vr. Goldenberg vom I. Januar 1907 ab als Rechtsanwalt bei dem Amts gerichte und dem Landgerichte Leipzig zugelassen. Kamenz. Auf dem dem Standesherrn vr. Naumann gehörigen Rittergut Weißbach brach am Sonntag abend Feuer aus. Ein ca. 55 Meter langes Stallgebäude und ein Seitengebäude sind niedergebrannt. Außer 1000 Zentnern Heu und Wirtschaftsgeräten ist der größte Teil des Mobilars des Oberschweizers verbrannt. Ostritz. Spurlos verschwunden ist seit Sonntag stütz der 18jährige Ratskopist beim hiesigen Stadtamte Arthur Juza. Seine Bücher und eine von ihm geführte kleine Kasse hat ec in vollster Ordnung zurückgelassen. Die Ermittelungen haben ergeben, daß er am Sonntag gegen 11 Uhr vormittags auf dem Bahnhof in Görlitz gesehen wurde; seitdem fehlt jede Spur. Zwickau. Neuerdings sind hier an den Ausschuß der Gewerbe- und Industrie-Ausstellung noch so erhebliche Ausgaben herangetreten, daß die Erwartungen eines er heblichen Überschusses sich kaum verwirklichen werden. Marienberg. Die wertvolle Einrichtung des Schlosses Scharfenstein, dessen Besitzer, Rittergutsbesitzer Heinrich von Einsiedel, in Konkurs geraten ist, kommt jetzt an mehreren Tagen zur öffentlichen Versteigerung. Plauen i. V. Zur Errichtung des König Albert- Denkmals, an dessen Bau auf dem Altmarkt bereits ge arbeitet wird, und das im nächsten Frühjahr in Gegen wart des Königs enthüllt werden soll, fehlten noch einige Tausend Mark, die durch freiwillige Spenden aufgebracht werden sollten. Jetzt hat die Vogtländische Bank, Aktien gesellschaft, für das Denkmal 1000 M. gespendet. Nepfalza-Spremberg. Unter dem dringenden Ver dacht des Kindesmordes wurde am Monti g in Georgs- walde die dort im Gasthof „zur guten Quelle" tätige Kellnerin Ella Reinicke aus Dresden, die früher in einem am hiesigen Obermarkt gelegenen Restaurant bedienstet war, verhaftet. Sie wird beschuldigt, die Mutter des kürzlich aus der Mandau in Seifhennersdorf geborgenen Kindes zu sein. Tagesgeschichte. Berlin. Der Besuch des Königs und der Königin von Norwegen am preußischen Hofe wird voraussicht lich mit keinerlei Empfangsfeierlichkeiten in Berlin ver bunden sein. Die Ankunst ersolgt nach den bisherigen Dispositionen am Sonnabend, den 15. d. M., vormittags auf dem Bahnhof Wildpark. Das Königspaar nimmt im Neuen Palais Wohnung. Hier findet auch am Abend desselben Tages Galatafel statt. Am Sonntag, den 16. d. M., begibt sich das Königspaar nach Berlin, wo für den Abend eine Vorstellung im Königlichen Opernhaus in Aussicht genommen ist, an die sich die Abreise unmittelbar anschließt. Berlin. Die „Nordb. Allg. Ztg." veröffentlicht Mit teilungen aus dem Reichshaushaltsetat für 1907. Beim Etat des Reichsjustizvmts betragen die Einnahmen im ordentlichen Etat 803 755 M. (ein Mehr von 25 201 M ), die Ausgaben 2 417 690 M. (ein Mehr von 62 145 M.) Der Etat der Reichspost- und Telegraphenvcrwaltung weist an ordentlichen Einnahmen 610157 740 M. (mehr 58 342 240 M.) auf, an ordentlichen Ausgaben 527970140 M. (-j-4l 157 020 M ) Der Überschuß beträgt 82 187600 R. ( s-17185 220 M.) Die fortdauernden Ausgaben de» ordentlichen Etats betragen 511899 911 M.(-s-40 053166 Neugefordert werden eine große Anzahl Beamter, darunter 1200 Assistenten. Bei den einmaligen Ausgaben der ordentlichen Etats im Gesamtbeträge von 16070229 M. (^ l 103854 M.) sind neue Kosten zu Bauten bezw. Grunderwerb gefordert, für Eibenstock im Erzgebirge 80000 M., für Auerbach i. V. 236100 M. Der Etat der Reichsdruckerei veranschlagt den Überschuß auf 3 351601M. Der Etat für die Verwaltung der Reichseisenbahnen be rechnet die Einnahmen des ordentlichen Etats auf 11787500 M. (-j-10492300 M., die Ausgaben auf 95 060910 M. Unter den einmaligen Ausgaben befinden sich 2000000 M. zur Vermehrung der Betriebsmittel, wofür auch der außerordentliche Etat 181/2 Millionen Mark fordert, dir im Laufe von 30 Jahren aus den ordentlichen Einnahmen der Reichseisenbahnen getilgt werden sollen. Die Höhe der diesjährigen Aufwendun gen für die Betriebsmittel erklärt sich aus der ungewöhn lichen Zunahme des Verkehrs. An neuen Stellen werden gefordert 50 Lokomotivführer und Heizer, 40 Zugführer, 60 Wagenwärter, Schaffner und Bremser. — Die Besserstellung der Unteroffiziere ist nunmehr in die Wege geleitet. Im letzten Heeresetat sind zu diesem Zweck Mittel eingesetzt worden, und die Heeres- Verwaltung hat jetzt mit deren Verwendung begonnen. Die Aufbesserung sollte am l. Oktober beginnen; besondere Leitsätze dazu waren dem Etat beizefügt, welche die Ver waltung jetzt verwirklicht. Danach ist vorgesehen, dast nach neun Dirnstjahren alle Unteroffiziere das Dienstein kommen des Vizefeldwebels beziehen, während sie nach 51/2 Jahren das eines Sergeanten erhalten. Diese An ordnung soll durchgeführt werden, auch wenn an den ge nannten Zeitpunkten keine etatsmäßigen Stellen frei sind. — Bei den Preisangeboten für die Fleischlieferun gen an die Truppenküchen der Berliner Garnison aus das erste Halbjahr 1907 hat sich bei dem Lose 1, da» Rind-, Kalb und Hammelfleisch umfaßt, zwischen dem höchsten und niedrigsten Gebote eine überraschende Diffe renz in der Höhe von über 50000 Mark ergeben. Wäh rend das niedrigste Angebot das Pfund Fleisch für 61 Pfennig liefern will, fordert das höchste Angebot beinahe 70 Pfennig. Da die Lieferungsbedingungen genau vor geschrieben sind, läßt sich dieser Unterschied durch Qualitäts differenzen nicht erklären. Salzwedel. In dem hiesigen Ulanen-Regiment Nr. 16 sind seit Jahren betriebene große Unterschlagungen von llniformstücken und Proviant amtlich aufgedeckt worden. Eine Anzahl Verhaftungen ist in Salzwedel bereits vor genommen worden. Dem „Altmärker" zufolge, sind mehr fache Beurlaubungen von Offizieren erfolgt. Lin Kriegs gerichtsrat ist zur weiteren Untersuchung in Salzwedel ein getroffen. Auch gegen die in Gardelegen liegende 2. und 5. Schwadron des Regiments ist eine strenge Untersuchung eingeleitet worden. Die Unterschlagungen wurden durch anonyme Briefe an das zuständige General-Kommando vorgenommen. Braunschweig. Einer sicheren Meldung der „Voss. Ztg " aus Penzing zufolge hat der Herzog von Cumber land die entschiedene Weigerung ausgesprochen, auf Han nover zu verzichten. Er lehnte auch die Inanspruchnahme des Bundesrats mit Bestimmtheit ab. Darmstadt, 5. Dezember. Der Großherzog hat au» Anlaß der gestern vollzogenen Taufe des Erbgroßherzog»