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WeWH-Ieitmg Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend. Die e keiner Dienstag, den 22. Mai 1906 SK. 58. in der Staats- Fahr- nsagen. ch am udapest : Lager iuf be- ieneral- deutsche u vor- Gespcrrt wird vom 23. bis mit 26. dieses Monats der von Reinholdshain nach Dberfrauendorf führende Kommunikationsweg. Der Fährverkehr wird währenddessen über Niederfrauendorf bez. Elend gewiesen. 594 ä. Königliche Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, am 19. Mai 1906. Wegen Ausbruchs der Maul- und Ulausvsouedo in Hvll8tLät (Gemeinde Niklas- berg, Bezirkshauptmannschaft Teplitz) wird die Lintukrstation zu MolSau bis auf weiteres kv8oUo88Sll. Königliche Amtshauptmannschast Dippoldiswalde, am 20. Mai 1906. offenbar ung zu s dem iontags- lngeseh- l: „Das Hand- 'Mhig- Parla- daß sie vie Sie rmalige eschluß- in, wie atischen Paris" ! Be- l stan- eihe (!) große stanks, 00 bis tter ist wnnen ig für ausge- n Be- weiter > fran- Zerufs- so selt- 30 Herren zeichneten sofort Anteilscheine, damit das für die Landwirtschaft so segensreich wirkende, an vielen Otten schon erprobte Unternehmen lebenskräftige Gestalt gewinne. — Vergangenen Freitag unternahmen die Schulkinder, größtenteils den hiesigen oberen Schulklassen angehörig, unter der Führung ihrer drei Lehrer in zahlreicher Be gleitung von Erwachsenen einen Ausflug nach dem Zoologi schen Garten und nach Schloß Pillnitz. Besonders inter essierte die Kindel die Afrika-Ausstellung im Zoologischen Garten, dann die herrlichen Räume des König!. Schlosses zu Pillnitz und der herrliche Garten dort. Zur Rückfahrt von Pillnitz benutzte man bis Dresden das Dampfschiff. Viele Erwachsene bezeugten offen und ehrlich, daß ein solcher Ausflug mehr wert sei als die veralteten Schulfeste. Hennersdorf. Die Aussichten für das Zustandekommen der genossenschaftlichen Jungviehweiden im hiesigen Orte sind neuerdings recht günstige geworden. Nachdem der landwirtschaftliche Verein zu Dippoldiswalde auf Anregung seines jederzeit auf das Wohl der Landwirte bedachten und gesunden Neuerungen im Landwirtschaftsbetriebe zu gänglichen Vorsitzenden eine größere Anzahl Genossenschafts, anteile übernommen hat, sind auch in einer am Sonn abend in Reichstädt abgehaltenen Versammlung 15 Viehbesitzer aus Reichstädt, Ruppendorf und Höckendorf mit 1 bis zu 4 Anteilen der neu zu gründenden Genossenschaft beigetreten. Wenn, wie zu erwarten steht, die weiteren von der Kgl. Amtshauptmannschast in Hartmannsdorf für Montag abend und in Reinholdshain für Dienstag abend anbe raumten Besprechungen ein ähnlich günstiges Ergebnis hätten, darf die Errichtung der genossenschaftlichen Jung viehweide als gesichert gelten. Es wäre aber auch im höchsten Maße zu bedauern, wenn die wohlgemeinte Ab sicht des landwirtschaftlichen Kreisoereins zu Dresden ge rade unserem Bezirke die Vorteile einer solchen Einrichtung zu teil werden zu lassen, nicht verwirklicht werden und das Unternehmen, welches mit ziemlicher Bestimmtheit auf eine finanzielle Unterstützung der Staatsregierung rechnen darf, nicht zustande kommen sollte. Möchten daher alle Viehzüchter in der engeren und weiteren Umgebung von Hennersdorf der Sache ihr Interesse entgegenbringen und der Genossenschaft beitreten. In einer für Donnerstag, den 24. Mai (Himmelfahrt), nachm. 3 Uhr, nach Henners dorf einberufenen Versammlung soll endgiltig über die Gründung der Genossenschaft Beschluß gefaßt werden. Dresden, 18. Mai. Der König ernannte sich heute zum Ches des 3. Feldartillerie-Regiments Nr. 32 in Riesa. — Das Dresdner Residenzschloß wirb demnächst einen neuen kostbaren Schmuck erhalten, und zwar ein riesiges Bild aus Meißner Porzellan, das den bekannten Fürsten- zug darstellt und das an die Stelle des arg beschädigtem Sgraffitogemäldes an der Front des Schlosses in der Augustusstraße angebracht werden soll. Das Bild wird aus lauter quadratförmigen Porzellankacheln oder Fliesen bestehen, die, eng aneinander gefügt, das Gemälde dar stellen werden. Der Fürstenzug nimmt bekanntlich die ganze Schloßsront in der Augustusstraße vom Eingänge zum Jagdhofe bis zum Georgenbau ein und ist über 100 Meter lang und 5 Meter hoch. Da die einzelnen Teile )es Kolossalgemäldes nunmehr in der Meißner Manufaktur ertiggestellt sind, so soll demnächst mit der Einsetzung des Gemäldes begonnen werden. — Am 17. d. M. fand in Freiberg in Gegenwart )er Herren Kreishauptmann Or. Rumpelt-Dresden, Amts hauptmann vr. Steinert-Freiberg, Amtshauptmann vr. findet jeden Mittwoch von 8—9 Uhr im „Stern" ein Übungsabend statt, wodurch allen Mitgliedern Gelegenheit geboten ist, das früher Gelernte wieder aufzusrischen und zu befestigen oder auch, sich die Schreibweise nach den neueren Beschlüssen zu eigen zu machen. — Nach jahrelangen schweren Leiden starb am Sonn abend abend in einer Privatklinik in Dresden Herr Schneidermeister Emil Heinrich. In uneigennütziger Weise stellte er in gesunden Jahren seine Kräfte in den Dienst der Allgemeinheit und wirkte in vielen öffentlichen Ämtern und in Privatgesellschaften. — Das am Spätnachmittag des Sonntag über unsre Gegend ziehende Gewitter war von Schloßenfall begleitet, dessen Körner die Größe von Kirschen erreichten. Ob der Fall nennenswerten Schaden angerichtet, ist uns zunächst noch unbekannt. — Der Verein „Glück zu", der bemüht und geeignet ist, unter den Besuchern der hiesigen Deutschen Müller schule ein treues Freundschaftsband zu schließen und über die Schulzeit hinaus zu erhalten, wie er auch von seinen Mitgliedern gesellschaftlich angenehme Umgangsformen fordert und in freien Vorträgen die wissenschaftliche Selbst ständigkeit fördert und ebenso auf die Ausgaben als Schüler günstigen Einfluß ausübt, hielt ain vergangenen Sonnabend die Fuchsentaufe, bei der 18 neue Mitglieder ausgenommen wurden, sodaß sich die gesamte Mitglieder zahl auf 34 beziffert. Unter der gewandten, festen und zielbewußten Führung des Präsiden, Herrn Baumann, scheint sich das Sommersemester des Vereins an die ver flossenen würdig anschließen zu wollen. — Nach dem amtlichen Berichte der Kgl. Kommission für das Veterinärwesen herrschten am 11. Mai im König reiche Sachsen überhaupt 11 verschiedene ansteckende Tier krankheiten, und zwar: die Lungenseuche des Rind viehs; die Räude der Pferde; der Rotlauf der Schweine in je 1 Gehöft; der Milzbrand in 4 Gemeinden mit 4 Gehöften; die Tollwut in 9 Gemeinden mit 11 Gehöften; der Bläschenausschlag der Rinder in 2 Gemeinden mit 6 Gehöften (darunter in 1 Gehöft in Frauenstein der Amts- hauptmannschaft Dippoldiswalde); die Schweineseuche einschl. Schweinepest in 15 Gemeinden mit 16 Gehöften; die Eeflügelcholera in 2 Gemeinden mit 2 Gehöften; die Brustseuche der Pferde in 9 Gemeinden mit 15 Gehöften (darunter in je 1 Gehöft in Höckendorf und Reichenau der Amtshauptmannschast Dippoldiswalde); die Rotlauf seuche der Pferde in 8 Gemeinden mtt 8 Gehöften und die Gehirnrückenmarksentzündung der Pferde in 11 Ge meinden mit 11 Gehöften. Seifersdorf, 21. Mai. Das gestern gegen Abend über unsere Gegend ziehende Gewitter war mit heftigem Hagelschlag begleitet, hat aber zum Glück den Feldsrüchten fast nichts geschadet. Die jungen Gartenpflanzen dagegen sehen sehr zerzaust aus. Reichstädt. Vergangenen Sonnabend abend hatten sich auf eine Einladung des Herrn Amtshauptmann vr. Mehnert hin mehrere Herren Landwirte von hier, Ruppen dorf und Höckendorf im hiesigen niederen Gasthofe einge funden, um einem Vortrage des Herrn Amtshauptmann über die Notwendigkeit der Einführung von Jungvieh- weideplähen Gehör zu schenken. Der Herr Vortragende wies zuerst nach, warum die Angelegenheit so dringlich behandelt werden müßte und sprach dann darüber, warum das Unternehmen überhaupt ins Werk gesetzt werden solle. Der Erfolg des Vortrags war ein recht guter; denn zirka Gesuche um Gewährung von 8tL8t8do1diIkoll für VvIKsdidUolKvkvu sind unter Benutzung des vorgeschriebenen von der Mauckischschen Buchdruckerei in Freiberg heraus gegebenen tabellarischen Vordrucks — Nr. 220 — bis längstens den 20. Fun! 1908 anher einzureichen. Später eingehende Gesuche können für das laufende Jahr keine Berücksichtigung finden. Nr. 530 v. Königliche Amtshauptmannschast Dippoldiswalde, am 17. Mai l 906. Die Herren der Lage in Ruhland. Der Adressenentwurs der russischen Reichsduma an den ! Zaren Nikolaus und eine Adreßdebatte haben für Ruß land und für die ganze politische Welt eine Tatsache von s größter Tragweite offenbart. Nicht mehr die russische Re gierung, sondern die Duma, die gewählten Vertreter des russischen Volkes sind die Herren der Lage in Rußland, denn in der Adresse an den Zaren spricht die Duma ein geradezu vernichtendes Urteil über das bisherige Regie rungssystem aus, kennzeichne: die Beamtenwillkür als das große Unheil für das ganze Land, indem sich die Be amten sogar hemmend für jedes Verständnis zwischen den und sein Volk stellen. Und dann verlangt die Wuma allgemeines Wahlrecht, Ministerverantwortlichkeit, Möeteiligung des Volkes an der Gesetzgebung und das Mischt der Kontrolle an der Verwaltung. Ferner erhebt Wie Duma aber auch die Forderung der Menschenrechte Wn Rußland, daß kein Angeklagter ohne Richterspruch mehr hingerichtet, verbannt oder in die Gefängnisse gesteckt werden darf, daß ferner jeder Russe Anspruch auf Ge wissens-, Rede- und Versammlungsfreiheit hat, daß die rbeiter das Recht haben, sich zu organisieren und die auern Anspruch darauf haben, daß die Bodenfrage end- ich für sie gelöst werde. Viele Reden der Volksvertreter gestalteten sich in der Duma zu scharfen Anklagen gegen die Regierung. Unter wuchtigem Beisall führte das Dumamitglicd Roditschow aus, daß die nächste Umgebung des Zaren und die höheren Beamten dem Zaren die wahre Lage, die furchtbaren Opfer und das Blutvergießen verheimlichten. Dabei rief Roditschew aus: „Wer ist die Regierung in Rußland? Wir kennen sie nicht!" — „Aber die Erneuerung Rußlands muß durchgeführt werden, ohne die Reform verlassen wir die Duma nicht!" — Der Graf Potocki wies in der Duma darauf hin, daß die Agrar reform große Gefahren für die Bauern selbst enthalte, indem sie dadurch des Arbeitsverdienstes bei den Grund herren verlustig gingen. Aber mit eisiger Kälte und Totenstille nahm die Duma die Worte des Grafen Potocki auf. Dann erklangen aber wieder begeisterte Reden für die Forderung des gleichen Rechtes für alle und für die Aufhebung aller Vorrechte, die durch Geburt, Stand und Religion bisher geschaffen wurden. Daraus geht unver kennbar hervor, daß in weiten Kreisen des russischen Volkes die Reformforderungen einer großen Flutwelle gleichen, die mit Geschick und Wagemut in ein mit festen Mauern umgebenes Bett gelenkt, also auf festen Ver fassungsboden gebracht werden muß, sonst bricht in Ruß land die wirkliche große Revolution aus. Die kritische Lage erheischt dringend, daß dem Zaren die Adresse der Duma in vollem Wortlaut auch wirklich unterbreitet und zugleich ehrliche wohlwollende Aufklärungen darüber ge geben werden. Aber da entsteht zugleich die peinliche Frage: Wird es unter den russischen Ministern einen geben, der sich dieser Aufgabe voll und ganz unterzieht? And wird es der an Willkür und Herrenrecht gewöhnten russischen Regierung und ihren Beamten nicht vor diesen Forderungen der Duma angst und bange werden? — Wehe Rußland, wenn die Berater des Zaren es noch einmal mit der Reaktion versuchen sollten, denn diese Reak tion würde unendliches Blutvergießen bedeuten. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Laut Beschluß der letzten Monats versammlung des Stenographenvereins „Gabelsberger" Imerate, welche bet d», bedeutenden Auflage des Blattes -ine sehr vM same Verbreituna finden,, werden mit 12 Pfg., solch» aus unserer Amtsyaupr- Mannschaft mit 10 Psg die Spaltzeile oder deren Raum berechnet. — Te- bellarische und kompO zierte Inserate mit ent sprechendem Aufschlag — Eingesandt, im redakt^ nellen Teile, die SyattE zelle 20 Pfg. Meißerttz-Zettung' «scheint wöchentlich drel- nm: Dienstag, Donners tag und Sonnabend und wird an den oorhergehen- ^enAbenden ausgegeoen. Preis viert elsübrlich 1M. Mi Psg., zweimonatlich A Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern W Pfg. — Alle Postan- statten, Postboten, sowie unsere Austräger nehmen Bestellungen an. _ - l Amtsblatt jur die Königliche Amtshauptmannschast, das Königliche Amtsgericht und dm Mirai zu MppoldrswM Verantwortlicher Redakteur: Panl JelM - Druckend Verlag von Carl JelM m Wit achtMLgSB „Alustrintn Mit undhaus sch Für die Ausnahme eines Inserats an bestimmter Stelle und bestimmten Tagen wird keine Garan 72. Jahrgang Mittwoch, den 23. Mai d. I., mittags 12 Uhr, sollen in Alberndors . , _ 1 Ventil««», I Kleiüvi-scknsnk, I ge. ?1«Uenspi«ge» mit Konsol 3 ^isvke, 4 Nakes«»»»»«, I Vlasokliavk u versch a m ösfentlich gegen sofortige Bezahlung versteigert werden. Versammlungsort der Bieter: Pretzsch s Restaurant. Dippoldiswalde, den 21. Mai 1906. 243/06. Der Gerichtsvollzieher des Königlichen Amtsgerichts. Holzversteigerung. Barenselser Staatsforstrevier. Gasthof zur Buschmühle bei Schmiedeberg 31. Mai 1906, vorm. 1/210 Ahr: 1167 w Stämme, 27 h. u. 16252 w. Klötzer, I I015 w. gek. u. 4107 w. Derbstangen i. g. L., 5577 w. Reisstangen. Nachm. 2 Ahr: I rm h. u. 61'/2 rm w. Brennscheite, 6 rm h. u. 158 rin w. Brennknüppel, 2 rm h. u. 10 rm w. Zacken, 41/2 rm h. u. 189 rm w. Äste. Schlag Abt. 9. Durchforstung?- u. Einzelhölzer Abt. 6, 7, 10, 34, 40, 46, 47, 48, 54, 55, 56, 66, 67, 77, 79, 80. Kal. Forstrevierverwaltung Barenfels und Kgl. Forstreniamt Frauenstein, " am 18. Mai 1906.