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70. Jahrgang. Donnerstag, den 3. November 1904- Nr. 127. nellen Teile, die Spalten» zelle 20 Pfg. Md V-rl-g «°» Carl I-IM- i» Mit land« und hauswirtschastlicher Wons» Betrage. Verantwortlicher Aedalüeur: Paul Irhnr. — Mit achtselttge« „Illustrierten Unterhaltungsblatt" Inserate, welche bei d« bedeutenden Auflage de« Blatter »ine sehr wirk» same Verbre'tung finden, werden mit 12 Ph., solche aus unserer Amtshaupt- Mannschaft mit 10 Pfg die Spaltzeile oder deren Raum berechnet. — Ta- bellarische und kompli- Meißtritz-ZeitMg -MNN^N... Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend. Amtsblatt fiir di- Miglich- Umtshauptm-mMft. das Königliche Amtsgericht und den Mtrat zu Jipp-Knsw-lde. Die .Weiheritz-Zeitung' erscheint wöchentlich drek- mal: Dienstag, Donners« Lag und Sonnabend und «ird an den vorhergehen- denAbenden ausgegeben. Preis vierteljährlich 1M. 35 Pfg., zweimonatlich 84 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. - Alle Postan- flalten, Postboten, sowie «nsere Austräger nehmen «nener lieat vom 4. bis 21. November d. 2. während der der Schlottwitz—Hausdorfer Strotze rechtigten, bez. wahlba 9 Treppe — zur Einsichtnahme aus, was Hin ¬ ze - 15jähriger Bestand - durch Wochentag- an Ratserp^ In der Nacht des 25. Oktober c. sind an bis bei Hnl. 1067 A. vokale« und SätgMcheÄ Pf- bis in 0750 Posten, l 200 806 Mk. 33 Pf. in Sa. 64I6I2 2088 358300 202140 36 l5l Mk. 48 Mk. 34 Mk. — Mk. — Mk. 34 744707 5i550 170068 45 635 187560 205 113746 M. 02 vom I. Januar Pf. Zinsen an die Einleger, Pf. Kapital-Ausleihungen, Pf. Einlage i. d. Sächs. Bank, Pf. abgelieferte Überschüsse und Verwaltungsaufwand Mk. 57 Mk. — Mk. 16 Mk. — Mk. — Mk. 60 von 72425 Mk. 83 Pf. geleistet, Rückzahlungen im Betrage von Überhaupt sind in der Zeit 31. Oktober 1004 StMverortmeten-Crgönzmigsumhl betr. Die Liste der bei der diesjährigen Stadtverordneten-Ergänzungswahl stimmbe 1240202 Mk. 16 Pf. in Sa. verausgabt worden. Dippoldiswalde. Das Kgl. Ministerium des Innern hat beschlossen, am 1. Dezember d. I. eine Viehzählung vornehmen zu lassen. Zu diesem Zwecke werden Ende dieses Monats an die Vorstände der viehbesitzenden Haus haltungen Zählkarten ausgegeben werden. Die Zählung erstreckt sich auf die in der Nacht vom 30. November zum 1. Dezember in der Wirtschaft des Viehbesitzers vor handenen Pferde, einschlietzlich der Militärpserde, Maul tiere, Maulesel, Esel, Rinder, Schafe, Schweine und Ziegen. — Das Kirmesfest steht vor der Tür. Das Haus rüstet sich, die Gäste wirtlich zu empfangen. Der Sonn tagabend führt die Bewohner mit den lieben Verwandten und Bekannten in das Konzert des Männergesangvereins, das diesmal im Rathaussaale stattfindet. Die Sanger haben sich wochenlang wacker vorbereitet, um auch dies Jahr den Konzeitbesuchern Neues, Gediegenes und Hübsches darzubieten. Dem Tage entsprechend wird das Konzert ebenso heitere Szenen bringen, so datz alle sicherlich voll befriedigt werden. — „Glück zu". Am ersten Vereinsabend im be gonnenen Semester, an dem auch des Regierungsantritts des Königs Friedrich August gedacht wurde, hielt Herr Wilh. Köhn einen besonders für Fachleute höchst instruk tiven Vortrag über Einmauerung von Dampfkesseln, wobei er die Nachteile fehlerhafter Kesselkonstruktionen und die neueren Einrichtungen behufs Zuführung von Sekundär lust oberhalb des Feuerungsmaterials direkt in die Flammen zum Zwecke der Rauchverhütung und Erreichung gröberer Heizkraft besprach. — Einen Bericht über das Jahresfest der Nutzeren Mission am vergangenen Montag bringen wir in nächster Nummer. - Dem auf Wendischcarsdorfer Staatsforstrevier be schäftigten Waldarbeiter Friedrich Hermann Lehmann in Wendischcarsdorf wurde das ihm vom König!. Mini sterium des Innern verliehene „Ehrenzeichen für Treue in der Arbeit" in der Obersörsterei Wendischcarsdorf am 30. Oktober d. I. durch den Revierverwalter in feierlicher Weise ausgehändigt. Schmiedeberg. Bei hiesiger Gemeindeverbands-Spar kasse wurden im Monat Oktober d. I. 101 Einzahlungen im Betrage von 6212 M. 75 Pfg. geleistet, dagegen er folgten 35 Rückzahlungen im Betrage von 4867 Mark 46 Pfg. Reinhardtsgrimma. In der Nacht zum 25. Oktober sind in Schlottwitzer Flur an der Schlottwitz-Hausdorfer Stratze 60 Stück Ahornbäume durch Anschneiden be- Pf. Einlagen Pf. Kapital-Rückzahlungen, ZMkl Mhllhtlü lind Hendrik Witboi, hie Urheber der WWe in HtM-MEMa. Wenn den Häuptling der Hereros, Samuel Mahahero, auch inzwischen die Nemesis für seinen Verrat und Auf stand ereilt hat, und er jetzt mit einem letzten Häuflein Rebellen in der südafrikanischen Wildnis an einsamen Wasserlöchern haust, und wenn auch fernerhin anzunehmen ist, datz der von Hendrik Witboi tückischerweise verursachte Hottentottenaufstand die Grütze und Gefahr des Herero- aufstandes nicht erreichen wird, so ist es für die Beur teilung der Lage in Deutsch-Südwestafrika doch sehr wichtig, die Persönlichkeit und den Charakter der beiden so ge fährlichen Häuptlinge einmal näher ins Auge zu fassen. Samuel Mahahero und Hendrik Witboi sind keine rohen und naiven Wilden wie etwa die Indianer es bei der Entdeckung von Amerika waren, sondern es sind geistig sehr gut beanlagte Häuptlinge, die sich im Verkehr mit den Europäern eine nicht unbedeutende Bildung angeeignet haben, grotzes Sprachtalent besitzen, etwas Englisch und Deutsch verstehen und sogar einige Kenntnisse im Lesen und Schreiben haben. Sie sind ferner unerschrockene Jäger und kühne Führer ihrer Stämme auf dem Kriegs pfade und auf den Jagdzügen. Außerdem üben sie als Stammeshäuptlinge ein eisernes Regiment aus und zögern keinen Augenblick, einen unbotmätzigen Herero bez. Hotten totten spiehen, hängen oder köpfen zu lassen oder bei ge ringeren Vergehen ihm einen Teil seiner Viehherden als Strafe wegzunehmen. Der Charakterzug beider Häupt linge, wie derjenige der meisten Halbwilden ist im übrigen grotze Schlauheit, verbunden mit einer kaum glaublichen, förmlich ihnen zur Gewohnheit gewordenen Heuchelei, die sie zumal den Deutschen gegenüber mit einer wahren Virtuosität auszuüben verstehen. Äußerlich sind sie daher, so lange es ihnen paßt, die ergebensten Freunde des Deutschen Reiches, und verkehrten vor dem Ausstande mit dem Gouverneur wie Deutschlands beste Freunde und Bundesgenossen, nahmen von ihm allerlei Geschenke und Aufmerksamkeiten in Empfang und ließen sich wie eine Art landsässische Fürsten ehren. Innerlich sind aber die beiden Häuptlinge schwarze Teufel und stets voll von Haß, Falschheit und Mordlust gegen alle Deutschen ge wesen, und der Gouverneur Leutwein hätte dem Deutschen Reiche und der deutschen Kultur in Afrika keinen besseren Dienst erweisen können, als wenn er die ihm scheinbar so ergebenen Häuptlinge auf schlaue Weise einmal auf die Probe gestellt hätte und nach Ertappung ihres verräteri schen Geistes sofort hätte hängen lassen, denn Falschheit, Tücke und lauernde Mordlujt bei Halbbarbaren, die sich nicht scheuen, Frauen und Kinder zu ermorden, verdient absolut keine andere Behandlung. Das war eben das Verhängnis unserer Kolonialpolitik, daß die verruchten Häuptlinge und ihr Mordgesindcl behandelt worden sind, als wenn es gesittete Europäer wären, während ihre Seelen voll Hatz, Heuchelei, Tücke und Mordlust waren. Die Beispiele des Verrats der beiden Häuptlinge, zumal dasjenige des alten Fuchses Hendrik Witboi, sind ganz abscheulich, denn heute haben sie noch dem Gouverneur als Freunde und Bundesgenossen die Hand gedrückt und in seinem gastlichen Hause gesessen und am andern Tage haben sie die Vernichtung der Deutschen beschlossen und den ^blutigen Aufstand in Szene gesetzt. Die Haupträdels führer des großen Aufstandes in Deutsch-Südwestasrika sind eben Samuel Mahahero und Hendrik Witboi und sie gehören wegen ihres schändlichen Verrates und wegen der durch den Ausstand hervorgerufenen Greueltaten und Ver wüstungen an den Galgen. Milde und Begnadigung wäre den Rädelsführern gegenüber unter keinen Umständen am Platze, und sie würde von den Hereros und Hotten totten noch als Schwäche der deutschen Regierung ausge- egt werden. Tagesgeschichte. Berlin. Eine Einführung von Reichstagsdiäten kündigt die „Deutsche Tageszeitung" an. Das Blatt be hauptet, daß „die Wünsche des Zentrums" nach Reichs tagsdiäten „in absehbarer Zeit erfüllt werden dürften, freilich nicht mehr für den jetzigen Reichstag, der unter der Voraussetzung der Diätenlosigkeit gewählt worden ist, sondern erst für seinen Nachfolger". — Die baltische Flotte der Rusten hat bei ihrer Fahrt durch die Nordsee auch einen deutschen Fischdampfer beschossen. Es werden darüber folgende Einzelheiten ge meldet: Geestemünde, 27. Oktober nachts. Der heute hier cingetroffene hiesige Fischdampser „Sonntag" ist von der russischen Flotte 21/2 Stunden bei der Doggerbank be- schossen, aber nicht getroffen worden. Der Schiffsführer, Kapitän Hähnel, teilt hierüber folgendes mit: „Wir be fanden uns am 21. Oktober bei den Hornsrisfischgründen an der jütländischen Westküste. Vormittags passierten fünf russische große Schiffe, abends neun weitere. Nördlich von uns befand sich ein großer Frachtdampfer. Um >/20 Uhr schädigt worden. Auf Ermittelung des Täters wurde eine Belohnung von 15 M. ausgesetzt. Altenberg. Nach dem Genüsse von minderwertigem Pferdefleisch sind in den letzten Tagen voriger Woche hierorts viele Personen erkrankt. In einigen Familien stellten sich bei sämtlichen Angehörigen Unwohlsein, heftige Brech- und Diarrhöe-Erscheinungen ein. Hoffentlich er holen sich sämtliche Erkrankte, deren Zahl gegen 40 be trägt und die ärztlich behandelt werden, aber bald wieder, da keine Verschlimmerungen in ihrem Befinden eingetreten ist. Die Untersuchung ist eingeleitet. Pofsendorf. Unsere neue Schule schreitet nun immer mehr ihrer Vollendung zu und zeigt sich als ein überaus wohlgelungener Bau und eine Zierde unseres Ortes. Mit Gottes Hilfe werden auch die inneren Bauarbeiten beendet werden können. Das Schulgebäude enthält 4 schöne Klassenzimmer, geräumige Wohnungen für 4 Lehrer, von denen aber zunächst nur drei bezogen werden, Lehrer- und Konserenzzimmer und Hausmannswohnung. Kleinkarsdors. Die in den 70er Jahren stehende Frau Cruno hierselbst wurde am Sonntag morgen tot im Bette vorgefunden. Ein Herzschlag dürste ihrem Leben ein Ziel gesetzt haben. Frau Cruno war am Sonnabend abend wohl und munter schlafen gegangen. Dresden. Die Ständeversammlung wird am 28. November zu einer außerordentlichen Tagung zu sammentreten. — Auf dem Felde des Wirtschaftsbesitzers Ftanz Jäpel in Wendischbora wurde beim Drainieren eine Kanonen kugel gefunden, die ein Gewicht von 6 Kiliogramm hat. Datz diese Vollkugel aus der Zeit des siebenjährigen Krieges stammt, ist nicht unmöglich, denn in den Beiträgen zur Geschichte der Kirchengemeinde Wendischbora, dargeboten vom Pfarrer Pröltz, heitzt es: „Wie es scheint, ist unsere Gegend von 1760—63 von preutzischer Einquartierung niemals frei geworden; autzer im Lager auf dem Katzen berge hatten die Preußen auch in allen umliegenden Orten Stellung genommen." — Infolge der schlechten Kartoffelernte in der Gegend von Kamenz sind die Preise für junge Schweine enorm gefallen. Auf dem Viehmarkte des preußischen Städtchens Wittichenau wurden Ferkel das Stück schon für weniger als 1 M. verkauft. Ein Händler erwarb sogar ein Ferkel für 10 Pfg. — Die Gauner, welche in der letzten Zeit in Pirna sowohl als auch in verschiedenen Orten dec Sächsischen Schweiz die Demolierung und Ausraubung von Auto maten zu ihrer Spezialität machten, sind dem Namen nach ermittelt. Habhaft geworden ist man ihrer bis zur Stunde noch nicht. innerhalb Schlottwitzer Flur 60 Stück Ahornbäume — .... Abschneiden der Rinde mit einem Messer mehr oder weniger beschädigt worden. Wer den oder die Täter so zur Anzeige bringt, datz gerichtliche Bestrafung herbei geführt werden kann, erhält eine Belohnung von 15 Mark. Dippoldiswalde, am 1. November 1004. Königliche Amtshauptmannschaft. vr. Mehnert. dem unterzeichneten Stadtrate anzubringen sind. Dippoldiswalde, am 20. Oktober 1004. Der Stadtrat. Voigt. vereinnahmt, dagegen Pf. Rückzahlungen in 6860 Posten, Dippoldiswalde. Bei der hiesigen Sparkasse wurden im Monat Oktober d. I. 028 Einzahlungen im Betrage dagegen erfolgten 877 Pf. Zinsen, Pf. für verkaufte Wertpapiere, Pf. Rückzahlungen v. d. Sächs. Bank, Pf. Insgemein Wochentage an mms ^. '^^ ^nntnis gebracht wird, datz etwaige Einsprache« durch mit dem Bemerken zur ^in weggelassener oder die Aus- gegen dieselbe, sie moge . Abänderung der Klassifikation bezwecken, ^°n — -Mm MMn- bis mit 11. November d. 3.