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Dienstag, den 10. November 1903 Nr. 132 achsens 1038 ä. vr. Mehnert. 1756 L. Druck und Verlag von Carl Irhne in Dippoldiswalde. Mtt land» und hauswirtschastlicher Monats-Beilage. nellen Telle, die SpatteN- zeile 20 Psg. Wegen Ausbruchs der Maul- und Klauenseuche in Ullersdorf (Gemeinde Moldau) bleibt die Bieheinfuhrstation Moldau bis auf weiteres geschloffen. Königliche Amtshauptmannfchaft Dippoldiswalde, am 7. November 1903. , Verantwortlicher Redakteur: Paul Jehnr. Mtt achtsettigen, „Illustrierten Unlerhaltungsblatt". Die unterzeichnete Königliche Amtshauptmannfchaft mit dem Bezirksausschüsse hat genehmigt, daß der zu Verkündung allgemeiner Anordnungen in Gemeinde- und orts- polizeilichen Angelegenheiten in Bärenburg dienende Aushängekasten am Hausgrund - stücke des Hermann Müller, Brd.-Kat. Nr. 3 dortselbst, angebracht wird. Gemäß der Bestimmung in 8 7 des Gesetzes vom 15. April 1884, die amtliche Verkündigung allgemeiner Anordnungen der Verwaltungsbehörden betr., wird das hier mit zur öffentlichen Kenntnis gebracht. Königliche Amtshauptmannfchaft Dippoldiswalde, am 4. November 1903. t", eine apt kein sich auf as das semein- illionen Elsaß- »eit er- 8ayern iso an- leutsche ersteuer »enfalls 3esteue- utschen Höher zusetzen o wird an mit Die Revolution in Panama. In ganz überraschender Weise ist in der großen Pro vinz Panama, welche die Landenge zwischen Nord- und Südamerika umfaßt und die zu der Republik Kolumbia gehört, eine Revolution ausgebrochen, und zwar mit dem klaren Ziele der Aufständischen, die Provinz Panama von der sörderierten Republik Kolumbien loszureißen und eine eigene Republik zu bilden. Die Aufständischen haben in der Nacht vom 3. auf den 4. November die Negierung durch einen kühnen Handstreich gestürzt und eine eigene Regierung eingesetzt. Die kolumbische Regierung muß aber von der Revolution in Panama doch schon Wind gehabt haben, denn bereits am 5. November erschien das kolumbische Kriegsschiff „Bogota" im Hafen von Panama, richtete ein Ultimatum an die Aufständischen, binnen drei Stunden die kolumbische Regierung wieder einzusetzen oder eines kriegerischen Angriffes gewärtig zu sein. Nach Mel dungen aus Newyork soll das Kriegsschiff „Bogota" die Antwort der Aufständischen gar nicht abgewartet haben, sondern die Stadt Panama sofort bombardiert haben. Die in den Händen der Aufständischen befindlichen Forts und das im Hafen von Panama liegende kolumbische, aber zu den Aufständischen übergcgangene Kanonenboot „Padilla" erwiderte das Feuer des Kriegsschiffes „Bogota" aber so wirksam, daß die „Bogota" schon nach 2 Stunden die Beschießung der Stadt wieder einstellte und sich auf die hohe See zurückzog. Es fragt sich nun, ob die kolumbische Regierung den Dingen ihren Lauf läßt, weil sie vielleicht nicht Kriegsschiffe und Soldaten genug besitzt, um Panama zurückzueiobern, oder ob die kolumbische Re gierung zu Lande von der Hauptstadt Bogota aus doch än Heer nach Panama geschickt, um die Aufständischen der sörderierten Republik wieder zu unterwerfen. Es muß hierbei erwähnt werden, daß Kolumbien eine förderierte Republik in der Weise ist, daß seine Provinzen ihre eigene Regierung wie kleine Republiken haben, die wiederum ihre gemeinsame Zentralregierung in Bogota haben, in politi scher Hinsicht ist also die Losreißung eines Provinzial staates wie Panama von der sörderierten Republik ver hältnismäßig leicht. Nun kommt aber dazu, daß die die Oberherren von ganz Amerika spielenden Nordamerikaner die Revolution in Panama angezettelt haben und zwar zu dem Zwecke, die Landenge von Panama dadurch selbst in. die Hand oder doch in Aufsicht oder Kontrolle zu be kommen, um dadurch wiederum sich allein in den Besitz des wichtigen Panamakanals, der den atlantischen Ozean mit dem stillen Ozean verbindet, zu versetzen. Die Ver einigten Staaten haben schon seit Jahr und Tag durch einen Vertrag mit Kolumbien leitenden Einfluß in der Landenge von Panama und in der Panamakanalfrage zu erreichen gesucht, Kolumbien hat auch dabei aber selbst als souveräner Staat gefühlt und den Vertrag samt der Obervormundschaft abgelehnt. Da sind die bekanntlich sehr skrupellosen und tollkühnen Pankees auf das Mittel ver fallen, mit Hilfe großer Versprechungen und wahrscheinlich auch reichlicher Geldspenden die Panamaner zu einem Aufstande zu reizen und es ist ihnen auch gelungen. Welchen weiteren Verlauf die Revolution in Panama nimmt, kann man aber zur Zeit noch nicht sagen, denn wenn sie auch in der Stadt Panama siegreich ist, so kommen doch von der anderen Seite der Landenge aus der Stadt Colon Nachrichten, daß sich dort die Befehls haber der Truppen und de« Kanonenbootes „Larthagena" den Aufständischen in Panama nicht angeschlossen haben. Huch, herrscht unter einem Telle der Bevölkerung der in Falkenhain ist das Ehrenzeichen für Treue in der Arbeit verliehen und am 1. November im Beisein ihrer Arbeits kameraden und der Beamten des Reviers von dem Revier-, vermalter, K. Oberförster Sachsse, ausgehändigt worden. Dresden. Der an den Kronprinzlichen Hof berufene Assistent des Augsburger Gymnasiums Ruppert Schreiner soll nur die häuslichen Arbeiten der jungen Prinzen über wachen und gelegentlichen Unterricht erteilen. Er ist dem eigentlichen Erzieher Freiherrn O'Byrn in allen Punkten unterstellt und hat lediglich unter dessen Leitung und Ober aufsicht sich mit den Prinzen-Söhnen zu beschäftigen. Dem Militärgouverneur Hauptmann Freiherr O'Byrn ist be kanntlich in der Person des Leutnants vom Gardereiter regiment Freiherrn von Humbrecht ein Assistent betge geben. Beide Herren wohnen auch im Palais Sr. Kgl. Hoheit des Kronprinzen und Inten die Erziehung der jungen Prinzen. Für den Unterricht sind, wie seinerzeit mitgeteilt, eine Reihe einheimischer Lehrkräfte, teils vom Kadettenhaus, teils vom Neustädter Königlichen Gymnasium angestellt, welche unter der wissenschaftlichen Direktion des Professors vom Neustädter Gymnasium Hoftat vr. Jakob tätig sind. Außerdem ist nur der Hoskaplan (Prälat Klein) mit dem Religionsunterricht betraut. — Soweit sich nach den bisherigen Einnahmen der Sächsischen Staatsbahnen im laufenden Jahre 1903 auf ein Ergebnis des ganzen Betriebsjahres schließen läßt, wird sich dieses nach den „Dr. N." finanziell abermals günstiger stellen als das Betriebsjahr 1902. Es steht be- gründetermaßen zu erwarten, daß man zu einer Verzin sung des gesamten Anlagekapitals von mehr als 4 Proz. gelangt und daß sich der Betriebscoesizient, d. h. das Ver hältnis der Ausgaben zur Bruttoeinnahme, der im Jahre 1902 bereits von 78,64 Prozent auf 72,42 Proz. zurück gegangen war, um einige Prozent noch günstiger ge stalten wird. Inlerate, welch beVer.tendenAr Blatte» -ine ß fame Verkeim werden mit 1L H au» unserer An beider Mannschaft mtt 10 Psg die Spaltzell« oder deren Raum berechnet. — Ta bellarisch« und komplt- Ginlabnug. Die diesjährige Diöcesanversammlung der Ephorie Dippoldiswalde soll, so Gott Donnerstag, -en 12. November, von vorm. 10>/2 Ahr an, — Über „Neuere Erfahrungen über Behandlung und Wirkung des Stalldüngers" wird Herr Prof. vr. Schneide wind-Halle in der von der Ökonomischen Gesellschaft i. K. S., für Freitag den 13. November 1903 nachm. 4 Uhr in der deutschen Schänke zu den drei Raben in Dresden, Marienstraße, im weißen Saale, angesetzten Gesellschafts versammlung einen Vortrag halten. Hierzu haben auch Nichtmitglieder kostenlosen Zutritt, sofern sie in der Ge schäftsstelle der Gesellschaft, Wiener Platz 1, Eing. L, bis zum 13. November d. I. mittags 12 Uhr Zutrittskarten entnehmen. Von 1/24 Uhr ab werden am Eingänge des Vortragslokales solche gegen Erlegung von 50 Pfg. pro Person verabfolgt. — Zur künftigen Anlegung eines neuen Gottesackers hat der Kirchenvorstand zu Mittweida von den Uhlig- schen Erben dort Acker- und Wiesengrundstücke für den Ge samtpreis von 22 500 Mark angekauft. Das Areal liegt in der Nähe der Chemnitzer Straße und läßt sich bequem von Mittweida aus erreichen. - „Alleweil fidel!" scheint der Möbelfabrikant Hildner in Plauen i. V. zu sein; die Ankunft seines neunten Jungen gibt er in den beiden Lokalblättern der vogtlän dischen Kreisstadt mit folgenden Zusätzen bekannt (in der „Neuen Vogtländischen Zeitung"): „Gesundheitsbericht: Söhnchen guten Appetit, Mutter etwas matt, Vater ziem lichen Durst", und im „Vogtländischen Anzeiger und Tage blatt": „Wochensuppen können nur während der Geschäst»- stunden früh 7 Uhr bis abends 8 Uhr angenommen werden." Pirna. An kriegerische Vorgänge früherer Jahr hunderte, woran es in hiesiger Gegend im Laufe der Zetten 3. Besprechung. Die Versammlung wird mit Gesang und Gebet eröffnet und geschlossen. Dippoldiswalde, den 7. November 1903. Die Superintendentnr. Hempel. Stadt Panama eine große Erbitterung gegen die Nord amerikaner, denen man jedenfalls mit Recht die Schuld an der Revolution beimißt. So liegen die Dinge in Panama jetzt sehr verwickelt, wenn nicht etwa wie vor sechs Jahren in Cuba, die amerikanischen Dollars Wunder wirken und die Bevölkerung von Panama auf die Seite der neuen Regierung bringen, die offenbar weiter nichts ist, als eine heimliche Organisation der Nordamerikaner, die dadurch Panama in ihre Hände bekommen wollen. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Trotzdem man immer noch die Verlegung unserer Kirmes auf einen späteren Termin ost in entsprechender Weise bekritteln hört, so scheint doch erstere auf den Kiryresverkehr keinen Einfluß ausgeübt zu haben, da sowohl auf dem Bahnhofe als auch somit in der Stadt ein besonders starker Zufluß von Kirmesgästen zu beobachten war. Demzufolge war auch das Konzert des Gesangvereins im Schützenhause recht gut besucht. Dasselbe bot zunächst ein gut gewähltes, abwechslungs reiches Programm. Sodann zeigten die Chöre durch exaktes Zusammensingen und gute Abtönung die straffe Führung des zielbewußten Liedermeisters. Eine Eigen tümlichkeit desselben, die Lieder durchgängig in einem ver hältnismäßig langsamen Tempo zu dirigieren, stellt mit unter an die Sänger gesteigerte Ansprüche. Die Tenöre hatten den übrigen starkbesetzten Stimmen gegenüber ost schweren Stand, und wäre ein stärkeres Hervortreten ersterer kein Fehler gewesen. Während der erste Männer chor, „Hymne" von Herzog Ernst zu Sachsen, nicht gerade als ein sehr dankbarer Chor zu nennen war, kam mit der wunderschönen, temperamentvollen Komposition „Durch den Wald" von Schäffer auch die fleißige Durchbildung der Sängerschar ausgezeichnet und voll zur Geltung. Daß der ge mischte Chor im Verein wieder festen Fuß gefaßt hat, ist nur erfreulich und wird stets dankbar anerkannt werden. Reicher Beifall wurde daher auch den Vorträgen desselben zuteil. Weiter brachten auch zwei Solovorträge eine an genehme Abwechslung. Das Varitonsolo „Das Erkennen" von Löwe kam Dank der virtuosen Begleitung zu ganz gutem Abschluß und die Trägerin des Sopransolos erfreute durch ihre überaus liebliche Stimme ebenfalls aufs reichste. Die auf dem Programm vorgesehene Tertangabe des vom Männerchor auch sehr geschmackvoll dargebotene „Heinrich der Vogler" war insofern überflüssig, als die Tertaus- sprache überhaupt durchgängig eine lobenswerte war. Daß die den Schluß bildenden humoristischen Nummern in an steckender Heiterkeit aufs beifälligste ausgenommen wurden, bedarf schließlich kaum der Erwähnung. — Der hiesige Landwirtschaftliche Verein begeht in diesem Jahre das Fest seines 60jährigen Be stehens und wird dasselbe, zumal schon Anmeldungen zur Prämiierung treuverdienter Dienstboten vorliegen, festlicher gestalten als seine früheren Feste. — Recht zurückhaltend hat sich bis jetzt Fortuna in der laufenden 144. K. S. Landeslotterie bewiesen, denn von den 4 großen Haupttreffern befinden sich, nach dem die ersten 6 Ziehungstage vorüber sind, noch sämt liche im Rade. Da ferner auch noch verschiedene andere größere Treffer, sowie eine große Anzahl Mittelgewinne der Entscheidung harren, so dürfte mancher, der, wie man zu sagen pflegt, bereits mit dem Einsatz herausgekommen ist, nochmals aufs neue einen Glücksversuch wagen. Altenberg. Den auf dem Altenberger Staatsforst reviere seit über 30 Jahren beschäftigten Waldarbeitern Eduard Pöttrich in Altenberg und Hermann Pieschel 4iÜ^bu'wö3iÄttlichdrrb Wt^Äe^ag, Do«m»- -taa und Ämnaknb und,, mo! Vpd an den vorhergehen. AenALenden ausgegeben. Prtl» vierteljährlich 1M. Li Pfg., zweimonatlich S4 Psg., einmonatlich 42 s Psg. Einzelne Nummern 10 Pfg. - Me Postan- Halten, Postboten, sowie unsere Austräger nehmen , Bestellungen an. Zu ihr werden die Herren Patrone und alle Kirchenvorstände der Ephorie Dipprfl- diswalde, die Herren Kantoren, Organisten und Kirchschullehrer, sowie alle Freunde und Glieder der evangelisch-lutherischen Kirche hierdurch ergebenst eingeladen. Tagesordnung: I. Ansprache des Ephorus. , 2. Vortrag des Herrn Pfarrers Heyne m Hartmannsdorf: „Dre Gefahr der