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Meißentz-Mung Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend geile 20 Psg. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmamschast, das Königliche Amtsgericht and den Stadtrat zu Dippoldiswalde. 69. Jahrgang. Sonnabend, den 7. November 1903 Nr. 131. Uhr 130 ika" »Stück > Stück dtM! »L Pilzreichtum in diesem Herbst hat zur Folge gehabt aus dem Zittauer Markt abgesetzt worden, und zwar zum Preise von 15 bis 35 Mk. pro Zentner. Früher wurde die Ernte von Görlitz nach Dresden geschickt, wo 5—8 Mk. für den Zentner Steinpilze gezahlt worden sein sollen. in Zwenkau geborene, jetzt in Pieschen Sattler, jetzt Steinbruchspächter Ernst sich vor dem Dresdner Landgericht Feyer gründete mit einem gewissen M nserer )t am tlicher rohere lusika- ussicht Aus- beur- s auf le«» gibt es in Mengen, keineswegs zu den schank dieser weil > nicht holika Wirt- n der schank »0 an, »0 an, Tiger- Lvdao hhorn- ,rr«n billig. — Der 1857 wohnende gelernte Otto Feyer hatte zu verantworten. M Hotel- und 164 Herbergsfremde über Nacht geblieben. An letztere find für 37 M. 75 Pf. Verpslegungsmarken ver abreicht worden. — Nach dem amtlichen Berichte der Kommission für das Beterinärwesen ist in der Zeit vom 1b. bis 3l. Ok tober im Königreiche Sachsen das Auftreten folgender an steckenden Tierkrankheiten zu konstatieren gewesen: Der Milzbrand in 18, der Rauschbrand und die Maul- und Klauenseuche in je 1, die Schafräude in 2 Gehöften. — In der Amtshauptmannschast Dippoldiswalde trat der Milzbrand in je l Gehöfte von Ammeisdorf und Ober häslich auf. Dresden. Das königl. sächs. Finanzministeriums hat in der Differenzangelegenheit des Dresdner Rennvereins mit dem Steueramt wegen zu hoher Totalisatocbesteuerung zu gunsten des Rennvereins entschieden. — Der Kronprinz hat den Assistenten am Gym nasium St. Stephan in Augsburg, Ruppert Schreiner, mit der Erziehung seiner Söhne betraut. Die Berufung er folgte auf Vorschlag des bayrischen Kultusministeriums. Der neue Erzieher tritt am 1. Dezember seine Stellung an. Kirchweihfeste dürfen offene Verkaufsstellen bis 10 abends offen gelassen werden. — Im Monat Oktober sind in hiesiger Stadt e ge- rs zu Fritz rlichen r Rat Mittel missen Bilder störten ldung tigsten rchen- Auch Steinpilze gehören jetzt noch Seltenheiten. Zittau. Der außerordentliche Buchholz. In dem benachbarten Neudorf ermordete am Mittwoch abend eine Eeschirrführersehefrau ihre beiden Kinder im Alter von ein und sieben Jahren und ergriff sodann die Flucht. Reinholdshain bei Glauchau. Bei hier vorge nommenen Ausschachtungsarbeiten ist man auf die wohl erhaltenen Reste eines Bauwerkes der früher hier ansässig gewesenen Sorben wenden gestoßen. Es ist dieses eine schräg aufsteigende Mauer, auf der früher ein Gut ge standen hat und deren Fortsetzung seinerzeit bei dem Bau der Muldentalbahn durchbrochen werden mutzte. Crimmitschau, 3. Nov. Unsere Textilarbeiter- Bewegung scheint auf dem Höhepunkt angeiangt zu fein, die Führer sehen Gefahr. Während am gestrigen Abend noch zwei Flugblätter herausgegeben wurden, von denen sich das eine bereits mit dem ablehnenden Bescheid des Fabrikantenvereins beschäftigte, wurde durch ein heute morgen ausgegebenes Flugblatt zum Feststehen aufgefordert und zu fünf Versammlungen für morgen eingeladen. Ein Flugblatt des Gewerkschaftskartells wurde polizeilich be schlagnahmt. Gegen dieses Vorgehen wurde sofort tele graphisch beim sächsischen Minister des Innern Beschwerde erhoben. In Plakaten warnt der Stadtrat aufs neue diejenigen, welche entgegen 8 152 und 153 der R.-G.-O. Arbeitswillige bedrohen oder belästigen. Inzwischen sind bereits mehrfach Sistierungen erfolgt und vor einzelnen Fabriken sammeln sich mittags und abends zahlreiche feiernde Arbeiter. — Auch das königl. Landgericht Zwickau beschäftigte sich gestern wieder mit dem Ausstande, indem zwe: wegen Streikpostenstehens verurtrilte Arbeiter gegen das schöffengerichtliche Urteil, durch das diese zu 5 M. Geldstrafe oder 1 Tag Haft beziehungsweise 10 M. Geld strafe oder 2 Tage Haft verurteilt waren, Berufung ein gelegt hatten. Die auch von der Staatsanwaltschaft ein gelegte Berufung wurde verworfen. Der zu der erhöhten Strafe Verurteilte war bereits mehrfach vorbestraft. Crimmitschau. Um die Arbeitswilligen zu hindern, der Aufforderung der Fabrikanten zur Wiederaufnahme der Arbeit Folge zu leisten, hat vor kurzem die hiesige Filiale des Deutschen Textilarbeiterverbandes von den organisierten Textilarbeitern einen Verpflichtungsschein unterschreiben lassen, worin jeder sich verpflichtet, diesem Verband alle bisher empfangenen Unterstützungsgelder zurückzuzahlen, falls er vor Einwilligung des Verbands vorstandes seiner bisherigen Beschäftigung wieder nach gehen sollte. Nach einem am 11. März 1809 gefällten Urteil des Reichsgerichts ist diesen Verpflichtungsscheinen aber insofern jedwede Berechtigung abzuerkennen, als nach dem Wortlaut des 8 l52 der Gewerbeordnung jedem Teilnehmer der Rücktritt von solchen Vereinigungen und Verabredungen zusteht, welche zum Behufs der Erlangung günstigerer Lohn- und Arbeitsbedingungen gebildet sind. Aus dem Bogtlande. In diesem Jahre haben die Heidel- und Preiselbeeren eine herrliche zweite Blüte gezeitigt, und die zweite Frucht ist sogar eine sehr reiche. - und Feier angen eseiert hrzahl remde >tz der t für t und rilligt. ersten , am htung tlichen ».stfeier Berg- Aus, ilichen Tagesgeschichte. Berlin. Der Kronprinz ist vom Kaiser mit dessen Vertretung bei der Trauerfeier für Professor Mommsen in der Kaiser Wilhelm-Gedächtniskirche beauftragt worden. — Den „Polit. Nachr." zufolge liegt es in der Ab sicht der Regierung, in der nächsten Legislaturperiode eine Teilung übergrotzer Landtagswahlkreise herbeizu führen. Wiesbaden, 4. November. Kaiser Nikolaus traf um 4 >/2 Uhr nachmittags hier ein, von Kaiser Wilhelm er wartet. Als Kaiser Nikolaus dem Wagen entstiegen war, umarmten sich die beiden Kaiser und kühlen sich wieder holt. Sodann bestiegen sie nach Abnahme des Parade marsches der Ehrenkompagnie einen offenen Vierspänner und fuhren zusammen unter großem Jubel der Menschen massen nach dem Schloß. Im zweiten Wagen folgten der Großherzog von Hessen und Prinz Heinrich von Preußen, im dritten Reichskanzler Graf Bülow und Graf Lamsdorss. Breslau. Das siebente deutsche Sängerbundes fest, das 1906 in Breslau stattfinden sollte, wird auf Veranlassung des Gesamtausschusses des deutschen Sänger bundes auf 1907 verschoben. Baden. In Baden haben die Urwahlen zum Land tage stattgefunden. Es wurden gewählt 25 Nationalliberale, 23 Zentrum, 6 Demokraten, 2 Freisinnige, 5 Sozialdemo kraten, l Konservativer und I Antisemit. Die Sozial- demokratm hatten in 9 Wahlkreisen Kandidaten aufgestellt, sie haben also recht schlecht abgeschnitten. Österreich. Um die Tschechen zu versöhnen, bereitet nach einem Wiener Telegramm der „Köln. Volkszeitung" Ministerpräsident v. Körber eine Vorlage betr. Errichtung einer tschechischen Universität in Mähren vor. Der Reichs rat soll am 17. November zusammentreten. Triest, 4. Nov. Prinz Mar von Sachsen ist auf seiner Rückreise aus Palästina hier angekommen und setzte abends die Reise nach Freiburg fort. Triest. Der „Piccolo" meldet aus Saloniki: Ein Bombenattentat wurde auf den Konventionalzug ver übt. Auf einer Strecke von 500 Metern waren fünf Dynamitpatronen gelegt worden, wovon zwei explodierten. Die Fenster des Zuges und einige Wagen wurden zer trümmert. Infolge des Attentates soll Hamid Bey ab gesetzt werden. Ungarn. Die nächsten Folgen des ungarischen Militärgesetzes. Wie das „Neue Pester Journal" meldet, ordnete der Reichskriegsminister an, daß von nun ab Auf schriften auf Kasernen, die von Gemeinden erbaut werden, ausschließlich in magyarischer Sprache, und solche, die auf Staatskosten errichtet werden, in magyarischer und deut scher Sprache anzubringen sind. Italien. Gegen das neue Ministerium Giolitti eröffnet besonders die Sozialdemokratie einen heftigen Kampf. Frankreich. Am Dienstag sind in Paris die Mönche eines Kapuzinerklosters behördlich aus ihrem Kloster ent fernt worden. Die Polizei mußte nacheinander sämtliche Türen gewaltsam öffnen. Sie fand die Kapuziner in der Kapelle versammelt, wo ein Pater eine Protestkundgebung verlas. Die Polizeiagenten mußten jedem Pater die Hand Verantwortlicher Redakteur: Paul Irlpw. - Druck und Verlag von Carl Irljue in Dippoldiswalde. Mit achtfeMge« „Illustrierten Unterhaltungsblatt". Mit land- und hauswirtfchaftlicher Monats-Beilage Gegenwärtig kann man die schönsten roten Preiselbeer- kauben und Heidelbeeren, süß und groß wie kleine Kirschen, pflücken. Schlehen und Hagebutten Rodig ein Dampfstraßenwalzen-Unternehmen, verbunden mit Steinbruchs-Geschäft, und schoß als seinen Anteil 3000 Mark in die Geschäftskasse ein. Der Steinbruch befand sich am Luchberg. 1900 kamen sie überein, sich zu trennen. Rodig übernahm das Dampfstraßenwalzenunternehmen und Feyer das Steinbruchsgeschäft. In das letztere trat erst ein gewisser Koch, später ein gewisser Otto Müller als Sozius ein. Feyer ist beschuldigt, in der Zeit vom Mai bis Oktober 1902 größere Summen für das Geschäft ein- kassiert, dieselben aber nicht voll an die Geschäftskasse ab geführt, sondern den Betrag von 1620,24 Mk. zurück- und für sich behalten zu haben. Hierdurch schädigte er seinen Sozius. Feyer ist mittellos und lebt von Unterstützungen, die ihm seine Verwandten zukommen lassen. Er bestritt jede Schuld. Das Urteil lautete auf 1 Jahr 6 Monate Gefängnis und 3 jährigem Ehrenrechtsverlust. Leipzig. Zu den jüngst beendigten ärztlichen Vorprüfungen hatten sich 13 Kandidaten gemeldet. Hiervon sind 7 zurückgetreten; 5 wurden geprüft, von denen 3 bestanden haben, während bei 2 der Kandidaten sich eine Nachprüfung nötig macht. Leipzig-Kleinzschocher. Unser Gotteshaus ist im Äußern vollendet; mit seinen beiden reich ornamentierten Türmen, in denen demnächst die von Jauck in Leipzig gegossenen Glocken aufgezogen werden sollen, präsentiert es sich als ein herrliches Werk kirchlicher Baukunst, zugleich die letzte Schöpfung des genialen Leipziger Baumeisters, Baurats l)r. Roßbach. Nun geht man im Innern der Kirche fleißig an die Arbeit, damit diese noch vor Ostern die Weihe erhalten kann. Chemnitz. Der sozialdemokratische Reichstagsabge ordnete für den 22. sächsischen Wahlkreis, Zigarrenfabrikant Franz Hofmann, ist den „Chemnitzer Neuesten Nachrichten" zufolge Mittwoch abend hier infolge eines Schlaganfalles gestorben. bellarische und kompli zierte Inserate mit ent sprechendem Ausschlag.— Eingesandt, im redaktio nellen Teile, die Spalten- und vollzogener Schlußverteilung hierdurch aufgehoben. Dippoldiswalde, den 4. November 1903. K 2/03. Königliches Amtsgericht. glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Ge bots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläubigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Diejenigen, die ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht haben, werden auf gefordert, vor der Erteilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Ein stellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungs erlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes treten würde. Dippoldiswalde, den 4. November 1903. 12/03 Nr. 2. Königliches Amtsgericht. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Freitag und Sonnabend vor dem 'Zwangsversteigerung. Das im Grundbuche für Schmiedeberg Blatt 180 auf den Namen des Klempner - Meisters Christian prioärivk CottdoU Cüntdor und des Malermeisters Crust IiUÜv- mix eingekagene Grundstück soll am 23. Dezemb tz 1903, vormittags l/211 Ahr, — an der Gerichtsstelle — im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuche — Hektar, 18 Ar groß und auf 33390 M. — Pfg- geschätzt. Es besteht aus dem Wohnhaus mit angebauten Holzveranden nebst Garten, trägt die Nr. 32 0 des Brandkatasters und »m aßt das Flurstück Nr. 191 ck des Flurbuchs für Schmiedeberg. Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts sowie der übrigen das Grund stück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zeit der Ein tragung des am 31. August 1903 verlautbarten' Versteigerungsvermerkes aus dem Grundbuche nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Auf forderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, Jnlerate, welche bei der bedeutenden Auflage der Blatte» -ine sehr wirk same Verbreitung finden^ werden mit 12 P^g., solche aus unserer Amtshaupt- mannschast mit 10 Pfg die Spaltzeile oder deren Raum berechnet. — Ta- Die „«eitzeritz-Zeitung" erscheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend und wkd an den vorhergeben- denAbenden ausgegeben. Preis vierteljährlich 1M. 25 Dfg., zweimonatlich 84 Ma-, einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern ly Pfg. — Alle Postan stallen, Postboten, sowie unsere Au»ttäger nehmen Bestellungen an. chuhe, Hofen, teusw. ittet Zn meidig t nach ssert wUe ivv »theK- Konkursverfahren. Das Konkursverfahren über das Vermögen des Gastwirts Julius Oswin Müller, früher in Dippoldiswalde, jetzt in Dresden, wird nach Abhaltung des Schlußtermin» diesen: Herbst hat zur Folge gehabt, daß zum erstenmale auch ein Teil der Pilzernte aus der Görlitzer Heide nach Zittau auf den Markt geschickt worden ist. In ganz kurzer Zeit sind etwa 230 Ztr. Steinpilze aus der Görlitzer Heide