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Mkech-MiW Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend. Donnerstag, den 11. Juni 1903 Nr. 67. v- ,Wahrheit", über den „St. Sedanstag", an dem die „Hunde Und die in großen Massen durch die Straßen ziehen? 69. Jahrgang. n >r c- !s lt ct :e n- n- ^e- ie. r" 'st te, rn m nt en Nl m n, a, !N ie >e- „Chemnitzer Freie Presse" leistete sich bei der Heimkehr der deutschen Krieger aus Frankreich folgende infame Auf forderung: „Bürger! Steckt schwarze Fahnen heraus!... Eine Rotte von Mördern und Mordbrennern hält heute den Einzug in unsern Mauern!" Der grimmige Haß der Sozialdemokratie gegen das ruhmreiche Heer, das die Marken unseres deutschen Vaterlandes beschützt, den all gemeinen Frieden und damit die Wohlfahrt der Bevölkerung verbürgt und die Ordnung aufrecht erhält, kommt in diesen Auslassungen mit überzeugender Deutlichkeit zum Durch bruch. „Hurrahkanaille" und „Kriechervereinler" sind in Den Augen der zielbewußten „Genossen" die alten Krieger, „zweibeinige Tiere, die Uniform tragen", die Soldaten, die eintreten für die Wahrung und Aufrechterhaltung ehrenhafter Gesinnung, für Ordnung und Recht, für Kaiser und Reich. Weil sie, getreu ihrem Fahneneide, mit ihren Leibern das Vaterland zu schützen bereit sind, werden sie mit Kot beworfen, ihre Ruhmestaten in den Staub gezogen. Noch aber erkennt das deutsche Volk, was es seinem Heere verdankt. An dem gesunden deutschen Sinn prallen alle Schmähungen eindruckslos ab. Den blanken Ehren- schild der deutschen Krieger können Verleumdungen nicht beflecken. Aber gut ist es, sich dieser Schmähungen zu erinnern. Veteranen, deutsche Krieger! Seid aber am Wahltage dieser Beschimpfungen eingedenk! Antwortet darauf durch rege Teilnahme an der Wahl. Schart Euch mit der gleichen Treue um die Fahne des Vaterlandes zur Bekämpfung des inneren Feindes, der Sozialdemo kraten, mit der Ihr auf Frankreichs Schlachtfeldern und in China den äußeren Feind niedergerungen habt. Wählt den Gegner Eurer Verleumder, den Kandidaten der ver- «inigten Ordnungsparteien, Herrn Rechtsanwalt Hans Hohlmann in Dresden. als Mitglieder zählend, haben die Reichstagskandidatur des Herrn Rechtsanwalt Kohlmann zu unterstützen be schlossen. Es geht an alle Mitglieder dieser Vereine, aber überhaupt auch an die sogenannten „kleinen Leute", die Bitte, nur diesem Kandidaten ihre Stimme zu geben. Herr Kohlmann tritt für Reformen ein, die dem wirt schaftlich Schwachen zu gute kommen, insbesondere für den weiteren Ausbau unserer sozialpolitischen Gesetzgebung. Man täuscht sich, wenn man glaubt, die Sozialdemokratie habe sie geschaffen, sie ist ein Werk der Ordnungsparteien, die sozialdemokratischen Vertreter stimmten im Reichstage dagegen, weil sie ihnen „zu wenig war". Die Regierung hat seitdem diese Gesetzgebung weiter ausgebaut und wird sie weiter ausbauen. Ein Anwachsen sozialdemokratischer Abgeordneter wird diesen Fortschritt hemmen, da ihre übertriebenen Forderungen für die Regierung unannehm bar sein werden. Wer für einen gesunden, stetig fort schreitenden Ausbau der sozialpolitischen Gesetzgebung ist, gebe am 16. Juni Herrn Rechtsanwalt Kohlmann seine Stimme. Wer nicht wählt oder einen weißen Zettel ab gibt, unterstützt indirekt seinen politischen Gegner! — Eine Mahnung, die auch wir unsern Lesern ans Herz legen möchten, richtet ein auswärtiger Zeitungs verleger in eigenartiger Form an den Leserkreis seiner Zeitung, nämlich: „Wenn Sie etwas wissen, was zu wissen interessant ist, und was wir eigentlich wissen sollten, und von dem Sie wissen, daß wir es nicht wissen — bitte, lassen Sie es uns wissen, damit wir es auch wissen und es anderen zu wissen tun können." Hänichen. Die hier bestehende, durch Herrn Knapp schaftsarzt vr. meck. Riedel ausgebildete und bereits ge prüfte Krankenträger-(Sanitäts-)Kolonne vom Roten Kreuz zu Hänichen und Umg. hat den Zweck, Mannschaften aut- zubilden, um im Mobilmachungsfalle dem „Roten Kreuz" zur Verfügung zu stehen, sowie im Frieden bei etwa vor kommenden Ünglücksfällen oder Erkrankungen die erste sachgemäße Hilfeleistung bez. den Transport zu über- nehmen, als auch bei größeren patriotischen Veranstal tungen und dergl. Festlichkeiten den Samariterdienst aus- zuiiben. Dresden. Der Kongreß der Vorstände der statisti schen Aemter deutscher Städte, der vom 12.—15. Juni hier stattfinden sollte, ist in Rücksicht auf die am 16. Juni stattfindende Reichstagswahl auf den 10.—13. Juli ver schoben worden. — An beiden Pfingstseieriagen kam in Falkenstein von der Kanzel ein Beschluß des Kirchenvorstandes zur Verlesung, wonach von jetzt an diese Kirche auch während der Wochentage geöffnet ist. Ferner wurde die Be stimmung des Regulativs der Kirchenordnung in Erinne rung gebracht, daß bei Trauungen der Altarteppich und Traukissen nur Jungfrauen zur Verfügung stehen sollen und daß seitens der Teilnehmer an Leichenbegängnissen der nötige religiöse Takt bewahrt und nicht Anlaß zu öffentlichen Aergernisscn gegeben werde, wie dies wieder holt vorgekommen sei. Namentlich soll das Spenden von Bier seitens der Angehörigen nach der Beerdigung an Teilnehmer des Leichengefolges am Tage der Beerdigung unterbleiben. — Die Stadtverordneten in Leipzig hatten in ihrer Sitzung vom 4. Juni vorigen Jahres die Ratsvorlage, betreffend die Erhöhung des Straßenbahntarifes an Sonn- und Feiertagen (von 10 Pfg. auf 15 Pfg.) abgelehnt. Bon den beiden Straßenbahngesellschaften war hiergegen Rekurs bei der königl. Kreishauptmannschaft eingelegt worden. Wie das „Leipz. Tgbl." erfährt, ist der Rekurs ^on der genannten Behörde verworfen worden. Die Gr- ellschasten strebten, wie bemerkt sei, die Einführung eines 5-Kilometer-Tarifes an, d. h. der Fahrpreis solle bis zu dieser Entfernung 10 Pfg., über 5 Kilometer hinaus aber 15 Pfg. betragen. x-M I-N-. - D-Mk -Md V-rlW «n Carl MI .chq-Uz-, „-ll.sta.rlm ^«h-IstnqMM». MI. und huuEMftllch« «-«».»-II.,.. W NM Hm M die ZeziMmkraiie. Zur 25 jährigen Erinnerungsfeier an den Sieg bei Sedan schrieb das Berliner Zentralorgan der sozialdemo kratischen Panel, der „Vorwärts": „Wo ist der Hanswurst unter den Ausgebeuteten, der sich ohne Ingrimm im Herzen durch Beteiligung an solcher Feier entehrte? Welch klassen- bewußter Arbeiter reichte im Anblick des mordspatriotischen Geheuls nicht mit doppelter Innigkeit seinen französischen Brüdern und Leidensgefährten die Hand, eingedenk der eigenen Losungsworte, vor denen die Bourgoisie der ganzen Welt erblaßt als vor einem „Menetekel": „Prole tarier aller Länder, vereinigt Euch!" In gleicher Sprache äußerte sich ein anderes Blatt der Revolutionäre, die ie s. h vorgeschriebene Ermittelung des Wahlergebnisses wird für den 6. Wahlkreis de» Königreichs Sachsen Son«sdvn6, ilett 20. S Ukn »I», im Sitzungssaal der Königlichen Amtshauptmannschaft Dresden-Altstadt, Canzleigätzchen 1,N stattfinden. Die Ermittelung ist öffentlich. Dresden-Altstadt, am 8. Juni 1003. vor iVadlkommlsssr tür äts »viehstagswadi im S. 8Ledsl,vdo» Vadikrsiso. Krug von Nidda. Bekanntmachung, Die im Reglement zur Ausführung des Reichstagswahlgesetzes vom ^pru iggz st t. m :N e»«äg, Donners- Sao und Sonnabend und wad an den vorhergehe»- penAbenden ausgegeben. Preis vierteljährlich 1M. wurde, daß die Sanitätskolonne des Vereins aus 34 Mit gliedern besteht und der Unterricht derselben regelmäßig Mittwoch abends von 9 bis 10 Uhr im Vereinszimmer unter Leitung des Herrn vr. weck. Voigt stattsindet. Be züglich der Vereinskrankenunterstützung wurde darauf hin gewiesen, daß Unterstützungsgelden nur nach vorschrifts mäßiger Ausfüllung des Krankenscheines verabfolgt werden können. — Wie wir erfahren, dürfte die Versetzung des Herrn Amtshauptmann Lossow nicht demnächst, sondern wohl erst in einigen Monaten (im Spätherbste) erfolgen. (Das Dresdner Journal gibt den l. November als Tag der Versetzung an.) — Sonnabend, den 20. d. M , soll für die Lehrer der Konferenzdistrikte Dippoldiswalde und Possendorf unter dem Vorsitz des Herrn Bezirksschulinspektors Bang im Gasthofe zu Schmiedeberg eine Distriktskonferenz ab gehalten werden. Dieselbe wird vormittags 9 Uhr mit einer christozentrischen Katechese des Herrn Vorsitzenden be ginnen, woran sich sodann orthographische Lektionen der Herren Forkhardt und Kadner und ein Vortrag über die neue Rechtschreibung durch Herrn Direktor Schulze dar geboten, anschließen werden. Für den Nachmittag dieses Konferenztages sind ein Besuch der Kirche zu Schmiede berg, wo Orgel- und Gesangsvorträge stattfinden sollen, eine Besichtigung der elektrischen Zentrale von C. G. Nitzsche Söhne und ein Spaziergang nach Kipsdorf in Aussicht genommen. — Die Sammlungen für die König Albert- Stiftung haben in unserer Stadt überhaupt den Betrag von 115 M. 75 Pfg. ergeben. — Die Stellmacher-Innung zu Dippoldiswalde hielt am 2. Juni ihr diesjähriges Hauptquartal ab, welches gut besucht war. Es wurden von« Vorsitzenden Obermeister Böhme ein Prüfling losgesprochen, welcher sich bei der Prüfung eine gute Zensur erworben sowie 4 Lehrlinge ausgenommen; der Rechenschaftsbericht, vom Kassierer vorgetragen und von 2 Mitgliedern geprüft, wurde richtig befunden. Der Abgang eines Mitgliedes wurde durch ein neu zur Innung tretendes Mitglied er setzt, bei den Wahlen gingen die bisherigen Inhaber als wiedergewählt hervor. — Das Komitee für das Schulfest sieht diesmal von Errichtung von Sammelstellen ab. Da sich aber in der Stadt gewiß Personen befinden, die sonst mit der Schule nicht mehr in Berührung stehen, jedoch gern etwas beitragen wollen, wenn es gilt, Kindern eine Freude zu bereiten, so hat sich Herr Kaufmann Bester erboten, freiwillige Gaben entgegenzunehmen. — Ziegenausstrllungen. Der landw. Kreis verein zu Dresden hat für Freitag den 10. Juli mittags in Geising und Sonnabend den 11. Juli vormittags in Altenberg die Veranstaltung von Ziegenschauen mit Prä miierung aus Staatsmitteln in Aussicht genommen. Die Herren Bürgermeister der beiden genannten Städte haben, wie uns mitgeteilt wird, sich gütigst bereit erklärt, die Formulare für die Anmeldungen zu verteilen. Für jedes auezustellende Tier ist ein besonderer Anmeldeschein aus zufüllen und spätestens bis zum 25. Juni an die Kanzlei des landw. Kreisoereins zu Dresden, Große Plauensche Straße 21, einzusenden. — Wenn die bis dahin einge gangenen Anmeldungen eine ausreichende Beteiligung er geben, so werden hiernach weitere Bekanntmachungen er folgen. Nach den gleichen Grundsätzen wie bei früheren solchen Schauen werden auch diesmal nur Zuchttiere zum Wettbewerb um die aus Staatsgeldern ausgesetzten Prä mien zugelassen. — Auskünfte werden auf Wunsch durch den Direktor der landw. Schule zu Freiberg vr. Kohl schmidt sowie durch die Kreisvereinskanzlei erteilt. — Die Evangelischen Arbeitervereine Dresden-Land, nicht blos Leute des Mittelstandes, auch wirkliche Arbeiter 25 Mg., zweimonatlich 84 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Me Postan- statten, Postboten, sowie «ttsere Austräger nehmen Bestellungen an. — Amtsblatt fiir die Königliche UmtshanMannschast, das Königliche Amtsgericht nnd den Stadlrat zu Dippoldiswalde. Gesperrt wird vom N. bis niit 18. Juni c. die von ürvssülb» nach 8vttvrsüür1 führende Straße. Der Fährverkehr wird währenddessen auf die Malter—Wendischcarsdorfer bezw. Lie Rabenau—Kleinölsaer Straße gewiesen. , Königliche Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde, am 8. Ium 1903. S89ä. Lossow. Snl- Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. In der am 7. d. M. abgehaltenen Monatsversammlung des hiesigen K. S. Militär Vereins gedachte der Kanierad Vorsteher in einer begrüßenden An sprache der Huldigungsfahrt des Königs durch die Lausitz, sowie des Geburtstages des Kronprinzen und sprach die Erwartung aus, daß die Kameraden am bevorstehenden Wahltage alle ihre Treue gegen König und Vaterland, Kaiser und Reich bewähren würden. Auf der Tages ordnung stand die Beratung der für die nächsten Sonn tag in Schmiedeberg stattfittdende Hauptbezirksversamm lung vorliegenden Berhandlungsgegenstände. Die Ver sammlung beschloß, der Einladung des Brudervereins zu Großölsa zur Fahnenweihe am 26. Juli d. I. folge zu leisten; die Gefährtschaft von Vereinsdamen bei diesen, Ausflug wird willkommen geheißen. Ferner wurde fest gesetzt, Königsgeburtstag, in Verbindung mit dem Stiftungs- M am 9. August d. I. zu feiern und zwar soll diese Leier in einem Lartenkonzert im Schützenhausrestaurant Md nachfolgendem Ball bestehen. — Neu ausgenommen in den Verein wurden zwei Kameraden. Bekanntgegeben der de« Blattes -tNt sehr'Wb» samr Berbrettuna f werden mit 12 PH. aus unserer Amts! Mannschaft mit 1t .. die Spaltzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische und kompli zierte Inserate mit ent sprechendem Aufschlag, -- Eingesandt, im redaktio nellen Teile, die Spalten zeile 20 Pfg.