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Weißeritz-Mlmg 66. Jahrgang Dienstag, den 30. Oktober 1900. Nr. 126. Ghlr. Schfr. V. kr. 176/00. 4 i. Die „Weihetitz - Zeitung" «scheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. 25 Pfg-, zweimonatlich «4 Psg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern !O Pfg. — Alle Postan stalten, Postboten, sowie Lie Agenten nehmen Be stellungen an. Verankworklicher Kedarteur: Paul Jehne. - Druck und Verlag von Carl Irhne in Dippoldiswalde. Mit achtfeitigem „Jllustrirten Unierhaltungsblatt". Mit land- und hauswirthfchaftlicher Monats-Beilage. zil machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht be rücksichtigt und bei der Vertheilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläu bigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Diejenigen, die ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht haben, werden auf gefordert, vor der Ertheilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes treten würde. Dippoldiswalde, den 26. Oktober 1000. Königliches Amtsgericht. Geuder. Der Cigarrenfabrikant und Trichinenschauer Herr Julius Oswald Kummer in Seifersdorf ist am heutigen Tage als Laienfleischbeschauer für Seifersdorf, Spechtritz, Malter, Pauls- dorf, Paulshain und Seifen in Pflicht genommen worden. Dippoldiswalde, am 18. Oktober 1000. Königliche Amtshauptmannfchaft. Lossow. Holzversteigemng auf dem Altenberger Staatssorstreviere. Hotel zum „alten Amthaus" in Altenberg Dienstag, den 6. November d. I., Bormittags '/-IO Uhr, w. Stämme, 60 h. u. 10410 w. Klötzer, 7225 w. Pfähle, 1560 w. Derbstangen g. L., 22220 w. Reisstangen. Durchforstungs- und Einzelhölzer in Abth. 4, 8, 0, 11, 12, 24, 25, 27, 28, 20, 33, 55, 57, 58, 60, 63, 68, 01, 05, 06, 07, 100, 103, HO und 111. Kgl. Forstrevierverwaltung Altenberg zu Hirschsprung und Kgl. Forst rentamt Frauenstein, am 27. Oktober 1000. Sachße. Krause. Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend Amtsblatt fiir die Königliche Amtshauxtmannschast, das Königlich- Amtsgericht und den Stadtrach zu Dippoldiswalde. Gerichtstag für die Orte Possendorf, Hänichen, Wilmsdorf, Kleincarsdorf, Wendischcarsdorf, Quohren und Börnchen wird Mittwoch, den 7. November 1900, von Vormittags 9 Uhr bis Nachmittags 2 Uhr, im Pietzsch'schen Gasthofe zu Possendorf abgehalten werden. Die zu erledigenden Angelegenheiten sind rechtzeitig bei Gericht anzumelden, da mit die betreffenden Akten mitgebracht und die Betheitigten benachrichtigt werden können. Dippoldiswalde, am 24. Oktober 1000. Königliches Amtsgericht. Geuder. Zwangsversteigerung. Die im Grundbuche für Niederkreischa Blatt 118, 110, 120, 121, 122 auf den Namen des Vaugewerken Ernst Bruno Uhlemann in Hausdorf eingetragenen Wiesengrundstücke (Baustellen) sollen am 21. Dezember 1900, Vormittags 10 Uhr, — an der Gerichtsstelle — im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Die Grundstücke umfassen die vorläufig mit Nr. 165e, I65t, 165^, 165k und 165i des Flurbuchs für Niederkreischa bezeichneten Flurstücke, sind ingesammt 28,1 Ar — 152 s^R. grob und auf 3765 Mark — Pfg. geschätzt. Die Einsicht der Mittheilungen des Grundbuchamts sowie der übrigen die Grund stücke betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist Jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus den Grundstücken sind, soweit sie zur Zeit der Ein tragung des am 31. August 1000 verlautbarten Versteigerungsvermerkes aus dem Grund buche nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung Zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft Inserate, welche bei da bedeutenden Auslage d«S Blattes eine sehr wirk same Verbreitung finden, werde» mit 10 Psg. die Spaltenzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirte Inserate mit entsprechen dem Aufschlag. — Einge sandt, im redactionellen Theile, die Spaltenzeile 20 Pfg. WchmW »litt WMWckn. Freitag, den 2. November 1900, Vormittags 10 Uhr, sollen auf Bahnhof Dippoldiswalde ungefähr 1800 Stück alte Eisenbahnschwellen in einzelnen kleinen Posten meistbietend und gegen sofortige Vaarzahlung versteigert werden. Dippoldiswalde, ain 24. Oktober 1000. Königliche Bahnverwalterei. 2a. 23/00. Nr. 6. Geuder. Schubert. Zu den Vorarbeiten für die geplanten Sperren in den Gebieten der Rothen, Wilden und der Vereinigten Weißeritz, sowie des Pöbelbaches und des Oelsabaches gehört auch die Ermittelung der Wasserkräfte der in diesen Gebieten unterhalb der Sperren gelegenen Triebwerke und macht sich deshalb deren spezielle Aufnahme erforderlich. Die Besitzer dieser Triebwerke werden demzufolge hiermit aufgefordert, den mit jenen Vorarbeiten beauftragten, mit bezüglicher Legitimation versehenen Beamten den Zutritt zu ihren Grundstücken und Triebwerken und die Aufnahme der Letzteren zu ge statten, denselben auch auf ihr Verlangen nähere Auskunft in der hier fraglichen Be ziehung wahrheitsgemäß zu ertheilen. Dresden, am 22. Oktober 1000. Der Königliche Kommissar für die geplanten Thalsperren in den Weitzeritzgebieten rc. l)r. Schmidt, Geheimer Regierungsrath. 1317 O. Lossows Ghlr- Mit Bezugnahme auf 8 4 Ziffer 1 der Verordnung zur Ausführung des Lehrer pensionsgesetzes rc. vom 24. Mai 1802 (Gesetz- und Verordnungsblatt vom I. 1802, Seite 200 flgd.) werden die Schulvorstände des hiesigen Bezirks hiermit veranlaßt, bis Anfang Dezember d. I. anher anzuzeigen, ob im laufenden Jahre an den die Höhe des Schulgeldes betreffenden ortsstatutarischen Bestimmungen etwas geändert worden ist oder nicht. Dippoldiswalde, am 17. Oktober 1000. Königliche Bezirtsschulinspettion. 13086. I. V.: vr. Fischer, Bez.-Ass.Bang. Der nächste Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Die Kollekte für den Eustav- Adolf-Verein, die am Reformationsfeste in allen Gottes häusern unserer evang.-Iuth. Landeskirche gesammelt wird, sei auch an dieser Stelle auf das Wärmste empfohlen. 1807 arme Gemeinden hoffen auf die Hilfe des Vereins. Dazu kommt ein ganzes Heer bedrängter Pfarrer tind Lehrer, Pfarrers- und Lehrers-Wittwen. Hatte der Gustav- Adolf-Verein sich früher darauf beschränkt zu stärken, was sterben will, so hat er jetzt auch zu hegen und zu pflegen, was nach Leben ringt. War bisher sein wesentliches Arbeitsgebiet die alte Welt, so tönen nun von jenjeits des Ozeans laut und immer lauter die Hilferufe an sein Ohr. Die Unterstützung der evangelischen Bewegung in Oester reich, die Pflicht, der Diaspora den Segen der Diakonie ZU vermitteln, die Sorge um unsere deutsch-evangelischen Brüder in Brasilien und andern überseeischen Landen — das sind Dinge, welche an die Leistungsfähigkeit des Gustav-Avolf-Vereins immer höhere Anforderungen stellen. Möge darum die Reformationsfestkollekte auch unter uns viel willige Herzen und offene Hände finden! — Mit rühmenswerther Liebe hängt Herr Liebmann- Odessa an schier Vaterstadt Dippoldiswalde. Seine Freude war darum keine geringe, als es Herrn Gasthossbesitzer Haubold gelungen, für ihn den Königsschuß auf den Bogel des diesjährigen Schützenfestes zu thun. Am Freitag war es der Schützengesellschaft nun vergönnt, ihren Vogelkönig auf dem Bahnhof zu begrüßen. Frau Liebmann wurde von einem Schützentöchterchen ein Blumenstrauß mit schönen Begrüßungsworten überreicht. Mit klingendem Spiel ging es dann nach „Stadt Dresden", wo Herr und Frau Liebmann Quartier nahmen. Am Abend versammelte sich eine stattliche Anzahl Schützen -mit Frauen im Rathhaussaale um die wetthen Gäste. Im Laufe des von Herrn Vorsteher Stadtrath Liebel er öffneten Kommers begrüßte Herr Bürgermeister Voigt Herrn und Frau Liebmann, indem er seiner Freude über ihre Anhänglichkeit an unserer Stadt Ausdruck gab und ihnen dafür herzlichst dankte. Hierauf erfreute Herr Lieb mann die Gesellschaft durch Ueberreichung großer Bilder S. M. des Kaiser Wilhelm und S. M. des König Albert und eines großen, von einem deutschen Goldschmied in Odessa gefertigten, prachtvollen goldenen Pokals, der außer Liebmanns Bild und Familienwappen die russischen Adler und das Wappen der Stadt Odessa zeigt. Mit freudigen Erstaunen wurde von den Anwesenden das prächtige Geschenk besichtigt, und Herr Stadtrath Heinrich sprach im Namen der Schützengesellschaft dem Geschenk geber herzlichen Dank aus. Hierauf brachte Herr Lehrer Buckel einen Trinkspruch auf die Familie Liebmann aus und Herr Baumeister Schmidt toastete auf die russische Zähigkeit und die deutsche Treue, die sich in Herrn Lieb mann verkörpere. Ein von Herrn Oberlehrer Hellriegcl gedichtetes Festlied und Konzertstücke der Stadtkapelle trugen zur Erhöhung der Heiterkeit wesentlich bei. In einem Tänzchen endete das fröhliche Fest, das gewiß Herrn und Frau Liebmann den hiesigen Aufenthalt recht angenehm gemacht hat. — Zur Erledigung gelangt: Die ständige Lehrerstelle in Cunnersdorf bei Glashütte. Kollator: Die oberste Schulbehörde. Einkommen: 1200 Mk. Grundgehalt, 51 Mark IO Pf. Ablösungskapitalzinsen, 20 Mk. für kirchen dienstliche Verrichtungen, 60 Mk. für Heizung der Woh nung, 130 Mk. für Fortbildungsschulunterricht, 200 Mk. persönliche Zulage (wovon event. 22 Mk. 88 Pf. zum Grundgehalte geschlagen werden), freie Amtswohnung mit Gartengenuß, event. 60 Mk. der Frau des Lehrers für den Unterricht in weiblichen Handarbeiten. Bewerbungs gesuche sind mit den erforderlichen Unterlagen bis zum 12. November bei dem König!. Vezirksschulinspektor Bang in Dippoldiswalde einzureichen. — In der letzten geheimen Sitzung des Stadt- verordnetenkollegiums in Nossen ist es endlich bezüglich der Wahl eines neuen Stadtrathes zu einem Resultate ge kommen, wenn auch wiederum erst im dritten Wahlgange. Die Wahl fiel mit 8 von 13 abgegebenen Stimmen auf Herrn Stadtverordneten Maurermeister Fiedler, welcher über 20 Jahre als Stadtverordneter thätig ist. Das aus scheidende Rathsmitglied, Stadtrath Backofen, hatte eine Wiederwahl abgelehnt. — Für die neue Garnisonkirche in Dresden stifteten der König lind die Königin, sowie Prinz Georg und die Prinzen und Prinzessinnen prachtvolle Fenster. Ferner stifteten sämmtliche Offizicrkorps der Dresdner Re gimenter, die Stadt Dresden, das Kriegsministerinm und viele Ossiziersdamen kostbare Fenster, Kirchengeräthe rc. — Die Theilnehmcr an der Stadt-Fernsprecheinrichtung in Leipzig sind vom 1. November ab zum Sprech verkehr mit Paris zugelassen. Die Gesprächsgebühr für ein gewöhnliches Gespräch bis znr Dauer von 3 Minuten beträgt 5 Mk. — Der Ehrenrath des ärztlichen Bezirksvereins An nabe rg verurtheilte den l)r. W. in Neudorf wegen Vergehens gegen 1 nnd 2, Satz 1 der Standesordnnng zu 750 Mk. Geldstrafe, Aberkennung des Wahlrechts und der Wahlfähigkeit zu den vom Vereine zu bewirkenden Wahlen auf die Dauer von 5 Jahren und Tragung der Kosten in Höhe von 30 Mk. Eine vom Nerurtheilten bei dem ärztlichen Ehrcngerichtshof der Kreishanptmann- schaft Zwickau eingelegte Berufung wurde verworfen. Der angezogene Paragraph, wegen dessen die Nerurtheilung erfolgte, lautet: „Jeder Arzt ist verpflichtet, seinen Beruf