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Donnerstag, den 27. September 1900. 66. Jahrgang Nr. 112. 730 2a. 21/00 Nr. 9. Schubert. Verbot werden nach § 366 Punkt 10 des zu 60 M. —. oder mit entsprechender Hast mokraten rrwärts" jella ge- i Wahl- ;r ganze lur noch id noch mzösische zangener !—74 kx, 71-177. amerlka- g netto: röhmlsche aser, pro 36—142, >Is, pro weißer 26-129. 60-165, . netto: 42—252. bis 320, :tto (mit >e 12,50. Iah, pro pro 100 Mischen 7,00 bi- -25,00, Roggen- erklusioe 1.50 bis 5.50 bis L netto ,e 9,60 resdner irtoffeln 8) 3,00 1578 O. - Infolge der anhaltenden Trockenheit machen sich in den Flußbetten an den Stellen, an welchen denselben durch die Mühlgräben das Wasser entzogen wird, durch -das stagnirende Wasser üble, gesundheitsschädliche Gerüche bemerkbar. .. Zur Abstellung dieses Uebelstandes wird hiermit für den Bezirk der unterzeich neten Königlichen Amtshauptmannschaft angeordnet, daß sämmtliche Wehrbesitzer aus solange, als die Trockenheit anhält bezw. nicht zum Werkbetriebe benöthigtes Wasser nicht über das Wehr läuft, jeden Tag von 12 bis 1 Uhr Mittags den Obergraben zu schließen haben. ' , ... Nichtbefolgung dieser Anordnung zieht eine Ordnungsstrafe von 20 Mark sur jeden einzelnen Fall nach sich. Die Gemeindebehörden werden angewiesen, die genaue Befolgung des Ange ordneten streng zu überwachen und Zuwiderhandlungen ungesäumt hier zur Anzeige zu bringen. Dippoldiswalde, am 25. September 1900. Königliche Amtshauptmannschast. I. A.: vr. Fischer, Bezirksassessor. Im Anschluß an die Bekanntmachung der Königlichen Amtshauptmannschast vom 17. Juli dieses Jahres, die Bestellung und Verpflichtung von Fräulein LalMe L>o,e in Dresden als weibliche Aertrauensperson für die Gewerbeaufsicht ,m Regierung-, bezirke Dresden betreffend, wird hiermit des Weiteren noch zur öffentlichen Kennimg gebracht, daß die Genannte in der Regel Dienstag und Freitag Abends von o ms s Uhr, sowie Sonntag Vormittags von 11 bis 12 Uhr in ihrer Wohnung, Winkel- mannstraße 1,ll, für Angelegenheiten ihres Aintes zu sprechen sein wird. Dippoldiswalde, am 18. September 1900. Königliche Amtshauptmannschast. Lossow. er«, den tte. Auf ib-Garde- Hwarze, und dem !. Garde- Glocken- aber vor Zwangsversteigerung. Das im Grundbuche für Seifersdorf Blatt 168 auf den Namen des Fleischer meisters Karl Friedrich Traugott Ouerner eingetragene Grundstück soll am 9. November 1900, Vormittags 10 Uhr, — an der Eerichtsstelle — im Wege der Zwangsvollstreckung versteigert werden. Das Grundstück ist nach dem Flurbuchs 4,6 ar — 24 ^R. groß und auf 20990 M. — Pfg. geschätzt. Es besteht aus dem Flurstück Nr. 68 a des Flurbuchs für Seifersdorf und ist mit dem Wohnhause Nr. 71L des Vrandkatasters bebaut. Die Einsicht der Mittheilungen des Grundbuchamts sowie der übrigen das Grund stück betreffenden Nachweisungen, insbesondere der Schätzungen, ist Jedem gestattet. Rechte auf Befriedigung aus dem Grundstücke sind, soweit sie zur Zeit der Ein tragung des am 7. August 1900 verlautbarten Versteigerungsvermerkes aus dem Grund buche nicht ersichtlich waren, spätestens im Versteigerungstermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebots nicht be rücksichtigt und bei der Vertheilung des Versteigerungserlöses dem Ansprüche des Gläu bigers und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden. Diejenigen, die ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht haben, werden auf gefordert, vor der Ertheilung des Zuschlags die Aufhebung oder die einstweilige Einstellung "des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Versteigerungserlös an die Stelle des versteigerten Gegenstandes treten würde. Dippoldiswalde, den 24. September 1900. Königliches Amtsgericht. Eeuder. Bekanntmachung. Diejenigen hiesigen Gemeindemitglieder, welche nach den gesetzlichen Bestimmungen zur Erwerbung des Bürgerrechts verpflichtet sind, werden hierdurch aufgefordert, sich alsbald und längstens bis zum 10. Oktober dieses Jahres an Rathserpeditionsstelle zu melden. Binnen gleicher Frist haben sich auch diejenigen hiesigen Gemeindemitglieder, welche zur Erwerbung des Bürgerrechts berechtigt sind und von diesem Rechte Gebrauch machen wollen, zu melden, da andernfalls ihre Aufnahme in die Wahlliste für die diesjährige Stadtverordneten-Ergänzungswahl nicht erfolgen kann. Dippoldiswalde, am 24. September 1900. Der Stadtrath. Voigt. Holzversteigerung aus dem Altenberger Staatsforstreviere. Hotel zum „alten Amthaus" in Altenberg Dienstag, den 2. Oktober d. I., Vormittags 10 Uhr: 21 rm w. Nutzknüppel, 18 rm w. Brennscheite, 239 rm w. Brennknüppel, 19 rm h. u. 120 rm w. Zacken, 3 rm h. u. 556 rm w. Aeste u. 8 rm w. Reisig. In den Abth. 4, 8, 9, 11, 12, 24, 25, 27, 28, 29, 32, 33, 41, 55, 57, 58, 63, 81, 91, 95, 96, 97, 100, 103, 110 u. 111. Kgl. Forstrevieroerwaltung Altenberg zu Hirschsprung und Kgl. Forst rentamt Frauenstein, am 25. September 1900. Sachße. Krause. Der unterzeichnete Stadtrath sieht Heuwagen auf den öffentlichen Straßen sagen. Zuwiderhandlungen gegen dieses Reichsstrafgesetzbuchs mit Geldstrafe bis bestraft. Dippoldiswalde, am 25. September 1900. Der Stadtrath. Voigt. Bekanntmachung. Rotz- M Wmrkt in WMnMe Sonnabend, den 29. September 1900. Stättegeld wird nlvdt erhoben. Stadtrath zu Dippoldiswalde. Inserate, welche bei de» bedeutenden Auflage del Blattes «ine sehr wirk same Verbreitung finden, werden mit 16 Psa. dt« Spalteuzeile oder deren Raum berechnet. — Dl» bellarische und complictrte Inserate mit entsprechen» dem Ausschlag. — Einge sandt, im redactionellen Theile, die Spaltenzeil« 20 Pfg. Die „Weihetttz»Zeitung" erscheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1M. 25 Psg , zweimonatlich 84 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern lv Pfg. — Alle Postan stalten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be stellungen an. Bekanntmachung. sich veranlaßt, das Stehenlassen beladener lind Plätzen hiesiger Stadt hiermit zu unter- Anzeiger für Dippoldiswalde nnd Umgegend. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschast, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrath zu Dippoldiswalde. Verantwortlicher Vedarleur: Paul Johne. - Druck und Verlag von Carl Irhne in Dippoldiswalde. Mit achtselttgem „Jlluftrirten Anterhattnngsblatt". Mit land, und hanswirthschastlicher Monats-Vellage. WlMmM Ms Sie „WchmWitW" für das 4. Quartal nehmen alle kaiserlichen Postanstalten, Briefträger, unsere Zeitungsboten und die unterzeichnete Expedition entgegen. Inserate werden in unserer Expedition und in allen -unseren Annoncen-Annahmestellen angenommen und finden die weitgehendste Verbreitung. M WM» )n.IchkchMW". Ak kWze MiliM in ÄjiÄmkM m, in, »mMkli LMGMhlm. Mit einer wichtigen und bemerkenswerthen Ent scheidung ist vorige Woche der in Mainz versammelt ge wesene diesjährige sozialdemokratische Parteitag wieder auseinander gegangen, mit derjenigen betreffs der künftigen Betheiligung der Sozialdemokratie an den preußischen Landtagswahlen. Wie bekannt, hat diese Frage schon seit Jahren zu lebhaften häuslichen Auseinandersetzungen in der sozialdemokratischen Partei Deutschlands geführt, die einen verlangten, daß sich die Partei unbedingt auch an den preußischen Landtagswahlen im führenden Bundes staate betheiligen müsse, die anderen waren mehr oder weniger entschieden gegen diese neue Forderung. Der ganze Streit nahm immer lebhaftere Formen an und sollte deshalb schon auf den« vorjährigen Parteitage der Sozialdemokratie zum endlichen Austrage gebracht werden, doch kam cs hierzu infolge Zeitmangels nicht mehr. Jetzt ist dies aber zu Mainz geschehen, und zwar mit dem Resultate, daß die Anhänger des Betheiligungsgedankens glänzend gesiegt haben, denn in namentlicher Abstimmung wurde der Antrag Bebel auf Verpflichtung der „Genossen" in Preußen zum Eintritt in die Wahlagitation bei den nächsten Landtagswahlen mit 163 gegen 66 Stimmen angenommen, desgleichen ein weiterer Antrag, wonach die sozialdemokratischen Wähler ohne Zustimmung des Parteivorstandes keinerlei Abmachungen mit den bürger lichen Parteien eingehen dürfen. Anderseits wurde ein Antrag Hofmann - Berlin, wonach Wahlbündnisse der Sozialdemokratie mit bürgerlichen Parteien zur Aufstellung eines gemeinsamen Kandidaten überhaupt zu verbieten sind, mit 137 gegen 93 Stimmen abgelehnt. Diesem bemerkenswerthesten Beschlüsse des Mainzer Parteitages ging eine bewegte zweitägige Debatte voran, in welcher die Freunde wie die Gegner eines offiziellen Eingreifens der Sozialdemokratie in die preußischen Landtagswahlen nochmals all' die schon bekannten Gründe für und gegen einen derartigen Schritt der Partei anführten. Zuletzt drangen die Argumente des Hauptbefürworters einer solchen taktischen Schwenkung der Sozialdemokraten, des Abgeordneten Bebel, durch, der bei aller Anerkennung der mancherlei von gegnerischer Seite gemachten Ein wendungen wider eine Theilnahme der Sozialdemokratie an den preußischen Landtagswahlen daran sesthielt, daß es die Partei schon ihrer ganzen Stellung schuldig sei, wenigstens einen ernsten Versuch zu machen, auch in den preußischen Landtag einzudringen. Die Ausführungen dieses jetzt nach dem Tode Liebknechts ältesten, einfluß- - i. reichsten und politisch offenbar am meisten geschulten Führers der deutschen Sozialdemokratie haben denn auch ihren Eindruck auf die größere Anzahl der anwesenden Vertrauensmänner der Partei nicht verfehlt, wie die An nahme des erwähnten Bebel'schen Antrages beweist, und es ist jetzt somit die Betheiligung der Sozialdemokraten von partciwegen an den kommenden Landtagswahlen in Preußen in aller Form zum bindenden Beschluß erhoben, worden. Allerdings soll es sich hierbei nach den eigenen Worten Bebels zu Mainz zunächst nur um ein politisches Experiment, um einen Versuch handeln, von dessen Aus fall es erst abhängen soll, ob die sozialdemokratische Pattei auch weiterhin ständig Theil an den preußischen Wahlen nehmen oder aber sich von denselben wieder fernhalten wird. Diese Vorsicht ist angesichts der Schwierigkeiten, welche der Sozialdemokratie gerade bei dem preußischen Klassenwahlsystem entgegcnstehen, auch ganz erklärlich, und die Möglichkeit ist nicht ausgeschlossen, daß sich die Partei bei den preußischen Landtagswahlen, selbst wenn sie dazu ihre ganze Kraft cinsetzen sollte, eine empfind liche Niederlage holt. Ebensogut kann es aber auch sein, daß die Sozialdemokraten hierbei doch bis zu einem ge wissen Grade Erfolge erringen, namentlich, wenn sie mit der einen oder der anderen bürgerlichen Partei paktiren, wie dies ja auch der Beschluß des Mainzer Parteitages unter der Bedingung der Zustimmung des Parteivorstandes zuläßt. Sowieso ist es ziemlich wahrscheinlich, daß wenigstens in den größeren Städten die Sozialdemokraten in der dritten Wählerklasse vielfach die Mehrzahl der Wahlmänner stellen werden, ja, daß sic hie und da vielleicht