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A > alter. Die ^.Weiheritz - Zeitung" erscheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich IM. 2-> Pjg., zweimonatlich ü l Psg., cinmonatlich -12 Psa. Einzelne Nummern Itt M. - All- Postan- chaltcn, Postboten, sowie Lie Agenten nehmen Be stellungen an. Weißkritz-Ieitung Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend Inserate, welche bei der bedeutenden Auflage de« Blattes eine sehr wirk same Jerbreittmg finden, werden mit 10 Pfg. die Spaltenzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirte Inserate mit entsprechen dem Ausschlag. — Einge sandt, im redaktionell« Theile, die Spaltenzelle 2» Pfg- ittner. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft, das Königliche Amtsgericht und den Stadtrath zu Dippoldiswalde. Dienstag, den 6. Februar 1900. 66. Jahrgang Nr. 15. »loolä. ebruor, ich »svknuß mann. I. dieses Monats ist ^m «sch- Saft Hk. tands- aus 1875. ad. .'.887. et der 18b7. d. B. 1878. 1882. 1847. m '. B. abgc- >e der rsteher » auf ed des Emil wühlt, it ge lilil. durcli den 'fort Oer Io«. , sind - Be rd. Nisi littags Die Kostenstage komme dabei in zweiter Linie, in allen patriotischen Fragen wäre dem Kaiser zu folgen. Aehn- lich hat sich ja auch der Präsident des Reichstages und hervorragende Vertreter der Zentrumspartei, Graf Balle strem, ausgesprochen. So wären, die günstige Haltung der Konservativen, der Nationalliberalen, der deutschen Reformpartei und der freisinnigen Vereinigung in Betracht gezogen, die Aussichten vorhanden, das; die Flottenfrage nach einer gesunden Realpolitik gelöst wird, und diese Lösung würde auch allein richtig, vernünftig und praktisch und der Würde der deutschen Nation entsprechend sein. Jeder, der sich bemüht, den Kernpunkt der Frage heraus zufinden, wird auch bald erkennen, das; das deutsche Reich sich seine volle Freiheit und Unabhängigkeit als inter nationale Weltmacht erst noch erringen musj, wie es sich seine nationale Unabhängigkeit >870—7l gegen den un verschämten französischen Widersacher erkämpft hat. Da mals bestand die deutsche Realpolitik darin, daß Preußen zuerst ein an Haupt und Gliedern verbessertes und ver stärktes Heer schuf, und daß Ende 186b alle deutschen Staaten diesem Beispiele Preußens folgten. Dadurch war es allein möglich, Frankreichs angemaßte Oberherrschaft in Europa zu brechen und die deutschen Angelegenheiten unabhängig von französischen Ränken und Einmischungen zu machen. Wie dem erwachten nationalen deutschen Geiste damals das Gefühl der Abhängigkeit vom Aus lande ganz unerträglich geworden war, so ist es uns auch jetzt zur Qual geworden, daß wir als Weltmacht zur See, ferner in überseeischen Ländern und dann zumal in unserem großartig entwickelten Welthandel nicht die volle Unabhängigkeit haben. Das heißt unsere Machtmittel zur See sind nicht groß genug, um England an der Lahm legung unseres Sechandels und an der Wegnahme unserer Kolonien zu verhindern, wenn es England in seiner brutalen und schändlichen Jnteressenpolitik einst für noth- wendig erachten sollte, uns durch einen Schadcnkrieg Ver derben zu bereiten. England kämpft um Macht und Be sitz, uni Land und Gold, es kennt dabei kein Ideal, keine Moral, keine Achtung der Rechte anderer Völker. Alle Nationen, die dem englischen Ehrgeiz und der englischen Habgier im Wege gestanden, sind dabei in Folge der Ueberlegenheit der englischen Flotte und in Folge eines meisterhaften Ränkespieles der englischen Politik theils niedergetreten, theils zurückgedrängt worden. Spanien und Frankreich, Holland und Portugal sind die Beweise der englischen Ueberlegenheit. Wollen wir in Deutschland in einem weltgeschichtlichen Momente, wo Englands An maßung und Schwäche in der widerwärtigsten Weise durch den südafrikanischen Krieg offenbart worden ist, einen kleinlichen und erbärmlichen Standpunkt einnehmen und verzagend sagen: Gegen Englands Flotte können wir nie ankämpfen! — Dies wäre ja gleichbedeutend mit der Abdankung Deutschlands als Weltmacht. Es handelt sich nur darum, daß das richtige Verständnis; für die Flottenfrage in alle Kreise gebracht und die Mehrkosten ohne Belastung der Bedrängten und Armen aufgebracht werden. 1900. nd. Uhr, Realpolitik in der deutschen Flolten- Frage. Es liegen gute Gründe vor, daß eine ganze Anzahl Parteien des Reichstages, darunter auch die schließlich wiederuni den Ausschlag gebende Zentrumspartei eine Verständigung mit der Regierung in der Flottenfrage er streben wollen, denn eine Abhandlung einer von mehreren Zentrumsblättern abgedruckten Zentrumskorrcspondenz über die Flottenfrage tritt für einen praktischen und vermitteln den Standpunkt in der schwierigen Angelegenheit ein, auch ist eine Kundgebung des zum Erzbischof von Köln er wählten Bischofes von Paderborn am Geburtstage des Kaisers in einem der Flottenverstärkung günstigen Sinne erfolgt, indem der Bischof ausführte, daß sich aus dem deutschen Volke heraus das unverkennbare Streben geltend mache, seine Ehre mehr nach außen zu tragen und alle Deutschen im Auslande um die deutsche Flagge zu schaaren. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Die diesjährige Hauptversammlung des hiesigen Königl. Sächs. Militärvereins fand am vergangenen Sonntag im Vereinslokal statt. In der Be grüßungsansprache gedachte der Vorsitzende des Geburts tages Sr. Maj. des Kaisers und brachte unter Hinweis auf die edlen Bestrebungen desselben, Deutschlands Ehre zu fördern und den Frieden zu erhalten, ein begeistertes Hoch auf den Genannten aus. Den Hauptgegenstand der Tagesordnung bildete der Kassenbericht auf das verflossene Vereinsjahr. Nach demselben belief sich die Einnahme auf 2571,88 M. und die Ausgabe aus 2162 M. Der Kassenbcstand beträgt demnach 406,88 M., während das Vereinsvermögen eine Höhe von 4843,64 M., gegen 4636,67 M. am Schlüsse des vorigen Rechnungsjahres, erreicht hat. Obwohl die Anforderungen an die Kasse bedeutend gestiegen sind, so läßt sich doch erkennen, daß die Vermügensvcrhältnisse erfreulicher Weise nicht ungünstig sich gestaltet haben. Die Christbeschcernngskasse wies eine Einnahme von 134,56 M. und eine Ausgabe von 72,71 Verankworklicher Kedacteur: Paul Irhne. - Druck und Verlag von Carl Jehne in Dippoldiswalde. Mit achtseitigem „Jllustrlrten Unterhaltungsblatt". Mit land- und hauswirthschastlicher Monats-Beilage. nicht att. v, Wag M Sonnabend, den 8. nnb 10. dieses Monats, werden die Geschäftsräume der unterzeichneten Amtshauptmannschaft gereinigt. An diesen Tagen werden nur dringende Geschäfte erledigt. Dippoldiswalde, am 1. Februar 1600. Königliche Amtshauptmannschaft. Lossow. Tägliche Erinnerungen der sächsischen Geschichte des 19. Jahrhunderts. Nachdruck verboten. K. Februar. Erlaß des Zivilehestandgesetzes für das deutsche Reich, das am 1. Mürz in Kraft trat. Bei der Reichstagswahl in Sachsen verlieren alle sozial demokratischen Abgeordneten ihr Mandat, weil die Ordnungsparteien cinmüthig zusammen standen. Ueber dies Resultat spricht König Albert seine Eenug- thuung aus. 7. Februar. Abschluß der Militär-Konvention zwischen Preußen und Sachsen durch die Generale v. Stosch und v. Fabrice. 1871. Kronprinz Albert besucht den Mont Valerien, das stärkste Fort der Bcfestigungswerke von Paris. Papst Pius IV. stirbt zu Rom. Sein Pontifikat ist be sonders merkwürdig durch die Verkündigung des Dogmas von der päpstlichen Unfehlbarkeit in Lehr sachen. Feierliche Investitur des Königs Albert mit den Insignien des englischen Hosenbandordens im Residenzschlosse zu Dresden. Wohlthätigkeitsbazar in Dresden für das Krüppelheim der Königin Karola, Ergebniß fast 65000 Mk. llm WlmiM krrmr HüdllsI //r von seinem längeren, schweren beulen erlöst worden. kerirksausscliuss cler Königlichen ^mtshauptmannsckakt betrauert in ckem Heimgegangenen einen langjährigen, treuen Mitarbeiter, welcher sich durch sein biederes Viesen, seinen humanen Sinn und seine reiche Erfahrung die allgemeine Anerkennung und Hochachtung erworben hatte. Zein Andenken wird stets in kliren gehalten werden. Uipp0i<1l8VktI<Iv, den 3. Februar 1600. ver LnirkLAULLekuLL äer KöiuZUclisn. I-ossooo, ^mtshauptmann.