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Wchkntz-Iritmig Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend »einen Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschaft, das Königliche Amtsgericht und den SLadtrath zu Dippoldiswalde. mng. 66. Iahrgang. Dienstag, den 23. Januar 1900. -gäbe Nach- Rein. ifers- 146 c. l899. assen- tsbei- illort aus- Mit- emäß vähl- hrigc lttlich Nach- ause mg nitiag I«. «E ittags nung .2., i»r lAK chlutz nung nnng r er- der Tollwuth in 7 Ortschaften und das der Maul- Klauenseuche, außer 16mal in Schlachthöfen noch in Gehöften zu konstatiren. — Heute Montag Abend findet ini Rathskeller eine Versammlnng des Gewerbevereins mit Bortrag statt, auf die hierdurch nochmals hingewiesen sei. — Am Sonnabend fand die Hauptversammlung des Turnvereins statt, welche von 87 Mitgliedern besucht war und die vom stellvertretenden Vorsitzenden mit einer begrüßenden Ansprache eröffnet wurde, in welcher derselbe besonders des fröhlichen Ereignisses im letzten Vereinsjahre, des Gauturnfestes und des schmerzlichen, des Rücktrittes des langjährigen Vorsitzenden gedachte, letzteren herzliche Worte des Dankes und der Anerkennung widmend. Nach dieser Ansprache erfolgte die Verlesung der Zuschriften vom Ehrenvorsitzenden, Herrn Bürgermeister Voigt und des Herrn Eidner, welche beide durch Unwohlsein der Versammlung fern bleiben mußten, sowie das Glückwunsch- Schreiben eines treuen Freundes des Vereins, des Ehren mitgliedes Herrn Keil in Dresden. Mit dem vom Turn wart Schient; hierauf vorgetragenen Jahresbericht, eine ausgezeichnet gründliche Arbeit, trat man in die wirk liche Tagesordnung ein. Dem Berichte nach wurde an 172 Abenden von insgesammt 8315 Besuchern geturnt. Im Durchschnitt kommen dabei auf den Abend bei den Jünglingen und Zöglingen 52,7, bei der selbständigen Riege „Frisch aus" 2b und bei der Jungfrauenriege 18 Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Am 18. dss. Mts. fand die erste diesjährige Bezirksausschußsitzung unter Leitung des Herrn Amtshauptmannes Lossow statt, für welche die Tages ordnung 22 Verathungsgegenstände aufwies. Genehmi gung wurde ertheilt zu den Gesuchen des Gastwirthes Berger in Börnchen (Lerchenberg) um Ertheilung der Schankkonzession in den erweiterten Lokalitäten und auf die Wintermonate, des Gasthofsbesitzers Siegert in Fürsten walde zum vollen Gasthossbetriebe im dortigen oberen Gasthofe, des Schützenhausbesitzers Grahl in Lauenstein „zur Ausübung des Schankgewerbes in deni neuerbauten Regelschubgebäude, Mar Fischers in Nassau zum Vrannt- weinkleinhandel im Grundstück Kat.-Nr. 145(3 daselbst, des Erbgerichtsbesitzers Liebscher in Liebenau und des Restaurateurs Mühle daselbst um Ausdehnung ihrer Schankkonzessionen auf je 1 Zimmer neben der Gaststube bezw. in einer Oberstube und event. im Sommerhause, zu dem ortsstatutarischen Beschluß des Gemeinderathes zu Rleinbobritzsch bezüglich des Gehaltes des Gemeindevor standes, zur Uebernahme bleibender Verbindlichkeiten seitens der Stadtgemeinde Lauenstein hinsichtlich des Anschlusses des neuen Amtsgerichtsgebäudes an die Wasserleitung und zur Ausbezirkung kleinerer Grundstücke aus dem Forstbezirke Schmicdeberg und Zuweisung zum Gemeinde bezirk Kipsdorf. Bedingungsweise Genehmigung fand das Gesuch der Frau Auguste Kern geb. Schneider in Schlottwitz um Ertheilung der Schankkonzession einschl. des Branntweinschankes in dem Stelznerschen Mühlen grundstücke Kat.-Nr. 12 daselbst. Im Mangel Bedürf nisses wurden abgelehnt ein Schankkonzessionsgesuch aus Kipsdorf (Pöbelthal) und ein Konzessionsgesuch zum Wein- und Liqueurschank aus Altenberg. Zu den Dis membrationsgesuchen bei Fol. 105 des Grundbuches für Schmiedeberg, Fol. 10 des Grundbuches für Saida und Fol. 14 des Grundbuches für Dittersdorf wurde Dis pensation von den entgegenstehenden gesetzlichen Bestimm ungen ertheilt. Bezüglich der Besihveränderungsabgaben- Regulative der Gemeinden Quohren, Holzhau und Bären fels wurde beschlossen, dieselben befürwortend der König lichen Kreishauptmannschaft vorzulegen. Der Gemeinde Hänichen wurde eine Beihilfe zu den Kosten der Unter- lftmg 99. tellter Theilnehmer. Der Verein hat sich auf die stattliche Zahl von 304 Mitgliedern erhöht, wovon 125 praktische Turner sind. Außer den gewöhnlichen Turnabenden fandst noch 32 Vorturnerstunden statt. 7 Turnfahrten, 1 Vor trags- und 1b Vereinsabende förderten die Geselligkeit unter den Mitgliedern. Der vom Vorturner Rasche ge-- leiteten Rekrutenriege wurde lobend Erwähnung gethan. An den Jahresbericht schloß sich der vom Vortuner Schneider gegebene Büchereibericht. Die Bibliothek be steht nach demselben aus 248 Bänden, wovon 225 Nummern ausgeliehen wurden. Vermehrt wurde sie um 26 Bände, ein Geschenk des Herrn Privatus Wolf. Es folgte hierauf der Vortrag des umfangreichen aber ebenso gründlichen wie übersichtlichen Rechnungswerkes seitens des Kassenwarts Jäckel. Den erzielten Einnahmen von 1833,56 Mk. stehen 1636,26 Mk. Ausgaben gegenüber, so daß ein Kassenbestand von 107,30 Mk. vorhanden ist. Dagegen ist das Vereinsvermögen oder Turnhallen baufond auf 3237,99 Mk. angewachsen. Geprüft wird die Rechnung von den Turngenossen Stadtkassirer Espig und Registrator Heil. Nunmehr schritt man zur Neuwahl. Das Ergebniß derselben nach den 85 eingegangenen Stimmzetteln war folgendes: Es wurden wiedergewählt die drei ausscheidenden Turnrathsmitglieder Schierktz, Jäckel und Eidner mit 82, 81 und 64 Stimmen, und an die Stelle des aus Gesundheitsrücksichten zurücktretenden Turnrath Dreßler trat der „Turnvater" Göhler ebenfalls mit 64 Stimmen gewählt. Die nächstmeisten Stimmen, 28, fielen Astistent Hahn zu. Der letzte Punkt der Tagesordnung wurde erledigt, durch die einstimmige An nahme des vom Turnrath gestellten Antrags, daß ferner hin die Turnrathssitzungen für die Vorturnerschaft öffentlich sein sollen. Nachdem schon der Vorsitzende den Bericht erstattern für treue Mühwaltung Anerkennung und Dank dargebracht hatte, geschah dasselbe seitens des Herrn Stadtrath Reichel dem verdienten Schriftführer und dem stellvertretenden Vorsitzenden gegenüber und richtete ersterer außerdem noch weitere wohlwollende und beherzigens- werthe Worte überhaupt an die versammelte Turnerschaar, worauf die in ruhiger, vorzüglicher Weise verlaufene Hanptoersammlung ihren Abschluß fand. — Was soll unser Junge werden? Mit dieser ernsten Frage beschäftigen sich jetzt Tausende und Aber tausende sorgende Eltern. Der Eintritt in das Erwerbs leben bedeutet einen der wichtigsten Wendepunkte des ganzen Lebens. Um so gewissenhafter sollte deshalb allenthalben die Entscheidung über diese Frage vor genommen werden. Es unterliegt gewiß keinem Zweifel, daß in Zukunft bei dem erbitterten Kampfe ums Dasein noch weit mehr Ansprüche an den Einzelnen gestellt werden dürften, als dies bis heute jemals der Fall war. Demnach ist auch vorauszusehen, daß nur diejenigen jungen Leute in der Lage sein werden, sich emporzuarbeiten» die einen Beruf gewählt haben, der ihren Fähigkeiten und Neigungen vollständig entspricht. Da ist denn für zweifelnde Gemüther der Lehrer und Leiter der Schule die nächste Stelle, wo Rath gesucht und gern gegeben wird. „Sie müssen ja meinen Jungen am besten kennen — was meinen Sie wohl, was wir aus ihm machen?" Und meist ist das Wort des befragten Lehrers ausschlag gebend für die Wahl des Berufes. Aber ost werden t '. V. bringung eines Schulknaben im Rettungshause zu Ober- gorbitz aus der Wettinstiftung bewilligt, sodann Herr Bürgermeister Voigt-Dippoldiswalde und Herr Ritterguts besitzer Nitzsche-Reinhardtsgrimma als Revisoren für die Bezirks- und Bezirksanstalts-Kasse sowie für die Stiftungen gewählt und weiter zu der eingegangenen Petition um Erbauung einer Eisenbahn von Reick über Hänichen— Pojsendorf—Dippoldiswalde—wild. Weißeritzthal—Landes grenze Stellung genommen. Der Bezirksausschuß hielt nach wie vor daran fest, daß ein wirklicher Vortheil für den Bezirk nur aus der Linie Niedersedlitz—Kreischa— Dippoldiswalde—wildes Weißeritzthal—Landesgrenze zu erwarten ist; sollte jedoch durch die Erbauung einer elek trischen Bahn zwischen Niedersedlitz und Kreischa die Un möglichkeit der genannten Verbindung sich Herausstellen, so würde der Bezirksausschuß sich für Erbauung der in der vorliegenden Petition bezeichneten Linie Reick—Possen dorf pp. aussprechen müssen, weil eine Verbindung der Stadt Dippoldiswalde mit dem westlichen Hauptstrange der Staatsbahn und eine Querbahn im Bezirk sowie eine Eisenbahn im wilden Weißeritzthal ferner nicht entbehrt werden könnte. Dabei soll eine neuerdings eingegangene Variante wegen Führung der Bahn von Dippoldiswalde über Reichstädt—Ruppendorf—Beerwalde in das wilde Weißeritzthal mit befürwortet werden. Schließlich wurde wegen der vorzuschlagenden Wegebaubeihilfen an eine größere Anzahl darum nachsuchender Gemeinden berathen und Beschluß gefaßt. — In der Zeit vom 1. bis 15. Januar 1900 trat in der Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde die Maul- und Klauenseuche in 2 Gehöften von Hausdorf und in je einem Gehöfte von Frauenstein und Ulberndorf auf. — Von ansteckenden Thierkrankheiten war im gesammten Königreiche das Auftreten des Milzbrand in 6 Gehöften, das _ und 106 Tägliche. Erinnerungen aus der sächsischen Geschichte des 19. Jahrhunderts. Nachdruck verboten. 23. Januar. 1814. Auf Befehl des in preußische Dienste getretenen General Thielmann muß der bei den sächsischen Truppen sehr beliebte General Le Coq nach Sachsen zurückkehren. 187l. Beschießung und Gefecht bei Landrocies, woran betheiligt waren die Stäbe der sächs. Kavallerie-Division und der 23. Reiterbrigade, Gardereiter-Regiment, 17er Ulanen, 2. reitende Batterie und I2er Jäger. 1892. Erscheinen derNr. 1 des neubegründeten Sächsischen Militär- Verordnungsblattes. 1893. Sachsens Königspaar in Berlin bei der Hochzeit der Prinzeß Margarethe von Preuße» mit dem Land grafen Friedrich Karl von Hessen. 24. Januar. 1891. Jules Favre im großen deutschen Hauptquartier, um Namens der französischen Regierung mit der deutschen Heeresleitung wegen Einstellung der Feindseligkeiten zu verhandeln. Er war Tags zuvor von Paris nach Versailles gekommen. Inserate, welche tri der bedeutenden Auflage de* Blattes eine sehr wkk- fame Berbreitung finden^ werden mit 10 Psa. die Spaltenzeile oder der« Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirte Inserate mit entsprechen dem Aufschlag. — Eime- sandt, im redaktionell« Theile, die Spaltenzeile 2V Psg. Di« "Weißeritz - Zeitung" -erscheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1M. f Psg., zweimonatlich > 84 Psg., cinmonatlich 42 I Psg. 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Die Vergütung für die von den Gemeinden im Monat Januar dieses Jahres f-an Militär-Pferde zur Verabreichung gelangende Marschfourage beträgt: für 50 Kilo Hafer 7 M. 57,z Pfg-, „ „ „ Heu 3 „ 46,5 „ „ „ „ Stroh 2 „ 59,2 „ Dippoldiswalde, am 18. Januar 1900. Königliche Amtshauptmannschaft. Lossow. Zu der am 1. Mai dieses Jahres wiederum vorzunehmenden Zählung der Fabrikarbeiter ist der unterzeichneten Königlichen Amtshauptmannschaft zu wissen welche Gewerbeunternehmer in den ihr unterstellten Ortschaften und Gutsbezirken sind, von denen die Ausfüllung der zu dieser Zählung vorgeschriebenen Formulare zu erfordern ist. Die sämmtlichen Ortsbehörden des amtshauptmannschaftlichen Bezirkes werden daher veranlaßt, die hier in Frage kommenden Gewerbeunternehmer unter Angabe des vollständigen Namens derselben und der Art des Betriebes bis längstens den 30. dieses Monats -anher anzuzeigen, beziehentlich bis dahin Vakatschein einzusenden. Dippoldiswalde, am 18. Januar 1900. Königliche Amtshauptmannfchaft. Lossow.