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Inserate, welch« bei b« bedeutenden Auflage de» Blattes eine sehr wirk same Verbreitung flnd«^ werden mit 10 Pfg. die Spaltenzeile oder der« Raum berechnet. — La» bellarische und complicirt» Inserate mit entsprech«»» dem Aufschlag. — Ein«» sandt, im redaktionell« »heile, die Spaltenzeile 20 Pfg. IlHMh-MW Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend. Amtsblatt für die Königliche Amtshauptmannschafi, das Königliche Umtsgeiicht nnd dm Stadlrath zn Dippoldiswalde. ,.Weißeritz^3ettung" «scheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners- , tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. ! Ri Pfg-, zweimonatlich 84 Pfg., einmonatkch 42 Wg. Einzelne Nummern ö lO Psg. -- Alle Postan- l «alten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be stellung« an. Verantwortlicher Redacteur: Pflul Ithne in Dippoldiswalde. Mit achtfeitigem „Jllustrirten UnterhaltungSblatft'.Mit land- und hauSwirthschaftlicher Monattbeilagr. Nr. 103. Donnerstag, dm 7. September 1899. 65. Jahrgang. HIF^Lause dieses Jahres werden fetten des CentralbureauS für Steuer vermessung im hiesigen Verwaltungsbezirk- die zur Durchführung der Laudestriangulatio« erforderlichen Vermessungen im Gelände wieder ausgenommen werden. Indem Solches zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird, werden die Herren Bürgermeister, Gemeindevorstände und GutSvorstehel des Bezirks, sowie die be- theiltglen Grundstücksbesitzer hierdurch veranlaßt, oen mit den Vermessungen be auftragten Beamten des eingangSerwähnlen Centralbureaus, sowie deren Hilfs personal gegen Vorzeigung ihrer vom Centralbureau für Steuervermeffung und beziehentlich vom Königlichen Finanzministerium ausgestellten Legitimationskarten das jederzeitige Betreten ihrer Grundstücks, die Benutzung der Kirch-, Schloß- und AnSsichtSthürme zur Vornahme von Beobachtungen und das Ausstellen von Ver- messungSfignalen zu gestatten, überhaupt ober ihrer, dem öffentlichen Interesse dienenden Thätigkeit jedmögliche Unterstützung angedeihen zu lassen. Das Verändern oder Beschädige» der Vermeffuugsfkgnale, Lowie das Beschädige» der ausgestellte« Triangirltrirngs-Pfeiler- Bolze» oder -Platten wird bet Geldstrafe von «0 Mk. — Ver bote«. Den Gemeindebehörden wird weiter zur Pflicht gemacht, den Vermessungs beamten auf Verlangen und gegen ortsübliche Bezahlung ortskundige Führer, sowie zu ihrem eigenen Fortkommen oder zum Transporte der Instrumente Fuhr werk zu stellen, ihnen auch zur Aufbewahrung der Vermeflungstnstrumente geeig nete Räumlichkeiten anzuweisen. Dippoldiswalde, am 28. August 1899. Königliche Arntshauptmannschaft. Ä83 v.Lossow.R. Fußweg Einziehung betreffend. Die Einziehung des von der Dresden-Altenberger Straße abzweigenden, über die bezw. entlang der Parzelle Nr. 451», 460, 460». 460b, 467 und 468 des Flurbuchs für Possendorf nach Börnchen führenden Fußweges ist beantragt worden. Gemäß der Bestimmung im 8 14 Abs. 3 des Gesetzes über die Wegebau pflicht vom 12. Januar 1870 wird dies mit dem Bemerken zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß Widersprüche gegen die beabsichtigte Einziehung diese» Weges binnen drei Wochen vom Erscheinen dieser Bekanntmachung ab hier anzubringen sind. Dippoldiswalde, am 31. August 1899. Königliche Amtshauptmannsch-ift. 995 Lossow. Hk. Versteigerung. Sonnabend, den 9. September 1899, von Vormittags 10 Uhr an, sollen im Gasthofe zu Oberhäslich andernorts gepfändete Möbel: i». AllaersiLvi» 8 meistbietend gegen sofortige Baarzahlung öffentlich versteigert werden. Dippoldiswalde, den 5. September 1899. Der Gerichtsvollzieher beim Kgl. Amtsgericht dafelbO. I. Et.: Schäfer, Exp. SeffmtW Sitzung der Ltudtmurdueten zu MpMiemide rroULA, -en 8. Septbr. »888, Abends AM- 8 "WU Uhr, im Sitzungszimmer der Stadtverordneten im hiesigen Rathhause. Die Tagesordnung hängt im Rathhause aus. Zur Frage der politischen Beamten in Preußen. Die angekündigte Maßregelung derjenigen poli tischen Verwaltungsbeamten, welche als Mitglieder des preußischen Abgeordnetenhauses mit dem Chaos der konservativen Fraktion gegen die Kanalvorlage gestimmt hatten, ist nun doch erfolgt, obwohl der so eben ergangene Erlaß des Staatsministeriums an die Oberpräsidenten in Betreff der sogenannten politischen Beamten infolge seiner einigermaßen unklaren Fassung an der betreffenden Stelle es als ziemlich zweifelhaft erscheinen, ließ, ob ein derartiger Schritt wirklich ge schehen werde, resp. gethan worden sei. Indessen hat -die ministerielle „Berliner Korresp." mittlerweile in einer Extra-Ausgabe die Mittheilung gebracht, daß -die Regierung aus den im Erlab des Staatsministeriums angeführten Gründen beschlossen habe, eine Anzahl Politischer Verwaltungsbeamten mit Wartegeld einst weilen in den Ruhestand zu versetzen, und es ist wohl zweifellos, daß von dieser Maßregel die Regierungs präsidenten und Landräthe, welche im Abgeordneten hause als Gegner der Kanalvorlage auftraten, be troffen worden sind. Bereits wird denn auch bekannt, -daß sich unter den gemaßregelten Beamten der Re- -gierungSprästdent v. Jakow und der Landrath vr. Baarth in Posen, sowie Landrath vr. Lewald in Mawitsch befinden, die mit zu den parlamentarischen Gegnern der Kanalvorlage gehörten, offenbar gilt also die Strafaktton der preußischen Regierung doch den in der Kanalsrage mit auf Seiten der Opposition ge standenen Abgeordneten-Beamten. ES erscheint vom rein menschlichen Standpunkte aus ganz begreiflich, wenn an den maßgebenden Berliner Regierungsstellen liefe Verstimmung vor allem gegen diejenigen Ver- waltungsbeamlen herrscht, welche ungeachtet ihrer amt lichen Stellung und ihrer hieraus resultirenden Ab hängigkeit von der Regierung eine wichtige Regierungs vorlage in der Volksvertretung haben bekämpfen Helsen. ES ist d her am Ende auch verständlich, wenn die Regierung dieser Verstimmung in der Zur- dtSpoflttonSstellung der betreffenden Beamten Ausdruck verliehen hat, über das Zweckmäßige eines derartigen Vorgehens jedoch kann man sehr getheilter Meinung sein. Dasselbe trägt unter allen Umständen den I Charakter einer gewissen Kleinlichkeit an sich und > wirkt um so unangenehmer auch in den Kreisen der Kanalsreunde im Lande, als die BeanUen-Abgeord- neten bet ihrer Abstimmung gegen die Kanalvorloge nur das jedem Volksvertreter zustehende Recht, seine eigene Ueberzeugung bei Abstimmungen zum klaren Ausdruck zu bringen, ausgeübt haben. Die kanal feindlichen Regierungspräsidenten und Landräthe, welche im preußischen Abgeordnetenhause sitzen, haben doch nicht als solche ihr Votum in Sachen der Kanal vorlags abgegeben, sondern eben lediglich als Ver treter ihrer Wählerschaft, als solche können sie sich aber von der Regierung keine gebundene Marschroute vorschreiben lassen, sondern müssen in erster Linie der Stimmung und den Wünschen ihrer Wähler Rechnung tragen, andernfalls würden sie im Landtage nur die reinen menschlichen Jasage - Maschinen repräsentiren. Indessen, regierungsseitig ist man augenscheinlich unter dem Eindrücke, daß irgend etwas geschehen müsse, um die erlittene schwere Niederlage in der Kanalangelegen heit nicht ganz stumm hinzunehmen, vorgegangen, und so sind denn die oppositionellen Regierungspräsidenten und Landräthe als die erreichbaren Opfer gefallen. Die Hauptsache ist nun, ob diese Regierungsmaßnahms überhaupt auf die Kreise der politischen Beamtenschaft in Preußen, in denen ja schon öfters die Neigung er kennbar hervorgetreten ist, manchmal gegen die Re gierung zu frondiren, die Wirkung hervorbringen wird, wie sie laut dem jüngsten Erlaß des GesammtstaatS- Ministeriums an leitender Stelle erwartet wird. Laut genannter RegirrungSkundgebung sollen die politischen Verwaltungsbeamten in allen Beziehungen, in welche sie durch ihre amtliche Stellung mit dem öffentlichen Leben gebracht werden, sich vor Augen halten, daß sie Träger der Politik Sr. Majestät seien und dem nach die Verpflichtung hätten, dieselbe allenthalben zu vertreten und durchführen zu helfen, widrigenfalls sie weitergehende Maßregeln zu gewärtigen hätten. ES ist da« eine leise, aber verständliche Warnung der Regierung an sämmtltche zur gelegentlichen Opposition neigenden Elemente in der politischen Beamtenschaft überhaupt; ob sie die gewünschte Wirkung haben wird, das muß noch dahingestellt bleiben, eine erste Voraussetzung hierfür wäre wohl ein künftiges ent schiedeneres und entschlosseneres Austreten der Re gierung in der Führung ihrer gesammten inneren Politik. Im Uebrigen dürfte die eingeleitete Maß- l regelung der politischen Beamten - Abgeordneten da» I ihrige zu einem kühleren Verhältnisse zwischen der Regierung und der konservativen Partei in Preußen beitragen, in Anbetracht des ümstandes, daß letztere schon im Voraus ihre unzweideutige Mißbilligung eines solchen Schrittes ausgesprochen hatte. Lokale» und Sächsische». Dippoldiswalde. Als Ersatz für Schwester Amalie Wiese, die vor reichlich 2 Monaten wegen Erschöp ung die Arbeit in der hiesigen Gemeinde pflege ausgeben mußte, trifft Donnerstag, den 7. d. M., Schwester Helene Jungk aus dem Dresdener DiakontffenhauS hier ein. Eie wird ebenfalls Ober- thorplatz Nr. 146 wohnen. Nach § 3 der Instruktion für die Gemeindeschwester der Parochte Dippoldis walde geht ihre Aufgabe zunächst und vor Allem da hin, die Kranken der Parochte in ihren Wohnungen aufzusuchen und ihnen Handreichung zu thun, bez. sie zu verpflegen. Sie soll aber, soweit eS diese ihre Hauptthätigkeit gestattet, auch der weiblichen Jugend sich annehmen und überhaupt der Gemeinde dienen, wie sie immer kann. — Am Montag wanderte ganz Dippoldiswalde, daß, um mit Goethe zu reden, nicht fünfzig in der Stadt blieben, nach dem Biwak des 100. Regiment» zwischen Reichstädt und Ruppendorf, während 101 auf der Kahlen Höhe lagerte. Letzteres Regiment war am Vormittag von Glashütte über Geising, Altenberg, Echellerhau marschirt und hatte den Gegner am Fürstenweg nach Sadisdorf getroffen. Das Haupt gefecht fand in der Nähe des Lämmerberges statt. Am Dienstag hat sich das Manöver nach Frauenstein zu gezogen. — Nächsten Sonntag findet das Reiterschieben der hiesigen Schützengesellschast mit Aus- und Einzug statt. Da an demselben Tage der Fechtverein im SchützenhauSgarien sein Sommersest mit Concert, Ver- loosungs- und Schießbuden und anderen Vergnügungen abbält, so wird die Aue wiederum ein Bild bunten Lebens bieten. — Seiten unserS VerkehrSauSschuffeS sollen gegen wärtig umfassende Erhebungen betreffs der Güter mengen etngelettet werden, welche voraussichtlich der erstrebten Normalspurbahn Niedersedlitz. Dippoldis-