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MHmtz -ZeitW 65. Jahrgang. Dienstag, dm 24. Januar 1899 Nr. 9 1871. 1729. 1788. 1820. 1874. 1679. 1786. 1712. 1797. 1756. 1781. 1859. Inserat«, welch« bet ter bedeutenden »ufla« dB Blattes eine schr «tck- den nächsten Monaten ihren Abschluß erhalten, man gewillt ist, in diesem Jahre eher al» sonst die Wahlbewegung einzutreten. Mit der jetzt zu Verantwortlicher Redacteur: Paul Jehne in Dippoldiswalde. Mit achtseitig,« „Jllustrirten UuterhaltuugSblatt". Mit land, und hauSwirthschaftlicher Monatsbeilage Spaltemeile oder der« Raum berechnet. — Ta bellarische und complieirt« Inserat« mit entsprech««» dem Aufschlag. — Einge sandt, im redaktionellen Theile, die Spaltenzeik 20Pfg. 1077. 1858. 1871. 1761. 1866. 1883. Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend Amtsblatt für die KSmgliche Amtshauptmannschast, das Königliche Amtsgericht und dm Stadtrach ,u Jippoldiswald« -LoLale« mrd Sächstsches. Dippoldiswalde. Am Sonnabend hielt der Pädagogische Verein seine erste Sitzung in diesem Jahre ab. In derselben referierte der Vorsitzende, Herr Kirchschullehrer Brückner aus Reichstädt, über die Eprachhefte von Kahnmeier und Schulze. An der Debatte betheiligte sich besonders auch der mitanwesende Herr BezirkSschultnspeltor vr. Lange. Bet der Neu wahl wurde Herr Schuldirektor Schulze in Dippoldis walde, an Stelle seines Vorgängers, Herm Rasche, den bisherigen Vorstandsmitgliedern neu zugewählt. — Vom 23. d. M. ab werden die Theilnehmer sämmtltcher Fernsprecheiurtchtungen im Ober-Post- direktionSbezirk Dresden zum Eprechverkehr mit den Theilnehmern der z. Z. vorhandenen Stadt-Fernsprech- einricbtungen im Ober-PostdirekttonSbezirk Chemnitz, nämlich Annaberg, Aue, Auerbach, Bad Elster, Buch holz, Chemnitz, Crimmitschau, Eibenstock, Flöha, Frankenbcrg, Glauchau, Hohenstein-Ernstthal, JägerS- grün, Johanngeorgenstadt, Kirchberg, Klingenthal, Lengenfeld, Lichtenstein-Callnberg, Limbach, Lugau, Marienberg. Markneukirchen, Meer.ne, Meinersdorf, Mylau, Oslsnitz (Erzgeb.), OelSnttz (Bogtl.), Olbern» hau, Plauen, Reichenbach, Schellenberg, Schöneck, Schwarzenberg, Siegmar, Stollbsrg, Treuen, Werdau, Zschopau, Zwickau, Zwönitz zugelassen. Die Gebühr für das einfache Gespräch bis zur Dauer von drei Minuten beträgt von Dippoldiswalde aus Entfernungen bis SV Kilometer (Luftlinie) 25 Pfg., d. s. die Orte Flöha, Frankenberg, Marienberg, Olbernhau, Schellenberg und Zschopau, nach den andern Orten 1 Mark. — Für rechtzeitiges Erscheinen am Brandplatz und erfolgreiche Löschthätigkeit gelege tlich de« am 15. No vember v. I. in JohnSbach entstandenen Brandes hat die König!. BrandverficherungSkammer den Spritzen der Gemeinden Falkenhain und Luchau Prämien nach Höhe von 30 Mk. und 25 Mk. bewilligt. — In einem besonderen Falle hat das LandeS- konststorium in jüngster Zeit Entscheidung dahin ge troffen, daß die Erhebung von Begräbnißgebühren für außerhalb der Parachie beerdigte Personen nicht zulässig sei. Zwar sei richtig, so wird in der Ent scheidung u. A. ausgesührt, daß früher in Sachsen der auf kanonischem Rechte beruhende Grundsatz galt, daß der Akt eines kirchlichen Begräbnisses zu den jenigen Parochialhandlungen gehöre, auf deren Vollzug jede Kirche und deren Diener hinsichtlich ihrer sämmt- lichen Parochtanen ein derartige« ausschließliches Recht haben, daß wenn schon die Wahl der Beerdigung der selben an einem anderen Orte sretstehe, dennoch jeden falls die Begräbnißgebühren von ihrer Leiche in der Parochie, zu der sie gehörten, zu entrichten sind. Allein dieser RechlSsatz sei bereit« durch die Ver ordnung, betreffend die Entrichtung der Begräbntß- gebühren sür Personen, welche außerhalb ihrer Parochie gestorben find, vom 18. Oktober 1850, wesentlich ab geändert worden. Schmiedeberg, 20. Januar. Zum dritten ständigen und den Deutschen die Freiheit zurückgab. Wegen des Mangels eines großen und tüchtigen Heere« mußte man aber damals »m deutschen Reiche auf allen Gebieten wieder von vorn anfangen und um wieder produktiv zu werden, brauchte man in erster Linie ein starkes Heer. Wenn man also von unproduktiven HeereSauSgaben im politischen Sinne spricht, so ist dies eben eins jener Kunststückchen der demagogischen Verdrehung, denn Heer und Kriegsflotte bilden das eiserne Band, daß den ganzen Staat zusammenhält. Gerecht und national kann übrigens die Frage der LandeSvertheidlgung doch nur durch die allgemeine Wehrpflicht gelöst werden und diese muß ein großes, starkes Heer entwickeln, wenn fie keine papierene Ein richtung bleiben soll. Die unproduktiven HeereSauSgaben. Einige seltsame und gleißende Hoffnungen, ver mischt mit theils naiven, theils tollen Wünschen, erfüllen jetzt die Welt. Man hält die Abschaffung deS Krieges und der großen Heere, sowie die Bürg schaft des ewigen Frieden« für eine leicht zu erreichende Sache, wenn die Herren Diplomaten und Staats- lenker der verschiedenen Länder nur Feder und Tinte in entsprechende Bewegung setzen und den ewigen Friedensvertrag unterzeichnen wollten. In einer Zett, in welcher man gesehen hat, daß ein alter europäischer Kulturstaat, das stolze Spanien, in Folge seiner elenden Flotten- und HeereSvsrhältniffs zu einer Macht vierten Ranges von einer über e«ne tüchtige Seemacht und ein leidliches Landheer verfügenden Republik, den Vereinigten Staaten von Nordamerika, herabgedrückt wurde, muß diese Auffassung von der Einrichtung deS ewigen Friedens und der Abschaffung oder Verminderung der Mittel der VaterlandSvertheidigung unbegretfbar erscheinen. Oder gtebt es vielleicht einen ernsten Politiker, der die Behauptung auszustellen wagt, daß Deutschland ohne ein starkes Heer und ohne die alle Männerkräfte in den Dienst des Vaterlandes stellende allgemeine Wehrpflicht von der Uneinigkeit zur Einig» kett, von der Ohnmacht zir Macht gelangen konnte!? Oder wollen wir in Deutschland die zum Himmel schreiende Dummheit begehen und durch Herabsetzung unseres Heeres unsere Freiheit, unsere Macht, unser Ansehen und unsere innere und äußere Entwickelung gefährden! ? — Was soll eS ferner heißen, wenn die Eozialdemagogen in ihrer der Menge schmeichelnden Art und Weise von der unerschwinglichen Höhe der unproduktiven, das heißt der nichts einbrtngenden HeereSauSgaben reden!? — Trotz der wachsenden HeereSauSgaben ist das deutsche Reich seit 28 Jahren in einer fortschreitenden Entwickelung begriffen, die ohne Gleichen in der deutschen Geschichte dasteht und die Bewunderung und den Neid fast aller Völker ber Erde hervorruit. Unsere gewaltige HeereSmacht Hal also unsere Entwickelung auf allen Gebieten deS menschlichen Schaffens nicht gehemmt, sondern ge fördert, indem sie dieselbe beschützte. Als Preußens Macht und Herrlichkeit in Folge seines morsch und schwach gewordenen Heeres im Jahre 1806 gegen den übermüthtgen Corsen Napoleon Bonaparte bei Jena und Auerstedt zusammenbrach, und Preußen und Deutschland einem Trümmerhaufen glich, da stockte alles Leben und alle Entwickelung der deutschen Nation, und dieser elende Zustand schuf den nationalen Grimm Die ..Weißeritz. Zeitung" erscheint wöchentlich drei- nuu: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. Hi Pfg., zweimonatlich 84'Pfg-, einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Alle Postan stalten, Pöstboten, sowie die Agenten nehmen Be stellungen an. gestrigen Sitzung einstimmig und ohne vorherige Probe den einzigen Bewerber um diese Stelle, Herrn Fork- hart, zeither Lehrer in Halsbrücke. Möge seine Wirk samkeit in hiesiger Schulgemeinde eine gesegnete sein! Gombseu. Als der Brandstiftung verdächtig wurde am Montag der WirthschaftSgehilfe Pietzsch ver haftet und an das Königl. Amtsgericht Dippoldis walde abgeliefert. Aus dem Müglitzthale. Um den Fremdenzuzug nach hier noch zahlreicher zu gestalten, bemüht mau sich jetzt, die Orte Altenberg, Hirschsprung, Zinnwald, Geising, Lauenkein, Löwenhaln, Liebenau, Bärenstein, HartmannSmühle, Bärenhecke, Schüllermühle, Glashütte und andere zu einem Sommerfrtschenverbande .Obere« Müglitzthal" zu vereinigen. Zweck desselben soll ge meinsame Reklame durch Annonciren und Plakate sein. Bon Lauenstein wird demnächst ein Aufruf er gehen. Fraurnsteiu. Der Getreidebändler Hauptoogel aus Kleinbobritzsch wurde am Freitag Abend in der 6. Stunde unweit der Obersörsterei Frauenstein von einem bisher unbekannten und unermittelten Räuber angefallen und seiner Baarschaft voU 2500 Mark beraubt. Der Räuber hat sein Opfer an der genannten Stells aufgelauert, fich auf Hauptvogel ge worfen, und, auf letzterem knieend, den Riemen der Geldtasche durchgeschnitten. Mit der Beute suchte der Wegelagerer hierauf das Weite. Hauptvogel war mit dem Abends 5 Uhr in Frauenstein eintreffenden Zuge von einer Geschäftsreise au» Dresden zurückgekomme«. Gegen '/«6 Uhr kehrte der Getreidehändler im Gast haus zur Garküche in Frauenstein ein. AlS'aa» wandte er fich seiner Hetmath Kleinbobritzsch zu. Bald darnach kam er jedoch in höchster Bestürzung dahin zurück, um zu melden, daß er beraubt worden sei. ES hat den Anschein, als ob der Räuber mit de» Verhältnissen und Absichten Hauptvogels genau bekannt gewesen sei, und man nimmt an, daß der Räuber denselben Zug wie Hauptvogel benutzt und dabei erfahren hat, daß dieser eine große Geldsumme mit fich führte. — In Dittersbach bei Frauenstein brannte a« Freitag Nachmittag, den IS. d. M., die zum Kröner- schen Komplex gehörige Scheune nieder. Nach d-u Angaben der Eltern soll der Brand durch den fünf jährigen Knaben KrönerS veranlaßt worden sein. Zur Hilfeleistung erschienen von auswärts die Spritzen der Gemeinde Burkersdorf und der freiwilligen Feuerwehr von Frauenstein. DrrSdeu. König Albert hat am 20. Januar Vormittags vom Kriegsminister General der Infanterie v. der Planitz ein Oelgemälde entgegengenommea, welches die Ueberreichung deS Marschallstabes durch den Deutschen Kaiser an den König bei Gelegenheit des 50jährigen Militärdienstjubiläums am 22. Oktober 1893 im Marmorsaale de« König!. Restden,schlaffes zu Dresden da stellt. DaS vild, vom MalerLimmergemalt, repräsentirt 55 Porträts, unter denen sich neben den beiden Monarchen die Prinzen Heinrich und Albrecht von Preußen, die Prinzen Leopold und Arnulf von Bayern, der Prinz Georg von Sachsen und der Prinz Friedrich von Hohenzolle'N, sämmt tche kommandierende Generale der deutschen Armee, sowie die Herren vom Kaiserlichen und Königl. Gefolge und eine Offiziers deputation des Königl. Preußischen 2. Garde-Ulanen- regtmentS, welch letzteres der Deutsche Kaiser bei obengenannter Gelegenheit dem Könige verliehen, be finden. — Während der letzten Tage haben zwischen ein- zelnen Gruppen der Kartellparteien eingehende Er örterungen bezüglich der Aufstellung von Kandidaten sür die Landtags wahlen stattgesunden. Sie dürften in da tu Tägliche Erinnerungen. 22. Januar: Lessina geb. Lord Byron geb. Lingg, Dichter, geb. Hoffmann v. Fallersleben gest. 28. Januar: Friedrich v. Matthison, Dichter, geb. William Pitt, engl. Staatsmann, geb. Fr. v. Flotow, Komponist, gest. 24. Januar: Friedrich der Große geb. Karl v. Holtei geb. 25. Januar: Heinrich IV. in Canossa. Vermählung Kaiser Friedrich III. Die Festung Lonwy kapitukrt. 26. Januar: Zug des Großen Kurfürsten über das Frische Haff. Hans v. Zielen, Husarengeneral, gest. 27. Januar: Wolfgang Amadeus Mozart, geb. Adalbert von Chamifso, Dichter, geb. Kaiser Wilhelm II. geb. 28. Januar: Paris kapitulirt nach einer 4'/i monatlichen Belagerung. Dreiwöchentlicher Waffenstillstand.