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Mchklitz-IkttW Inserate, welche bet der bedeutenden Auslage des Blattes eine sehr wirk same Verbreitung^ finden, werden mit 10 Pfg. die Spaltenzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische und complicirte Inserate mit entsprechen dem Aufschlag. — Einge sandt, im redaktionellen » Theile, die Spaltenzeile 20 Pfg. Die' „Weißeritz-Zeitung" «scheint wöchentlich drei mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. 2S Pfg., zweimonatlich 84 Pfg-, einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Alle Postan fialten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be stellungen an. Anzeiger für Dippoldiswalde und Umgegend Fmt-ckloil für die Königliche AmtshMptin-mschafi, das Königliche Amtsgericht Md den Atadtrath zn Dippoldiswalde. Verantwortlicher Redakteur- Paul Ithnc in Dippoldiswalde. MN »chti-itt,-- ,^»nlM«N° Un«.-h-lt»n«-bl-N". MN land. »>p h»--»i-q,ch»,Mch-- M. 20 Donnerstag, den 20. Februar 1896.62. Jahrgang. N -Lokales und Kächstsches. Dippoldiswalde. Der 28. Febr. dieses Jahres M dringt uns eine theilweise Mondsinsterniß. Die Mi Bedingungen der Sichtbarkeit sind sehr günstig. Die W Finsterniß beginnt abends 7 Uhr 16 Min. nach mittel- W europäischer Zeit. Der Mond ist bereits um 5 Uhr 42 Minuten aufgegangen und steht am Osthimmel im 'M Sternbilde des Löwen. Um 8 Uhr 46 Minuten — M die Mitte der Finsterniß — ist der Mond bis auf A seines Durchmessers vom Erdschatten bedeckt und W nur ein sehr schmaler Theil der unteren Hälfte der W Mondscheibe ist noch beleuchtet. Der Mond ist Tags W darauf in Erdnähe, bei einem Abstande von 357000 M Kilometer, während er sich doch bis zu 406000 Kilo- Meter entfernen kann. Um 10 Uhr 15 Minuten 'M nachts ist der Mond völlig aus dem Erdschatten aus- ' getreten. Die angeführten Zeiten gelten sür alle L Orte, wo die mitteleuropäische Zeit eingesührt ist, und die einzelnen Phasen dieser interessanten Naturer- fcheinung können überall auf der Erde verfolgt werden, wo der Mond sichtbar ist. — In Möckels Verlag in Leipzig ist ein „Adreß- und Auskunstsbuch" über Dippoldiswalde erschienen, das über sämmtliche^önigliche und städtische Behörden, öffentliche Anstalten und über die in der Stadt be triebenen Gewerbe erschöpfende Auskunft giebl. Auch ein kurzer geschichtlicher Ueberblick und ein Verzeichniß der Sehenswürdigkeiten findet sich aufgesührt. Wenn nun auch verschiedene Angaben durch noch im vorigen Jahre vorgenommene Neuwahlen bereits veraltet sind, und manche Eigennamen nicht ganz richtig wieder gegeben sind, so ist Interessenten doch die Anschaffung des Heftchens zu empfehlen, zumal der Preis von 45 Pfg., bei dem unvermeidlichen Risiko des Verlegers, ein sehr mäßiger ist. Reinhardtsgrimma. Am 11. Febr. früh entstand in dem, am Wobnhause angebauten Kohlenschuppen der Frau verw. Müller hier, Kat.-Nr. 54b, wahr scheinlich infolge Ausschütten glühender Asche und Rußes Feuer, das aber vom vorübersahrenden Butter händler Kaden rechtzeitig bemerke und im Entstehen von diesem und änderen hinzukommenden Leuten .gelöscht wurde. Ruppendorf. Sonntag, den 16. ds. Mts. hielt der unter der vorzüglichen Leitung des Herrn Kirch schullehrer M. Burgardt stehende hiesige Männergesang- oerein im hiesigen Gasthofe eines seiner so beliebt .gewordenen Konzerte ab, welches ganz außerordentlich zahlreich besucht war. Die Eröffnung des Konzertes bildete ein vorzüglich ausgeführter Klaviervortrag zu 4 Händen. Sowohl die Ausführung der Chorlieder al» auch der Quartette erfolgte mit guter Nuanzierung und erfreute sich seitens der Zuhörer einer günstigen Aufnahme. Von den zahlreichen, mit vortrefflichem Geschick dargebotenen humoristischen Werken erntete „Nulpe von der Spritze" wohlverdientermaßen stür mischen Beifall. Lauenstein. Am 17. Febr. gegen Mittag wurde der Revirförstsr Häuswald, in Stellung beim Grafen .Hohenthal-Püchau hier, in der Waldparzelle 37, ohnweit der nach Kratzhammer führenden Straße, in der Nähe der Hohlfeldmühle, erschaffen aufgesunden. Da hdaS Terrain beim Ausfindungsorte sehr abschüssig, so hist Verunglückung nicht ausgeschlossen. Liebenau, 17. Febr. Herr Cantor Ullrich, der schon als L-iter des musikalischen Theils des hiesigen „Christspiels" in der Gegend rühmlich bekannt ist, zeigte gestern auch in weltlicher Musik, im Concert des von ihm geleiteten Männergesangvereins, was ein strebsamer Dirigent zu leisten vermag, auch wenn nur 'bescheidene Stimmmittel vorhanden sind. Es zeigte sich, daß der Genannte mit feinem Verständniß be sonders das edle Volkslied pflegt. Die Darbietungen des Vereins fanden allgemeinen Beifall. Dresden. Die Gesetzgebungs-Deputation der Zweiten Kammer hatte am Freitag bereits «ine kürzere Sitzung, in der über die geschäftliche Behandlung der Deputationsarbeiten bezüglich der Wahlrechts-Vor lage das Nähere sestgelegt wurde. Am 17. Februar sand nun die maßgebende längere Sitzung statt, welche eine Dauer von drei Stunden hatte und woran der Staatsminister v. Metzsch, sowie der Geh. Regierungs rath Merz als Kommissar und die Führer der Ord nungsparteien theilnahmen. Außerdem waren als Besucher noch anwesend die drei sozialdemokratischen Abgeordneten Geyer-Leipzig, Goldstein-Zwickau und Schulze-Cosebaude und der reformerische Abgeordnete Huste-Bischofswerda. Wie man hört, ist eine voll ständige Uebereinstimmung der zum Theil auseinander gehenden Anschauungen erzielt worden, nachdem von der Negierung alles verlangte statistische Material vor gelegt und weitere Auskünfte in bereitwilligster Weise gegeben worden waren. Da die vorgenommenen Aenderungen des Entwurfs nicht von tiefeinschneiden der Bedeutung sind, hofft man, daß die Schluß- berathung über den Gesetzentwurf noch vor Ablauf dieser Woche erfolgen wird. — Die Erste Kammer beschloß am 18. Febr. zunächst gegenüber den vom Landtagsausschuffe zu Verwaltung der Staatsschulden auf die Jahre 1892 und 1893 abgelegten Rechnungen die Richtigkeit anzu erkennen. Hierauf ließ die Kammer auf Antrag der vierten Deputation die Petition des Kaufmanns H. F. Berner in Dresden um Vergütung erlittenen Schadens auf sich beruhen und nahm die Anzeige der selben Deputation entgegen, daß eine Petition des Karuffellbesitzers Bernhard Neubert in Elterlein als unzulässig zu erklären sei. Schließlich verschritt die Kammer zur Zuwahl von drei Mitgliedern in die erste Deputation. Gewählt wurden die Herren: Ober bürgermeister vr. Andrö, Landesültester v. Zezschwitz und v. Trebra-Lindenau. — Die Zweite Kammer berieth an demselben Tage die Petition des Gemeindevorstandes Göbelt in Schweinsburg, Abänderung des ß 5 des Parochial- lastengesetzes vom 8. März 1838 betreffend. Abg. Leithold sprach gegen den Antrag der Deputation, diese Petition aus sich beruhen zu. lassen. Staats minister vr. v. Seydewitz wioerlegte die Ausführungen des Abg. Leithold. Daraus blieb nach dem Antrag der Deputation die Petition aus sich berühen. Eine längere Debatte entspann sich sodann über die Be schwerde des Otto Wünsch, die Auslösung des Gesang vereins „Frohe Sänger" in Aue betreffend. Der Abg. Stolle Gesau griff die Behörden wegen ungleich mäßiger Handhabung des Vereinsgesetzes an. Abg. vr. Schill rechtfertigte den Deputationsantrag, die Beschwerde aus sich beruhen zu lassen. Staatsminister v. Metzsch wies die Vorwürfe des Abg. Stolle zurück. Nachdem noch die Abgg. Goldstein, Geyer und wieder holt Slolle-Gesau im Sinne ihrer Partei gegen das Vereinsgesetz gesprochen hatten und die Abgg. vr. Mehnert, vr. Schill nnd Niethammer ihnen entgegen getreten waren, blieb die Beschwerde auf sich beruhen. — Bei der Beschwerde- und Petitionsdeputation der Zweiten Kammer ist eine Petition des Stadt» gemeinderaths zu Altenberg und Genoffen um Weiter führung der Eisenbahnlinie Hainsberg Kipsdorf bis Moldau (Landesgrenze) eingegangen. — Die Arbeiten an der Ausschachtung der Chem nitzer Tiefgeleise im „Hanebergeinschnitt" nehmen auch jetzt ihren Fortgang, da gerade bei Frost die dort bis zu 5 Meter Höhe anstehenden Felsschichten sich leichter bearbeiten lasten, als zu Zeiten, wo dieses aus so genanntem „unreifen Pläner" bestehende lose Geschiebe mit den durchschießenden Thonschichten eine zähe Maste bildet. Am meisten bereiten hier Schwierigkeiten die zu ziehenden Schleußengräben, welche wegen des dort zu Tage tretenden Grundwasters etwa 3 Meter unter dem Ausschachtungsplanum in die Felsschicht ein gelassen werden müssen. Der Fels nimmt hier in dec Tiefe an Festigkeit zu. An bereits genügend auS geschachteten Stellen beginnt man jetzt mit dem Legen von „Packlagern", die aus Syenitsteinen des Plauen- schen Grundes bestehen und zur Fundirung der zu legenden Geleise dienen. Auch die Vorarbeiten der westlichen Stützmauer haben begonnen. Freiberg. Als Hauptgeschworene für die erste diesjährige Sitzungsperiode des königl. Schwur gerichts zu Freiberg wurden Sonnabend in öffent licher Sitzung des königlichen Landgerichts folgende Herren ausgeloost: 1. Merbitz, Karl Otto, Ritter gutsbesitzer in Eckersdors. 2. Heller, Adolf, Schuh- waarensabrikant in Roßwein. 3. Kretzschmar, Hugo Alfred, Freigutsbesitzer in Cunnersdorf. 4. Mende, Adolf Eduard, PrioatuS und Stadtrath in Dippoldis walde. 5. Brambach, Karl Gustav, Kaufmann in Döbeln. 6. Meding, Karl Rudolf Alexander, Königl. Oberförster in Deutscheinstedel. 7. Müller, Karl Oswald, Mühlenbesitzer und Friedensrichter in Rau schenbach. 8. Menzel, Moritz, Pappenfabrikant in Ullrichsberg. 9. Dietel, Franz, Fabrikbesitzer, Königl. Kommerztenrath in CoßmannSdorf. 10. Helbig, Ernst Moritz, Kaufmann in Erbisdorf. 11. Böhland, Georg, Kalkwerkssaktor in Lengeseld. 12. Kraft, Karl Herm., Gemeindevorstand in Memmendorf. 13. Hermsdorf, Eduard, Gutsbesitzer und Standesbeamter in Franken stein. 14. Uhlmann, Heinrich Hermann, Fabrikant in Oederan. 16. Lorenz, Karl Albin, Staatsguts inspektor in Bräunsdorf. 16. Knäbel, Rich. Hugo, Gemeindeoorstand in Langhennersdorf. 17. Bachmann, Gustav, Rentier in Obergruna. 18. Everth, Johannes, Pianosortefabrikant in Döbeln. 19. Ehrlich, Heinrich Theodor, Kaufmann in Döbeln. 20. Hüdler, Karl Theodor, Mühlen- und Fabriksbesitzer in GörSdorf. 21. Dietel, Ernst Wilhelm, Kaufmann in Sayda. 23. Röder, Wilhelm, Oberförster in Rechenberg. 23. Wapler, August, Fabrikant in Großbauchlitz. 24. Schönlebe, Ernst Wilhelm, Mühlenbesitzer in Mulda. 25. Ringk, Ernst Emil, Kaufmann in Zöblitz. 26. Kästner, Karl Friedrich, Kaufmann in Pretzschendorf, Haus Abth. Nr. 83. 27. Böhme, Hermann Robert, Standesbeamter in Colmnitz. 28. Backofen, Herm. Louis, Kaufmann in Nossen. 29. Reupert, Gerhard, Kaufmann in Lengefeld. 30. Reichel, Johann Gotth., Kaufmann in Dippoldiswalde. — Vom königl. Landgericht wurde der Hand arbeiter Karl Wilhelm Giezelt, genannt Jänig, auf Stistsgut Lungkwitz, geboren den 23. November 1850 zu Höckendorf, wegen RücksallSbetruzs in 2 Fällen zu 7 Monaten Gefängniß verurtheilt. Neugruna b. Blasewitz. Am Sonnabend feierte im Kreise seiner Kinder und Enkel Herr Pastor omor. Nadler mit seiner Gattin die goldene Hochzeit. Die feierliche Einsegnung des Jubelpaares vollzog dec Sohn desselben, Pastor Nadler in Poffendorf. Von Nah und Fern, namentlich aus den früheren Wirkungs kreisen des Jubilars (Dippoldiswalde, Sieben lehn und Poffendors) kamen zu diesem Feste die zahlreichsten Beweise dankbarer Liebe und Anerkennung für da» greise Jubelpaar, das in voller geistiger und körper licher Frische diesen Tag verleben durste. Meißen. Am Sonnabend hielt der Meißner Dombauausschuß eine Sitzung ab, um dem ihm in der Dresdner Versammlung vom 8. d. M. ertheilten Auftrage gemäß die Vorbereitungen zur Bildung eines Meißner Dombauoereins zu treffen. Man be schloß, einen besonderen Ausschuß niederzusetzen, der einen Statutenentwurf ausarbeiten und der später nach Dresden cinzuberusenden konstituirenden Ver sammlung des Dombauvereins zur Beschlußfassung vorlegen soll. In diesen Sonderausschuß wurden sieben Meißner Herren mit dem Auftrage gewählt, sich durch Zuwahl von 14 angesehenen Persönlichkeiten aus allen Theiten des Landes zu verstärken. Hin sichtlich der in die Statuten aufzunehmenden Zweck bestimmung des Vereins war man einhellig der Ansicht, ' daß das zu erstrebende Ziel nicht bloß die Erhaltung