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Herzog von Lhartre», da» Sesola« und di« Diener- schäft knieten um da- Schmerzenslager, von dem an der Enkel Ludwig Philipps einige Worte an sie richten wollte. Der Priester und di« Gräfin baten ihn, e» nicht zu thun; er leistet« Folge und begnügte sich da mit, einen innigen Blick auf die andächtige Versamm lung zu richten. Niederlande. Nach einer amtlichen Meldung tel«graphirte der Veneralgouverner au- Batavia, nach Berathungen mit den Kommandanten der Armee und Marine und mit dem Rathe von Indien erachte er eS nicht für nöthig, Verstärkungen an Kriegsschiffen und Marinesoldaten zu schicken, doch halte er die Entsendung von einer Ablheilung Kolonialreserve und von 500 Mann Ergänzungstruppen für räthlich. Alle Truppen sind jetzt auf Lombok eingetroffen, da» Material ist zum Theil angekommen, der Rest wird in kurzer Frist folgen. England. Wie aus Glasgow gemeldet wird, zeigen sich trotz des unermeßlichen Elend», welches unter den Arbeitern der ausständige» Grube» herrscht, diese entschlossen, den Ausstand sortzusetzen und die Grubenbesitzer zur Annahme ihrer Bedingungen zu zwingen. Die Lage wird immer ernster. Die Polizei trifft strenge Maßregeln zur Verhütung von Un ordnung. Rußland. Am 10. September wird auf der westlichen Theilstrecke der großen sibirischen Eisen bahn der erste, die ganze Strecke hinter einander durchlaufende Probezug befördert werden. Der Minister der Wegekommunikationen Kriwoschein, der Chef der Hauptverwaltung des sibirischen Bahnbaues Adadurow, der Erbauer der westlichen Strecke der sibirische» Eisenbahn Michailowskij und andere Beamte werden diese Fahrt mitmachen. Von Kurgan bis Omsk, eine Strecke von 756 Werst (Kilometer), wozu noch die Strecke zwischen Tscheljabinsk und Kurgau (250 Werst) kommt, zusammen also 1006 Werst, werden fortan regelmäßig Arbeiterzüge befördert werden. Im Ganzen beträgt die westliche Strecke von Tschesckeljabinsk, der westlichen Anfangsstalion, bis zum Fluß Ob, zusam men mit den Zweigbahnen, 1328 Werst. Schweden. Der König hat verfügt, daß der 300 jähr. Geburtstag des Königs Gustav Adolf II., der 9. Dez., als nationaler Festtag begangen werden soll. Griechenland. In Folge der Ausschreitungen von Ossizieren und Soldaten gegen die Zeitung „Akropolis" wurde der General KaraiSkaki von der Regierung zur Disposition gestellt. Der Platzkomman dant von Athen wurde bestraft. Beide hatten die Haltung der Offiziere gebilligt. Unter den Offizieren herrscht starke Aufregung. Die Negierung hat er klärt, sie werde die Ordnung energisch aufrrchterhalten. Amerika. Die letzte Volkszählung in den Ver einigten Staaten bringt folgende Zahlen über die im Auslande geborenen Einwohner de» Lande»: Deutsche . . . . Irländer. . . . Canadier . . . Engländer . . . Schweden . . . Norweger . . . Schotten . . . . Russen . . . . Italiener . . . Polen . . . . Böhmen . . . . Dänen . . . . Deutsch-Oesterrricher Chinesen ... 2,784,894 1,871,509 980,938 908,141 477,041 322,665 242,23t 182.644 >82,580 147,440 118,106 132,584 123,271 . 106,188 Schweizer Franzosen Welsche . Hollander. Belgier . Ungarn . Spanier . Portugiesen Griechen . Menkaner Westindier Japaner . Afrikaner . Australier 104,069 113,147 100,079 81,828 22,639 62,435 6,185 15,996 1,887 77,853 23,256 2,292 2,267 ' 5,924 Wenn man zu den 2,784,894 in Deutschland Geborenen noch die DlUtsch-Oesterreicher und Deutsche Schweizer zählt, so giebt dies zusammen 3,012,234. In dieser Liste stehen die Deutschen unter allen Völkerschaften obenan. Vermischtes. Eine Vendetta in Lacedämonien. Die Abkömm linge der alten Spartaner haben ihre kriegerischen Gewohn heiten noch nicht vergessen, die, ohne von Leonidas zu reden, bis ins Mittelalter und bis zur türkischen Herrschaft zurück reichen. In mehreren Ortschaften Lacedämoniens sind die Häuser derart gebaut, daß sie ihre Bewohner gegen äußere und innere Feinde schützen können, denn blutige Streitigkeiten zwischen den verschiedenen Familien des Landes sind nicht gerade selten. Die Häuser weisen Basteien, Schießscharten, unterirdische Gänge u. s. w. aus. In der Ortschaft Katiphori, Provinz Lacedämonien, griffen jüngst zwei Familien zu den Waffen, um einen alten Hader entgiltig auszutragen. In einem Nu nahmen sämmtliche Bewohner des Ortes an dem Streite Theil und bildeten zwei feindliche Lager. Es kam zu einer wahren Schlacht, die mehrere Stunden dauerte, bis schließlich die bewaffnete Macht auf dem Kampfplatze erschien. Das bekam ihr schlecht, denn beide Parteien richteten nun die Waffen gegen die Soldaten, die Tobte und Verwundete auf dem Schlachtfelde zurückließen. Nach dem Kampfe zogen sich die Bewohner von Katiphori in ihre Häuser zurück und setzten die Schießerei von den Schießscharten aus fort. Starke Truppenabtheilungen mußten schließlich auf dem Plane er scheinen, um dem Bürgerkriege ein Ende zu machen. Neue Briefmarken von San Marino. Die Re publiken Zentralamerikas und manche andere Staaten geben bekanntlich, um ihren stets nothleidenden Geldbeutel zu füllen, mit bewundernswerther Regelmäßigkeit neue Briefmarkenserien aller möglichen und unmöglichen Werthe in großen Mengen heraus. Die Restbestände werden an Händler verkauft. Aber die Republik San Marino ist ihnen über. Zur Feier der Einweihung des neuen Rathspalastes wird vom 20. Septem ber bis 9. Oktober eine Markenserie ausgegeben und, damit nicht Briesmarkenhändler und Spekulanten die Preise in die Höhe schrauben können, werden schon jetzt Bestellungen daraus angenommen, jedoch nur — im Betrage von mindestens 40 Mark. Wer aber für 400 Mark bestellt und das Geld im Voraus entrichtet, erhält seine Marken in einem besonderen 5 Lire-Briefumschlag, wovon nur 2000 ausgegeben werden. Unterzeichnet ist das famose Zirkular von der Kommission des Rathspalastes der Republik San Marino. Gewiß werd«! alle eifrigen Sammler schleunigst 400 Mark hinschicken, um doch jedenfalls bei der Vertheilung der 5 Lire-Briefumschläge be rücksichtigt zu werden. San Marino wird gewiß nicht ver fehlen, Alle zu befriedigen, wenn 2000 Stück nicht reichen, giebt es eine neue, vermehrte und verbesserte Auflage, vielleicht gar für ein paar Mark mehr einen Fehldruck! Neueste Nachrichten. Königsberg. Bei dem Galadiner am 6. Septbr. dankte der Kaiser für den herzlichen Empfang, betonte seine stete Fürsorge für Vas Wohl der Provinz und versprach weitere Hilfe. Er ermahnte den Adel, nicht die Mittel der gewerbsmäßigen Opposition zu ge brauchen; an den preußischen und deutschen Adel er gehe der Ruf zum Kampfe für Religion, Sitte und Ordnung gegen die Umsturzpartei. Kirchen-Nachrichten von Dippoldiswalde. 16. Sonntag nach Trinitatis (9. Sept. 1894). Bonn. 8 Uhr Beichte und heil. Abendmahl. Die Beichlrede hält Herr Sup. Meier. Bonn. 9 Uhr Prediatgottesdienst (Tert: Eph. 3, 14—21). Die Predigt hält Herr Diak. Büchting. Bonn. 11 Uhr hält kirchliche Unterredung mit der konfir- mirten weiblichen Jugend: Derselbe. Programm zur Marktmufik in Dippoldiswalde. Sonntag, den 9. September, >/»12 bis 12 Uhr. 1. Nur Mutb l Marsch von Jost. — 2. Quverture zur Oper »Das Glöckchen des Eremiten" von Maillardt. — 3. Wald andacht. Lied von Abt. — 4. Myrthenblüthen. Walzer von Hannusch. Borschuß-Verein zu Dippoldiswalde. (Kassirer: Hr. Kaufm. R. Lincke.) Täglich (mit Ausnahme des Sonntags und Mittwoch) von Bonn. 9 bis 12 Uhr und Nachmittags 3 bis 5 Uhr. Ferkelmarkt zu Dippoldiswalde vom 7. September. Preis pro Paar 35—40 M. Amtlicher Theil. Nkffmtlichr Atzmg des Wrksmssihusses Sonnabend, am LS. dieses Monats, Vormittags 1v Uhr, im Sitzungszimmer der Königlichen Amtshauptmannschast. Die Tagesordnung hängt an amtshauptmannschastlicher Kanzleistelle aus. Dippoldiswalde, am 7. September 1894. Königliche Amtshauptmannschast. vr. Uhlemann. Ludwig Bekanntmachung. Montag, den 10. September 18V4, verkehrt in der üblichen Weise von Hainsberg nach Kipsdorf ein Abfahrt von Hainsberg 10 Uhr 55 Min. Nachmittag. Dippoldiswalde, am 5. September 1894. Kgl. Bahnverwalterei. Aelle Gberlaufiher Speise- >^> K«M hält von jetzt ab stets ans Lager Schmiedeberg. Große frisch geräucherte RltiinK- empfiehlt Frisches Schöpsenfleisch empfiehlt LIwiLI UK«»Lm»ni» UtL TIII Nlvlll in verschiedenen Sorten und vorzüglicher Duali tät empfiehlt «. L. Allgemeiner Anzeiger. 4-iite Hirnen sind zu verkaufen bei Albin Ulbrich. Gute Birnen verkauft Privatus IklNIK » verkauft Traugott Boigt, Sadisdorf. verkauft verw. Gäbler. Barbier- und Friseuriehriing wird sofort gesucht. 3 Jahre Lehrzeit, kein Lehr geld. Off. an die Exped. d. Bl. erbeten. in allen Farben vorräthig bei lk. Friseur, Dippoldiswalde, Ober- thorplatz ISO, und Schmiedeberg. 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