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Mchmtz -IÄW Inserate, welch« Sei ve» bedeutenden Auflage det Blatte- eine sehr wirk- same Verbreitung-finden, werden mit 10 Pfg. di« Spaltenzeile oder deren Raum berechnet. — Ta bellarische und complieirt« Inserate mit entsprechen dem Aufschlag. — Enme» sandt, im redaktionellen »heile, die Spaltenzeile S0 Pfg. lvte „Weiseritz, gettun,'- «scheint wöchentlich drei ¬ mal: Dienstag, Donners tag und Sonnabend. — Preis vierteljährlich 1 M. 25 Pfg., zweimonatlich 84 Pfg., einmonatlich 42 Pfg. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Alle Postan- statten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be- , > - Amtsblatt für die Königliche Umtshauplmannschaft Uxp-ldiswald-, sowie für di- Königlichen Amtsgericht- und die Städtische zu Dippoldiswalde und Irauenstem Verantwortlicher Redaeteur: D-ul Ikhnk in Dippoldiswalde. Mit achts-ttig-m .^lluürirten U«1--hattm.gSblatt". Mit land- «nd hauSwirthschastlicher Monatsbeilage. Nr. 90. Sonnabend, den 4. August 1894. 60. Jahrgang. Lokales und Sächsisches. Dippoldiswalde. Herr Superintendent Meier tritt am 8. d. Mts. einen vierwöchentlichen Urlaub zum Gebrauch einer Kur in Bad-Soden an und wird während dieser Zeit im Ephoralamte von Herrn ?. Köhler-SeiferSdorf, welcher jede Mittwoch (ab 15. dieses MonatS) von Vorm. '/,9 bis 11 Uhr in hies. Superintendentur zu sprechen ist, im Pfarramte von Herrn DiakonuS Büchting hier vertreten sein. — Auch auf den hiesigen Fluren hat die Roggen ernte begonnen. Nur in den letzten Tagen wurde sie durch die eingetretenen Regengüsse wieder unterbrochen. Im Ganzen ist man sowohl mit dem Ertrage an Körnern wie an Stroh wohl zufrieden. Da meist viel Lager vorhanden ist, gestaltet sich die Arbeit des Mähens zu einer schweren und zeitraubenden. Auch kann die Mähmaschine aus gleichem Grunde nicht in Anwendung kommen. Fortdauernd überaus günstig sind die Futtterverhältniffe. Vielfach hat man schon den zweiten Schnitt auf guten Wiesen vollendet, so daß man hofft, noch einen dritten in diesem Jahre einheimsen zu können. — Das AuStrinken roher Eier Hal etwas Be denkliches an sich. De- Redaktion des „Großenhainer Tageblattes" wurde vor einigen Tagen ein gekochtes Ei gebracht, in dem ein meterlanger Bandwurm ein gebettet gewesen war. Der Bandwurm war an seiner breitesten Stelle fast 1 Centimeter breit. Es ist nicht der erste Fall, daß Eier so unappetitliche Gäste ge borgen haben. Schmiedeberg. Der hiesige Schulvorstand hat beschlossen, in diesem Jahre wieder ein Schulkinder fest zu veranstalten, das am 12. August abgehalten werden soll. Hoffentlich fließen die Gaben, welche zur Bestreitung des Aufwandes für das in Aussicht stehende Fest gegenwärtig gesammelt werden sollen, rechtreichlich, und man darf wohl erwarten, daß auch die zur Zeit in der Sommerfrische sich aufhaltenden kindersreundlich- gesinnten Herrschaften gern ein Scherslein hierzu bei tragen. An den berühmten Wetterpropheten Rudolf Falb ist bereits ein in den herzlichsten Worten ab gefaßtes Telegramm abgegangen. — Bei der Gemeindeverbands-Sparkaffe zu Schmie deberg wurden im Monat Juli d. I. in S1 Posten 7001 Mt. 97 Pf. eingezahlt. Dagegen erfolgten 26 Rückzahlungen im Betrage von 7842 Mk. 78 Pf. Altenberg. Auf Grund einer neulich an die königl. Kircheninspektion über Altenberg ergangenen Verordnung hat das evang.-luth. LandeSkonststocium von der Anfangs geplanten Einziehung des hiesigen Diakonats abzusehen beschlossen. Jedoch soll dasselbe zur Zeit bis auf Weiteres vikarisch verwaltet werden und zwar durch den vormaligen Pfarrer von Oberlosa, Herrn Richard Wächtler, dessen Einweisung durch den Herrn Ephorieverweser ?. Köhler-Seisersdorf für Sonntag, den 12. August d. I., beabsichtigt ist. Rechenbrrg. In Abtheilung 2 des kgl. Staats- sorstreviereS wurde der 50 Jahre alte Viehhändler Hermann Zwerina aus Brüx in Böhmen, Sohn des daflgen Privatiers Zwerina, erhängt aufgesunden. Eingetretene S.chwermuth infolge ungünstiger Ver- mögensverhältniffe sollen den Genannten zur Selbst, entleibung veranlaßt haben. DreSde«, 1. August. Heule Mittag 12 Uhr fand im Beisein deS Königs und de» Prinzen Georg, der Spitzen der königlichen und städtischen Behörden, des akademischen RatheS, der Studirenden der Kunst akademie die Uebergabe des neuen AkademiegebäudeS und die Eröffnung der Kunstausstellung statt. Mi- mister v. Metzsch übergab den Bau feiner Bestimmung, t>abei mittheilend, daß der König den Prof. Schilling -um Geheimen Hosrath ernannt habe. Professor Pau- wels erklärte die Ausstellung auf Befehl des Königs für eröffnet, worauf Geheimrath Fischer auf den König ein Hoch ausbrachte. Der König und Prinz Georg machten sodann einen Rundgang durch die Ausstellung. (Wiederholt, weil nur in einem Theile der vorigen Nummer). Dresden. Der. König und die Königin treffen am 4. August in Schloß Rehefeld ein, wo am 5. August der Geburtstag der Königin gefeiert wird. Der König kehrt am 6., die Königin am 10. August nach Pillnitz zurück. — König Albert hat bestimmt, daß der graue Mantel, gleichwie in Preußen, so auch in Sachsen im gesammten Heere eingeführt werde. — Aus Sachsen wird dem „Reichsboten" ge schrieben: Daß unser Sachsen jetzt in der demagogischen Presse aller Schattirungen das schlichtest beleumundete Land ist, darf als allgemein vorausgesetzt werden. Die konsequente Energie, mit der die Behörden dem staalsgesährlichen und hetzerischen Treiben der Sozial demokraten entgegentreten, die ruhige und ernste Ent schiedenheit, mit der sie alle noch so schlau erdachten Gesetzesumgehungen unmöglich machen, erregen nicht nur den Zorn der „Genoffen" selbst, sondern auch aller Derer, die sich mit den Genoffen geisteS- oder wahlverwandt fühlen, insbesondere der Berliner und Frankfurter freisinnigen Juden. Wenn der „Vor wärts" neulich so albern war, ausdrücklich eine Art Rektifikation der sächsischen Regierung von Seiten des Reiches zu fordern, so hat er damit nur unumwunden das ausgesprochen, was die nord- und süddeutsche Judenpresse, nach orientalischer Weise verhüllt, ange deutet hat. Hier zu Lande hat diese ganze Preß erörterung nur ein fröhliches Lachen bewirkt; nur wir haben nicht begriffen, wie die „Nordd. Allg. Ztg." dazu kommen konnte, diese dummdreiste Albernheit des „Vorwärts" einer Entgegnung zu würdigen. Hier ist man der Meinung, daß solchen Bramarbasirereien der literararischen Gernegroße unserer vorkommenden De magogie viel zu viel Ehre geschieht, wenn man sie überhaupt einer Beachtung würdigt. Es hieße doch die Reichsregierung beleidigen, wenn man auch nur entfernt die Vermuthung aukkommen lassen wollte, daß sie einer Anregung des „Vorwärts" irgendwie, beson ders nach dieser Richtung entsprechen könnte. Wir sind unserer Regierung, unseren Behörden und unseren Gerichten von ganzem Herzen dankbar, daß sie alle Anzapfungen von auswärts, alle Preßflegeleien und kindischen Drohungen mit einer vornehmen Ruhe über sich ergehen lassen und lediglich durch konsequente Durchführung der Strenge beantworten. Es giebt im ganzen Lande außer den Zeitungen der „Genoffen" und einigen freisinnigen Winkelblättern, die sich nach berüchtigten Mustern den Uebergang in's sozialistische Nebenlager frei halten müssen, kein einziges Blatt, das nicht dem Vorgehen der Behörden gegen die ge schworenen Gegner des Staates und der Ordnung unbedingte Anerkennung zollte. Und die Wirkung bleibt nicht aus. Schon die Empfindung, daß der Staat noch die Macht hat und der Pflicht sich bewußt ist, den Elementen, die seinen Bestand bedrohen und seiner Rechtsordnung sich entgegenstemmen, mit aller Wucht entgegenzutreten, wirkt heilsam, beruhigend auf die einen, ernüchternd auf die anderen, abschreckend auf die Hetzer. Vor allen Dingen ist es heilsam und wohlthätig, daß das jetzige Vorgehen die Meinung zerstört, als ließe sich der Staat durch die findigen Umgehungen, deren sich die „Genoffen" bisher frech und frei rühmten, eine Nase drehen. Freiberg. Der Handarbeiter Kühnert, der am vergangenen Sonntag seiner Frau mit einem Beile schwere Verletzungen betgebrachl hatte und dann ge flüchtet war, hat sich am 1. August der hiesigen Staats anwaltschaft freiwillig gestellt. Der Zustand der Frau hat sich soweit gebessert, daß sie sich außer Lebensgefahr befindet. Hohenstein. Bei dem vor dem Logenhause hier ausgestellten Karroussel ereignete sich ein Unfall. Wie das LogenhauS anläßlich des Vogelschießens selbst, war auch das Karroussel überfüllt und in Folge dessen stauchte dasselbe plötzlich zusammen. Glücklicher Weise ging eS ohne erheblichen Unfall ab. Zwickau. Ein geistesgestörter Einwohner ent fernte sich vergangenen Sonntag unter Mitnahme eines Kinderwagens und seines dreijährigen Knaben aus seiner Wohnung. Die geängstigte Mutter er wartete das Schlimmste und glaubte, daß Beiden, dem Kinde sowohl, wie ihrem Ehemann, etwas zugestoßen sein könnte. Der Betreffende ist am Montag Abend ohne Kind und Wagen in Glauchau von der Polizei angehalten worden. Was aus dem Kinde geworden ist, werden die sofort eingeleiteten Erörterungen ergeben. Plauen. Die Elsterregulirung ist schon seit Jahren in unserer Stadt viel erörtert worden, weil dadurch bisher ein wesentlicher Theil der Stadt in seiner Entwickelung bisher gehemmt war. DaS ge« sammle Areal, welches bei Regulirung der Elster innerhalb der Stadt Plauen in Frage kommt, hat eine Fläche von 809000 gw, daran ist die Stadt mit 141000 gm betheiligt. In der letzten Stadtgemeinde rathssitzung ist die Etadtgemeinde einer Genossenschaft für die Elsterregulirung beigetreten und hat die bis zum Zeitpunkte der Bildung dieser Genossenschaft ent standenen Kosten auf die Stadtkasse bewilligt. Die Koken der ElsterreguUruugkad-ahnedi» Brückendanten auf 1140000 Mk. veranschlagt; es ist Aussicht vor handen, daß der Staat zu dieser Summe den Betrag von 350000 Mk. gewährt. Die auf die einzelnen Grund besitzer entfallenen Kosten wird die Landeskulturrenten bank hypothekarisch darleihen (amortistrbar zu 4H°/o, so daß das Kapital in 38 Jahren getilgt ist). Zittau. Die bei dem Mord-Attentat auf dem „Töpfer" bei Oybin verwundete Frau Rauchfuß ist von ihren Verletzungen soweit genesen, daß sie das Krankenhaus verlassen konnte. Bemerkt sei noch, daß eS inzwischen den Zittauer Behörden gelungen ist, eine neuere Photographie des im Verdachte jenes Raub mordes stehenden Verbrechers Kügler zu erlangen. Diese Photographie ist gestern der verwundeten Frau Rauchfuß zur Recognoscirung vorgelegt worden und die Dame hat nunmehr mit Bestimmtheit auf diesem Bilde den Raubmörder vom „Töpfer" wieder erkannt. (Fortsetzung des Sächsischen in der Beilage.) Tagesgeschichte. Berlin. , Die zur Vorberathung der Maßregeln gegen die Cholera am II. September 1L92 ein gesetzte und mit dem Reichsgesundheitsamte verbundene Kommission hat am 1. d. M. im Reichsgesundheits amte ihre Thätigkeit wieder ausgenommen. Der Direktor des Reichsgesundheitsamtes, vr. Köhler, führt in diesen Konferenzen den Vorsitz. Außerdem nehmen daran Theil vom Reichskanzler direkt berufene Sach verständige, sowie Fachmänner aus den in Betracht kommenden Reichs- und Staatsbehörden, namentlich Räthe aus dem preußischen Kultusministerium und dem Rcichsgesundheitsamte selbst. Die Ergebnisse der Kommissionsberatdungen werden den einzelnen Bundes regierungen zur Begutachtung zugestelll. — Nach dem „Hamburger Korrespondenten" wird der Kriegsminister bei der geplanten Militärstrasprozeß- > reform die Mündlichkeit, Oeffentlichkeit, voll« Berthei- digung und geordnete Rechtsmittel zu Grunde legen. Der Entwurf, der diese überraschend weitgehenden Reformen bringen soll, unterliegt gegenwärtig der Echlußentscheidung. Larzin. Fürst Bismarck ist am Montag Nach mittag während einer Spazierfahrt einem größeren Unfall glücklich entgangen: Da» recht« Wagenpferd stürzte in einen Sumpf; der Wagen wurde rechtzeitig gehalten. Das Herangehen de- Pferde- beanspruchte I'/, Stunde. Fürst Bt-marck ist unverletzt. Frankfurt a. M. Der „Franks. Ztg." wird aus Paris der Inhalt eine» japanischen Rundschreibens an