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sation neu belastenden - Vertrag ablehnen werde. Staatssekretär von Marschall antwortete hierauf, daß die Frage, ob genügende Äquivalente vorhanden seien, schwer zu > entscheide» sei. Bei jedem Tarifverträge würden derartige-Vorwürfe Seitens einzelner Kreise gemacht. Dem Vorredner fehle die Vorkenntniß der Verhandlungen und daher auch das Material zu einem entsprechenden Urtheil. Frankfurt a. M. Prinzessin Friedrich Karl von Hessen, geborene Prinzessin Margarethe von Preußen, Schwester deS deutschen Kaisers, wurde am 23. Noo. in der Villa der Landgräfin von Hessen von einem gesunden Prinzen glücklich entbunden. FriedrickSrnh. Die Gemahlin des Grafen Her bert von Bismarck, geborene Gräfin Hoyos, ist am 23. November von einem Mädchen entbunden worden. Oesterreich. Fürst Windischgrätz, der Minister präsident, verlas am 23. November im Abgeordneten hause die Regierungserklärung. Die Regierung be trachte eS als erste wichtigste politische Aufgabe, im Einvernehmen mit den Koalitionsparteien eine um fassende Wahlreform zu schaffen, namentlich die Aus dehnung des Wahlrechtes insbesondere auf die Arbeiter herbeizusühren. Sie werde sich mit aller Kraft den wirthschafllichen und finanziellen Aufgaben zuwenden. In Erkenntniß der Nothwendigkeit der Fürsorge für die arbeitenden Klaffen werde die Regierung bestimmte Vorschläge machen, in entschiedener Abwehr aller den Frieden des Staates und die allgemeine Wohlfahrt zerstörenden Elemente. Dies sind die die Regierung leitenden Gesichtspunkte. Die Regierung hofft bei der schwierigen Ausgabe auf das Vertrauen und die Unterstützung aller Wohldenkenden. — Diese Pro grammerklärung der Regierung, welche Fürst Windisch grätz nach formeller Vorstellung seines Kabinets vor trug, wurde mit lebhaftem Beifall ausgenommen. Namentlich erweckten die Stellen betreffs des Zeugnisses wegen der Wahlreform, sowie konstitutioneller Einrich tungen laute Zustimmung. Als der Ministerpräsident sagte, Offenheit und Wahrheit solle im öffentlichen Leben herrschen, erscholl aus allen Parteien lebhaftes Bravo und Händeklatschen. Frankreich. Von etwa 200 regierungsfreundlichen Mitgliedern der französischen Deputirtenkammer ist ein Programm aufgestellt worden, nach welchem die re gierungsfreundlichen Republikaner den religiösen Frie den wollen, die Revision der Verfassung, sowie die Trennung der Kirche vom Staate verwerfen, sowie eine Lösung der schwebenden finanziellen, wirthschaft- lichen und sozialen Fragen herbeizusühren beabsichtigen. Falls sich dieses Programm mit dem noch immer nicht bekannten neuen Regierungsprogramm des Ministe riums Dupuy deckt, nun, so ist es gut, wenn aber nicht, dann ist es mit einer zuverlässigen Mehrheit für die Regierung in der Kammer entschieden nichts! England. Die Engländer können in ihrer zentral asiatischen Politik durch vas befriedigende Ergebniß der britischen Spezialgesandtschast an den Emir von Af ghanistan einen dem äußeren Anscheine nach bedeuten den Erfolg verzeichnen. Offen hat sich jetzt der Emir Abdurrhaman als Freund und Verbündeten Englands hingestellt und zugleich in dem mit dem Spezial-Kom missar Durand getroffenen Abkommen eingewilligt, daß die an der afghanisch-indischen Grenze liegenden Gebiete von Chitral, Bajour rc. unter die Sphäre des englischen Einflusses gelangen. Indessen muß noch immer dahingestellt bleiben, was die afghanische Freund schaft und Bundestreue für die Engländer im Noth- falle eigentlich Werth sein werden. Denn fast scheint es, als ob Abdurrhaman zu seiner England so ge neigten Haltung zunächst nur durch den Umstand be stimmt worden sei, daß seine jährliche finanzielle Unter stützung, die er von England empfängt, von 12 Lakhs Rupien auf 18 Lahks erhöht worden ist. (Ein Lakh Rupien ist gleich 100000 Rupien, die ostindische Silber rupie wird im Allgemeinen gleich 1,o» M. gerechnet.) (Fortsetzung der Tagesgeschichte in der I. Beilage.) Kirchen-Nachrichten von Dippoldi-wal-e. 26. Sonntag nach Trin. (Todtenfest, 26. Nov. 1893). Vorm 8 Uhr Beichte und Heu. Abendmahl (mit Gesang und Orgelspiel). Die Beichtredc hält Herr Diak. Büchting. Borin. 9 Uhr PredigtgolleSdienst. Die Predigt halt Herr Sup- Meier. Rachm. 4 Uhr in der Nikolaikirche liturgischer Gottes dienst: Herr Diak. Büchting. Kirchenmusik am Todtenfest: Was macht ihr, daß ihr weinet u. s. w Bierstimmiger gem. Ebor von B. H. Kirchen-Nachrichten von Reichstädt. Todtenfest, Sonntag, den 26. November, Nachmittags 2 Uhr, liturgischer Gottesdienst. Nachmittags 5 Uhr: Heilige Abendmahlsseier. Hauptgewinne s. Klaffe 124. königlich sächs. Landeslotterie nach telegraphischen Privatnachnchtcn ohne Gewähr für deren Richtigkeit.) 14. Ziehungstag am 21. November 1893. 18,000 M. auf Nr. 25831 73702 818l2. 3000 M. auf Nr. 1318 2744 5931 7412 7487 8021 13996 16107 18506 20133 25199 26882 28717 30539 31179 31852 33311 35885 37084 37227 37997 40715 40757 43921 46784 49376 53939 55327 55992 57551 60151 68369 70420 72611 73915 74193 75437 75511 77170 77687 77790 80977 81387 83297 85991 89722 95844 98751 99904. 15. Ziehungstag am 23. November 1893. 100,000 M. aus Nr. 89007. 8000 M. auf Nr. 90906 3000 M. auf Nr. 982 4589 5205 16013 18604 18989 19434 21659 21914 23845 25581 26323 27378 27364 30336 33905 40499 42502 48313 57175 57987 58802 60655 62138 62234 69100 75756 78714 79459 79839 84384 85980 91272 92299 97720 99355. 16. Ziehungstag am 24. November 1893. 15,000 M auf Nr. 81448. 5000 M aus Nr. 23089 24169. 3000 M. auf Nr. 1417 3510 4171 8255 8377 12822 13556 16568 16860 24475 28060 29319 34605 34741 39929 40489 42876 44975 48277 50721 52301 53567 55053 56184 57150 59615 61649 72946 77181 77404 77536 78552 78946 79085 80308 86869 86887 87734 87843 97471 99880. Amtlicher Theil. Bekanntmachung, die Sonntagsruhe im Handelsgewerbe betreffend. Im Anschluß an die Bekanntmachung vom 8. Oktober vorigen Jahres, in Nr. 122 der Weißeritz Zeitung vom Jahre 1892, w'rd hiermit des Weiteren noch zur öffentlichen Kennlniß gebracht, daß am Todtensestsomntag der Ver kauf von Blumen, Bindereien und Topfgewächsen zum Gräber schmuck von Beendigung des Volmittagsgottesdienstes an und mit Ausschluß der Zeit des etwaigen Nachmittagsgottesdienstes, höchstens 5 Stunden lang, ge stattet ist. Ebenso wird vor Weihnachten schon vom ersten Adventssonntag ab die Beschäftigung von Gehilfen, Lehrlinqen und Arbeitern, sowie der Gewerbe betrieb in offenen Verkaussgeschäften im Ganzen LV Stunden lang frei gegeben, und zwar von Beendigung des Vormittagügottesdienstes an bis des Abends S Uhr, jedoch mit Ausschluß der Zeit des Nachmittags- und des etwaigen Abend gottesdienstes. Dippoldiswalde, am 17. November 1893. Königliche Amtshauptmannfchaft. v. Einsiedel. Semig. Bekanntmachung, die am 1. Dezember dieses Jahres vorzunehmende Zählung der Rinder und Schweine betreffend. Den Ortsbehörben des amtshauptmannschastlichen Bezirkes werden in den nächsten Tagen mit je einem Abdruck der Verordnung des Königlichen Ministeriums des Innern vom 11. dieses Monats die erforderlichen Formulare zu der am 1. Dezember dieses Jahres vorzunehmenden Zählung der Rinder und Schweine zugehen, und werden die Ortsbehörden hiermit veranlaßt, dafür be sorgt zu sein, daß genügend ortskundige Zähler mit der Aufnahme be traut, daß ferner im Laufe des 1. Dezembers alle Hausgrundstücke ihres Ortes abgegangen, auch alle Viehbesttzer darin nach ihrem Bestände an Rindern und Schweinen befragt und die Einträge in's Erhebungsformular vor schriftsmäßig und der Wirklichkeit entsprechend bewirkt werden. Die auSgesüllten und mit den Unterschriften der betreffenden Zähler zu versehenden Erhebungssormulare sind von den Ortsbehörden zu sammeln, soweit thunlich auf die Richtigkeit und Vollständigkeit zu prüfen, auch ist bei wahrgenommenen Mängeln deren Abstellung zu veranlassen, und sind sämnMiche Formulare bis spätestens zum 7. Dezember viefeS Jahres an die Königliche Amtshauptmannfchaft einzuscnden. Wo für einen Oct mehrere ausgefüllte Erhebungssormulare vorliegen, sind dieselben vor ihrer Einsendung nach der über dem Namen der Gemeinde ein zustellenden laufende« Nummer zu ordnen. Etwaige bei der Bearbeitung der Ermitlelungsergebniffe seitens des Sta tistischen Bureaus wahrgenommene Mängel werden durch das Letztere den be treffenden Ortsbehörden direkt mitgetheilt werden und sind durch diese schleu nigst abzuftellen. Dippoldiswalde, am 20. November 1893. Königliche Amtshauptmannfchaft. v. Einsiedel. Semig. Bekanntmachung. Der letzte diesjährige AmtStag in Geising findet Mittwoch, den 2». dieses Monats, statt. Dippoldiswalde, am 21. November 1893. Königliche Amtshauptmannfchaft. v. Einsiedel. Ludwig. Okffeatli-e Mng drs KeMsmsMes Sonnabend, am 2. Dezember 1893, Vormittags 10 Uhr, im Sitzungszimmer der Königlichen Amtshauptmannschaft. - Die Tagesordnung hängt an amtshauptmannschaftlicher Kanzleistelle aus. Dippoldiswalde, am 24. November 1893. Königliche Amtshauptmannfchaft. v. Einsiedel. Ludwig. Bekanntmachung, die Stadtverordnetenwahl betreffend. Nachdem die diesjährige Stadtverordneten-Ergänzungswahl auf Dienstag, den S. Dezember 1893, anberaumt worden ist, so werden sämmtliche stimmberecbtigte Bürger hiesiger Stadt hierdurch aufgefordert, gedachten TageS in der Zeit von Vormittags S bis Mittags 1 Uhr in der großen Saalstube des RathhauseS bei Verlust des Stimmrechts für den gegenwärtigen Fall in Person zu er scheinen und die Stimmzettel, auf welchen aus der jedem Stimmberechtigten zu gehenden Wahlliste 2 angesessene und 2 unangeseffene Bürger zu benennen sind, zu übergeben. Dippoldiswalde, am 23. November 1893. Der Stadtrath. Voigt. Bekanntmachung, die Stadtverordnetenwahl betreffend. An Stelle der mit Ende dieses Jahres aus dem Stadtgemeinderathe auS» scheidenden, aber wieder wählbaren Herren Stadtverordneten Posthalter Kaden, Braumeister Ryffel und Amtsstraßenmeister Hammer sind drei Stadtverordnete zu wählen. Die Ergänzungswahl findet Montag, den L. Dezember 1893, statt. Die stimmberechtigten Bürger hiesiger Stadl werden aufgefordert, am ge dachten Tage in der Zeit von Vormittags 9 bis Mittags 1 Ühr persönlich im Sitzungszimmer des hiesigen Ruthhauses die ihnen bis dahin zugehenden, mit Stadtgemeinderathsstempels versehenen Stimmzettel abzugebe», welche mit den Namen von zwei mit Wohnhäusern ansässigen und einem unansäsfigen in der Wahlliste aufgesührten wählbaren Bürger dergestalt zu beschreiben sind, daß über die Person kein Zweifel übrig bleibt. Im Uebrigen wird auf die Bestim mungen in Z 6 des hiesigen Ortsstatuts hingewicsen. Frauensteiv, am 23. November 1893. Der Stadtgemeinderath. Göhler.