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132 werkern ward bedeutet, daß der Herzog Ihr Fernbleiben höchst ungnädrg vermerken werde, den Beamten drohte man mit Abzug eines Vierteljahrsgehalts, wenn sie nicht kämen, und die vornehmen und reichen Leute ließ man wissen, daß Jeder von ihnen, der nicht bei den Festen erschiene, als ein geheimer Gegner der Regierung angesehen werden würde. So strömten denn die Theilnehmer in Schaaren zu der neuntägigen Redoute herbei, die freilich Abwechslung in Fülle bot und durch den Prunk der Ausstattung und durch die Vielseitigkeit der dargebotenen Genüsse Alles über raschte. An den großen Ballsaal schlossen sich kühle Räume, die zu duftigen Gärten umgestaltet waren, und ganz zuletzt kam man in ein Gemach, in dem sich GlaSschränke mit den schönsten Schmucksachen befanden, wovon jede Dame sich ein Stück als freies Geschenk wählen durfte. Trotzdem brachte die Redoute Süß aber nicht weniger als 100,000 Florins ein, einmal durch die mit den Bällen verbundenen Glücksspiele und Lotterien, und dann durch das ihm verliehene Privilegium der ausschließlichen Anfertigung und Lie ferung sämmtlicher Masken und Maskenkleider, wäh rend andererseits Niemand unmaskirt und unverkleidet bei dem Feste erscheinen durste. Letzteres hatte aber im Lande die Erregung gegen den Herzog, der ganz in den Händen seines Vertrauten war, auf den höchsten Punkt gebracht. Sechs Tage nachher starb er, und zwar, wie wohl als feststehend angenommen werden darf, keines natürlichen Todes. Noch heute zeigt man im Ludwigsburger Schlöffe die Blutflecke an der Wand, vor der damals sein Bett gestanden hat. Süß aber ward verhaftet, vor Gericht gestellt und als Staats verbrecher am 4. Februar 1738 in einem besonderen Käsig aufgehängt. Am bekanntesten von allen „historischen Masken bällen" ist ohne Zweifeldas Fest im Stockholmer Opern hause, auf dem der geniale, aber despotische König Gustav III. von Schweden einer Adelsverschwörung MUl.W. > , <, » —-^1 erlag. Der Monarch hatte kurz vor der Redoute, die in der Nacht vom 16. zum 17. März 1792 stattfand, eine geheimnißvolle Warnung erhalten, begab sich aber trotzdem mit dem Grafen Essen um 11 Uhr dorthin. Sie weilten kurze Zeit in einer Loge und gingen dann, nachdem der König eine Maske vorgenommen, in den Saal, wo alsbald die in schwarze Dominos gehüllten Verschworenen Gustav nmringten. Einer von ihnen, Graf Horn, klopfte ihm auf die Schulter mit den Worten: „Gute Nacht, schöne Maske!" und auf dies verabredete Zeichen hin schoß Anckarström den König von hinten her nieder. Eine Erwähnung verdient auch jener Maskenball am 31. Januar 1822 im Stadtbausaale zu Kassel, auf dem der Kurprinz Friedrich Wilhelm fast das Opfer eines Mordanschlages geworden wäre. Statt seiner trank den mit Arsenik vergifteten Grog jedoch sein Lakai Bächstädt, der den gleichen Domino trug. Auf geklärt wurde die Sache nie, doch blieb der Verdacht auf der Partei der Gräfin Reichenbach, Favoritin Wilhelms H., haften, die das größte Interesse an der Beseitigung des Thronfolgers hatte. Auf das Gemüth des Letzteren und die spätere Entwickelung der Ange legenheiten in Kurhessen ist jener unheimliche Vorgang von wesentlichem Einflüsse geblieben. Zum Schluß sei an das denkwürdige Maskenfest des Jahres 1821 am Berliner Hof erinnert, das der sonst so sparsame Friedrich Wilhelm III. zu Ehren seiner Tochter, der Großfürstin Nikolaus von Ruß land, bei ihrem ersten Besuche der Heimath veran stalten ließ. Es wurde Thomas Moore's „Lalla Rookh" dargestellt, und die schöne Prinzessin Elise Nadziwill verkörperte dabei die Peri, welche die Thränen der Menschen vor den Thron des Höchsten trägt. In dieser holden Gestalt gewann sie das Herz des jungen Prinzen Wilhelm, der den Entschluß faßte, allen Ansprüchen auf den Tkron zu entsagen und sie zu seiner Gemahlin zu machen. Auf die ernsten Vorhaltungen seines königlichen Vaters hin brachte der spätere König und Kaiser Wilhelm I. jedoch sein Herz der Staalsraison zum Opfer, sonst würde wohl 'jener Maskenball der Geschichte unseres Jahrhunderts einen ganz anderen Verlauf gegeben haben. — Dresdner Produktenbörse vom 17. Februar. An der Weizen, pro 1000 lex netto: Weißweizen . . 156—160 Brauweizen,Ld., neu 153—156 Weißweizen, Pos.. 162—165 Stuss. Weizen, rother Roggen, sächs., neu 132—13-1 do. fremder neuer 135-137 Gerste, sächsische . 144—148 do böhm. u.mähr. 155—165 Futtcrgerste. . 115 123 Hafer, sächs. . . 147—149 Mais, Ginquantiiie 125—132 do. rumänischer u. dessarabischer 120—123 do. amcrik., mired 122—126 Erbsen pro 1000 kx netto: weiße Kochwaare . 170—180 Saaterbsen... - — — Bobnen, pro IMOKj; 135 -150 Wicken, pro 1000 kx 135-140 Buchweizen, pro 1M0 netto: inländ. u fremder 155—160 Oclsaaten pro 1(XX> ste netto: Winterraps, sächs. 235-240 Winterrübsen, neuer — Leinsaat, feinste . 240 - 250 do. seine . 225—240 do. mittlere. 215—225 RiibLl pro IM lex netto smtt Faß): raffiliirt . 58,M Spiritus . . Börse: Rapskuchen pro IM kx netto: lange .... 14,50 runde . . 13,M Leinkuchen, einmal gepreßte . . . 18,50 do. zweimal qepr. 17,50 Malz pro lOO kx brutto (ohne Sack) .... 22-25 Kleesaal pro IM kx Brutto (mit Sack) rothe 130 -145 do. weiße . . 130-160 do. schwedische 110—140 do. gelbe . .40-55 Thymothee, sächs.. 40—50 Weizeiunehl pro 100 lex netto: KaiscrauszUji . . 31.00 Grieslcranszug. . . 28,50 Semmelmehl . . 27,00 Bäckermnndmehl . . 24,50 ArieSlermundmehl . 18,M Pohlmchl .... 15,M Roqgcnmchl Nr. 0 . 23.50 do. Str. 0/1 . 22,50 do. Nr. 1 .21,00 do. Nr. 2 . 17,50 do. Nr. 3 . 15,50 Futtermehl . . 13,00 Weizenkleie, grobe. . 9,50 do. seine . 9,50 Noggenkleie ... 10,60 53,M 33,50 Aus dem Markte: Hafer (lil) . 7,00—8,20 I Heu pro Etr. . 4,20-4.60 «artofseln (Etr.) 2,20-2,80 StrohproSchock 28,M—30,00 Butter (kx) . 2,20-2,80 ^Uku liobon Vorvvanäton uuä ^rounäkii kür äio Ilitzbs uuä Idsiluabma boi äsm Lutsoblafeu ibrss Alten Lluimos dioräurob äeu kerrlickslen Sank. vippoläisveuläo, äen 19. Februar 1893. Vie trausruäe üattiu LllAUsts klrumbt usdst Liuäsru. Lterbeu ist Lrvaebeu, eine lüobtuvßs äos vuukols, in velobem vir auk Lräon rvauäslu! — Herzlicher Dank. Men Denen, welche uns an dem Tage unseres SOjährigen Ehejubiläums durch Glückwünsche und Ge schenke so sehr erfreut haben, besonders Herrn Pastor Köhler für seine ehrende Ansprache und Glückwünsche, sagen wir hierdurch unfern herzlichen Dank. SeiferSdorf. SSoLSliilk OI»NIS8 IIILII Julius Möniß, Mügeln b. Pirna, (Filiale Kleiaölsa, Waldschlößcheu) empfiehlt sein Lager vorzüglich u. dauerhaft gearbeiteter als VL88MS, kpunnennteine, Vpunnen8vlill88eln, k88vlleelrpla1ten, Kerinne, käsen- unll keet- 8infL88UNgSN, WS88ei-bvKsI1kI-, XV88KI- VSI-KIviäuNgKN StC. zu billigsten Preisen. empfiehlt billigst Hugo Neger s Wwe. Nachfolger. Vl SILS» inslil uur vorzüglicher Qualität empfehle angelegentlichst. Ail-tulWe Dippoldiswalde mit Dompfbetrirb. Iliiigs« r. Für KllilßlMllimcll. 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