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will, gezwungen, nach dem Walchraum zu gehen, wo er Waschschüsseln findet und einen Wasserkran, sowie Handtücher, Seife, Spiegel, Kamm, Haarbürste und in der Regel auch Wichszeug. Die Tischordnung in den Gasthöfen dritten Ranges ist folgende: Von 6 bis 8 Uhr wird gefrühstückt, von 12 bis 2 Uhr wird Mittag gespeist und von 6 bis 8 Uhr das Abendessen aufgetragen. I» der Zwischen zeit wird kein Essen verabreicht, es muß also jeder seine Tagesgeschäfte so einrichten, daß er zu den an gegebenen Stunden an den Mahlzeiten theilnehmen kann, da er sonst gezwungen ist, in eine Restauration zn gehen und mithin für seine Verköstigung doppelt zu bezahlen. Der Beginn der Mahlzeiten wird durch den Gong oder eine Glocke angezeigt; von diesem Augenblick an hat man zwei Stunden Zeit, um nach Belieben in dem Speisesaal zu essen, denn das System der Table d'hote ist weder in diesen Gasthöfen noch in den feineren eingeführt. Die eintretenden Gäste schließen sich den bereits sitzenden da an, wo frisch ge deckt ist, und wenn die Tische nach dem einen Ende besetzt sind, fangen die Kellner an, am entgegengesetzten Ende frische Gedecke aufzulegen. Je vier zu zwei und zwei sich gegenüber sitzende Personen bilden eine Runde, welchen eine volle Speiseorvnung vorgesetzt wird. Dieselbe unterscheidet sich für die drei Mahl zeiten nicht wesentlich. Zum Frühstück kann man nach Wahl Kaffee oder Thee nehmen; außerdem werden Hafergrütze mit Milch, Nöstbrod, Pfannkuchen, Beef steak, kaltes Fleisch, Brod, Kuchen und Kartoffeln ver abreicht ; Syrup, Zucker, Butter gelten bei jeder Mahl zeit als selbstverständlich. Mittags wird Suppe ge geben mit drei Fleischsorten, Kartoffeln, Obst, Gemüse und Pudding oder Pie. Das Abendessen ist dem Frühstück gleich, nur daß Pfannkuchen und Hafergrütze in Wegfall kommen und durch gekochtes Obst, Radies chen und Salat ersetzt werden. Diese Speiseordnung erleidet in verschiedenen Landestheilen kleine Abwei chungen, in der Hauptsache aber ist sie zur allgemeinen Anerkennung gelangt. Außer Kaffee, Thee und Supve, die jedem Gaste beim Niedersetzen besonders gereicht werden, stellen die Kellner sämmtliche Schüsseln zu gleich auf den Tisch, damit sich die Gäste nach Belieben — «47 — bedienen können, und tragen Sorge, daß ein« geleerte Schüssel sofort gefüllt und kalt gewordene Speisen düoch warme ersetzt werden. Geistige Getränke werden hei keiner Mahlzeit verabreicht; wer solche haben will, muß an den Schenktisch gehen und das Genossene gleich baar bezahlen, denn keinerlei Getränke, Kaffee und Thee ausgenommen, sind in den Pensionspreisen einbegriffen. Nach allgemeinem Landes^ebrauch kostet jedes Getränk 10 Cents, was durch Größenabstufungen der Gläser möglich gemacht wird. Die Gasthöfe ersten und zweiten Ranges unter scheiden sich nur durch ihre mehr oder minder eleganten Einrichtungen und ihre mehr oder minder reich besetzten Tafeln von obigen; es ist häufig schwer, den Rang zu bestimmen. Der Reisende kann in einem Gasthof ersten Ranges ebenso billig leben, wie in einem solchen zweiten Ranges, der Unterschied ist nur, daß er im ersteren luxeriöser wohnen kann, denn in der Bekösti gung wird und kann kein Unterschied zwischen den Gästen gemacht werden. Auch diese Gasthöfe werden nach dem sogenannten „amerikanischen Plan" geführt, sie berechnen einen runden Betrag für Kost und Woh nung. In der Neuzeit sind in einigen Großstädten Gasthöfe nach „europäischem Plan" eingerichtet worben, sie berechnen nur einen bestimmten Preis für die Wohnung und verabreichen die Speisen nach der Karte gegen sofortige Bezahlung, wie es in Berlin üblich. Dem Reisenden ist aber damit wenig geholfen, da in Preisansätzen Vorsorge getroffen ist, daß er kaum billiger wegkommt. Läßt man diese, nur selten zu findenden Gasthöfe außer Betracht, so muß sich der Reisende auf einen Preis von täglich zwei bis fünf Dollars, je nach dem Zimmer, vas er bezieht, gefaßt machen. Will er nur zwei Dollars bezahlen, dann wird er in ein Hochliegendes Zimmer gewiesen, in welchem zwei oder drei Betten stehen. Für fünf Doll, erhält er ein eigenes Schlafzimmer mit Parlor im ersten Geschoß. Darüber muß er sich mit dem Ge schäftsführer verständigen, der in der oktioo zu finden ist. Dorthin wird der Reisende nach seinem Eintreffen zunächst geführt, damit er seinen Namen in ein Buch eintrage und seine Wünsche in Bezug auf eine Woh nung äußere. Wenn über die Wohnung eine Ver ständigung erzielt ist, geleitet ein Kellner den Reisen den nach seinem Zimmer, gewöhnlich unter BeNÜtzilNg des Elevators. (Fortsktzung folgt.) BolkS Bibliothek in Dippoldiswalde. (Im Schulgebäude.) Jeden Sonntag von 11 — 12 Uhr Mitt. Stadt- und Schulbibliothek in Frauenstein. Geöffnet jeden Sonn- und Festtag nach dem FrühgolleSdienst. Vorschuß-Verein zu Dippoldiswalde. (Kafsirer: Hr. «aufm. R. Vincke.) Täglich (mit Ausnahme deS Sonntags und Mittwoch) von Von», 9 bis 11 Uhr und Nachmittags 2 dis d Uhr. Sparkasse zu Dippoldiswalde. (Im Rathhaüs, Parterre.) Erpeditjons-Stunden: Sonntags von 2 bis 5 Ubr, Dienstags, Donnerstags und Sonnabends von 9 bis t Uhr. Spar- und Vorschuß-Verein Hermsdorf. ErpcdttionSzeit: Täglich von früh ft bis Nachm. 6 Uhr, Sonntags von Norm, l l bis Nachm. 1 Uhr. Tagesordnung der Sitzung der Stadtverordneten zu Dippoldiswalde am 18. November 1888, Abends 7 Uhr, im Rathssessionszimmer. 1. Nathsbeschlnß, die Schulkassen-Rechnung auf daS Jahr 1885 betreffend. 2. Nathsbeschluß, das Schulgeld der Fortbildungsschule!: betr. 3. Ein Danksaguugsschreiben des Gewerbevereins. . Hierauf geheime Sitzung. Kirchliche Nachrichten. Dippoldiswalde. Sonntag, ani 14. Novbr. (21. S. p. Tr.) Früh >/»8 Uhr Beichte und Kommunion. Vorm. 9 Uhr predigt Hr. Diak. Keil. Altenberg. Sonntag, am 14. November. Porm. '/»9 Uhr öffentliche Kommunion und Beichte: Herr Diak. Hauckc. Vorm. 9 Uhr predigt Herr Pfarrer Kl ei »Paul. Nachm. l Uhr Betstunde: Amtlicher Theil. Bekanntmachung. Von dem Königlichen Justizministerium ist oas durch Ableben des bisherigen Inhabers zur Erledigung gelangte Amt des Friedensrichters für die Stadt Frauen stein auf die Zeit bis Ende September 1888 Herrn Kaufmann Wilhelm Eduard Richter in Frauenstei» übertragen worden. Frauenstein» am 10. November 1886. Königliches Amtsgericht. Colditz. Bekanntmachung. Das Bürgermeisteramt zu Frauenstein ist durch Todesfall erledigt und soll anderweit besetzt werden. Gehalt 900 Mark jährlich, Expeditionsaufwand 150 Mark jährlich, Einkommen vom Standesamt 190 Mark. Die Anstellung erfolgt auf 6 Jahre. Geeignete Bewerber wollen ihre Gesuche bis zum 1. Dezember I. bei uns einreichen. Frauenstein, am 8. November 1886. Der Stadtgemeinderath. I. V.: Hardtmann, Rathmann. Nach § 8 der zum Allgemeinen Berggesetze vom 16. Juni 1868 erlassenen Ausführungsverordnung vom 2. Dezember 1868 wird hierdurch bekannt gemacht, daß sich die Gewerkschaft „Cdle Krone Fundgrube bei Höckendorf" aufgelöst hat. Freiberg, den 8. November 1886. Das Königliche Bergamt. vr. Leuthold. Allgemeiner Anzeiger. Arunipswsarcn. Handschuhe, Irioottaillou. stormI-Unterkleider. kür die vielen Liedosbowoiso, die une beim Heim gangs unseres kleinen Lieblings entgsgeogebraebt wurden, spreoben wir clen ber/,liebsten und innigsten Dank aus. 1)ippvIäiowi»I(lo, «teil 10. ölovomkor 1886. «ermann Saat und krau, geb. Oüdel. Innigen Dank für die vielen wohlthuenden Be weise der Liebe und Theilnahme bei der Krankheit und dem Tode unserer vier lieben Kinder. Ulberndorf. Die trauernde Familie Ullrich. Eine Gemeinde, die einem Freund ist, mit der man in treuer Liebe verbunden ist, gehört zu den will kommensten Glücksgütern, die sich ein Lehrer nur wünschen kann. Dieses Glücksgut ist mir und meiner lieben Familie von meiner lieben Gemeinde Hausdorf in vollem Maße zu Theil geworden und darum drängt es mich, bei meinem Scheiden meiner lieben Gemeinde HauSdorf für. all« Liebe und Freundlichkeit, die sie mir bewiesen, hierdurch meinen herzlichsten Dank auSzuspreche«. Ebenso Dir, lieber Gesangverein „Liedertafel" zu Reinhardtsgrimma, der Du mich am Vorabende meiner Abreise noch durch den dargebrachten Gelang ehrtest und mir stets Liebe und Freundlichkeit entgegen gebracht hast. So rufe ich denn mit dankendem Herzen meiner lieben Gemeinde Hausdorf, mit Einschluß des Herrn Pastor Bock, dem lieben Gesangverein zu Reinhardts grimma, sowie allen Freunden der Umgegend für die Glückwünsche, mit der Bitte, mir ein gutes Andenken bewahren zu wollen, ein desr»!!»!»«« zu Bärnsdorf. R. Bretfchneiver, Kirchschullehrer. Herzlichster DM. Bei dem so unerwarteten Heimgange, sowie beim Begräbniß unseres unvergeßlichen, tnnigstgeliebten Gatten, Vaters, Schwiegersohnes und Schwagers, deS Gutsbesitzers Karl Gottlieb Legler, sind unseren schmerzlich bewegten Herzen so wohlthuende Beweise mittrauernder Liebe und ehrender Theilnahme durch Wort, Schrift und reiche Blumenspende, sowie durch Gesang am Vorabende des BegräbnißtageS und durch zahlreiche Begleitung zu seiner letzten Ruhestätte zu Theil geworden, daß es uns Herzensbedürfnis ist, hierdurch unseren tiefgefühltesten, innigsten Dank auszusprechen. Groß ist der Verlust, der uns betroffen hat, und tief die Wunde, die uns geschlagen worden ist, nur die herzliche Theilnahme, die wir in unserem tiefen Herzeleid erfahren haben, vermag unser» schweren Schmerz zu lindern. Luchau, den 8. November 1886. Die trauernden Hinterlassenen. Nkklmflich: > Stiefelblöcke, Walkbreter und alle Sorten LSt » t « » in neuester Fayon empfiehlt billigst E Frosch, Lohgerbers «nd Lederhanblung.