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642 Umg käufl überr Ludwig Ludwig, vor, zum Aus in Dresden nehmen soll, ist ein „ . , mmen von 15,000 Mark ausgesetzt. Universalerben sind die drei Kinder des Verstorbenen von 15,500 Gulden, 3800 Mark und 200 Pfund Sterling ab. Außerdem war der Verstorbene ver sichert mit 12—1300 Pfund Sterling, 15,000 Mark und 10,500 rh. Gulden. Seiner Wittwe, die ihren ständigen Wohnsitz in Dresden nehmen soll, ist ein jährln zu gleichen Theilen. Das Testament enthält auch die Grabschrift des Verstorbenen, die mit den Worten schließen spll: „Friede seiner Asche, Gerechtigkeit seinem Anhenken!" Plauen. Das Mosen-Denkmal-Komitee hat nunmehr an Bildhauer vr. Kietz in Dresden, den Schöpfer des Uhland-Denkmals, sowie des vor Kurzem enthüllten Julius Otto-Denkmals, beauftragt, die Büste deS Dichters in 1'/» Lebensgröße für den Preis von ca. 2000 M. herzustellen. Ueber die Ausführung des Unterbaues wird später Beschluß gefaßt werden. Ehrenfriedersdorf. Die überaus günstige Herbst witterung kommt unserem Bahn bau sehr zu statten; es ist dadurch ermöglicht worden, daß die Eröffnung noch im Lause dieses Jahres stattftnden wird. Es soll dazu der 14. Dezember in Aussicht genommen sein. Der Stadtrath hat in seiner letzren Sitzung sich über die muthmaßlichen Feierlichkeiten bei der Einweihung unserer so lang ersehnten Eisenbahn schlüssig gemacht. Herrn Germain'» Aufstellung beträgt da- Tesammt- Defizlt von 1876—1885 rund -800 Millionen, welche durch Anleihen gedeckt wurden, so daß, wenn man die wahrscheinlichen Defizits von 1886 und 1887 dazu rechnet, man zu dem Resultat kommt, daß während zehn Jahre die französische Staatsschuld in vollem Frieden jährlich um je 600 Millionen Franken ver mehrt worden ist. England. Die Lordmayorsprozession am 9. No vember, bei der man sozialistische Ruhestörungen be fürchtete, ist ohne gröberen Skandal vorübergegangen. Rußland. Die Gewaltthätigkeiten der russischen Gouverneure in den baltischen Provinzen kennen keine Grenzen mehr. Nachdem der Gouverneur von Est land, Fürst Schachowskoi, vor einiger Zeit schon einen vor sieben Jahren in aller Form Rechtens zu Stande gekommenen, und auch von der Negierung bestätigten Beschluß der Stadtvertretung von Reval über die Trennung des Staatsvermögcns von dem der evang.- luth. Kirchen, dem sogenannten Gotteskasten, für un- giltig erklärt, hat er ganz neuerdings an den mit der Verwaltung des letzteren betrauten Rath den Befehl ergehen lassen, die vorhandenen Kirchenkapitalien binnen 14 Tagen an die Reichsbank einzuzahlen. Gleichzeitig ist der Stadt verboten worden, „aus ihren Mitteln etwas zum Unterhalt der Kirchen zu thun." Bulgarien. Der Putsch von Burgas ist so schnell unterdrückt worden, wie er begonnen wurde. Ohne Blutvergießen haben zwei Kompagnien die Ruhe wieder hergestellt, die feigen Verschworenen sind theils geflohen, theils gefangen. Ob sich damit die einen Augenblick auf die äußerste Spitze getriebene Lage in Bulgarien wieder günstiger darstellt, läßt sich noch nicht sagen, da Alles von der Auffassung abhängt, welche Rußland belieben wird. Sparkasse in Reinhardtsgrimma. Nächster ErpeditionS-Tag: Sonntag, Len 14. November, Vormittags von 11—Uhr, Nachmittags 3—5 Uhr. Bekanntmachung, die Wahl von Abgeordneten der Höchstbesteuerten zur Bezirks versammlung betreffend. Mit Schluß dieses Jahres hat gesetzmäßig ein Theil der Vertreter der Höchst besteuerten aus der Bezirksversammlung auszuscheiden und machen sich daher Neu wahlen von Abgeordneten dieser Kategorie erforderlich. Diese Wahlen sollen Sonnabend, den III. Dezember d. I., in der Zeit von Vormittags 11 bis Mittags 12 Uhr im Sitzungssaals der unter zeichneten Königlichen Amtshauptmannschast stattfinden. Unter Bezugnahme auf die deshalb an die stimmberechtigten Höchstbesteuerten demnächst noch ergehende besondere Einladung wird solches mit dem Bemerken hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß die in Gemäßheit von § 7 deS Gesetzes, die Bildung von Bezirksverbänden und deren Vertretung betreffend, vom 21. April 1873 ausgestellte Liste der Stimmberechtigten vom v. dfS. MonatS ar» vier Wochen lang in hiesiger amtshauptmannschaftlicher Kanzlei auS- liegt und daß Einsprüche hiergegen bei deren Verlust mindestens 14 Tage vor dem Wahltermine und daher spätestens bis -en 27. November I. hier anzubringen sind. DippoldiStvalbe, den 4. November 1886. Königliche Amtshauplmannschaft v. Keßinger. Sparkasse zu Kreischa. Jeden Sonntag geöffnet von Vormittag» tl —12 Uhr und Nachmittags von 3 — '/,5 Uhr. Dresdner Schlachtviehmarkt vom 8. November. Der Austrieb vom heutige» Schlachtviehmarkte war ein io außerordentlich starker, wie er seit vielen Jahren auch nicht ein mal zu verzeichnen war, denn derselbe bezifferte sich niit 554 Rinder», 1503 Schweinen (1113 Land- und 390 Ungarschwcine), 1600 Hammeln und 172 Kälbern, oder in Summa 3629 Schlacht stücken — 575 mehr als auf dem vorwöchigen Hauptmarkt, welch letzterer doch auch schon einen ausnahmsweise hohen Auftrieb zu verzeichnen hatte. Trotzdem gestaltete sich das Verkaussgeschäft ziemlich rege, da der Markt von zahlreichen hiesigen und aus wärtigen Fleischern besucht war. Die Preise freilich mußten in allen Schlachtthiergattungen eine rückgängige Bewegung »»treten und am Schluß des Marktes zeigten sich namhafte Posten un verkauft. Für Primawaare in Rindern, welche zuni Theil durch Oldenburger Weidevieh vertreten war, wurden pro Ztr. Schlacht- gewicht 60 bis 63 M., für Mittelsorte einschließlich guter Kühe bl bis 54 M., für leichte Stücke 25 M. angelegt. Bullen be haupteten die vorigen Preise mit 42, 48 und 50 M. pro Ztr. Schlachtgewicht. Hammel fanden nur langsam ihre Abnehmer, und galt das Paar englischer Lämmer im Gewichte zu 50 Kilo Fleisch 59 bis 62 M., der der Landhammel in derselben Schwere 49 bis 52 M., und von Bracken, die am zahlreichsten vertreten waren, nur 35 M. Schweine erfuhren zwar ein leidliches Ge schäft, aber keinen gänzlichen Ausverkauf. Landschweinc englischer Kreuzung kosteten pro Ztr. Schlachtgewicht 52 bis 54 M., zweite Wahl hiervon 47 bis 49 M. 156 Stück Mecklenburger wurden bei 16 dis 20 °/o Lara mit 52 bis 54 M., 275 Stück Oswiciner bei 40 °/o Tara mit 48 bis 50 M. und ungarische Bakvnier bei der gleichen Tara mit 45 bis 48 M. pro Ztr. lebendes Ge wicht gehandelt. Der Kälbermarkt wurde trotz des mäßigen Auftriebes nur langsam geräumt, da die Fleischer ihre Vorrälhe nur zum Theil abgesetzt hatten. Die Hausfrauen haben der hohen Preise wegen mir wenig Kalbfleisch und lieber Gänsefleisch gekauft. Infolge dessen vermochten die Fleischer einen Druck auf die Preise auSzuüben, so daß das Kilo Fleisch je nach Güte der Waarc auf 100 bis 130 Pf. sank. — Im Lause der vorigen Woche sind in den Schlachthäusern des Etablissements 335 Rinder, 494 Hammel, 1009 Schweine und 518 Kälber oder in Summa 2356 Stücke geschlachtet worden. Tagesgeschichte. Berlin. Der Umfang der Reichstagsarbeiten gestaltet sich nach und nach ansehnlicher, als man bis jetzt anzunehmen berechtigt war, und die Annahme, daß die Session nur von ganz kurzer Dauer sein würde, kommt bereits ins Wanken. Schon bei dem Schluß der letzten ordentlichen Session galt es als feststehend, daß die unerledigten Gegenstände wieder vorgelegt werden sollen, daß namentlich auch das Hinterbliebenengesetz wieder erscheinen würde. Wenn von dem Entwürfe betreffs Einrichtung eines Seminars für die orientalischen Sprachen an der Universität Berlin noch nicht weiter die Rede gewesen ist, so liegt dies an Zufälligkeiten; daß auch diese Vorlage er scheinen wird, steht zweifellos fest. Andere Angaben, wonach noch weitere Entwürfe im Reichsjustizamt für die nächste Session vorbereitet würden, bedürfen der Bestätigung. — Durch kaiserliche Verordnung wird der Reichs tag zum 25. November einberufen. Frankreich. Da die Abschaffung der Einrichtung der Einjährig-Freiwilligen auf vielen Wider stand stößt, so hat der Kriegsminister eine Unter suchung angeordnet, wodurch die Fähigkeit der Frei willigen der Klaffe von 1885—1886 festgestellt werden soll. Für die Freiwilligen von 1883—1884 ergab die darüber angestellte Untersuchung folgende Ergeb nisse: Von 4844 Einjährigen fielen 224 als Dienst untaugliche, Ausreißer und Zurückgestellte aus, 341 erhielten das Befähigungszeugniß zum Unter-Lieute nant, 554 das zum Unteroffizier, 1531 das zum Kor poral, 2194 gingen ohne Beförderung ab. — Der frühere Abgeordnete Henri Germain, Prä sident der Credit Lyonnais und eine hervorragende Finanz-Kapazität, beginnt im „Temps" eine Serie von Studien über die finanzielle Lage Frankreichs. In seinem ersten ArO'k l v> er dabei zunächst die genauen Ziffern der jonr. chcn Einnahmen und Aus gaben des Staates, ou, wie er sagt, kaum Hundert Leute in Frankreich das Budget genau kennen. Nach Amtliche^Theil. Bekanntmachung. Bei den Ergänzungswahlen zur Bezirksversammlung, welche zufolge deS be vorstehenden gesetzmäßigen Ausscheidens eines Theiles der städtischen und ländlichen Bezirksabgeordneten stattgefunden haben, sind die bisherigen Vertreter wiedergewählt worden und zwar: von der einen Wahlbezirk bildenden Stadt Dippoldiswalde: Herr Bürgermeister Voigt hier; im 3. ländlichen Wahlkreis: Herr Gutsbesitzer Landtagsabgeordneter Ernst Steher in Reinholdshain; im 5. ländlichen Wahlkreis: Herr Gemeindevörstand Näcke in Ruppendorf; im 8. ländlichen Wahlkreis: Herr Standesbeamter Sohr von. in Pretzschendorf; im 9. ländlichen Wahlkreis: Herr Gemeindevorstand Sommerschuh in Hermsdorf i. E.; im 10. ländlichen Wahlkreis: Herr Ortsrichter Braun in Nassau und im 11. ländlichen Wahlkreis: Herr Gemeindevorstand Mühle in Liebenau. In Gemäßheit von § 20 Abs. 2 der Ausführungsverordnung vom 20. August 1874 wird dies hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht. Dippoldiswalde, am 6. November 1886. Königliche AmtShanpi von Keßinger. Vtrhaa-luastä -er Stadtverordneten zu Di-poldi-rvalde. 23. Sitzung am 22. Oktober 1886. Anwesend die Stadtverordneten: Wendler, Vorsteher, Dreßler, Näser, Schmidt Fischer, Ulbrtch, Reichel, Rottmann und Müller. 1. Das Kollegium verwilligte aus der Sparkasse 1500 Mark, 12,000 M. und 2100 M. Darlehn an Grundstücks besitzer. 2. Auf Ansuchen des Gewcrbevereins allhier beschloß man, demselben aus der Stadtkasse 30 M. zur Vervollstän digung seiner auch Nichtmitgliedern zur Benutzung überlassenen Bibliothek zu verwilligen. 3. Von dem Jahresbericht des Vereins sür kirchliche Kunst aus das Jahr 1885 nahm man Kenntniß und be schloß. 3 M. jährl. Beitrag fortsteuern zu lassen. 4. Der Stadtrath hat unterm 13. d. M. beschlossen, durch einen Geometer eine genaue Zeichnung über die Lage der eisernen Röhrsahrt, sowie ein Nivellement derselben an- sertigen zu lassen. Das Kollegium trat dieser Entschließung bei und verwilligte den diesfallsigen Aufwand aus der Stadtkaffe. 5. Von dem Protokolle über die Seiten des Finanz- Ausschusses am 27. v. M. vorgenommene eingehende Revision der hiesigen Stadtkasse nahm man mit Befriedigung Kenntniß. 6. Nahm man Kenntniß von dem Kassenabschluß der Kaltwasserbade - Anstalt sür das Jahr 1886, nach welchem ein Baarbestand von 29 M. 32 Pf. zur hiesigen Stadtkaffe abgeliefert worden ist. Hierbei beschloß man, wiederholt zu beantragen, daß der Besitzstand über die Kaltwasserbade-An- stalt geregelt werde und die Aktionäre sich in einer einzube rufenden Generalversammlung von dem Eigenthume an dieser Anstalt zu Gunsten der hiesigen Stadtgemeinde lossagen. 7. Die Hebamme Schmidt hier hat für den 1. Novem ber d. I. ihre Stelle als Hebamme sür den 19. Hebammen- Distrikt gekündigt und der Stadtrath hat beschlossen, diese Stelle mit Rücksicht darauf, daß außer der Stadt zu jenem Distrikt noch 6 Ortschaften gehören, auch die Hebamme Tittel in vorgerückten Jahren sich befindet, wieder zu besetzen und deshalb Bekanntmachung zu erlassen. Das Kollegium erklärte sich mit dieser Entschließung einverstanden. 8. Zu der Pachtcession über eine kommunliche Feld parzelle ertheilte man die erforderliche Genehmigung. 9. Kam zur Sprache, daß sowohl aus dem Kirchplatze, als auch bei der unteren Brücke in der Vorstadt Abends bei der dort herrschenden großen Finsterniß schwer fortzukommen sei und daselbst Laternen ausgestellt werden möchten. Man beschloß, den Ausschuß sür die Straßenbeleuchtung zu beauf tragen, sich über die Nothwendigkeit der Vermehrung der Straßenlaternen gutachtlich zu erklären. Dippoldiswalde, am 23. Oktober 1886. Das Stadtverordneten-Kollegium. W. Wendler, Vorstcbcr. Sparkasse in Pretzschendorf. Erpeditionstage: Sonntag, den 14. und 28. November, Vormittags von 11—12 und Nachmittags von 3—5 Uhr. Sparkasse in Schmiedeberg. Nächster Erpeditions-Tag: Sonntag, den 14. November, Nachmittags 3—6 Uhr.