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Saida 9 Pf., 56 N., Seifersdorf 81 Pf., 427 R., Seyde bei Hermsdorf 16 Pf., 204 N., Schellerhau 9 Pf., 224 N., Schlottwitz 17 Pf., 48 N., Schmiede berg 31 Pf., 52 N., Spechtritz 9 Pf., 99 R., Schön feld mit Oberpöpel 37 Pf., 276 R., Theisewitz mit Bröschen und Kleba 40 Pf., 177 R., Ulberndorf 31 Pf., 202 R., Waltersdorf 31 Pf., 243 R., Wendisch carsdors 45 Pf., 174 R., Wilmsdorf 33 Pf., 152 N., Wittgensdorf 19 Pf., 104 R., Zaunhaus-Rehefsld 16 Pf., 108 R. und Zinnwald 2 Pf., 39 N. Da nun im Jahre 1884 insgesammt 3929 Pferde und 25,822 Rinder vorhanden waren, so crgiebt sich, daß im letzten Jahre die Zahl der Pferde um 30 gefallen, die Zahl der Rinder dagegen um 44 gestiegen ist. Glashütte. Der hiesige Männergesangverein sandte Herrn Heinr. Pfeil, Redakteur der „Sänger halle" aus Anlaß der Aufführung seines Liedes „Still ruht der See" einen Ehrens'old von 20 Mark. — Zu der auf dem Verbandstage des Central- Verbandes der deutschen Uhrmacher beschlossenen Sammlung zu einer Großmann-Sliftung liegt die Sammelliste in der Uhrmacherschule aus, die schon recht erfreuliche Resultate aufweist. Diese Stiftung hat den Zweck, mittellosen, aber strebsamen jungen Uhrmachern den Besuch der deutschen Uhrmacherschule zu ermöglichen. Wegen Ausführung des andern Be schlusses, die Aufstellung der Medaillonbilder des Grünvers M. Großmann und des ersten Direktors der Uhrmacherschule G. H. Lindemann in der Treppen halle des Schulgebäudes, werden die Verhandlungen mit ersten Künstlern in nächster Zeit zum Abschluß gebracht sein. Pretzschendorf. Bei der hiesigen Sparkasse wurden im Monat Januar 64 Einzahlungen im Betrage von 7002 M. 91 Pf. gemacht: dagegen erfolgten 47 Rückzahlungen im Betrage von 5549 M. 49 Pf. Dresden. Die 2. Kammer bewilligte auf eine Petition des Prof. vr. Weiker in Zwickau für För derung des Handfertigkeits - Unterrichts die Summe von 5000 Mark. — Die Petition der Handels- und Gewerbekammer Dresden, die Befürwortung der Bahnprojekte Kipsdorf über Altenberg nach Moldau, sowie Bienenmühle- Olbernhau resp. Olbernhau-Nübenau-Kallich betr., ist am 26. Januar an die 2. Kammer abgegeben worden. — Für die innerhalb des Königreichs Sachsen er legten Fischottern und Reiher zahlt der Säch sische Fischerei-Verein ansehnliche Prämien aus. So verausgabte dieser Verein vom 1. Juli 1884 bis ultimo 1885 für 106 erlegte Ottern und 156 Reiher den Gesammtbetrag von 1125 M. 75 Pf. Sobald die Nase des Otters oder der Kopf des Reihers nebst behördlicher Bescheinigung über die gesetzmäßige Er legung innerhalb des Königreichs Sachsen portofrei an Herrn Professor Ritsche in Tharandt eingesandt wird, zahlt derselbe für den Otter 6 M. und für den Reiher 3 M. Prämie aus. Pirna. Der Rathsregistrator Hempel ist, nach dem Unterschlagungen, welche noch näher festzustellen, entdeckt worden sind, flüchtig. Die Angelegenheit wurde der Staatsanwaltschaft sofort übergeben. — Die in einer Korrespondenz der „Leipz. Ztg." befindlich gewesene Nachricht über das Projekt einer Zahnradbahn nach der Bastei, welcher noch allerlei verschiedene Details über Trace, Steigungsverhältnisse, Betriebszeit und Fahrpreise angefügt waren, ist, wie der „Pirn. Anz." nach an kompetenter Stelle einge holter Information erfahren hat, als eine verfrühte zu bezeichnen, da bis jetzt Weiteres noch nicht geschehen ist, als daß ein Berliner Konsortium beim königlichen Finanzministerium erst ein diesbezügliches Gesuch um Erbauung einer Bahn nach der Bastei eingereicht hat, auf dasselbe aber weder bis jetzt die nöthigen Gut achten rc. eingelaufen, noch sonst irgend ein die ganze Angelegenheit berührender Beschluß höheren Orts ge faßt worden ist. Freiberg. Der Freiberger Geflügelzüchter-Verein veranstaltet am 13., 14. und 15. Februar eine mit Verloosung verknüpfte Geflügel-Ausstellung. Leipzig. Die Dauer der gegenwärtig vor dem Reichsgericht stattfindenden Verhandlungen in der Anklagesache wider den Literaten Nötiger aus Mainz und den dänischen Kapitän a. D. Sarauw wird auf 14 Tage angegeben. Der Anklage sollen noch wich tigere Momente als in dem Kraszewski-Prozesse zu Grunde liegen. Gera. Das 10. mitteldeutsche Bundesschießen wird, wie nunmehr definitiv festgestellt worden ist, vom 27. Juni bis 2. Juli in hiesiger Stadt abgehalten werden. Krimmitschau. Der Kommandant der hiesigen freiwilligen Feuerwehr, Otto Grimm, ist mit 239 von 401 abgegebenen Stimmen zum Mitglied des Landes»: "usses sächsischer Feuerwehren in Dresden gewählt worden. In die übrigen Stimmen theilen sich Branddirektor Franz Oeser in Cölln bei Meißen, — KO — Feuerlöschdirektor Lauschke in Pirna und noch ein oder zwei andere Kandidaten. Waldenburg. Neuerdings ist die Idee angdregt worden, ob es nicht gerathener sei, an Stelle der revidirten Städteordnung die Städteordnung für mittlere und kleine Städte zur Einführung zu bringen, und ist auch am vorigen Donnerstag innerhalb der städtischen Kollegien darüber Berathung gepflogen, ein bestimmter Beschluß aber noch nicht gefaßt worden. Ju der Majorität der Kollegien scheint die angeregte Idee keinen großen Anklang zu finden; man sagt sich, daß die Vortheile der überdies fragwürdigen billigeren Verwaltung durch die damit verbundenen Nachtheile und das Aufgeben von mancherlei Rechten der Selbst ständigkeit vollkommen ausgewogen werden. Auch in den Kreisen der Bevölkerung Waldenburg ist man fast allgemein gegen die Abschaffung der revidirten Städteordnung. Oelönitz i. V. Als im Jahre 1874 unsere Stadt zum Sitze einer Amtshauptmannschaft erkoren worden war, mußten die Expeditionsräume für dieselbe ins Rathhaus verlegt werden. Dem Amtshauptmann wurde als Dienstwohnung ein um 27,000 Mark er worbenes Gebäude angewiesen, das aber schon lange als unzureichend bezeichnet worden ist. Es tritt daher die Nolhwendigkeit an die Regierung heran, sür ein Dienstgebäude der Amtshauptmannschaft zu sorgen. Ein solches ist jetzt zum Preise von 66,000 Mark zu haben. Da das bisherige Wohngebäude des Amts hauptmannes sür 30,000 M., also mit 3000 M. Ge winn, weiter verkauft werden kann, so würde der Landtag, dem die dahinzielende Vorlage bereits zuge- gangen ist, noch 36,000 Mark zu bewilligen haben. Hoffentlich wird diese Summe genehmigt und dadurch ein Uebelstand beseitigt, weil die Expeditionsräume für die Amtshauptmannschaft nur ermiethet sind. Uagesgeschichle. Berlin. Im Reichstage ist die dritte Lesung des Etats für nächsten Montag in Aussicht genommen. Nach der Zusammenstellung der Beschlüsse zweiter Lesung sind die fortdauernden Ausgaben um 2,531,806 M. herabgesetzt, die einmaligen Ausgaben um 6,838,101 M., so daß das Ordinarium 621,1 l7,361 M., die ein maligen Ausgaben 75,365,076 M. betragen. Die Anleihe ist von 32,428,457 M. aus 28,710,856 M., also um 3,717,601 M., die Matrikularbeiträge sind UIN 5,672,706 M. herabgesetzt. Berlin. Gutem Vernehmen nach wird die Brannt weinmonopolvorlage bis Ende der Woche im Bund es- rathe fertig gestellt werden. — Wie officiös berichtet wird, rüstete die deutsche Neu-Guinea-Gesellschaft zur wissenschaftlichen Erforschung des Kaiser Wilhelm-Landes eine Expedi tion unter Leitung des Astronomen und Geographen Schrader aus Hamburg aus, welcher außerdem noch der Botaniker Hollrung aus Dresden, der Geo loge Schneider aus Breslau und ein in Kaiser Wil- Helm-Land hinzutretender Beamter der Kompagnie an gehören. Schrader, Hollrung und Schneider sind, von dem Kaufmann Elias begleitet, am Sonnabend nach London abgereist, von wo aus sie sich mit dem Dampfer „Quettah" über Batavia nach Cocktown begeben. Von dort erfolgt die Ueberführung nach Finschhafen auf einem Kompagniedampfer. Die Dauer der Expedition ist auf zwei Jahre berechnet. Braunschweig. Die Militär-Konvention zwischen Braunschweig und Preußen kann im Wesent lichen als abgeschlossen betrachtet werden, da die Unterhandlungen sich glatt abgewickelt haben. Wie bereits erwähnt, waren es nur einige für den end lichen Abschluß nebensächliche Wünsche — wie die Uniformfrage —, welche die Verzögerung der Ange legenheit verursachten; in der Hauptsache herrschte selbstverständlich vollständige Uebereinstimmung. Die Uebersiedelung des braunschweigischen Infanterie regiments von Metz nach Braunschweig wird wahr scheinlich erst im April 1887 erfolgen, und zwar aus dem Grunde, weil ein Garnisonwechsel mitten im Etatsjahr in dem Verpflegungsetat u. s. w. erhebliche Störungen verursachen würde. Elsaß-Lothringen. In der Berufungssache der Fabrikanten-Schaller und Bergmann gegen die kaiser liche Tabaks-Manufaktur zu Straßburg hat das Oberlandesgericht zu Colmar ein bedingtes Endurtheil gesprochen, wonach die Marke der „schwarzen Hand" den Fabrikanten Schalter und Bergmann zustehen soll, wenn dieselben den Eid leisten, daß sie sich diese Marke znm eigenen Gebrauch, und nicht zur Verhinderung des Gebrauches durch die Manufaktur, angeeignet haben. Bayern. Die Zahl der freiwilligen Feuer wehren in Bayern ds. d. Rh. betrüg am 30. Jan. 1886: in Oberbayern 893, Niederbayern 693, Ober pfalz 527, Oberfranken 728, Miltelfranken 520, Unterfranken 775, Schwaben 885, in Summa 5021. Am 31. Dezember 1884 waren 4821 vorhanden; die Mehrung beträgt sonach 200. Ca. 2300 Gemeinden Bayerns sind noch ohne geregelte Feuerwehr. — Die Zahl der außerordentlichen (zahlenden) Mitglieder der freiwilligen Feuerwehr beläuft sich in München zur Zeit auf 1007. Aktive Mitglieder sind 579 vor handen. Die städtische Feuerwehr besteht aus 1 Kom mandanten, 1 Kompagnieführer, 48 Mann Berufs feuerwehr, 15 Kutschern, 12 Thurmfeuerwächtern, 55 Mann der städtischen Kompagnie und 136 Mann Pumpmannschaft (ständige städtische Arbeiter); Ge- sammlstand 267 Mann; somit sind in München 846 Mann im Feuermehrdienst thätig. Dür Oberkomman dant des Feuerwehrkorps daselbst, Stadtbaurath Zenetti, hat eine Präsenzzeit im Feuerlöschdienst von 35 Jahren und 9 Monaten aufzuweisen. Oesterreich. Der österreichisch-ungarische Aus gleich, ist, wie schon erwähnt, bisher an derZucker-und Petroleumsteuer gescheitert. Die Ungarn beantragen sür die erstere die Produktsteuer, ein Verlangen, das sich theoretisch gut begründen lätzt, in Wirklichkeit jedoch den thatsächlichen Produktions- und Ver- steuermigsverhältnissen Oesterreichs widerspricht. Um gekehrt steht das Verhältniß bezüglich des Petroleum zolles und der Petroleumsteuer. Für die Verzollung des Steinöls will man in Oesterreich nicht mehr das Gewicht, sondern die Leuchtkraft zum Maßstab nehmen. Das widerspricht aber den Interessen der ungarischen Raffinerien, welche das Rohprodukt so billig als nur möglich beziehen wollen, indeß Oesterreich die Petro leumquellen Galiziens durch Erschwerung des Importes von rohem Steinöl zu wahren, daher einen erhöhten Schutzzoll auf dasselbe zu legen trachtet. Unter solchen Umständen ist der Ausgleich zwischen beiden Reichs hälften nichts weniger als leicht. Frankreich. Der Erbprinz Leopold von An halt-Dessau, geboren am 18. Juli 1855, der sich seiner angegriffenen Lunge wegen in Cannes in Süd frankreich zur Kur aufhielt, ist am 3. Februar seiner Krankheit erlegen. — Der Bericht des Abg. Monis über den Roche- sort'schen Amnestie-Antrag lautet ablehnend. Ueber den besonderen Fall dreier Verurtheilter, welche nach Rochefort's Auffassung die Amnestie unumgänglich machen, äußert sich der Referent folgendermaßen: Nourrit, der im Jahre 1848, 17 Jahre alt, sich an der Ermordung des Generals Bröa betheiligte, zum Tode, dann zu lebenslänglicher Zwangsarbeit ver- urtheilt wurde und noch in Cayenne lebt, hat sein Verbrechen genugsam gebüßt und verdient, der Gnade des Staatsoberhauptes empfohlen zu werden. Das Attentat Berczowski's, der während der Ausstellung von 1867 im Bois de Boulogne auf den Kaiser Alexander II. schoß, kann wohl in Rußland als ein politisches Verbrechen angesehen werden; in Frankreich galt es als ein gemeines Verbrechen. Berczowski wurde von einem Schwurgerichte des Mordanschlags schuldig erkannt und seine Strafe dann auf die Für bitte des Czars ebenfalls in lebenslängliche Zwangs arbeit umgewandelt. Man braucht nicht die diplo matische Konvenienz anzurufen, um seine Amnestirung zu verwerfen. Cyvoct endlich, welcher in Lyon mit einer Dynamitbombe, die er im Cafshause des Theatre Bellecour auswarf, mehrere Personen tödtete, das Lokal zerstörte und unsäglichen Schrecken verbreitete, wurde wegen Mithelferschaft an einem gemeinen Ver brechen verurtheilt. Wenn er amnestirt würde, so ginge auch Derjenige, dessen Spießgeselle er mar, falls man ihn entdeckte. Dank der Amnestirung des Ver brechens, straflos aus. Das Höchste, was er hoffen darf, ist eine Begnadigung oder, so er wirklich un schuldig wäre, wie Rochefort behauptet, eine Revision- des über ihn verhängten Urtheils. Von einer Am nestirung kann für Cyvoct nicht die Rede sein. England. Nicht ohne Schwierigkeiten ist es end lich Gladstone gelungen, das neue Kabinet zu bilden. Daffelbe ist zusammengesetzt: Gladstone erster Lord des Schatzes, Sir Farrer Herschall Lordkanzler, Lord Spencer Präsident des Geheimen Nathes, Childers Inneres, Roseberry Auswärtiges, Kimberley Staats sekretär für Indien, Bannermann Kriegsminister, Harcourt Schatzkanzler, Ripon Marineminister, Cham berlain Präsident des Lokal-Gouvernement, Board Frevelyan Staatssekretär für Schottland, Marbella Präsident des Handelsamtes, John Morley Staats sekretär für Irland und Charles Ruffel Staatsanwalt. Rumänien. Der König hat die in Bukarest ein getroffenen Bevollmächtigten zu den bulgarisch-serbischen Friedensverhandlungen empfangen, und haben dieselben am 4. Februar ihre Arbeiten begonnen, von denen man ein baldiges günstiges Ergebniß erwartet. Griechenland. Das kleine bankerotte Ländchen will den Großmächten gegenüber sich immer noch nicht fügen und hat jetzt auf die Note derselben geantwortet, jede Behinderung der freien Verfügung über die griechischen Streitkräfte sei mit der Unabhängigkeit