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Anserate, welche bei der MPfg. Die New-Iojfh Leider fehlt es MM- Sez«paMs< jungen zu uzen sächsi feste. ll Die Präsidentenwahl in Nord-Amerika. Noch immer ist das Resultat der am 4. November in der nordamerikanischen Union stattgefundenen Prä sidentenwahlen oder richtiger Wahlmännerwahlen ei» schwankendes. Jede der beiden großen Parteien Nord amerikas, die demokratische, wie die republikanische, schreibt sich den Sieg zu und so müssen denn die letzten aufklärenden Nachrichten darüber, ob der Demokrat Cleveland oder der Republikaner Blaine mit der Würde des ersten Beamten der großen transatlantischen Re publik bekleidet worden ist, noch abgewartet werden. Für uns in Deutschland war der Wahlkampf jenseits des atlantischen Ozeans besonders deshalb interessant, weil diesmal die zahlreichen in der Union lebenden Deutschen entschieden Stellung in demselben genommen hatten und zwar standen sie fast sämmtlich auf Seiten des demokratischen Präsidentschaftskandidaten. Es ist dies um so bemerkenswerther, als der größte Theil der Deutsch-Amerikaner der republikanischen Partei an gehört, wenn nian indessen die Entrüstung bedenkt, mit welcher alle „ehrlichen" Republikaner von dem Treiben der in der republikanisches Partei herrschenden sogenannten Tammang-Partei erfüllt sind, welche den Aemter-Schacher und die Beamtenbestechung ans ihre Fahne geschrieben hat, so erscheint es erklärlich, daß so viele von republikanischen Wählern für den Kandi daten der Gegenpartei eingetreten sind. In der That, seit den 23 Jahren, die nun die republikanische Par tei in den Vereinigten Staaten am Ruder ist, hat die politische Korruption in denselben eine Höhe erreicht, welche in schneidendem Gegensätze zu dem äußerlich so mächtig dastehenden großen Staatswesen steht und nothgedrungen muß diese Korruption früher oder später zu einem Zusammenbruch der staatlichen und gesetz lichen Autorität führen. An drohenden Anzeichen des kommenden Verderbens hat es wahrlich nicht gefehlt; die Mißhandlung und Verachtung von Gesetz und Recht sind die sicheren Vorboten des Umsturzes. Bisher hat es die Staatsverwaltung noch als ihre Pflicht erachtet, den Staatsgläubigern gerecht zu werden, die regel mäßige Meldung über Verringerung der öffentlichen Schuld bildet seit Jahren das wichtigste Ereigniß, welches uns von der anderen Halbkugel übermittelt wird, es könnte ja aber den Leitern des amerikanischen Staatswesens auch eines Tages einfallen, das Beispiel der Stadtgemeinden nachzuahmen und auch das öffent liche Schuldbuch einfach zu vernichten. Geschehen ist es noch nicht, aber bei weiterer Verbreitung dec Kypi- ruption ist die Möglichkeit, daß so etwas geschieht, keineswegs ausgeschloffen. Es ist eine alte Erfahrung, daß nach Erreichung des Gipfelpunktes einer verderb lichen Bewegung stets die Reaktion eintritt und dies scheint jetzt in Nordamerika der Fall zu sein, wenig stens war die Ausstellung des demokratischen Präsident schaftskandidaten Cleveland als ein entschiedener Pro test gegen das System des Aemterwuchers zu betrach ten, den die republikanische Partei ganz ungescheut be treibt. Mr. Cleveland, der bisherige Gouverneur des Staates New-Jork, ist eine durch und durch ehrenhafte Persönlichkeit, von ihm ließe sich mit Bestimmtheit er warten, daß er dem schmachvollen Zustande, die Klientel des jeweiligen Präsidenten mit einträglichen und ein flußreichen Aemtern auszustatten, ein Ende machen und die Aemter nur Denen geben werde, welche sich durch ihre Fähigkeiten und ihr tadelloses Verhalten die An wartschaft darauf erworben hatten.' Schon in der Re formbewegung, welche 1880 in Buffalo, der dritt größten Stadt des Staates New-Jork, in Fluß kam, hat Mr. Cleveland eine hervorragende Rolle gespielt und als Gouverneur von New-Jork entfaltete er eine solche Thatkraft und Energie, daß er bald Aller Augen auf sich zog; die Führer der demokratischen Partei er kannten in Cleveland mit glücklichem Blick den rechten Mann, welcher den Republikanern bei den Präsident schaftswahlen entgegengestellt werden konnte, und der Spaltenzeile oder vere» Raum berechnet. — Ta« bistlarischy complicirte Anserat» M» entsprechen« „Welßerih-Zeitung" erscheint wvchrntlich drei- mal: Dienstag/DonnerH- lag und Sonnabend. — Preis! LrrttMrlich 1 M.-Kl 25 Psg., zweimonatlich 84 Psg., einmonatlich 42 Psg. Einzelne Nummern 10 Psg. — All, Postan- ftalten, Postboten, sowie die Agenten nehmen Be stellungen an. zu Dippoldiswalde und Irauenstein --7 ällll mnsA üü IUI I« Verantivortlicher Redacteur: Carl Ikhne m «Mml ü/i -äE-ö tl iistzöfilsimöt^ iwsMdilk än ä .M ö? uz müloP Amtsblatt« , I r A , ». U VM -r »'M Manien und Havanna. Das eingenommene Schulgeld betrüg öS 10 Mk. 75 Pf. oder WÜ M. 20 Pf. für jeden Zögling. — I Gast, 15 Schüler und 13 Lehr linge besuchten die Schule das ganze Jahr über; die größte Zahl der gleichzeitig in der Schule anwesenden war 52, 8 mehr als im Vorjahre. — Da leider die veranstaltete Lotterie nicht das gewünschte Resultat ergab, verminderten sich die Schulden nur um 1179 Mk. 60 W. und betrugen am Jahresschlüsse immer üoH UHä Mk, 63 Pf. -- Am 26. April 1883 wur den die ausscheidenden Mitglieder des Aufsichtsrathes sämmtlich wieder gelvählt, Herr M. Großmann-ward wiedarpm ,zM Vorsitzenden und die Herren E. Lange und.Gepuer zu Rechnungsrevisoren ernannt. Durch die dem Hausmann durch die Errichtung des vierten Arbeitssaales und erstes Bades mehr zugetheilten Ar beiten, ward es nöthig, denselben mit einem Jahres gehalt yo» 500 Mk. definitiv anzustellen. — Am 26. Aprif d. I- fand in Gegenwart des Aufsichtsrathes, des Bürgermeisters, des königl. Bezirksschulinspektors, eistes Delagirten des Vereins Berliner Uhrmacher und einiger anderer Herren die Prüfung der Zöglinge statt, verbunden mit einer Ausstellung von denselben ange- serligter praktischer Arbeiten und Zeichnungen. Das Ergebniß zeigte, daß im Allgemeinen die Zöglinge mit Fleiß und Verständniß, einige selbst lvbenswerth ge arbeitet hatten. — Die Errichtung einer Reparatur klasse hat leider nicht den gewünschten Erfolg gehabt, doch wird dieselbe darum fortbestehen. Beklagt wird zum Schluß in dem Bericht, daß der Beitrag des Centralverbandes der Uhrmacher von Jahr zu Jahr abnimmt, und daß dadurch wahrscheinlich auch die sächsische Staatsregierung, die im vergangenen Jahre 5500 Mk. beisteuerte, sich veranlaßt sehen kann, ihren Zuschuß zu verringern, da sie bei Gewährung von Unterstützungen stets zu prüfen pflegt, welche Bei hilfen aus dem Kreise der Fachgenossen dem Unter nehmen zufließen. Dresden. König Albert und Prinz Georg haben sich am 10. November nach Wermsdorf begeben, ivo sie bis zum Sonnabend weilen werden. — Der Reinertrag der schlesischen Besitzungen, die König Albert vom verstorbenen Herzog von Braun schweig ererbte, wird von unterrichteter Seite auf jährlich 300 000 bis 350000 Mark angegeben. — Bei der Stichwahl zum deutschen Reichstage in Dresden am 11. November wurde Baumeister Gust. Hartwig mit 13,793 Stimmen gewählt, während Drechslermeister Bebel nur 11,105 Stimmen erhielt. Sayda. In dem benachbarten Dorfe Friedebach sind von 151 Schulkindern 135 von den Masern be fallen worden, so daß der Schulunterricht, da derselbe merkwürdigerweise bisher nicht ausgesetzt ward, in einer Klaffe mit einem Schulkinde fortgesetzt wird. Leipzig. Die Lohnkommission der Maurer und Zimmerer von Leipzig und Umgegend hat an die Meister die Forderung gestellt, daß sie vom 1. April 1885 an die zehnstündige Arbeitszeit und durchgängig 35 Psg. Arbeitslohn pro Stunde bewilligen. Chemnitz. Das Stadtverordneten-Kollegium hat sich mit der Abhaltung des sächsischen Gemeinde tages in Chemnitz im Sommer nächsten Jahres ein verstanden erklärt. — Nach einer vom Rathe zu Chemnitz an die Stadtverordneten gelangten Vorlage soll, wie schon erwähnt, der über 135 Hektar umfassende fiskalische Küchmald für 460,000 Mark von der Stadt erwor ben werden. Der bisherige Waldbesitz der Stadt, wo runter der über 180 Hektar große Zeisigwald, beläuft sich ans 227 Hektar. Annaberg. Nachdem bereits von der Annaberger Stadt anleihe in der Höhe von 730,000 M. die erste Serie der Antheilscheine (300,000 M.) veraus gabt worden sind, soll einem Beschlüsse der städtischen Umstand, daß selbst viele Republikaner der Erwählung Clevelands zum Präsidentschaftskandidaten der demo kratischen Partei zustimmen, zeugt wohl am besten dafür, welchen Ansehens sich derselbe erfreut. Die jüngsten Nachrichten deuten übrigens darauf hin, daß die Entscheidung für Cleveland ausgefallen ist. Ihnen zufolge hat Cleveland im Staate New-Jork eine Mehr zahl von 1000 Stimmen erhalten und wäre danach seine Wahl zum Präsidenten als entschieden anzusehen. Mit den vorstehenden Angaben stimmen auch die, von sämmtlichen demokratischen Journalen geb ' richte überein. Die New-Io^WAWye l dabei, daß Blaine eiste Mehrzahl Hon 106 erhalten habe. r ml Lokales mrd Sächsisches Dippoldiswalde, li. NoveM liche und freundschaftliche Familie terhalten und zü pflegen, dienen Vaterlande ganz besonders die;K nachten, das schönste Fest des Familienlebens, feiert Jeder am liebsten daheim, und meist nur Eltern rind Kinder verkehren unter den strahlenden Lichtern deS Christbaumes, ganz abgesehen davon, daß die raichece Witterung einer erweiterten Feier entgegen steht. Aber die Kirmsen in der frischen Herbstzeit haben von jeher eine willkommene Gelegenheit geboten, sich einmal'mit Freunden und Verwandten, die in der Ferne Hausen, gemächlich zusammen zu finden. Die bisweilen auf getauchte Idee, einen einzigen Tag im ganzen Lande zum Kirmestage zu bestimmen, ist eine unpraktische und würde nirgends Anklang finden, als bei Gries gramen, Geizigen und gemüthlosen Gleichmachern. Wenn nun ein so prächtiges Herbstwetter, wie es Heuer in unserm Umkreise fast ausnahmslos die Kirmsen be günstigt hat, in die Ferne lockt, da dienen die Kirmsen in der That dazu, die Familienbeziehungen zu pflegen, und dazu möge man doch ja mit allen Kräften bei tragen; in der Familie beruht die Grundlage aller edleren Empfindungen, und so erfüllen Familienfeste nicht blos einen geselligen, sondern auch sittlichen Zweck, Wir freuen uns allemal wahrhaft, wenn wir unsere Landnachbarn mit ihren Kirmesgästen, wohl ausgestattet mit der üblichen Kuchenhocke, zum Ab schiede nach dem Bahnhöfe pilgern sehen. iu , Ein Vorposten des Deutschthüms auf neuer worbenem Reichsgebiete, der Turnverein zu Metz, erläßt soeben einen Aufruf an die Turnerschaft Alt deutschlands, ihn in seinen auf die Hebung der Tur nerei gerichteten Bestrebungen thatkräftig zu unter stützen. Im Jahre 1872 gegründet, zählt der Verein gegenwärtig 220 Mitglieder, welche in Bezug auf ihre Leistungen das beste Lob errangen. Leider fehlt es bis jetzt aber noch an einer eigenen Turnhalle, und cs ist dem Verein unmöglich, die auf 50000 Mark veranschlagten Mittel aus sich allein aufzubringen. Gerade in Metz aber würde dadurch, daß man den Tnrngenofsen einen eigenen Herd, ein eigenes Haus begründen hilft, ein Anziehungspunkt geschaffen, der so Manche für die deutsche Sache gewinnen würde, welche heute noch fremd und zum Theil unfreundlich ihr gegenüber stehen. Gewiß wird daher der frei- müthige Aufruf der Metzer Turner nachhaltigen Wi derhall auch in Sachsen finden. Glashütte. Dem Bericht des Aufsichtsrathes der deutschen Uhrmacherschule Hierselbst über das 6. Schuljahr 1883—1884 entnehmen wir Folgendes: Die Anstalt wurde besucht von 13 Gästen, 24 Schü lern und 22 Lehrlingen, also zusammen von 59 Zög lingen (3 mehr als im Vorjahre). Es waren davon 22 aus Preußen, 15 aus Sachsen, 3 aus Bayern, 2 aus Würtemberg, je 1 aus Sachsen-Meiningen und dem Reichslande, 3 aus Holland, je 2 aus Dänemark, Rußland, den Vereinigten Staaten von Nordamerika und der Schweiz, je 1 aus Norwegen, Serbien, Nu-